Junghund mit "falscher" Erwartung an Hundeschule?
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Hallo zusammen,
ich wollte euch mal von meiner Lima berichten, Goldie-Hündin, 6 Monate alt. Sie macht ganz viele Dinge ganz wunderbar für ihr Alter. Wir gehen regelmäßig in ein Welpen-/Junghundekurs und da gibt es eine Situation, in der sie total überdreht. Ich versuche mal zu berichten, wie das bei uns so abläuft: Die Hunde kommen auf dem Platz an (meist ca. 5 Hunde), gehen an der Leine über den Platz spazieren, bisschen schnuppern, lösen, etc - ohne direkten Hundekontakt, auch hier zieht Lima meist schon ungeduldig zu den anderen Hunden. Dann gibt es eine Übung, meist zum Abrufen. Beispiel vom letzten Mal: Hund absetzen und mit "warte" sitzen lassen, ein paar Schritte vorgehen zu einer Futterschüssel und sichtbar und hörbar Leckerlies einwerfen, zurück zu Hund und mit dem Kommando "voran" zur Schüssel schicken, Hund frisst, danach Rückruf mit "Hier". Lima hat das super gemeistert, war konzentriert, obwohl die anderen vier Hunde beim Sitzen hinter ihrem Rücken saßen und kam auch beim Rückruf nur zu mir und ist nicht weiter zu den anderen Hunden gelaufen, die ca. 2m hinter mir saßen. Nachdem die Übung alle Hunde zweimal gemacht haben, verteilen wir uns auf dem Platz, der Hund soll vor uns sitzen und uns anschauen, dann dürfen wir sie losschicken zum etwa 10minütigen Spiel. Und hier ist das Problem - Lima schafft es partout nicht mehr, vor mir zu sitzen geschweige denn mich anzuschauen, sie hängt wie verrückt in der Leine, ist nur fokussiert auf die anderen Hunde, dreht sich immer von mir weg und ignoriert mich. Die Trainerin sagte letzten Samstag, dass sie bei der Lima überhaupt keinen Fortschritt sehe und die Lima den Platz nur mit Spielen und Toben verknüpft. Ich fand das etwas frustrierend, weil ich sehr wohl einen Fortschritt bei den Übungen etc. sehe - nur eben nicht in dem Moment kurz vor dem Spielen. Die Trainerin hat dann empfohlen, dass wir mit einem zweiten Hund einfach mal so auf den Hundeplatz gehen und nur trainieren ohne Spielen, damit sich die Erwartung etwas ändert. Gut, also ich gestern mit Lima und einem anderen Hund aus der Gruppe privat auf dem Platz getroffen, die Hunde mit Anbindehaken im Boden angebunden und ein paar Übungen gemacht (Hier, Sitz, Platz, Warte,...). Ergebnis: Lima war die ersten 15 hoch konzentriert auf mich, egal was der andere Hund gemacht hat. Dann hat irgendwann die Konzentration nachgelassen - aber da sehe ich kein Problem, das wird mit dem Alter schon noch kommen. Zudem meinte die Trainerin letzten Samstag, dass es auch eine Möglichkeit wäre, dass Lima in der Gruppenstunde die Übungen mitmacht und nicht mitspielt, sondern wir dann gehen. Das finde ich eigentlich sehr schade, weil sie ja so gerne spielt, noch jung ist und ich ihr das nicht verwehren will. Ich weiß aber irgendwie selbst nicht, was der richtige Weg ist... und freue mich natürlich über Tipps und Ratschläge!
Viele Grüße,
Tanja & Lima
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Beides kannst du momentan nicht haben, da wirst dich entscheiden müssen ob du den Fokus auf das Enden der Erwartungshaltung oder auf der Hund darf mit den anderen ballern legst…
Ich würde an deiner Stelle gehen und mich dafür an einem anderen Tag mit jmd aus der Gruppe zum Gassi treffen und schauen wie das klappt.
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Dass ein 6 Monate alter Junghund mit anderen Hunden spielen will ist ja wohl mehr als normal. Ich finde es schade, dass man von so einem jungen Hund schon verlangt unter so großen Ablenkungen Unterordnung zu trainieren (in dieser Dauer). Ich würde den Hundeplatz (vor allem wenn du Prüfungen machen willst) sowieso nicht mit spielen verknüpfen. Ja zu Training unter Ablenkung (aber aufgebaut mit langsam steigernder Ablenkung) und ja zu spielen (am Ende der Einheit, aber wenn möglich nicht am Platz)
Aber einem 6 Monate alten Junghund zu unterstellen, dass er in der UO auf der Stelle tritt, weil er eben spielen will (der Spieltrieb ist halt noch ausgeprägter) halte ich für nicht zielführend....
Meiner ist zum Beispiel auch so. Wenn wir alleine am Platz sind, dann macht er eine wirklich tolle UO. Wenn die Ableknung durch andere Hunde aber zu groß ist, kommt nach einer gewissen Zeit einfach der Sozialtrieb durch..... Ich denke, dass das bei jungen Hunden aber ganz normal ist.Wie Elaia aber schon geschrieben hat: Du solltest dich entscheiden was dir wichtig ist!
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Ich glaube mein 6 monatiger Junghund könnte sich auch nicht so lange konzentrieren. 15 Minuten konzentrierte Arbeit finde ich schon sehr gut!
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So bringt man einem Junghund richtig schön viel Frust in Gegenwart von anderen Hunden bei. Das sind einfach zu hohe Anforderungen und wird euch auch im Alltag eventuell irgendwann sehr schwer machen, an anderen Hunden vorbei zu kommen. Meistens spielen Junghunde auch gar nicht mehr schön miteinander, die fangen dann an Grenzen zu testen und sich im Mobben zu üben. Ist eh die Frage, wie sinnvoll das ist da 5 Junghunde aufeinander loszulassen.
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Ich bin jetzt ja wirklich kein Welpenexperte, aber vom Gefühl her finde ich 15 Minuten hoch konzentrierte Arbeit für einen 6 Monate jungen Hund schon klasse. Dass sie danach vielleicht ein bißchen "drüber" ist spricht doch eher dafür, dass die 15 Minuten evtl noch einen Tick zu lang sind für sie.
Ich denke, wenn Du die Erfolge siehst und die "Lehrerin" da völlig anders urteilt, sie jetzt Deinen Hund teilweise sogar ausschließen und/oder sie " verbiegen " will, dann würde ich entweder ne andere Hundeschule suchen, oder mich privat mit anderen Hunden treffen.
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Wir haben 2 Plätze. Einen Arbeitsplatz und einen Spielplatz.
Wenn der Hund weiss das immer sehr bald toben kommt ist es doch logisch wenn die Konzentration nachlässt
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Das sind die "normalen" Probleme bei diesen Gruppenstunden.
Die Frage ist doch, was willst du später mal mit deinem Hund machen?
Hundesport oder willst du ihn ausschließlich alltagstauglich?
Diese Frage kläre ich immer als erstes mit meinen Leuten vom Erziehungs-/ Welpenkurs.
Und darauf bauen wir dann auf.
Bei uns dauert der Kurs ca 30 Minuten / 1x pro Woche.
Ich müsste das jetzt live sehen, aber gehe mal stark davon aus dass dein Hund gut und schnell lernt, aber in dem Moment des Ableinens+Spielen schickens nicht gelernt hat dass er warten muss.
Da reicht bei schlauen Hunden 2-3 mal einfach Leine los und vollgas, dass die sich gedanklich so hoch spulen dass sie kaum noch ansprechbar sind.
Wahrscheinlich würde ich darauf bestehen und den Hund erst ableinen, frei geben, wenn er sich etwas zurück genommen hat, egal wie lange das dauern mag.
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Mich verwirrt das. Soll das ein Kurs sein, in dem man lernt den Hund alltagstauglich zu erziehen? Oder soll das Vorbereitung für irgendeinen Sport sein. In beiden Fällen finde ich das Training misslungen ...
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Das Thema interessiert mich auch - ich lese hier gerne mit und hoffe, dass noch ganz viele Erfahrungen und Tipps kommen, wie Junghund-Training sinnvoll aufgebaut ist 😊
Bei uns in der HuSchu war das so ähnlich. Hört sich halt erstmal toll an, Sozialisation und Training im einem.
Wir haben das Training dort dann abgebrochen - aus diversen Gründen, aber hauptsächlich, weil es immer stressiger wurde zwischen den Hunden und auch wir immer weiter hochgefahren sind vom Stresspegel. Will nicht sagen, dass Abbruch die beste Lösung war, aber so in der Form war es für uns kontraproduktiv. -
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