Allgemeine Betrachtungen zum Stellenwert des Hundes
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Gehts also um „der Hund ist der bessere Mensch“, weil man selbst von seinen Mitmenschen enttäuscht ist?
Dabei sollte man bedenken, dass Hunde nun auch nicht gerade die Wahl haben wo sie leben, sich nicht entscheiden können auszuziehen und auch nicht verstehen was der eigene Besitzern so von sich gibt.
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Hi
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Die Schwierigkeit liegt im Werten. Egal, wo man da anfängt, endet, überlegt: So lange man nicht wirklich an eine prinzipielle Überlegenheit und eine „göttliche“ (oder sonst irgend einer „höheren Ordnung“ entsprungene) Sendung des Menschen glaubt, ist jede Wertung von Leben im Denken und Handeln willkürlich. Sie beruht dann auf den eigenen Idealen, Grundvoraussetzungen und Bedürfnissen und - ganz wichtig - der Fähigkeit zu Verdrängung des Wissens darüber, wann und wie oft wir unseren eigenen Idealen zuwider handeln.
Das ist normal, das müssen wir sogar tun, wenn wir mental handlungsfähig bleiben wollen. Bitte - jeder darf und muss sogar seine „a prioris (im Sinne von nicht hinterfragter Grundvoraussetzung)“ haben. Nur: wenn man offen, respektvoll und gewinnbringend für alle diskutieren möchte, dann hilft es, sich diese a prioris als seine Eigenen bewusst zu machen. Weil die von Mensch zu Mensch verschieden sind. Und individuell üblicherweise auch noch eine gewaltige Diskrepanz zwischen Denken und Handeln besteht.
Wenn Du forderst, dass Deine Wahrheit von Anderen anerkannt und verstanden werden - oder gar die Wahrheit Anderer werden soll, dann brauchst Du echt gute und kohärente argumentative Grundlagen, die auch überzeugen können. Da reicht „mein Hund war alles für mich und Menschen verdienen es nicht, sich über Hunde zu stellen“ nicht aus Das können sicher etliche der Schreibenden hier emotional nachvollziehen und Deine Trauer über Deinen Verlust verstehen. Aber nicht als Basis dafür, auszuteilen, zu verurteilen und „Besserung“ von Anderen zu fordern.
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Wenn man den Hund wirklich als dem Menschen gleichgestellt betrachtet, dann muss man wirklich überdenken, ob man ihn als Haustier halten kann und will.
Denn das wäre dann schlicht Sklaverei.
Ich kann durchaus verstehen, dass einem der eigene Hund emotional näher steht, als viele Menschen.
Der eigene Hund ist einem nah, fremde Menschen sind es nicht.
Wäre aber ein fremder Hund auch mehr wert als ein nahestehender Mensch?
Es ist schon ganz gut, dass persönliche Emotionen nicht das Mass für das gesellschaftliche Zusammenleben sind.
Natürlich würde/werde ich um meinen Hund viel mehr trauern, als über Menschen, die ich nicht kenne. Das heisst aber nicht, dass ich das Leben meines Hundes für wertvoller erachte, als das eines Menschen.
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Das folgende ist meine persönliche Meinung.
Prinzipiell hat es ein Hund in der deutschen Kultur an sich schon sehr gut. Er wohnt selbstverständlich mit im Haus, es werden auf Allergien usw Rücksicht genommen, sowas würde die Straße niemals bitten.
Das große Aber: die egoistische Seite der Hundehaltung. Dass "arme" Hunde aus vermeintlichen Tötungsstationen nach Deutschland gekarrt werden, in ein Leben gezwängt werden, was niemals zum Hund passt. Ich persönlich sehe da eine potenziell egoistische Motivation, aufgrund der Scheuklappen. Man will nicht sehen, dass dieses Leben für diesen Hund mehr Stress als Mehrwert bringt. Schließlich soll der Hund dankbar sein, schließlich ist er gerettet worden! Das Beispiel trifft natürlich nicht auf alle zu und ist überspitzt dargestellt.
Gesetzt dem Fall, das Leben und der Hund passen zusammen, denke ich schon, dass ein Leben in Zivilisation mit Menschen einen Mehrwert bringen kann. Immer genug Futter und Wasser, ein Sozialpartner, ein warmer, trockener Schlafplatz, Sicherheit. Aber auch das ist mein vermenschlichtes Denken, ob der Hund es so empfindet, oder ob es ihm egal ist, gerade wenn er es nicht anders kennt? Keine Ahnung...
Schwierig wird es, wenn der Hund als Kind/Partnerersatz her halten soll, und wieder in Ideale gezwängt wird, welche er nicht erfüllen kann. Da ist man wieder an dem moralischen Punkt: Nutzt man in dem Sinne nur den Hund zur eigenen Bedürfnis Befriedigung? Ist das okay? Hat das für den Hund überhaupt einen Mehrwert?
Was ist in Ordnung, und was ist einfach anmaßend und was Grenzwertig, bis absolut nicht okay?
Das sind so meine Gedanken zu dem Thema.
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Glaub mir, ich habe nicht nur die schöne Seite der Menschen kennenlernen dürfen, sondern auch die hässliche, gemeine und bösartige Seite.
Ich glaube dir. Es gibt sehr sehr schlechte Menschen da draußen. Von denen bin ich aber nicht ausgegangen als ich geschrieben habe:“Würde ich einen Mensch oder Hund retten können, ich würde den Menschen wählen.“ Denn ganz ehrlich, die Leute die meine Schwiegereltern töten wollten, sind mir so egal, da würde ich lieber einen unschuldigen Hund vorziehen. Wovon ich gesprochen habe waren geliebte Menschen und ich meinte auch den ganz „normalen“ Menschen. Keinen Menschen der in seiner Freizeit Hunde abschlachtet, Frauen und Männer vergewaltigt und dafür sorgt, dass ein riesen haufen Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion, Gesundheitsstatus extrem diskriminiert werden. Solche Menschen gibts, und da würde ich sagen, ist für mich der liebe Hund von nebenan mehr Wert. Aber ganz ganz viele Menschen sind halt einfach nur nette Mitbürger die öfters einen Fehler machen, hin und wieder auch einen größeren. Wir verletzen andere Menschen emotional, mal absichtlich, mal unabsichtlich, wir belügen sie oder machen uns über irgendwas lustig. Irgendwas davon haben wir alle schon mal gemacht und zu sagen, dass deswegen Hunde mehr Wert sind und deshalb zuerst kommen, finde ich echt daneben. Es driftet mal wieder ab in diese „böse böse Menschheit - Hunde sind so unschuldig“ Diskussion. Wer weiß vielleicht würden einige Hunde ihre Besitzer verlassen, wenn sie könnten. Können sie aber nicht, weil wir böse Menschen sie dazu zwingen bei uns zu leben. Einfach weil wir es wollen.
Meine Hündin Sandy kam bei mir an erster Stelle.
Ich weiß jetzt nicht wie ich das interpretieren kann. Meinst du dass zb so, dass wenn gerade nicht genug Geld da ist, Hund und die eigene Mutter sehr krank sind, eher der Hund die Behandlung kriegt als die Mama? Dass wenn man zusammen ausgehen möchte, es nicht in frage kommt weil man keine Hundebetreuung findet und der Hund ein paar Stunden alleine bleiben müsste? Dass man lieber dem Hund die letzte Wurst gibt, als dem Partner der die Wurst gerne mag? Ich hab keine Ahnung was du damit meinst.
Auch in Südeuropa und Südosteuropa werden Hunde oft wie der letzte Dreck behandelt. Für mich sind das keine Menschen, welche den Begriff Mensch verdient haben. Für mich sind das einfach nur zweibeinige Bestien.
Was bedeutet bei dir:“Wie der letzte Dreck behandelt.“? Wenn das bedeutet, dass die eigenen Hunde hungern müssen, obwohl genug Ressourcen vorhanden sind, regelmäßig zusammengeschlagen werden, dann kann ich das schon verstehen. Sind halt einfach keine guten Menschen. Bestien sind für mich allerdings Leute die Kinder vergewaltigen, Menschen töten, Hunde zerstückeln aus Spaß. Und vor allem sind für mich Leute die ihre Hunde im Zwinger halten keine Bestien. Ich weiß aber nicht ob du das meintest mit dem Satz.
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Ich glaube, jeder hier findet Tierquälerei blöd, auch bei Nutztieren.
Und nicht falsch verstehen, ich selber setze meine bzw Hunde im generellen über Nutztiere, mich damit ja automatisch auch.
Ansonsten könnte ich ja nicht unterstützen, dass diese für mich ausgebeutet und getötet werden
Aber warum genau soll jetzt ausgerechnet der Hund auf einer Stufe mit dem Menschen stehen?
Das Säugetier Argument zieht da ja nicht mehr, egal wie nett ich eine Kuh behandle, ich töte und esse niemanden, den ich als ebenbürtig betrachte
Ich meine jetzt auch nicht den eigenen Hund gegen einen unbekannten/entfernteren Menschen, sondern im generellen.
Das eine Tier darf also zum Genuss getötet werden, dass andere nicht mal der Gefahr von Verletzung ausgesetzt werden, um Menschenleben zu retten?
Da ist halt einfach keine Logik hinter.
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Keine Ahnung was diese plakative Überreaktion mit völliger Selbstaufgabe da jetzt soll.
Wie wäre es mit einfachem Respekt?
Mehr Respekt als das, was hier viele HH zB den Hunden alles geben, geht nicht. Der Hund hat hier ein sehr luxuriöses Leben. Nirgendwo wird er mMn nach, mehr respektiert. Es gibt Tieranwälte, Versicherungen, Ernährungsberater für Tiere, Kettenhaltung ist verboten, der Halter kann über den toten Körper würdig entscheiden, viele Hundetrainer sind sich bemüht die richtige Kommunikation zw Mensch und Hund zu vermitteln. Es gibt Hundeschulen und Vereine, die von vielen besucht werden. Gewalt ist out. Der Hund lebt meistens im Haus mit und es wird sich mit ihm beschäftigt.
Mehr als ein artgerechtes und schönes Leben als vollwertiges Familienmitglied kann ich meinem Hund inform von Respekt nicht geben.
Wie siehst du das?
Du erinnerst dich, dass meine Aussage einfach nur war, dass "ohne den Menschen gäbe es den Hund nicht" keine Einbahnstraße ist und der Mensch gut daran täte sich hin und wieder daran zu erinnern, dass er ohne die (domestizierten ) Tiere nicht da wäre wo er heute ist?
Hätte ich am Rest dieser müßigen Diskussion teilnehmen wollen hätte ich das bereits getan. -
So ganz verstehe ich diesen Thread nicht.
Aber er geht mir in eine bedenkliche Richtung ...und zwar in die, dass Tiere -und Hunde insbesondere- viel zu stark vermenschlicht werden.
Da werden Gefühle, Intentionen und Bedürfnisse in das Tier hineinterpretiert, die urmenschlich und dem Hund zum großen Teil völlig fremd sind.
Daraus erwächst in aller Regel nichts Gutes.Klar, Hunde haben Gefühle, Intentionen und Bedürfnisse, aber eben hündische und weiten Teilen der Hundehalter fehlt leider ein ausreichendes Verständnis dessen, was das ausmacht und bedeutet.
OK, hier im Dogforum ist das nicht ganz so ausgeprägt, wie "draussen"...aber die Tendenz sehe ich auch hier öfter, als mir lieb ist.
Unsere Hauptverantwortung ist es, dem Hund zu ermöglichen, Hund und gesund zu sein. Punkt.
Und "kaufen" oder "adoptieren" wir einen - das sind nur Worte- haben wir die Verantwortung, ihm das zu ermöglichen und uns permanent um sein leibliches Wohlergehen zu kümmern.
Dazu kann auch gehören, den Hund abzugeben, einzuschläfern oder Dinge tun zu lassen, die uns ekeln.
Das sind unmittelbare - und eigentlich nicht kompromissfähige- Verantwortungspflichten und mich stört hier das Wort Stellenwert ungemein.Exakt die gleichen Pflichten habe ich doch ganz egal, ob ich einen Fisch, einen Frosch, ein Reptil, einen Hamster, Vogel oder Pferd pflege. Da steht keiner über dem anderen ....nur der Aufwand ist unterschiedlich.
Und leider leider leider, gibt es bei Tierhaltungen welcher Art auch immer einen offenbar ziemlich konstant gleich (erschreckend) großen Teil an Haltern, die die Tiere vernachlässigen oder vermenschlichen, ihre Bedürfnisse weder verstehen noch erfüllen und eigentlich kein Tier halten sollten.
Also reden wir vielleicht besser vom Stellenwert der Verantwortung für Lebendes (auch der, der seinen Kaktus unnötig eingehen läßt, ist mir verdächtig) , das man sich aktiv in sein eigenes Umfeld geholt hat.....Ich sehe hier keinerlei Alleinstellungsmerkmal für Hunde*
Viele Grüße
Ingo
* (Besonderheiten sind immerhin zum einen die hohe Leidensfähigkeit - die sie aber mit allen anderen kognitiv hochstehenden Heimtieren teilen- und die eigentlich einfache Pflege, da es sich um eine sehr hoch domestizierte Form handelt. Aber jede Heimtierart hat ihre spezifischen Besonderheiten)
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Meine Hündin Sandy kam bei mir an erster Stelle.
Hm, wenn ich mir das Martyrium vor Augen führe, dass du ihr nach eigenen Beschreibungen während ihrer Krebserkrankung zugemutet hast, weil du nicht fähig warst, loszulassen, finde ich diese Aussage ganz schön bedenklich und auch die anderen Aussagen zum Wert des Hundes ziemlich verlogen. Wichtig waren dir da deine Gefühle und dein Wille und nicht das Wohl des Hundes.
In meinen Augen ist es nur natürlich, dass sich jede Spezies selbst am nächsten ist. Der Fuchs wird sich keine Gedanken um das Überleben und Fortbestehen der Feldmaus machen, so wie die Feldmaus sich nicht für den Spatzen interessiert.
Ich finde die Diskussion generell auf vielen Ebenen Heuchelei. Denn entweder gestehe ich allen Lebewesen den selben Wert zu oder von mir aus zumindest allen Säugetieren, um mal in der Klasse zu bleiben - was aber bei der Diskussion meiner Erfahrung nach die wenigsten Leute tun - oder ich gestehe mir einfach ein, dass es mir nicht darum geht, die Überhöhung des Menschen zu mindern und für "Gleichberechtigung" zu sorgen, sondern nur darum, meine eigenen persönlichen Empfindungen als Gesetz zu etablieren und dem, was mir etwas bedeutet einen Vorteil zu verschaffen im Standing, verglichen mit den Tieren, die mir gleichgültig sind.
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Bevor dem Hund ein (noch höherer) Sonderstatus eingeräumt wird, wäre es aus meiner Sicht dringend nötig, ALLEN Nutztieren ein Leben ohne Streß und Angst zu ermöglichen, in dem sie arteigenes Verhalten ausleben können. Auch, wenn dieses Leben irgendwann durch den Menschen beendet wird, um das Tier zu nutzen. Es ist allerdings so, daß Hund, Katze und Pferd zumindest in D "Leuchtturmarten" sind. Unsere hohe emotionale Verbundenheit mit bestimmten Haustieren lassen uns die Abgrenzung im Denken über andere Spezies aufweichen, mit zeitlicher Verzögerung profitieren auch weniger im Focus stehende Arten. Je weniger diese Tiere allerdings sichtbar sind, um so weniger Mitgefühl können sie erwarten. Deshalb sehe ich Bemühungen, die Heimtierhaltung zu erschweren (CO2-Fußabdruck!), sehr kritisch. Empathie können Menschen gegenüber Tieren nur entwickeln, wenn sie sie als fühlende Individuen wahrnehmen, nicht als abstrakte Bilder.
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