Allgemeine Betrachtungen zum Stellenwert des Hundes

  • Lassen wir uns doch mal auf das Gedankenspiel ein und gestehen den Hunden (von allen Säuge- oder Wirbeltieren will ich erst gar nicht reden) rechtliche Gleichstellung mit dem Menschen zu. Wie würde das in der Praxis funktionieren? Kaufen oder verkaufen dürfte man sie nicht mehr, denn das wäre dann Sklaverei. Ebenso könnte man sie nicht zur Arbeit heranziehen, weil sie können keinen Arbeitsvertrag abschliessen. Es wird schon schwierig, von ihnen eine eindeutige Willenserklärung zu irgendeinem Sachverhalt zu erhalten. Den Hund als Haustier würde es schlicht nicht mehr geben. Es gäbe vielleicht noch wilde Hunderudel (oder - gruppen), die selbstbestimmt am Rande der Städte leben.

    Da der Mensch das einzige zivilisations- und staatenbildende Tier (im platonischen Sinn) ist, würden und werden die anderen Tiere immer durch die menschliche Brille betrachtet und nach einer menschlichen Ethik beurteilt. Tiere erhalten die Rechte, die der Mensch ihnen zugesteht.

    Würde man postulieren, dass Hunde uns rechtlich gleichgestellt sein sollen, wäre ich Stand jetzt ein Skalvenhalter, denn ich halte ein Lebewesen, das in allen wichtigen Belangen von mir abhängig ist und das keine wesentlichen Entscheidungsfreiheiten hat.

    Meinem Hund ist das Gott sei Dank Wumpe, weil er nicht so denkt. Mein Hund gehört einer Spezies an, die sich freiwillig dem Menschen angeschlossen hat. Der Hund ist, was er ist, weil er Ergebnis eines gegenseitgen Anpassungsprozesses aneinander ist. Ohne den Menschen gäbe es keine Hunde.

    Ich bin nicht der Meinung, dass man Tiere mit den gleichen Rechten wie Menschen ausstatten kann und sollte. Dazu fehlen ihnen die kognitiven Voraussetzungen. Aber als das dominanteste und intelligenteste Lebewesen der Erde haben wir Menschen die Verpflichtung, die Bedürfnisse der Tiere mitzuberücksichtigen. In dieser Hinsicht ist noch viel Luft nach oben. Auch bei mir

    persönlich.

    Für meinen Umgang mit dem Hund bedeutet das, dass ich tatsächlich versuche, zu ergründen, was seine Bedürfnisse sind, und diese soweit möglich erfülle, selbst wenn sie mir unbequem sind.

  • Das zum Großteil der Menschen halt eher ein Havaneser als ein Mali passt, hat doch nix damit zu tun, dass die Bedürfnisse des Havanesers weniger wert sind? :fear:

    Für manche eben schon (nicht von allen - das wollte ich damit auch nicht sagen). Ich meine damit Situationen, in denen diese Rassen empfohlen werden, obwohl die Umstände einfach für gar kein Tier passen. In dem Moment - lässt sich ja ändern. Und natürlich stimmt es, dass die Gruppe einfacher im Handling ist, man schneller einen Sitter findet, weniger Futterkosten, bekommt man einfacher die Trepper hoch und und und. Aber ein Lebewesen ist es halt immer noch.


    Und das fällt mir ebenso im Forum wie im realen Leben auf. Nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch im Umgang. Erziehung? Brauchen die Kleinen nicht. Klemmt man sich einfach unter den Arm, wenn das Kleinteil nicht funktioniert wie gewünscht. Die werden ausgelacht, wenn sie knurren oder bellen oder mit "Wie niedlich" in einem Moment bedacht, wo der Hund ganz klar abwehrt. Sie werden einfach häufiger nicht als Hund ernstgenommen - bei manchen schon bei der Anschaffung nicht. Es ist für manche scheinbar kein "echter" Hund, aber die Rasse anderen empfehlen geht.


    An welcher Stelle ich mich jetzt selbst beweihräuchere oder etwas verdrehe, weil mir das auch schon im Forum aufgefallen ist :ka: Ich wollte lediglich noch den Aspekt einbringen, dass es auch da Unterschiede gibt.

  • Irgendwie habe ich den Eindruck, viele DogForum-User lassen sich von der Meinung leiten, die am meisten Zustimmung generiert. So ne Art "Mitläufer-Effekt".

    Aber das ist doch gut, oder? Ich meine, du hast doch schon bei deinem ersten Beitrag in diesem Thema auf Facepalms gewartet (die nicht kamen) und jetzt kriegst du wenigstens Unverständnis - sonst wärst du doch kein einsamer Held mehr.

    Denn so richtig Leute auf deine Seite ziehen willst du scheinbar nicht, sonst könntest du - und das würde mich ehrlich interessieren - doch konkrete Vorschläge machen, was du willst.

    Was könnten wir tun, um unsere Hunde mehr gleichzustellen?

  • Für manche eben schon (nicht von allen - das wollte ich damit auch nicht sagen). Ich meine damit Situationen, in denen diese Rassen empfohlen werden, obwohl die Umstände einfach für gar kein Tier passen. In dem Moment - lässt sich ja ändern. Und natürlich stimmt es, dass die Gruppe einfacher im Handling ist, man schneller einen Sitter findet, weniger Futterkosten, bekommt man einfacher die Trepper hoch und und und. Aber ein Lebewesen ist es halt immer noch.


    Und das fällt mir ebenso im Forum wie im realen Leben auf. Nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch im Umgang. Erziehung? Brauchen die Kleinen nicht. Klemmt man sich einfach unter den Arm, wenn das Kleinteil nicht funktioniert wie gewünscht. Die werden ausgelacht, wenn sie knurren oder bellen oder mit "Wie niedlich" in einem Moment bedacht, wo der Hund ganz klar abwehrt. Sie werden einfach häufiger nicht als Hund ernstgenommen - bei manchen schon bei der Anschaffung nicht. Es ist für manche scheinbar kein "echter" Hund, aber die Rasse anderen empfehlen geht.


    An welcher Stelle ich mich jetzt selbst beweihräuchere oder etwas verdrehe, weil mir das auch schon im Forum aufgefallen ist :ka: Ich wollte lediglich noch den Aspekt einbringen, dass es auch da Unterschiede gibt.

    Kannst Du mal Beispiele nennen, wo hier im Forum trotz erkennbarer grundsätzlicher Nichteignung ein kleiner Hund empfohlen wurde? Mir fällt da auf Anhieb nix ein, ich kenne aber auch nicht jeden Thread.

  • Irgendwie habe ich den Eindruck, viele DogForum-User lassen sich von der Meinung leiten, die am meisten Zustimmung generiert. So ne Art "Mitläufer-Effekt".

    OT:

    Sorry wsl bin nur ich allein die, die das Gefühl hat es geht dir hier im Thread mehr darum das Forum und deren User anzuprangern als überhaupt an der Diskussion teilzunehmen...

  • Irgendwie habe ich den Eindruck, viele DogForum-User lassen sich von der Meinung leiten, die am meisten Zustimmung generiert. So ne Art "Mitläufer-Effekt".

    Nö, aber gern von der Meinung hinter der valide Argumente stehen und die man nachvollziehen kann und eben keinem trotzigen "weil ich es halt so sage".

  • Irgendwie habe ich den Eindruck, viele DogForum-User lassen sich von der Meinung leiten, die am meisten Zustimmung generiert. So ne Art "Mitläufer-Effekt".

    Ich tue mich zb hier sehr schwer eine Meinung zu "entwickeln "

    Wenn Themen und Begriffe nicht vernünftig definiert werden

    Und stattdessen irgendwie diffus destruktiv verhandelt werden


    Mein Hund hat aber eine Meinung

    Ganz klar gegen "Gleichstellung "

    Das wäre zuviel Stellenwert Verlust :???:

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