Allgemeine Betrachtungen zum Stellenwert des Hundes
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Ganz davon ab, dass es für mich sehr utopisch ist, eine Änderung der Tierrechte (der Einfachheit jetzt ganz allgemein und nicht nur auf Hunde bezogen) weltweit zu einem gleichen Standard durchzusetzen. Weil, wie gesagt, dass klappt ja nichtmal für Menschen.
Wenn Tier in Sozialverbänden leben, dann haben die dort auch unterschiedliche "Rechte", je nachdem welche Position sie haben. Ist also nicht bloß ein Phänomen unter Menschen.
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Wer "das will " der Mensch oder der Hund??
Und wieso "Menschen " betroffen?
Ich dachte der Hund sei betroffen auf Grund seiner "Stellung "
Gott, ist das müßig. Ich mag nicht mehr.
Wenn ein geliebter Familienhund getötet wird, sind natürlich Menschen noch mehr betroffen als bei einem herrenlosen Hund.
Traurig, dass man das überhaupt erwähnen muss. In einem Hundeforum.
Also geht es letztendlich doch darum das der hundebesitzende Mensch
Einfach mehr Rechte und Privilegien haben möchte
Der herrenlose Hund muss es also erstmal schaffen einen Menschen zu haben
Um mit von Menschen besitzenden Hunden gleichgestellt zu werden
Sogar der Tod eines Hundes ist erst dann anerkannt
Wenn er entsprechende trauernde Menschen hinterlässt?
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Rein emotional gesehen steht mit mein Hund natürlich näher, als ein fremder Mensch. Sogar näher als entfernte Verwandte. Wenn mein Hund stirbt, dann empfinde ich Trauer. Wenn ich vom Tod eines fremden Menschen erfahre, dann bedauere ich den Tod eines Menschen, kann aber nicht behaupten, dass ich echte Trauer empfinde.
Moralisch gesehen steht für mich trotzdem der Mensch über dem Hund. Ich spinne jetzt mal eine Situation zusammen, sie ziemlich sicher nie eintreten wird: Ich muss entscheiden, wer stirbt. Ein mir fremder Mensch, oder mein Hund. Ich würde mich dafür entscheiden, dass der fremde Mensch lebt. Und das wäre für mich eine moralische Entscheidung, denn rein emotional wäre mir mein Hund wichtiger. Andere Faktoren wie "was für ein Mensch ist das, wie alt ist er, hat er Familie, ist er schwer krank" etc.... lasse ich jetzt mal aussen vor. Müsste ich zwischen einem fremden Hund und meinem Hund entscheiden, könnte ich glaube ich schon keine so einfache Aussage mehr treffen. Da würden viele viele Faktoren mit reinspielen.
Für mich ist also irgendwie doch klar, dass Mensch uns Hund moralisch nicht auf der gleichen Ebene stehen. Emotional dagegen können sie das durchaus.
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Einerseits soll der Mensch evolutionär ein Tier sein, andererseits wird in anderen Bereichen zwischen Mensch und Tier viel stärker differenziert als zwischen einem Bonobo, einem Hund und einer Kuh.
Sie unterscheiden sich bloß ein klitzeklein wenig in ihren Fähig- und Fertigkeiten.
Und, was spricht dagegen, wenn für diese Menschen ihre Schafe genauso wichtig sind, wie es mein Hund für mich war? Ist doch erfreulich, gibt es auch solche Menschen, für die der Mensch nicht das Höchstmaß aller "Dinge" ist. Wenn er seine Schafe den Menschen gleichstellt oder gar vorzieht, was soll daran verwerflich sein?
Nix. Du hast das Beispiel angebracht, dass Hunde höher gestellt sein sollen, falls Du das vergessen hast. Eventuell erinnerst Du Dich noch. Das war mein Gegenargument.
Ich stimme dir in dem Punkt überein, dass der Mensch sich den Hund nach menschlichem Gusto passend gemacht hat. Doch auch das beweist wieder die sehr gute Anpassungsfähigkeit dieser Tierart an den Menschen, wenn man viele andere Haustiere als Vergleich heranzieht.
Das nennt man Zucht. Und auch andere Haustiere wurden verdammt passend für ihren Zweck selektiert. Gibt es im Übrigens auch bei Pflanzen.
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Vorab: Ich habe nur einen Teil der Diskussion überflogen, zeitweise wurde es etwas unübersichtlich.
Haustierhaltung (oder Zootierhaltung oder Nutztierhaltung) ist ja immer eine Hierarchisierung, bei der der Entscheider (der Mensch) über dem steht, über das entschieden wird (das Tier). Das Tier kann, wenn wir es in eine wie auch immer geartete Gemeinschaft mit uns bringen (oder zwingen) niemals ganz gleichrangig sein. Eine Auflösung dieser Hierarchie-Situation wäre aber das Ende der Haustierhaltung.
Ich kann verstehen, wenn man deshalb Tierhaltung zum Beispiel aus ethischen Gründen ablehnt.
Der Stellenwert von Haustieren hier in Westeuropa ist meines Erachtens sehr hoch. Wenn ich alleine überlege, was ich für den Second-Hand-Hamster an Geld hingelegt habe, der hier vor ein paar Monaten eingezogen ist (nur neue Einrichtung, Gehege war vorhanden), das ist schon irgendwie absurd. Und dazu noch fast 300 Euro Tierarztkosten für Sasa letzte Woche (und alle hier wissen, dass da ganz andere Summen im Raum stehen können). Und wie viele Läden es gibt, die alle möglichen Arten von Jäckchen und Bettchen und so weiter für Hunde verkaufen. Das ist ja ein riesiger Markt, eben weil die Menschen ihre Tiere total überhöhen. Das ist natürlich nicht unbedingt etwas Gutes, weil es schnell ins Vermenschlichen und in eine falsche Haltung übergehen kann.
Ich sehe das Problem nicht so sehr darin, dass wir den Menschen überhöhen, sondern eher, dass wir unsere Tiere überhöhen. Mache ich auch, macht mir Spaß, und wenn man das irgendwie im Blick hat, ist das ja auch in Ordnung.
Mir ist Sasa enorm wichtig. Aber: Menschen sind mir dennoch wichtiger. Ich habe es letztes Jahr gemerkt, als mein Mann sehr plötzlich sehr ernsthaft ins Krankenhaus musste. Als ich endlich zu Besuch hin durfte, war mir für die zwei, drei Stunden Abwesenheit ihre Alleinbleibeproblematik nicht ganz egal (habe versucht, Ruhe reinzubringen), aber so egal, dass ich im Krankenhaus geblieben bin, solange ich durfte. Sie war in dem Moment also zweitrangig. Das wäre sie auch, wenn meinen Eltern oder Freunden etwas zustoßen würde, dann wäre sie einfach zweitrangig. Ich persönlich plane sonst alles so, dass sie mitkommen kann oder möglichst wenig alleine ist. Ich verstehe aber auch Menschen, die das nicht so machen, die also ihrem eigenen Lustgewinn (toller Urlaub, schöner Ausflug) zeitweise über das Bedürfnis ihres Hundes stellen.
Gleiche Rechte für Hunde sehe ich als schwierig an, denn das hieße ja in letzter Hinsicht zum Beispiel auch Recht auf freie Wohnortwahl, Recht auf freie Halterwahl, freie Partnerwahl usw. Ich denke, man sollte da weniger an gleichen Rechten, dafür vielmehr an der Anerkennung der Würde des Hundes ansetzen, also generell stärker dafür sorgen, dass Hunde, Tiere, wenn Tierhaltung erlaubt ist, auch so gehalten werden, dass ihre Würde und ihre Bedürfnisse gewahrt werden. Das wird eben in der Umsetzung schwer. Außer über ein Halteverbot für bestimmte Tierarten wird das wohl so nur über viel, viel Aufklärungsarbeit gehen. Ich denke da vor allem auch an Kleintiere, die immer noch häufig in kleinen Käfigen in Kinderzimmern vor sich hinleiden. Die haben genauso ein Recht auf ein gutes Leben wie ein Hund, aber ihr Leid ist in der Regel komplett unsichtbar.
Da mir die Tierhaltung, so artgerecht es eben geht, sehr wichtig ist, würde ich auch tatsächlich alle möglichen Arten von Sachkundenachweisen ablegen, wenn durch so etwas nur einem Teil der Haustiere ihr Leid erspart bleiben würde. Ein Kompromiss zwischen Tierliebe und Egoismus ist die Tierhaltung aber in der Regel immer.
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Man kann Kindern auch nicht die gleichen Pflichten auftragen wie Erwachsenen und trotzdem haben sie ähnliche Rechte.
Erwachsene Hunde sind aber keine Kinder. Wir schützen Kinder besonders, weil wir davon ausgehen, dass sie ohne diese Stütze nicht (angemessen) überlebensfähig sind. Und irgendwann wachsen sie aus der Abhängigkeit von erwachsenen Menschen raus.
Man kann das vielleicht noch für Welpen argumentieren, aber erwachsene Hunde sind durchaus in der Lage, ohne Menschen zu leben. Das passiert ja noch oft genug auf der Welt.
Meiner Meinung nach muss man, wenn man es mit den gleichen Rechten ernst meint, Hunden eben auch wirklich alle Rechte zugestehen (Entscheidung über Wohnort, Fortpflanzung etc.).
Wenn man jetzt doch wieder anfängt, diese Rechte zu beschneiden (sie zB an die Leine zu nehmen, weil sie sonst evtl nicht bleiben), dann hat das mit gleichen Rechten nichts mehr zu tun. Denn dann entscheidet ja doch der Mensch, welche Hunde-Rechte ihm gerade in den Kram passen und welche nicht.
Mir geht es vor allem darum, in der Diskussion einfach mal wieder konkreter zu werden. Also zu überlegen, welche Forderungen und Wünsche a) umsetzbar wären und b) jeder einzelne wirklich umsetzen will.
Ich hab hier nämlich beim Lesen das Gefühl, dass die abstrakte Diskussion viel zu sehr dazu einläd, anderen Intentionen und Werte zu unterstellen, die sie vielleicht gar nicht haben. Nicht, weil irgendwer das bösartig und mit Absicht tut. Sondern weil es ohne realen Bezugsrahmen am Ende größtenteils eine Frage der Interpretation des Lesers bleibt, was der Schreibende wohl konkret gemeint hat.
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Ich muss dauernd an dieses Bild denken.
Und ich an dieses hier:
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Doch sicherlich nicht in der selben Dimension wie der Mensch.
An was für Zahlen und Studien machst du das fest? Anhand welcher Parameter vergleichst Du diese Dimensionen? Wie beziehst Du Skaleneffwkte mit ein? Ich würde da nicht so überzeugt von einer so simplen Meinung sein, wenn die Fragestellung so anspruchsvoll ist.
Es ist immer wieder faszinierend, dass es Menschen so schwer fällt zu glauben, dass der Mensch in vielerlei Hinsicht nichts so einzigartiges ist. Nicht hinsichtlich seiner Anpassungsfähigkeit, nicht hinsichtlich seines Egoismus, nicht hinsichtlich seiner Fähigkeit zur Zerstörung... all das ist nicht ohne Parallelen im Tier- und Pflanzenreich.
Mensch und Hubd haben sich gegenseitig domestiziert, aber manche Geschichtswissenschaftler glauben mittlerweile auch, dass Mensch und Weizen sich quasi gegenseitig domestiziert haben. Auch unter den Tieren gibt es viele, die unzweifelhaft wichtiger für unser Überleben sind als Rettungshunde und Co. Eine Sonderstellung des Hundes lässt sich in meinen Augen nicht anders als individuell emotional begründen.
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Ich muss entscheiden, wer stirbt. Ein mir fremder Mensch, oder mein Hund. Ich würde mich dafür entscheiden, dass der fremde Mensch lebt. Und das wäre für mich eine moralische Entscheidung, denn rein emotional wäre mir mein Hund wichtiger. Andere Faktoren wie "was für ein Mensch ist das, wie alt ist er, hat er Familie, ist er schwer krank" etc.... lasse ich jetzt mal aussen vor. Müsste ich zwischen einem fremden Hund und meinem Hund entscheiden, könnte ich glaube ich schon keine so einfache Aussage mehr treffen. Da würden viele viele Faktoren mit reinspielen.
Für mich ist also irgendwie doch klar, dass Mensch uns Hund moralisch nicht auf der gleichen Ebene stehen. Emotional dagegen können sie das durchaus.
Hmm, ich würde diese Entscheidung wohl auch so treffen und das auch aus moralischen Gründen....
Aber damit meine ich dann nicht meine eigenen Überzeugungen, sondern die moralischen Vorgaben der Gesellschaft die diese einem dann auch "mit Gewalt" aufzwingt (unterlassene Hilfeleistung, vielleicht sogar Tötung durch Unterlassen usw.).Was mich wundert ist, dass du Probleme hättest zwischen deinem eigenen Hund und einem fremden Hund zu unterscheiden und dies sogar schwerer findest als zwischen fremder Mensch und dein eigener Hund? Es wäre doch vollkommen normal das was einem nahe steht, zu dem man eine Verbindung hat, höher zu bewerten. Davon lebt die Fragestellung eigener Hund (Nähe) vs. fremder Mensch (Moralvorstellung) doch überhaupt erst.
Während ich bei der Frage Mensch vs Hund hin und her gerissen wäre zwischen tun was ich will und dem was ich muss, müsste ich beim Thema eigener Hund vs. fremder Hund überhaupt nicht nachdenken, solange nicht andere Faktoren mit rein spielen (wie zB die Risikobewertung).
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