Tierheimhund pinkelt nach 6 Wochen immer noch ins Haus

  • Wenn ich mir die anderen Beiträge so durchlese, klingt das für mich alles einfach nach massivem Stress.

    Der Hund kommt nicht zur Ruhe, speichelt beim Futterbeuteltraining enorm, nimmt trotz großer Futtermenge nicht zu...

  • Ich habe mir deine Threads jetzt mal durchgelesen


    Dein Hund ist 6 Jahre alt und erst seit 6 Wochen bei Dir, die Konstellation ist ähnlich, wie es bei unserer Franzi war und ich bin der Meinung, dass Du Deinen Hund völlig überforderst.


    Bei uns waren die ersten Wochen fast ausschließlich dazu da uns kennenzulernen, Vertrauen aufzubauen, Sicherheit zu geben, den Tagesablauf zu gestalten, Stubenreinheit zu trainieren, langsam die Umgebungkennenzulernen usw.


    Du dagegen lässt ihn mindestens 4-5 Stunden allein, erwartest, dass er "auf Knopfdruck " stubenrein ist usw. Das ist alles viel zuviel für den armen Kerl, der Dich noch nicht richtig kennt, der noch gar nicht weiß, wo es nun lang geht, wie er denn nun leben "muss". Sein Leben wurde doch erst vor kurzem durch den Einzug bei dir völlig auf den Kopf gestellt. Irgendwie tut er mir leid, denn er scheint ja sehr bemüht zu sein alles richtig zu machen, nur wie und woher soll er denn wissen, was richtig ist? Das alles stresst den armen Kerl doch ohne Ende.


    Die Frage nach Eurem Tagesablauf finde ich sehr sinnvoll, ich frage mich aber auch, was Du von Deinem Hund erwartest und wie Du diese Erwartungen erreichen willst.

  • Pinkeln kann eine Streßreaktion sein. Ich würde mal drauf tippen, Du hast Dir den Hund geholt, und bist dann einfach wieder arbeiten gegangen, ohne das Alleinsein mit ihm wirklich trainiert zu haben (das würde nämlich länger dauernd als die 6 Wochen, die der Hund jetzt bei Euch ist). Daß der Hund dann massiven Streß erleidet (ja LEIDET!), ist klar - und äußert das halt durch Reinpinkeln. Ein Andrer würde vlt. rumjaulen, oder Dir die Bude zerlegen...


    Und ob er 2, 4 oder 6 Stunden lang nicht Alleinbleiben kann, Sora, ist doch völlig unerheblich. Fakt ist, daß der Hund Streß damit hat....


    Daß der Hund nicht stubenrein sein soll, wage ich, bei 7 Lebensjahren Alter doch zu bezweifeln, zumal die TS schreibt, daß er pinkelt, WENN SIE AUF DER ARBEIT IST. Das ist ja ziemlich deutlich und bedeutet damit, daß er sonst nicht reinpinkelt. Dann kanns nur Streß beim Alleinbleiben sein.


    Lösungsvorschlag: üben, sein komplettes Leben deutlich entstressen, Hund runterfahren, und bis er gelernt hat, streßfrei allein zu bleiben, zum Sitter bringen, während man außer Haus ist. Ob das die Mama, die Schwester, oder ein gewerblicher Sitter ist, ist dabei wurscht. Hauptsache, er muß disen Streß nicht erleiden. Der hat eh in den paar Wochen bisher schon verbunden, daß Alleinsein sch....e ist, weil r jedes Mal, wenn er alleinbleiben mußt, massivn Streß erlitten hat. Damit hast Du die besten Voraussetzungen geschaffen, daß der nie wird alleinbleiben können, oder das Training daran zumindest deutlich mühsamer wird, als wenn der Hund da unbefangen rangehen könnte, weils kleinschrittig geübt worden wäre....

  • @Retreiverlove:

    Also da er ja bei seinen Vorbesitzern im Haus gelebt haben wird gehe ich davon aus, dass er Stubenreinheit kennt.

    Wie soll ich es nicht zulassen, dass er während meiner Abwesenheit in die Wohnung macht? Es ist doch utopisch zu erwarten, dass man sich 6-8 Wochen frei nehmen kann, wenn man sich einen Hund holt. Der Hund soll sich ja auch nicht daran gewöhnen, dass er nicht alleine bleiben muss.


    Waldhörnchen:

    Also aus meiner Sicht gewöhnt er sich immer noch ein.

    Ich würde mal vermuten, dass die Vorbesitzer ihm schon Stubenreinheit beigebracht haben.

    Einen Normal gibt es bei mir nicht mehr. Das ist durch Corona verloren gegangen.


    Sora:

    Er wirkt total entspannt, wenn ich von der Arbeit komme, macht auch nichts kaputt und bislang gab es keine Beschwerden von Nachbarn, dass er irgendwie bellen würde oder so, wenn er alleine ist.

    Anfangs hat er auch in die Wohnung gemacht, wenn er 5min alleine war. Aber jetzt nur noch, wenn ich mindestens 4-5 Stunden weg bin.

    Im Tierheim hatte er einen Außen- und einen Innenzwinger. Dort sagte man mir, dass er eigentlich gut alleine bleibt, sich dann aber selbstständig am Futtervorrat bedient. Das macht er hier im Prinzip auch, wenn ich was Essbares liegen lasse.

    Er trinkt generell viel, auch große Mengen und auch besonders bevor ich zur Arbeit fahre. Dann gehe ich vorher noch mal mit ihm raus und wenn ich wieder komme trinkt er eben erstmal.

    Und ja er pinkelt auch große Mengen.

    4-5 Stunden hält er mittlerweile gut aus, egal ob ich da bin oder nicht. Er war aber auch schon 7-8 Stunden alleine ohne, dass er in die Wohnung gemacht hat.


    @Langstrumpf:

    Mal doof gefragt: Er hält ja auch mehrere Stunden aus, wenn ich da bin. Wieso sollte er dann nicht mehrere Stunden aushalten können, wenn ich nicht da bin?

    Mittlerweile macht er nicht mehr in die Wohnung, wenn ich da bin.

    Wenn ich nicht arbeite gehe ich durchaus alle 2-4 Stunden mit ihm raus. Wenn ich arbeite ist er natürlich oft länger drinnen.


    lisa_do:

    Das Alleinsein habe ich langsam gesteigert.

    Eine Kamera habe ich nicht.


    straalster:

    Zumindest gab es bei der Abgabeuntersuchung im Tierheim keine Auffälligkeiten.


    naijra:

    Ich würde davon ausgehen, dass er bei den Vorbesitzern drinnen gelebt hat.

    Anfangs hat er auch in die Wohnung gepinkelt, wenn ich nur mal 5min weg war. Das hat sich mittlerweile gelegt.

    Das Alleinsein habe ich langsam geübt (hatte Urlaub)


    Mehrhund:

    Mal so, mal so.


    DarFay:

    Ich habe keinen Tagesablauf.

  • Mal doof gefragt: Er hält ja auch mehrere Stunden aus, wenn ich da bin. Wieso sollte er dann nicht mehrere Stunden aushalten können, wenn ich nicht da bin?

    Mittlerweile macht er nicht mehr in die Wohnung, wenn ich da bin.

    Wenn ich nicht arbeite gehe ich durchaus alle 2-4 Stunden mit ihm raus. Wenn ich arbeite ist er natürlich oft länger drinnen.

    Kennst du das, wenn man nervös ist und dadurch Blasendruck hat?

    Eventuell ist dein Hund nervös beim Alleinsein und muss dadurch dringend.


    Mittlerweile macht er nicht mehr, wenn du da bist - das ist doch super. Dann versteht er, dass drinnen eher ungünstig ist. Dann hat er aber auch die Möglichkeit, mit dir rauszugehen und sich da zu lösen. Das geht eben nicht, wenn du abwesend bist. Verkneif du dir das mal, wenn du nervös bist und ganz genau weißt, das geht gerade nicht und du bist davon abhängig, ob dich jemand auf Toilette lässt. Das ist ein erhöhter Schwierigkeitsgrad, den er jetzt noch nicht leisten kann. Und wenn du mit dem Hund so oft rausgehst... geh bitte nochmal zum Tierarzt. In dem Alter sollte er nicht aller zwei bis vier Stunden pinkeln müssen.

  • Mal anders herum gefragt:


    Was sollte Deinen Hund Deiner Ansicht nach dazu bringen, es nicht „laufen zu lassen“, wenn das Bedürfnis nunmal da ist?

  • Nicht jeder Hund äußert Stress beim Alleinsein durch Bellen oder Wohnung zerstören, manche leiden auch still. Ich würde da tatsächlich mal eine Kamera bzw. Smartphone aufstellen und schauen, was er macht. Ist er entspannt, schläft er? Oder starrt er stundenlang die Tür an, trippelt ohne Pause durch die Wohnung?


    Dazu kommt noch, wenn er viel trinkt und gewöhnt ist, häufig raus zu kommen, ist es natürlich auch ohne Stress beim Alleinsein doof, wenn er dann plötzlich viel länger als gewohnt aushalten muss.


    Auf alle Fälle wirst du vorerst nicht um eine Betreuung herum kommen, wenn er nicht so lange stressfrei allein bleiben kann. Oder zumindest um einen Gassigänger, wenn er nicht so lange einhalten kann.


    Ich habe keinen Tagesablauf

    Was meinst du damit? Jeder hat doch irgendeinen Tagesablauf :???: Wenn du meinst, dass der sehr unregelmäßig ist: wäre es dann möglich, den regelmäßiger zu gestalten? Das hilft den Hunden gerade am Anfang sehr viel.

  • Also erstmal finde ich es toll, dass du einem erwachsenen Tierheim-Hund ein Zuhause gibst und wünsche euch, dass ihr weiter zusammen wächst und ein tolles Team werdet :relieved_face:


    Anfangs hat er auch in die Wohnung gemacht, wenn er 5min alleine war. Aber jetzt nur noch, wenn ich mindestens 4-5 Stunden weg bin.

    Für mich hört sich das auch nach Stress beim Alleinebleiben an.

    Aber BieBoss, es MUSS nicht sein, deswegen hatte ich nachgefragt.

    Gerade bei einem TH-Hund ist es auch möglich, dass er es halt Laufen lässt (obwohl er eigentlich noch einhalten könnte), weil er es so gewohnt ist ausm Zwinger.

  • Der Hund soll sich ja auch nicht daran gewöhnen, dass er nicht alleine bleiben muss.


    Waldhörnchen:

    Also aus meiner Sicht gewöhnt er sich immer noch ein.

    Ich würde mal vermuten, dass die Vorbesitzer ihm schon Stubenreinheit beigebracht haben.

    OK - also siehst Du selbst, daß er noch in der Eingewöhnungsphase ist. Dafür erwartest Du zu viel. Nicht alles auf einmal - überfordert den Hund und sorgt bei Dir für Streß.... ;-)

    Er trinkt generell viel, auch große Mengen und auch besonders bevor ich zur Arbeit fahre.

    Könnte auch am Trockenfutter liegen - fütterst Du ihn, bevor Du gehst? Oder hat er das Futter zur freien Verfügung? Wenn er TroFu frißt, während Du weg bist, trinkt er dann natülich auch viel - wäre ne logische Folge, daß er dann relativ bald dringend muß.... Dann würde u.U. helfen, die ütterungszeit so zu legen, daß Du anschließen ein paar Stunden daheim bist - zB am frühen Abnd, und ihn dann vorm Insbettgehen nochmal rauslassen, bzw. sobald er halt zeigt, daß er mal muß.

    Anfangs hat er auch in die Wohnung gepinkelt, wenn ich nur mal 5min weg war. Das hat sich mittlerweile gelegt.

    Das Alleinsein habe ich langsam geübt (hatte Urlaub)

    Das spricht dafür, daß es der Streß war, was das verursacht hat, weil halt alles neu war. Aber: ein Hund kann auch aus Streß viel trinken - was das Ganze natürlich verstärkt.


    Du schreibst, er war beim Vorbesitzer auch mal allein. Das heißt aber nicht, daß er das bei Dir auch streßfrei kann! Hunde lernen ortsgebunden und personengebunden. D.h. wenn er daheim alleinblieben kann, ist es nicht selbstverständlich, daß er das im Hotel, beim Sitter oder neuen Halter (personengebunden!) auch kann! Das muß man neu aufbauen. Geht dann vlt. etwas schneller, als bei nem Hund, der noch nie alleinblieben konnte, aber am neuen Ort muß er erstmal verknüpfen, daß das dasselbe ist wie immer. Daß ihm auch in DIESER Wohnung beim Alleinsein nichts passiert, und daß auh DIESER neuen Halter (also Du) immer wiederkommt, wenn er weggegangen war.


    Wenn Du das im Urlaub aufgebaut hast, scheint ja das Vogehen richtig gewesen zu sein, weil Du schreibst, daß er nimmer pinkelt, wenn Du nur kurz weg bist. Aber dann wahrscheinlich zu schnell die Zeitdauer erhöht, unter dem Druck, bald wieder arbeiten zu müssen.


    Der Hund soll sich ja auch nicht daran gewöhnen, dass er nicht alleine bleiben muss.

    Der Gedanke ist schon richtig. Aber ich denke, Du hast echt einfach den Fehler gemacht, ihn zu schnell zu lang alleinzulassen. Ist nichts, was nicht hinzukriegen wäre, aber muß halt nochmal aufgebaut werden, in deutlich kleineren Steps. Und bis er´s kann: --> Sitter. Wenn er weiterhin Streß hat, wenn Du weg bist, kriegst Du das nicht hin, der muß entspannt sein, wenn Du das mit ihm in kleinen Steps trainierst. ;-)

    Es ist doch utopisch zu erwarten, dass man sich 6-8 Wochen frei nehmen kann, wenn man sich einen Hund holt.

    Nein, ist es NICHT. Das ist kein Sofa, das Du da gekauft hast, sondern ein LEBEWESEN. Entweder man nimmt sich die Zeit, wenn man einen Hund holt, oder (wenn für einen selbst die Urlaubsversion utopisch sein sollte - man kann ja nicht in jedem Job beliebig frei nehmen) man plant das so, daß der Hund dabei keinen Streß hat. Sprich, man plant einen Sitter mit ein, wenn man nach kurzer Zeit wieder arbeiten gehen muß. Oder man plant, daß man in dieser Zeit mit dem Partner versetzte Arbeitszeiten hat, sodaß immer wer daheim ist für den Hund, bis er gelernt hat ausreichend lange streßfrei alleinzubleiben. Alles Andre wäre unfair dem Hund gegenüber, der hat es sich nicht ausgesucht, daß jemand ihn zu sich holt, der die Zeit nicht hat oder bereit ist, zu investieren, oder einfach keinen Plan B in der Hinterhand hat, wenns mit dem Alleinbleiben nicht so klappt wie gedacht.


    Dazu noch ine Idee: Du könntest nochmal beim Vorbesitzer anrufen und erfragen, ob er dort überhaupt alleinbleiben konnte, und wenn ja, wie lange und wie oft, und auch zu welchen Tageszeiten (ein Hund, der vormittags n Stunde alleinbleibt, kann noch lang nicht nachmittags genauso problemlos alleinbleiben, selbst in derselben Wohnung beim selben Halter!). Und ob der Hund ein Ritual hat, das er kennt, das das Alleibleiben jeweils eingeläutet hat. Sowas beizubehalten und dann genauso zu handhaben, könnte die Arbeit deutlich erleichtern für Dich und den Hund. In dem Falle könntst Du das Alleinbleiben zu Zeiten üben, in denen er auch beim vorherigen Halter allein war, mit demselben Ritual, und erst, wenn das längere Zeit ohne Pipi funktioniert, dann langsam die Zeiten verändern, um da Flexibilität reinzubekommen. Und ja - selbst das ist mit Sicherheit nicht innerhalb von 6-8 Wochen gegessen. Nimm Dir die Zeit - dann hast Du in den folgenden Jahren keinen Streß mehr ;-) Das ist es wert. Ich könnte mir nicht vorstellen, derart angebunden zu sein, immer ein schlechtes Gewissen dem Hund gegenüber zu haben, wenn ich weggehe, weil er alleine Streß hat, oder über Jahre hinweg einen Sitter zu brauchen, weil der Hund nicht innerhalb einiger Wochen am Anfang lernen konnte, alleinzubleiben! Oder jedes Mal, wenn ich aufm Heimweg von der Arbeit im Stau stehe, die Krise zu kriegen, weil ich weiß, der Hund kriegt dann Streß, weil er dann länger als 2 Stunden allein war. Stau allein streßt schon genug. Wenn man dann ncoh weiß, der Hund pieselt wieder ein oder zerlegt die Bude, macht´s das nicht besser.... *gg

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