Allgemeine Betrachtungen zum Stellenwert des Hundes
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Puuh, auch alles grad durchgelesen, und wahnsinnig viele Gedanken zu verschiedensten Themen gehabt, die ich jetzt gar nicht alle wiedergeben will oder kann.
Aber: Ich glaube, daß dieses Bedürfnis, alles mit einem Wert zu belegen, von unserer Primatennatur herrührt. Vor langer Zeit traf ein Primat (mit ausgesprochen ausgeprägter Hierarchie) auf einen Caniden (der üblicherweise im Familienverband lebt) und war völlig überwältigt von der bedingungslosen Hingabe eines Tieres, das den Primaten als Rudelmitglied (sprich Familienmitglied) ansah. Und ja, ich glaube auch deswegen, daß die gegenseitige Anpassung (auch) darin bestand, daß der Mensch etwas sozialer wurde. Man schaue sich nur mal das rücksichtslose Treiben in einer Schimpansengruppe an. (Hat mal jemand "Tamed" von Alice Roberts gelesen? Eine ausgesprochen interessante Lektüre).
Diese Wertediskussion mag ich persönlich gar nicht. Eigentlich müßten wir weg davon, alles einen Wert zuzuschreiben. Wir kommen immer wieder in Diskussionen rein, wie teuer beispielsweise die Naturzerstörung ist, wieviele Werte dadurch zerstört werden. Man könnte schließlich soviel Geld verdienen, wenn man die Natur nur richtig nutzen würde. Implizit im Gedanken: was (für uns) keinen Wert hat, kann weg. Wovon man zuviel hat, hat keinen Wert.
Für mich haben Tiere, Pflanzen und Natur generell einen sehr hohen Wert, aber auf einer ganz anderen Ebene als meine persönlichen Tiere. Meine persönlichen Tiere haben einen besonderen Stellenwert, aber halt nur für mich. Und das sollte auch so sein, ich erwarte von niemandem, daß er meinen Tieren einen hohen Wert beimißt.
So, und nochmal zurück zum Hund: mein (erwachsener) Sohn hatte mich vor nicht allzu langer Zeit gefragt, wen ich zuerst retten würde, falls das Haus anfangen sollte zu brennen. Meine Antwort: der Hund, nachdem ich geschaut hätte, daß alle Menschen wach sind und sich selber helfen können.
Und im Ernstfall? Stapfe ich bei Minustemperaturen einem Leonberger in ein Moorloch hinterher. Weil ich in so einer Situation wirklich nicht mehr denken kann.
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Ich habe auch seit gestern, als ich meinen letzten Beitrag in dem Thread geschrieben, viel nachgedacht, und ich komme auch wie viele von euch zu dem Schluss:
Alles was hier gefordert wird, mehr Rechte für Hunde, und auch wenn man einen Hund verletzt oder gar tötet, sollte man genauso so verurteilt wird wie wenn man das einem Menschen angetan hätte:
Das alles nützt nicht dem Hund, sondern nur dem Menschen.
Thematik Hundehalter im Krankenhaus, im Pflegeheim: Ebenso. Was nutzt das dem Hund?
Wenn man ganz allgemein das Tierschutzgeschätz verschärfen würde, höhere Strafen für Menschen, die Tiere misshandeln oder töten, da wäre ich dabei.
Aber das fordert ja keiner in diesem Thread, wenn ich nichts überlesen habe.
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Wenn man mal zum Hinduismus rüber schaut, gilt dort Respekt gegenüber jedwedem Lebewesen. Das Konzept von "Ahimsa" sieht Gewaltlosigkeit sowohl in Taten als auch Worten und Gedanken vor. Viele Hindus sind Vegetarier, Kühe, die hier verspeist werden, gelten als heilig.
Ethik ist immer eine gesellschaftliche/persönliche Angelegenheit.
Dabei muss man dann aber berücksichtigen, dass diese "Gewaltlosigkeit" sich z. B. auch darin äussern kann, Tiere nicht einzuschläfern, obwohl dadurch Leid verhindert werden würde. Tierärzte machen das wenn denn dann auf Kosten ihres eigenen Karmas.
Auf manchen Bildern kann man heilige Kühe in einem überaus erbärmlichen gesundheitlichen Zustand sehen. Heilig oder respektiert zu sein muss nicht automatisch ein gutes Leben bedeuten. Man kann da als Kuh mit eitrigen Wunden und überlangen schmerzenden Klauen rumlaufen müssen und alle verneigen sich quasi vor einem - aber helfen tut einem niemand.
Auch das "nicht töten von Lebewesen" wird je nach Religion dann so ausgelegt, dass es eben andere Menschen gibt, die das für einen erledigen. Dann kann man nämlich doch Fleisch essen, der Karma-Buhmann ist wer anders.
Ich finde diese Religionsfragen überaus interessant und meine das in keinster Weise despektierlich. Ich finde nur, dass man auch wissen muss, welche Konsequenzen eigentlich sehr schön klingende Formulierungen in der Realität dann haben können.
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Puuh, auch alles grad durchgelesen, und wahnsinnig viele Gedanken zu verschiedensten Themen gehabt, die ich jetzt gar nicht alle wiedergeben will oder kann.
Aber: Ich glaube, daß dieses Bedürfnis, alles mit einem Wert zu belegen, von unserer Primatennatur herrührt. Vor langer Zeit traf ein Primat (mit ausgesprochen ausgeprägter Hierarchie) auf einen Caniden (der üblicherweise im Familienverband lebt) und war völlig überwältigt von der bedingungslosen Hingabe eines Tieres, das den Primaten als Rudelmitglied (sprich Familienmitglied) ansah. Und ja, ich glaube auch deswegen, daß die gegenseitige Anpassung (auch) darin bestand, daß der Mensch etwas sozialer wurde. Man schaue sich nur mal das rücksichtslose Treiben in einer Schimpansengruppe an. (Hat mal jemand "Tamed" von Alice Roberts gelesen? Eine ausgesprochen interessante Lektüre).
Diese Wertediskussion mag ich persönlich gar nicht. Eigentlich müßten wir weg davon, alles einen Wert zuzuschreiben. Wir kommen immer wieder in Diskussionen rein, wie teuer beispielsweise die Naturzerstörung ist, wieviele Werte dadurch zerstört werden. Man könnte schließlich soviel Geld verdienen, wenn man die Natur nur richtig nutzen würde. Implizit im Gedanken: was (für uns) keinen Wert hat, kann weg. Wovon man zuviel hat, hat keinen Wert.
Für mich haben Tiere, Pflanzen und Natur generell einen sehr hohen Wert, aber auf einer ganz anderen Ebene als meine persönlichen Tiere. Meine persönlichen Tiere haben einen besonderen Stellenwert, aber halt nur für mich. Und das sollte auch so sein, ich erwarte von niemandem, daß er meinen Tieren einen hohen Wert beimißt.
So, und nochmal zurück zum Hund: mein (erwachsener) Sohn hatte mich vor nicht allzu langer Zeit gefragt, wen ich zuerst retten würde, falls das Haus anfangen sollte zu brennen. Meine Antwort: der Hund, nachdem ich geschaut hätte, daß alle Menschen wach sind und sich selber helfen können.
Und im Ernstfall? Stapfe ich bei Minustemperaturen einem Leonberger in ein Moorloch hinterher. Weil ich in so einer Situation wirklich nicht mehr denken kann.
Ich möchte deinen Beitrag gerne sehr oft liken.
Bei uns ist das auch so. Vollkommen unabhängig von der Spezies. Warum sollte ich jemandem helfen, der das alleine kann? Bei uns gilt immer, es wird dem geholfen, der gerade am meisten Hilfe braucht. Fertig. (mal so ganz vereinfacht gesagt)
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Wieviel Respekt gibt es eigentlich zwischen verschiedenen Tierarten? Man lebt nebeneinander her, lässt sich weitgehend in Ruhe. Aber man darf nicht vergessen, dass Tiere auch andere Tiere töten. Und ja, auch zum Spass.
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Ganz konkret werden ich versuchen, meine Gedanken auf den Punkt zu bringen und euch diese zu erklären. Und zwar auch unter dem Gesichtspunkt, dass der Hund als Familienmitglied angesehen wird. Ich werde dabei mein Bestes versuchen, um den Menschen bei all zu sensiblen Themen aus dem Spiel zu lassen. Hoffentlich bekomme ich das hin. Der Grat ist nämlich extrem schmal.
Für meinen Erklärungsversuch nehme ich mal folgenen Sachverhalt:
Klar mag es global betrachtet immer wieder Ausnahmen geben, doch in der Regel ist es so: Ein verstorbener Mensch erhält wie selbstverständlich und wie aus einem Automatismus heraus eine würdevolle Bestattung. Kein hinterbliebener Verwandter muss explizit darauf hinweisen, dass er für sein verstorbenes, zweibeiniges, menschliches Familienmitglied eine würdevolle Bestattung wünscht. Anders beim Familienmitglied Hund. Beim Hund und auch bei allen anderen Haustieren muss extra darauf hingewiesen werden, dass man für sein tierisches Familienmitglied eine würdevolle Bestattung wünscht. Tut man dies nicht, landet das tierische Familienmitglied in den "Schlachtabfällen". Aus meiner Sicht eine sehr schreckliche und höchst fragwürdige und primitive, abwertende Wortwahl. Als wäre ein Tier "Müll". Auch wenn wir Menschen Kühe und Schweine essen, so ist auch die Kuh und das Schwein immer noch ein Lebewesen. Würde man dies alles auch beim Menschen so handhaben, kann sich jeder selbst denken, wie riesig die Empörung wäre und was das für einen gewaltigen Shitstorm auslösen würde. Das sieht man ja auch hier im Forum immer wieder.
Beim Menschen ist irgendwie alles so selbstverständlich.
Ich hoffe nun, mich für alle verständlich genug ausgedrückt zu haben, so dass jede und jeder meine Gedankengänge nachvollziehen und verstehen kann. Andernfalls weiss ich echt bald nicht mehr weiter und ich komme so langsam aber sicher an meine Grenzen. -
Ich verstehe absolut, was Du meinst.
Und wie Du das meinst.
Aber überleg mal.
Beerdigungen zB haben Menschen hervorgerufen.
Das ist eine Einführung des Menschen, im Tierreich wird sich verabschiedet und das war’s (klärt mich auf, wenn ich falsch liege, vielleicht hab ich gerade was nicht am Schirm).
Aber ich finde dieses auf eine Stufe stellen irgendwie immer noch bedenklich.
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Das Bestatten macht für die Verstorbenen doch keinen Unterschied, sondern für die Hinterbliebenen.
Und es gibt viele Möglichkeiten, seinen Hund zu bestatten. Dagegen hat doch keiner was?
(In den "Schlachtabfällen" würde ein Hund nicht landen, aber das ist jetz nicht das Thema).
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Bei der Bestattung für Tiere gibt's doch mittlerweile (fast) genauso viele Möglichkeiten, wie für Menschen.
Einzeleinäscherung mit Urne für daheim.
Einen schönen Platz auf dem Waldfriedhof.
Unter manchen Umständen ist das Begraben im eigenen Garten möglich (im Gegensatz zum Menschen)...
Da hat sich sosososo viel getan in den letzten Jahren.
Ja, der Halter muss sich drum kümmern.
Aber das müssen Angehörige im Todesfall auch.
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Ich finde den Ansatz gerade sehr interessant und hab auch gerade mit meinem Mann darüber geredet.
Ich denke auch, dass der logistische Aufwand einfach zu hoch wäre.
Wo fängt man denn an, für jedes Kaninchen eine eigene Beerdigung machen?
Ich hab meine zwei Kaninchen abgöttisch geliebt, wirklich.
Aber ich hab sie Beide nach der Einschläferung bei der Tierärztin gelassen.
Deswegen fühle ich mich nicht schlechter, die Beiden hatten es gut und ich hab mich von Beiden verabschiedet, während sie die Spritze bekommen haben und während sie auf meinem Arm eingeschlafen sind.
Das war so unsere „Beerdigung“.
EDIT:
Und ich bin mir sicher, dass sie bei mir am Arm einschlafen durften, angekuschelt, hat ihnen mehr bedeutet als eine Beerdigung im Nachhinein.
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