Extremer Dauerstress bei junger Hündin, was kann ich besser machen?

  • Schlaura


    Leni ist ziemlich ängstlich und unsicher und sehr Geräuschempfindlich. Also wenn z.B. in der Küche was scheppert ist sie direkt geflüchtet. Das ist meinem Empfinden nach besser geworden seit sie Vitamin B bekommt. Sie ist nicht mehr so schreckhaft, es gab Verbesserungen beim Gassi, dass sie zumindest nicht mehr total einfriert, wenn ihr was Angst macht usw. Sie ist natürlich kein mutiger Hund geworden, aber ich finde schon, dass die Ängstlichkeit in manchen Situationen weniger geworden ist. :nicken:


    Ich denke man sollte es einfach ausprobieren. Entweder es hilft oder halt nicht. Aber schadet ja nicht. :smile:

    Danke für die Info :) von Geräuschempfindlichkeit und Küche können wir auch ein Lied singen :pfeif: Wir probieren es auf jeden Fall mal aus

  • Entschuldigt bitte, dass meine letzte Antwort so ein bisschen grummelig war, ich war an dem Tag selber ganz schön gestresst und das war gar nicht böse gemeint!


    Gestern haben wir beide komplett Pause gemacht, Suki hat wirklich fast den ganzen Tag ganz fest an mir angekuschelt geschlafen (hat ganz gut gepasst, ich hatte frei und wollte voll gerne einfach mal wieder nur lesen und Tee trinken) und wir waren bei 4x insgesamt weniger als eine Stunde draußen, hat uns beiden ganz gut getan.


    Ich merke schon, dass es mir an vielen Stellen noch immer schwer fällt, einzuschätzen, wie viel Aktivität/Bewegung/Beschäftigung mein Hund braucht und dass ich immer Sorge habe, ihr da zu wenig zu geben.


    Heute ist sie tatsächlich wieder total drüber den ganzen Tag, aber ich nehme ihren Stress ein bisschen positiver wahr, also nicht "Oh Gott oh Gott wo soll ich bloß hin mit mir?" sondern eher "Yeah, Abenteuer, yeah Eichhörnchen, yeah let's go wild!", was ich erstmal irgendwie etwas besser fand...Wir haben trotzdem weiter entschleunigt, es gab drinnen ein bisschen Schnüffeln, ein bisschen Kong, viel Schlaf und wieder nur ca. eine Stunde draußen in kleinen Runden. Ich hoffe sehr, ich mache das richtig!

    Diese Zeiten hatten wir auch, das eher Straßengänge und Begrenzung geholfen hat und sie eher auf dem weiten Feld überfordert war, bzw. im Wald/Park/Natur durch die Gerüche gestreßt

    Das finde ich auch sehr spannend, ich werde da noch ein bisschen weiter beobachten, ob es bei uns vielleicht auch manchmal so ist.


    Also ich gehe jetzt halt von meinen Hunden aus, auch wenn wir 1h niemandem begegnen, sind sie nach dem Spaziergang platt und müde. Kommt mein Hund nicht runter, mache ich also erstmal ein paar Tage weniger, bis gar kein Programm.

    Ja, da muss ich, wie gesagt, echt irgendwie noch das richtige Maß finden. Danke für den Hinweis nochmal.


    Ich hab es einfach trotzdem gemacht und sein "ouh man ist das alles komisch und doof hier" einfach ignoriert. ABER er hatte natürlich nicht den zusätzlichen anderen Stress. Manchmal habe ich nur das Gefühl, dass man den Fokus zu sehr auf dem Hund hat und es ihnen manchmal helfen würde, wenn man gewisse Dinge nicht überbewertet.

    Ja, das stimmt auf jeden Fall in vielen Zusammenhängen, bei unserem Bahnfahrthema hat ihren Terz ignorieren und "Augen-zu-und-durch" es eher schlimmer gemacht, so hatte ich das ganz am Anfang gehandhabt. Inzwischen ist es echt tagesformabhängig, es gibt durchaus sehr gute Tage, da ist sie sehr souverän unterwegs (an Weihnachten konnten wir sogar 2,5 Stunden Zug fahren), an anderen ists wieder schlimm...Aber kein Vergleich zu von vor so 4, 5 Monaten, da hatte sie wirklich Todesangst.


    Das ist meinem Empfinden nach besser geworden seit sie Vitamin B bekommt. Sie ist nicht mehr so schreckhaft, es gab Verbesserungen beim Gassi, dass sie zumindest nicht mehr total einfriert, wenn ihr was Angst macht usw. Sie ist natürlich kein mutiger Hund geworden, aber ich finde schon, dass die Ängstlichkeit in manchen Situationen weniger geworden ist. :nicken:

    Klingt wirklich vielversprechend, ich hab das jetzt auch mal bestellt und teste! :smile:

  • Ich bin gerade auf diesen Artikel gestoßen, schon ganz schön krass, wie viel Hintergrundstress unsere Hunde neben den offensichtlichen stressigen Situationen oft haben, der uns gar nicht bewußt ist. https://tina-schwarz.de/2019/0…hund-reduzieren-solltest/ Bei Megan z.B. ist es das Mietshaus, wo sie die vielen Geräusche immer aus ihrer Ruhe reißen.

  • Ja, es ist oft einfach schwierig, aber ich möchte Mal Mut machen.

    Kaami war total durchgeballert, hier Jagdbares im Haus 3 Katzen, 2 Kaninchen drinnen, 2 draußen, 4 Hunde wo bei dreien nicht die Liebe ausbrach, vier Menschen, alle im Stress, ich völlig weggestresst, 7 Nachbarn, konnte nicht von der Leine im Garten, alles, einfach alles was sie wollte war eigentlich verboten, nur zerstören, beißen, jagen ins Haus machen, Saltos an der Leine, weil und es ist immer noch nicht gut, aber um Meilen besser, obwohl wir nie stressarm trainierne konnten, weil einfach alles mordsstress war, Haus, Garten, Auto, Gassi, schlafen egal.

    Wird nicht leicht, sicher keine gerade Kurve, aber ihr werdet, lernen und wachsen und abhärten und Trainingserfolge haben! Nicht nächste Woche, nicht in einem Monat, aber du wirst zurückkucken und es wird besser sein!

    Nimm dir Geiles Futter mit in die Bahn, warmes Hähnchenfleicsch, auch wenn sies nicht nehmen mag, bade sie in dem Geruch, baut euch Rituale, eine Bahndecke, Thundershirt, fahrt die letzte Runde, feier das mit Frikadellen. Atme selber! durch, immer wieder. Harte Zeiten durchlebt ihr nun gemeinsam. So ist das Leben. Und feier die kleinen Momente :party: :bussi:

  • @EmmaSonja Der Link ist klasse! Ja - ich hätt mir das früher nicht vorstellen können. Aber wie sie so schön schreibt: die Ursache für die meisten Probleme ist Streß, und das kann ich heute unterschreiben.


    Am Geilsten find ich den hier:

    "Du bist der Boss - Beginnst und beendest du jedes Spiel? Bestimmst du wann gekuschelt wird? Und wo dein Hund liegen darf wird auch von dir entschieden? Dann bist du vermutlich der Hauptverursacher für eine gaaaaaaanze Palette an Hintergrundstressoren. Denn dann reglementierst du deinen Hund ziemlich oft und er muss seine Bedürfnisse immer wieder hinten an stellen bzw. sich von ihnen verabschieden. Mehr Hintergrundstress geht nicht."


    Aaaaaah - das ist ja Wasser auf meine Mühlen..... Ich finde sowas furchtbar, wenn jemand seinem Hund nichts zutraut, und alles entscheidet und alles regelt. Weil: er lernt ja so nie, sowas selbst regeln zu können. Und damit hat er Streß. Dauerhaft. "Oh Gott, da kommt fremder Hund, hoffentlich sieht Fraule den auch. Hilfe, was mach ich sonst? *verzweifel...." Der Hund hat nix zu entscheiden, nichs zu machen und darf auch nicht entscheiden "den find ich nett, den geh ich begrüßen", weil Fraule alles übernimmt. Und der Halter bewirkt damit genau das Gegenteil von dem, was er eigentlich möchte, nämlich den Streß nur noch erhöhen..... Und der arme Hund kriegt alles, nur kein Bedürfnis erfüllt. Sei es, sozialer Art durch den Kontakt, den er gern hätte, sei es durch Sicherheit, die er gewinnen würde, wenn er denn mal selbst entscheiden dürfte, und merkt, daß er richig entschieden hat. Was ist das denn: ist das Angst, den Leute könnte der Hund entgleiten, wenn er in der Lage ist, Dinge selbst zu regeln oder entscheiden?


    Natürlich gibt es Hunde, die das nicht können und überfordert sind. Aber die laß ich halt net "einfach machen", sondern guck, um was es geht, und wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, daß sich bei einer Begegnung was negativ entwickelt, dann laß ich diese Einzelfälle doch gezielt zu und fördere das? Damit der Hund lernt, besser damit umzugehen, und sich sein unsicherheitsbedingtes Streßlevel mit der Zeit senkt.


    Später widerspricht sie sich selbst dann:

    "Deine Hunde regeln das unter sich - Ganz ehrlich? Ich wünsche mir, dass meine Hunde Aggressionsarm zusammen leben. Hier soll sich jeder wohl fühlen und sich entfalten können. Ich habe entschieden mit einer Hundegruppe zusammen zu leben, also habe ich auch für die entsprechende Harmonie zu sorgen. Wenn ich hier ständig alles hätte laufen lassen wären meine Hunde längst nicht so ausgeglichen und glücklich miteinander, wie sie es jetzt sind. Jeder Hund sollte die Möglichkeit haben sich wohl, sicher und geachtet zu fühlen."


    Ich denke, der Mittelweg ist es, wie so oft. Und deswegen lassen ich MEINE Hunde schon "untereinander regeln". Auch mit Dritten. Solange sich dabei des Hilfsmittels der Kommunikation bedient wird untereinander, hab ich da kein Problem mit. Körpersprache beim Hund ist, da, um Dinge zu regeln und zu deeskalieren. DAMIT im Rudel keine unnötigen Energien auf Interna verschwendet werden müssen, und damit Streß entsteht.

    Solang sich das also in normalem Rahmen bewegt, ist alles ok. Dann ist das auch kein Streß für sie. Aber wenn ich merke, das Gegenüber reagiert nicht, wenn sie ihn zB stoppen möchten oder der zu aufdringlich wird, dann greife ich natürlich ein. Hängen laß ich meine Kröten nicht.

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