Studium, Berufseinstieg, Homeoffice, Single ... passt ein Hund dazu?

  • Zunächst mal isses so, dass man mit einem Hund in der Regel nur ein paar Minuten am Stück trainiert, aber je nachdem wie ernsthaft man es betreibt, kann es dennoch sehr Zeitaufwendig sein.

    ZB weil man auf Seminare geht, zu bestimmten Trainern fahren muss, oder auch mal die Gegend ändert.


    Unter mal, verstehe ich etwa einmal die Woche/just for fun.

    Ich mach mit meiner Schnauzerhündin Dummy Arbeit, allerdings wird sicher jeder Retriever Halter drüber lachen weil es echt total Amateurhaft ist und es viele Dinge gibt die sowohl ich als auch mein Hund nicht so streng nehmen.

    Da wird zB mal ein Bogen um mich herum gelaufen oder mir der Dummy vor die Füße gespuckt, drauf rum geknatscht, nicht korrekt getragen,...

    Da nutze ich keine Pfeife, keine Marker, habe nie einen Trainer dazu besucht und wähle den Dummy auch eher spontan.

    Mal ist es auch bspw kein Dummy, sondern irgendein Spielzeug, ein Schlüsselbund oder ein Päckchen Tempos ( whatever ich halt spontan dabei hab),...

    Also insgesamt nur weil es dem Hund Spaß macht, um zwischendurch oder beim Gassi spontan mal den Hund anstrengend lassen zu können.

    Aber von professionell oder gar ernsthaft is das weit weg.




    Zu dem Rest können die Retrieverhalter definitiv mehr sagen als ich :p

  • Also HuTa mit wechselnden Hunden zusammen kann man bei ihr vergessen. Sie braucht Zeit und Fingerspitzengefühl, wenn sie mit anderen Hunden zusammengebracht werden soll. Ihr erster Impuls ist eigentlich bei JEDEM anderen Hund "doof!". Und das von Anfang an, bereits als Junghund war das so. Souveräne Rüden gehen gut, aber alles andere ist schwierig. Sie hat dann auch selber Stress.

    Sie ist da aber denke ich nicht die Regel, die meisten sind echt easy mit Artgenossen, wobei ich schon einige KHC inzwischen kenne, die so ticken (vor allem Hündinnen), aber da gibts auch andere =)


    Sitter bedarf ebenfalls Vorbereitungszeit. Ich hatte Anfang des Jahres Corona und Nuca geht einfach mit niemandem mit, den sie nicht super gut kennt :ka: Letztlich ist dann die Besitzerin der anderen KHC Hündin mit ihr gegangen, die sehen wir normalerweise 1-2x / Woche und das von Anfang an, das ging dann. Das scheint mir schon häufiger vorzukommen - reserviert sind sehr viele KHCs.


    Bellen - also sie wacht Zuhause. Sie kläfft nun nicht dumm in der Gegend rum, sondern schon mit Grund. Da lässt sie sich auch abstellen, aber daran muss man arbeiten.

    Auch wenn sie unsicher ist, bellt sie mal vorsichtshalber xD Oder wenn sie Frust hat. Sie ist aber im Vergleich ein sehr ruhiger KHC. Ob das ist, weil ich darauf achte oder sie das mitbringt, weiß ich nicht. Aber wenn wir bei den KHCs Gassis dabei sind, sind Hunde darunter, die sofort loskläffen, wenn sie 5 Minuten warten müssen - das würde mich wahnsinnig machen |) Das macht Nuca nicht. Warten kann sie sehr sehr brav und ruhig.


    --


    Den AL Labrador habe ich bewusst gekauft, weil ich mit ihm arbeiten möchte und allen Züchtern, mit denen ich Kontakt hatte, war es auch wichtig, dass man mit den Hunden arbeitet in irgendeiner Form. Möchte man nun eigentlich keinen Hundesport machen, finde ich die gemäßigten Standard Linien geeigneter, da gibts auch sehr hübsche, tolle Hunde, die für viel zu haben sind und keine rollenden Tonnen sind :nicken:

  • Zwar Doppelpost, aber von einem Neuling in der Retrieverszene:

    Ich empfand beim Kennenlernen im Alltag schon einige Unterschiede zwischen den Rassen, die aber vor allem im Training dann auch für mich als Neuling deutlich wurden (angesehen habe ich mir eingangs alle drei Rassen).

    ABER das waren in meinen Augen Nuancen. Im Vergleich zu anderen Rassen sind sie sich dann doch wieder sehr sehr ähnlich finde ich.

    Also betrachtet man nur die drei Rassen in einer Bubble mögen die Unterschiede einem sehr groß vorkommen, betrachtet man aber die anderen Rassen dieser Welt noch dazu, finde ICH überwiegen die Ähnlichkeiten von Golden, Lab und Flat schon.

  • Vielleicht mal ein paar Gedanken zum Dummytraining: für mich liegt der Unterschied zwischen Dummytraining just for fun und richtiger Dummyarbeit darin, dass richtiges Dummytraining einem Plan folgt. Man sollte ein Ziel haben und sich immer weiter entwickeln wollen. Und eine Arbeitslinie braucht zwingend letzteres. Wenn man ein Dummybuch liest, dann sieht man, dass das Training in viele verschiedene Bausteine oder Puzzleteile unterteilt ist. Und jedes Puzzleteil hat viele verschiedene Stufen. Man wirft seinem Hund keine Markierung auf 30m und sagt so jetzt kann er markieren. Man steigert die Entfernung von 30m auf 70m auf 180m. Man verwendet unterschiedliches Gelände, Geländeübergänge, man positioniert den Werfer nicht sichtig oder dass man nur Teile der Flugbahn verfolgen kann etc pp


    Auch Gruppentraining gehört eigentlich zwingend dazu, weil Warten ein wichtiger Teil der Retrieverarbeit ist. Und da geht es nicht darum, dass der Hund gemütlich auf seiner Decke lümmelt und wenn er dran ist an den Startpunkt geht. Sondern die Hunde sollen mit 3 oder 4 oder noch mehr anderen Hunden auch mal 30 Minuten oder länger in einer Line sitzen. Das heißt der Hund arbeitet nur 1/4 oder weniger der Retrieves, muss aber die ganze Zeit aufmerksam sein, bereit zu arbeiten. Auch das ist etwas, was man natürlich langsam aufbaut und steigert.


    Vom zeitlichen Aufwand würde ich sagen, Gruppentraining mindestens 2h (+ Anfahrt) im Schnitt alle 14 Tage. Mindestens einmal wöchentlich ein intensives (Einzel-)Training ca. 1-1,5h. Dazu je nach Bedarf auch kurze Einheiten in der Woche.


    Wenn du Spaß daran hast, dann go ahead, die Arbeitslinien sind auch für Anfänger geeignet. Wenn der Gedankengang aber andersrum ist, du willst eine Arbeitslinie und nimmst eben in Kauf dann gezwungenermaßen Dummytraining zu machen, dann bitte nicht.

  • Vom zeitlichen Aufwand würde ich sagen, Gruppentraining mindestens 2h (+ Anfahrt) im Schnitt alle 14 Tage. Mindestens einmal wöchentlich ein intensives (Einzel-)Training ca. 1-1,5h. Dazu je nach Bedarf auch kurze Einheiten in der Woche.

    Das finde ich auch einen wichtigen Punkt. Ich fahre 2 Stunden zum Training - und ich mache das sehr sehr gerne. Ich lebe hier eben im Dummy-Niemandsland.

    Aber das muss man schon so wollen, da muss einem das auch Spaß machen :nicken: (und nicht "uah ich muss jetzt Dummy Training machen, damit der Hund glücklich ist")

  • Vom zeitlichen Aufwand würde ich sagen, Gruppentraining mindestens 2h (+ Anfahrt) im Schnitt alle 14 Tage. Mindestens einmal wöchentlich ein intensives (Einzel-)Training ca. 1-1,5h. Dazu je nach Bedarf auch kurze Einheiten in der Woche.

    Das finde ich auch einen wichtigen Punkt. Ich fahre 2 Stunden zum Training - und ich mache das sehr sehr gerne. Ich lebe hier eben im Dummy-Niemandsland.

    Aber das muss man schon so wollen, da muss einem das auch Spaß machen :nicken: (und nicht "uah ich muss jetzt Dummy Training machen, damit der Hund glücklich ist")

    Ich denke ich hätte auch besser zeitlicher Minimalaufwand geschrieben. Sobald man auch mal auf Seminare oder ähnliches geht sind ja auch direkt ganze Tage weg, 6-7h Training, längere Anfahrt.

    Aber so sehe ich das auch, das muss einem einfach selber Spaß machen.

  • Ich finde die drei genannten Retrieverrassen schon ziemlich unterschiedlich. Den Flats zB finde ich merkt man im Vergleich noch deutlich den Setter an. Die Gilden kamen mir immer etwas gechillter vor und die Labbis und Mixe (ich kenne aber hauptsächlich Mixe) hatten alle irgendwie was von einem Druckkochtopf…äußerlich ruhig aber jederzeit bereit explosionsartig überzusprudeln, wenn was spannendes passiert. Sehr schnell dabei sich mit irgendwas wegzuschießen, zB mit einem Ball (Nachbarn von uns haben das ne Weile gemacht).

    Aber wie gesagt, die Labbis sind vor allem Mixe, kenne nur einen reinrassigen flüchtig als Gassibekanntschaft.


    Ich finde auch, hier würde eventuell ein Cocker Spaniel noch gut passen. Begeisterungsfähig und für alles zu haben, machen jeden Quatsch mit und sind etwas kleiner als Labbi oder Golden, aber trotzdem noch so „richtig Hund“ im Sinne von: da hat man ordentlich Masse in der Hand 🥰


    Ergänzung: ich halte mich übrigens mit Gassigehen über Wasser, bis ein eigener Hund einziehen kann.

    Hat den Virteil, dass man auch schon ein paar erwachsene Hunde kennt wenn man dann den eigenen Welpen sozialisieren möchte, und es tut einfach gut 😊

  • Flats kenne ich leider nur zwei flüchtig.

    Aber Golden und Lab sind schon verschieden. Optisch natürlich (hier soll nicht der halbe Wald nach Hause gebracht werden, das spricht für Kurzhaar, also Lab und gegen Golden oder auch Spaniel), aber auch im Wesen.

    Ich empfinde Labs als viel bolleriger, überschwenglicher und später „erwachsen“ wirkend.

    Natürlich sind Golden auch Körperkläuse (da kann ich ein Lied von singen), super begeistert und verspielt. Aber ich finde sie deutlich reservierter bzw. höflicher und früher alt wirkend.

    Das klingt jetzt irgendwie negativ, was ich über Labradore geschrieben habe. Hmmm. Für mich wären sie nichts, aber wenn man einen netten Hund sucht, der für alles zu haben ist und sich für einen überschlägt, der eine Bremse erst lernen muss und Unterstützung im Umgang mit anderen Lebewesen braucht, dann ist ein Labrador die richtige Wahl. Aber auch ein Golden, wobei dieser mMn nun mal deutlich gemäßigt ist im Vergleich.

  • Ich danke euch für die vielen Tipps und Erfahrungsberichte, das war echt mega hilfreich! :hugging_face: Wenn ich dann nächstes Jahr den Berufseinstieg hinter mir haben sollte und auch evtl. schon umgezogen oder auf Wohnungssuche bin, werde ich das Thema nochmal genau aufgreifen und dann evaluieren ob ich mir das vorstellen kann vom zeitlichen und nervlichen Aufwand her. Bis dahin mache ich mich weiter schlau rund ums Thema Hund und vielleicht finde ich ja schon ein paar Kontakte oder Gassi-Hunde hier in der Nähe... :smiling_face:


    Danke nochmal!

  • Ah eins noch... ist der Unterschied zwischen Labrador, Golden und Flat nennenswert? Ich finde die Rassebeschreibungen klingen fast immer sehr, sehr ähnlich. :thinking_face:

    Erstmal ein herzliches Hallo von mir! =)


    Ich kann dazu meine Beobachtung teilen, weil meine Schwester einen Labrador hat, ein Spielkamerad von uns ein SL-Golden ist und ich selbst eine junge Flat-Hündin besitze. Das trifft jetzt sicher nicht auf jeden Rassevertreter zu, aber vielleicht hilft dir meine Erfahrung ein bisschen bei deiner Einschätzung weiter.


    Spoiler: ja, ich finde schon, dass es Unterschiede im Verhalten und Charakter gibt, unabhängig davon dass sich die Retriever das Wesen der Menschenfreundlichkeit teilen (sollen). Generell unterscheiden sich wohl alle Retriever-Rassen voneinander. Also auch Toller, Chesapeake und Curly Coated. Aber um die drei geht's ja nicht :smile:


    Verglichen mit dem Labbi und dem Goldi aus meinem engsten Bekanntenkreis hat meine Flat-Hündin ein sehr hohes Maß an Temperament. Ich empfinde sie auch stellenweise (auf die Situation bezogen) weitaus fiddeliger, als den Labrador; Distanzlosigkeit ist bei uns ein Problem, das ich gerade versuche in den Griff zu bekommen, bevor es zu spät ist :gelbekarte:
    Der SL-Golden wirkt charakterlich dagegen fast schon träge… da ich noch zwei weitere SL-Golden in der Nähe kenne bzw. einer davon in meinem Welpenkurs ist, hat sich der Eindruck bei mir inzwischen schon etwas verhärtet. Ich würde mir, Stand heute, zum Beispiel keinen SL-Golden anschaffen wollen, weil ich sie zu öde finde :sweet:


    Shadow muss(te) auf jeden Fall Ruhe lernen, darum gibt es von Anfang an ritualisierte, feste Ruhezeiten. Als sie klein war, habe ich sie auf einen Raum begrenzt (mein Home Office), inzwischen ist die Wohnung für sie zugänglich, damit sie sich eigene Schlafplätze suchen kann. Das klappt hervorragend und somit vermeide ich auch ein Übersteuern. Durch einen festen Tagesrhythmus schaltet sie inzwischen gut ab.


    Gleichwohl kam Shadow mit einem sehr hohen WTP zur Welt und will unbedingt lernen bzw. etwas tun; sie ist super kooperativ. Mit ihr zog der Futterdummy sofort bei mir ein, nachdem sie am ersten Morgen von selbst meine Pantoffeln apportiert hat. Die Hundeschule macht wahnsinnigen Spaß mit ihr, weshalb ich gerne auf weitere Beschäftigungen aufbauen möchte. Diese Woche hatten wir zum Beispiel unseren Einstiegskurs im Mantrailing. Mantrailing findet bei uns jetzt 2-4x pro Monat statt und dauert je Einheit rund 2.5 Stunden. Dass ich eine solche Auslastung bei der Wahl eines Flats machen sollte war mir vor Anschaffung schon klar und ich wollte das so =)
    Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich über meine Trainerin auch Dummy beginnen. Man kann sie außerdem prima zum Schwimmen und Wandern mitnehmen – das geht jedoch mit vielen anderen Hunden auch.


    Dass der Flat etwas länger braucht, um manche Dinge zu lernen würde ich so unterschreiben – zumindest im Vergleich zum Labbi und zum SL-Goldie. Allgemeinhin beschrieben wird die Rasse als "Spätzünder" und trägt den Nickname "Peter Pan" nicht zu Unrecht. Shadow ist sehr gesellig, liebt Menschen und versteht sich prima mit anderen Hunden.


    Wo kommst du denn her?

    Ich empfehle dir ebenfalls, dir deine Wunschhunde in live anzusehen. Nur so bekommst du einen eigenen Eindruck davon. Du kannst auf Anfrage hin Züchter besuchen und dir dort Fragen vor Ort beantworten lassen, so hab ich es jeden Falls gemacht. Da Flats selten sind, müsstest du dich wohl sowieso sehr früh um einen Platz auf der Warteliste bemühen. Die Wartezeiten betragen nicht selten ein Jahr. Ich hatte Glück eine Rückläuferin zu bekommen, die nicht genommen wurde.
    Es gibt eine große Facebook Gruppe zu Flats in Deutschland, bei der du mal vorbei schauen kannst.


    Flats sind wunderbare Hunde mit denen gerne Teamarbeit betrieben wird und denen (soweit ich das beurteilen kann) ein ganz guter Ruf vorauseilt. Wie sich mein Tagesablauf mit Welpe gestaltet hat, kannst du in meinem Pfotothread nachlesen =)


    Viel Glück bei deiner Suche!

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