Ist es wirklich so kompliziert, den Hund beim Spaziergang über Bewegung auszulasten?
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Hm.. interessantes Thema. Es mag wohl tatsächlich drauf ankommen, welchen Typus Hund man hat.
Hier wird nicht "extra ausgelastet". Hier wird schnöde spazieren gegangen. Miteinander, nicht nebeneinander ;-)
Heißt: manchmal latschen wir nur gemeinsam durch den Wald... meistens "erleben" wir diesen aber auch gemeinsam. Wir entdecken Mäuselöcher oder untersuchen von Wildschweinen aufgebrochenen Boden, verlassen gemeinsam die üblichen Wege, machen gemeinsam Pause und glotzen in die Gegend. Manchmal verliere ich was (zufällig.. ich bin ja auch so ein Schussel ;-) ), und manchmal verstecke ich einen Keks sogar mit Absicht.
Ich mache "extras" (nicht vor Lachen vom Stuhl kippen, bitte; mir ist klar, das ist Pillepalle) aber nicht zur Auslastung, sondern weil ich schlicht Spaß und Freude dran habe.
Wenn ich was in der Stadt zu erledigen habe, kommen die Hunde mit. Als echte "Dorfkinder" ist das echt anstrengend für meine zwei und danach sind sie rechtschaffend müde. Das dürfen sie sein und das war dann das "Angebot des Tages".
Selbiges, wenn wir am Samstag im Verein sind über Stunden.
Interessant und erwähnenswert finde ich übrigens, dass die OEB (die kann tatsächlich mehr als 4 m laufen und macht auch Wanderungen im Bayerischen Wald mit ohne umzukippen) andere "Angebote" wie z. B. tricksen oder ein paar Gehorsamsübungen oder Suchspiele von mir gerne annimmt und auch Freude dabei hat.. aber wirklich brauchen für die Glückseligkeit tut sie die nicht (mein Eindruck).
Der Pinschling.. SOFORT dabei. Leider so "sofort" und so enthusiastisch, dass er komplett überdreht und mehr Stress hat als dass es ihm gut täte. Ist also durchaus dosiert einzusetzen...
Würde eine Gebrauchshunderasse (als Beispiel) mit diesem Angebot bei mir glücklich sein?
Sicher nicht.
Aber: kein Thema.. hier wohnen nämlich aus diesem Grunde die Hunde bei mir, die ich habe. Hört sich vllt "faul" und "bequem" an... aber die Bullerina und ZwergNase scheinen mir recht zufrieden.
Nachtrag:
wir waren Anfang des Jahres 2021 als gesamte Familie für über zwei Wochen in Quarantäne. Was das heißt ist klar, auf explizite Nachfrage musste den Hunden vom Amts wegen der Garten zum lösen reichen.
Über den Verein haben sich zwei Trainerinnen, denen ich meine Hunde bedenkenlos anvertrauen kann, bereit erklärt, mein Duo an den zwei WE abzuholen. Heißt: in mehr als zwei Wochen bekamen Pip&Pop gerade mal vier einmalige Gassigänge!
Persönlich ging ich davon aus, dass gerade der sehr hibbelige und bewegungsaffine Zwergpinscher mir die Wände hochgehen würde. Pustekuchen: der war sogar deutlich entspannter als sonst...
Weniger rein und raus von den Menschen... weniger Eindrücke unterwegs... alles eine deutliche Nummer runtergefahren. -
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Hi
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„Nur Spazierengehen“ ist als Begriff schon recht schwer, weil es ja unglaublich viele Varianten von Spaziergängen gibt. Klang hier ja schon an. Und da kommt es wirklich sehr auf den Hund an.
Mit Ronja konnte ich früher problemlos achteinhalb KM durch Felder, an Straße entlang und durch Kleinstadt in nächste Tierheim laufen, dort mit drei verschiedenen Hunden eine kleine Runde drehen und die Strecke wieder zurück laufen oder mit dem Bus fahren - danach war sie müde, aber nicht drüber. Für Lilly sind 500 m durch unser vertrautes Dörfchen schon eine Anstrengung, nach der es erstmal kräftig freies Rennen und dann eine Ruhepause braucht. Dafür kann sie stundenlang mit uns durch die Pampa stöbern und ist danach rundherum zufrieden.
Das wiederum hätte bei Ronja nicht gereicht, ohne ihren Dummy wäre die uns zwischendrin stiften gegangen. Lilly braucht diese zusätzliche Aufgabe nicht.
Kleine Tricks und kleine Übungen sind aber prinzipiell Bestandteil unserer Runden, da denken wir gar nicht groß drüber nach.
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Kommt auf den Hund sowie Art des Spaziergangs an, denke ich.
Mein Aussie-Rüde macht an sich alles mit und packt es gut weg. Ob an der Leine durch die Stadt, eine Stunde durch den vollen Wald oder stundenlang einsame Wanderung, er ist danach entspannt wie immer. Nur auf viel Action hat er dabei keinen Bock, er will dann sein Ding machen.
Bei meiner Border Hündin muss ich schon mehr aufpassen. An der Leine durch die Stadt würde sie extrem stressen, egal wie lange. Bei ner Stunde durch den Wald kommts drauf an, manchmal würde sie sich da einfach komplett bei wegschießen und nur im Galopp rumrennen.
Ein paar Stunden gleichmäßig durch die Pampa wandern entspannt sie dagegen total.
So richtig glücklich sind beide meiner Meinung nach aber eher nachdem sie „was getan“ haben, also Sport/„Arbeit“. Da sind sie einfach nochmal anders drauf danach.
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Mein liebstes Hobby mit den Hunden ist auch einfach spazierengehen und wandern. Ich bin supergerne draußen in der Natur mit ihnen unterwegs, ob jetzt Wald, Augebiet, Weinberge...
Meinen Hunden macht das Unterwegssein Spaß und ich denke, es lastet sie sowohl körperlich als auch mental aus.
Ab und zu gibt es gerade auf den "Alltagsspaziergängen" noch etwas zusätzliche Beschäftigung (Dummysuche, Tricks etc.), aber ein "Muss" wäre das nicht unbedingt. Auf größeren Ausflügen frage ich bis auf nötigen Gehorsam gar nichts ab, lasse die Zwerge einfach erkunden etc.
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Darüber hinaus, kommt es halt auch vor das man mal Kilometer abreißt, denke da hat der hund zwar weniger lust drauf aber hey morgen ist auch noch ein Tag und kommt ja auch nicht ständig vor.
Dein Hund ist doch erst 7 Monate alt, laut Vorstellung?
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Mein Spitz wäre absolut zufrieden mit "nur zusammen laufen". Bei den Border Collies ist das nix. Wir bewegen uns zwar regelmäßig, aber das in erster Linie zum Entspannen und körperlich fit bleiben/werden. Also, ich meine jetzt durch Feld und Wald latschen. Die werden nach ca. drei Wochen zunehmend "guckiger", wenn das alles ist, was sie den lieben langen Tag tun.
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Das kommt so stark auf den Hund, den Halter und das Umfeld, in dem man spazieren geht (Felder, Wald, Stadt, Park...?) an, dass man kaum pauschal etwas sagen kann.
Ich hatte da bisher so unterschiedliche Hunde (und Lebensumstände, von Stadt mit Unialltag bis hin zur aktuellen Pampa alles dabei), dass ich mich vor Rundumschlägen hüte.
Aber grundsätzlich finde ich entspanntes durch die Botanik dümpeln extrem erstrebenswert, schön und wichtig und arbeite auch darauf hin, dass alle meine Hunde - ganz egal was sie mitbringen - mit mir entspannt durch die Gegend latschen.
Wie lange das dauert und wie sich das dann im Einzelfall gestaltet, richtet sich nach Hund und Umfeld.
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Also wir gehen halt einfach spazieren
Mal weiter, mal kürzer.
Als Auslastung taugt das meinem Hund nicht. Beim Briard ist das ausreichend, der macht aber trotzdem gerne auch andere Sachen.
Was genau nun "Auslastung" in dem Kontext heißt, kapiere ich allerdings nicht. Den Hund durch Unterholz und über Äcker fetzen lassen? Suchspiele unterwegs? Unterordnung? Mal nen Ball werfen? Mit Hunden toben lassen?
Mit bekannten Hunden darf sie auch toben, wenn wir gemeinsam unterwegs sind und macht das auch zwischendurch gerne mal. Was ich tatsächlich nicht möchte, ist, dass sie sich unterwegs hochschaukelt, Erwartungshaltungen aufbaut oder gar in permanentes Jagen übergeht. Da schaue ich tatsächlich, dass Spaziergänge für sie auch wirklich Entspannung bedeuten, was sie deutlich händelbarer macht was Jagen, Pöbeln und Leinenführigkeit angeht.
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Die Idee, darüber nachzudenken, finde ich gar nicht so verkehrt.
Allerdings darfst du beim drüberlesen dieser Threads oder Beiträge mit Hunden, die zu aufgedreht sind nach dem Spaziergang, nicht vergessen, daß die Leute, bei denen der Spaziergang sehr entspannt verläuft, egal wie kurz oder lang, dazu keine Beiträge schreiben, weil sie keinen Bedarf haben, darüber zu diskutieren. Dadurch kann natürlich beim Lesen der Eindruck entstehen, daß sämtliche Leute hier beim Gassi gehen Probleme haben auslastungsbedingt oder ähnliches.
Bei uns ist das auch vom Hund abhängig. Mit Biene und Bossi laufe ich einfach nur. Biene grundsätzlich ohne Leine, die schnuppert einfach überall und findet es toll. Bosse gerne hier im Park ohne Leine, außerhalb weniger, weil er schlichtweg nicht mehr hört. Sprich, er wäre nicht abrufbar.... Im Park ist bekanntes Gebiet, er kennt den Weg, und er schaut viel auf mich, so dass ich in körpersprachlich zurückbeordern kann.
Bei Faro ist es etwas anders. Den kann ich nicht einfach frei laufen lassen, nachdem er mit anderen Menschen nicht kann. Er würde niemandem etwas tun, solange er läuft, aber es gibt genügend Leute, die einen Hund dann anlocken und auch noch anfassen. Und dann würde er gerne hingehen, weil die Leute freundlich sind, aber er mag eben dank schlechte Erfahrungen nicht angefaßt werden und langt dann zu. Sprich, er muss an der Leine bleiben und hat nur den Schleppleinen- Radius zum laufen. Daher wird er unterwegs ab und an anderweitig bespaßt. Mal eine Runde Apportieren, mal ein, zwei Kommandos, mal eine Runde Leinenführigkeit. Aber maximal ein, zwei Einheiten am Tag, ich bespaße ihn jetzt nicht die ganze Zeit beim Spaziergang.... Soll einfach nur Spaß machen und ein wenig Abwechslung reinbringen. Und wenn man auf jeden Spaziergang fünf mal irgendetwas macht, ist das ja auch keine Abwechslung mehr, sondern Standard
Bei Biene als meinem ersten Hund hatte ich auch noch die Einstellung: ich muß was unternehmen mit dem Hund, um sie auszulasten. Inzwischen sehe ich das etwas differenzierter: entspanntes Schnuppern auf bekannten Wegen, neue Düfte entdecken, die heutige Zeitung lesen, das beschäftigt Kopf und Nase schon alleine. Da muß man nicht jedes mal irgendwelche Action mit einbauen. Und ja, wenn ich nichts oder wenig mache, sind die Hunde entspannt, wenn ich daheim ankomme. Und auch, wenn wir losgehen, weil dann keine Erwartungshaltung existiert, daß jetzt irgendwo mordmäßig Action passiert.
Und ja, gerade wegen der beiden Jäger ist weniger oft mehr. Je aufgedrehter die sind, desto mehr springen sie auf jagdliche Reize an.....
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Schwieriges, aber interessantes Thema.
Ich glaube auch, dass das einfach am Typ Hund liegt, zusätzlich zu den Gewohnheiten und was der Hund kennengelernt hat.
Die Shi-Tzus und Chihuahuas von meinem Papa können mit geistiger Auslastung gar nichts anfangen. Das kennen sie nicht und haben auch keine Lust drauf. Sie kommen im Durchschnitt auf kleine Runden von gerade mal insgesamt 30 Minuten pro Tag und den Rest pennen sie, oder sind mit dabei. Mein Papa ist viel unterwegs. Und sie sind wahnsinnig entspannte, ausgeglichene Hunde. Total zufrieden.
Genauso war es bei den Bernern meiner Tante auch, maximal eine Stunde Gassi am Tag, manchmal gar nicht, keine geistige Auslastung, keine anderweitigen Ausflüge und zufriedene, relaxte Hunde. Mittlerweile hat sie einen Altdeutschen HH, da funktioniert rein körperliche Auslastung nicht. Spaziergang ist immer noch max. eine Stunde am Tag, aber eben mit Übungen eingebaut. Ganz unterschiedlich, Dummy, Leckerlisuche, Unterordnung etc. Das reicht ihm.
Meine zwei sind auch verschieden wie Tag und Nacht. Maja (Biewer Terrier) interessiert sich maximal für Suchaufgaben, die mit Futter zu tun haben. Unterordnung und andere Sportarten findet sie doof, allgemein schaltet sie ihr Hirn recht schnell wieder aus, wenn man was von ihr möchte. Die kann 6 Stunden mit mir wandern gehen, pennt aber auch mal 3 Tage bis auf Gartengänge durch. Laufen findet sie toll, aber bitte nur, wenn das Wetter haargenau ihren Vorstellungen entspricht. Sonst pennt sie lieber und möchte auch im Haus ihren Kopf nicht anstrengen.
Die Große (Mix) würde ständig arbeiten wollen. Am besten alles, was mit Geschwindigkeit und körperlicher Anstrengung zu tun hat und man gleichzeitig den Kopf für benötigt. Sie hat einfach einen wahnsinnig stark ausgeprägten WTP (+Bewegungsdrang), den sie gerne und ständig anbietet. Sie schnüffelt sich auch gerne auf gemütlichen Spaziergängen durch die Gerüche im Dorf und fordert das auch ein, aber sehr regelmäßig MUSS ich ihr geistige Auslastung zukommen lassen. Sie ist körperlich einfach so fit und dann auch schnell drüber, dass ich entweder täglich 5 Stunden pur laufen gehen müsste, damit sie daheim tot umkippt, oder sie Zuhause nicht müde ist, wenn es regelmäßig NUR zum spazieren rausgeht.
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