Dickkopf oder Fehler in der Erziehung?
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Naja, aber der zwölfjährige Hund war auch mal jung und musste erzogen werden.
Und nur weil mir ne HuTa-Tussi erklärt, mein Hund müsse kastriert werden, damit sie für das Geld, das von mir nimmt, keine Arbeit hat, würde ich nicht gleich zum Doc springen.
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Ziemlich flach ausgedrückt....da gehts wohl eher um die Aufregung schnell noch irgendwo schnüffeln zu müssen etc....
Die meisten kastriereten Rüden die ich kenne sind halt eher gemütlicher Natur.
Und das Alter spielt in meinen Augen sehr wohl eine Rolle......
Tut mir leid aber wenn du die beiden Hunde gleich setzt sind wir da wohl unterschiedlicher ansicht......Ja klar, ein Hund, der weniger Energie hat, läuft "zufällig" häufiger an lockerer Leine. Oder kann eventuell auch Leinenführigkeit ... Aber ich habe den Eindruck, dass Du Dir was einreden möchtest, damit Dein Hund kastriert werden "darf". (Gesunde Organe darf man nach dem Tierschutzgesetz übrigens gar nicht entfernen - kräht nur kein Hahn nach. Leider.)
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Hier mal ein Bisschen was zum Thema ...
Ich denke, dass Deine beiden Probleme zusammenhängen bzw., dass das eine Problem die Basis für das anderes ist. Konkreter: Ein Hund, der nicht leinenführig ist, ist wegen dem an der Leine sein gestresst. Unter Stress kann man nicht lernen und verknüpft die Umgebung, in der man an der Leine ist zwangsläufig als negativ mit. Ich würde daher das Thema Leinenführigkeit als erstes angehen. Hier habe ich mal erklärt wie ich das übe:
Im Forum habe ich schon diverse Unterhaltungen über die Leinenführigkeit meiner Hunde geführt und auch immer mal Videos gezeigt wie das so aussieht. Die letzten Tage hatte ich die Gelegenheit mal zu filmen wie es aussieht, wenn ich sie nutze, um den Hund runterzufahren. Nian hatte sich vor etwa zwei Wochen bei der Arbeit an den Schafen was verklemmt im Rücken. Ich habe ihn geschont, es wurde besser, aber noch nicht richtig gut, also sind wir noch zu unserer Fachtierärztin gefahren, er wurde zurechtgerückt, bekam Akupunktur und es war sichtbar besser. Doch so langsam hatte die Geduld des Jünglings ein Ende bezüglich dem ruhigen und gesittetem Laufen ... dieses Video entstand, weil er im Freilauf wieder das hirnlose Rumgesemmel anfangen wollte - etwas, was wir in der Junghundezeit häufiger hatten, jetzt eigentlich selten.
Ich nehme ihn an die Leine, nicht nur um das Gerase zu unterbinden, auch, damit er runterkommt und ruhiger in den Freilauf geht. Dieses "klemmige" Laufen ist seine Anspannung. Kurz bevor ich filme ist er in dem Stadium, in dem er noch keine Leckerchen nimmt. Ziel ist es, dass er lockerer wird - sich beginnt umzuschauen, auch mal zu schnuppern, sensibel auf die Leine reagiert. Letzteres klappt im Verlauf immer besser. Schnuppern ist noch nicht so richtig drin. Als er einmal nach Links die Nase in die Luft hält, bleibe ich stehen und "biete" ihm an, dass er noch mehr schnuppern darf. Das Filmchen endet, er blieb danach aber noch eine ganze Weile an der Leine. Erst, als er wirklich anfängt zu schnuppern, zu markieren, sich immer mehr umguckt, wird er wieder frei gelassen. Und dann rast er auch nicht einfach los, sondern galoppiert normal zum nächsten Pinkelgrasbüschel und so.
[Externes Medium: https://youtu.be/-4fQwFaZF0A]Einen Tag später habe ich ihn mitten im Spaziergang noch mal angeleint, hier sieht man, dass er deutlich lockerer läuft, der ganze Rücken ist beweglich. Ich habe es extra so lange gefilmt bis hin zum Ableinen - immer ein Knackpunkt bei uns. Schnüffeln will er da jetzt nicht mehr großartig, weil er vorher ja schon Freilauf hatte und ausgiebig Zeitung lesen konnte. Ich zeige das mit Nian, weil er neben dem Spitz der schwierigste Kandidat bei mir ist bezüglich Leinenführigkeit. Belohnt wird er übrigens für Verhaltensketten.
[Externes Medium: https://youtu.be/QMqIUIQ2BwU]Hier noch mal zum Vergleich ein älteres Video vor ca. 1,5 Jahren wie es aussieht, wenn er nicht gestresst ist.
[Externes Medium: https://youtu.be/_6hTN6_kSyw]Und so trainiere ich es. Ja, genau nach diesem Prinzip beginne ich das auch bei den Hunden.
[Externes Medium: https://youtu.be/S_bdEuPbQA0]Dann gibt es noch das Leinenführigkeitstraining im Rumsitzen, Rumstehen und angebunden warten und dann auch Leine auf Boden werfen (Aufbau versteckt sich hinter dem Link) , Hund wartet bzw. sie legen sich dann in der Regel hin und schlafen manchmal sogar ein, wenn es länger dauert. Das sind die wichtigsten Schlüssel am Anfang, um die Erregung unter Kontrolle zu bekommen.
Auch Leinenfürhigkeit:
Bei uns gehört zur Leinenführigkeit, dass kein Zug auf die Leine kommen soll bzw. der Hund sich selbst zurücknimmt, wenn "versehentlich" Zug drauf kommt. Nian ist so fein trainiert, dass er auch den Zug wahrnimmt, den die auf dem Boden liegende Leine macht.
Zur Leinenführigkeit heißt auch das Angebundensein. Auch hier nimmt er sich zurück (und kommt zur Ruhe - auch ein antrainiertes Verhalten), selbst bei Ansprache durch mich. Normalerweise steht er auf Ansprache sofort neben mir. Leinenführigkeit heißt also auch immer: Beherrsche Dich, beherrsche Dich, beherrsche Dich. Ich finde, man sieht ganz gut, dass es ihm gut in Fleisch und Blut übergegangen ist und er relativ wenig Stress hat mit dem Thema. Und das auch noch, obwohl alle anderen frei herumlaufen.
PS: Lisko, der schlaue Fuchs, sagt sich: "Ich mach mal mit, so staub ich mir ein Lecker ab.", was ja in gewisser Weise auch funktioniert hat.[Externes Medium: https://youtu.be/O8sHQSintUI]Sechs Hund an der Leine. Bevor jemand meint, dass das langsame Tempo was bewirkt - ich gehe so langsam, weil sonst meine 16jährige hinten rechts nicht mithalten kann.
[Externes Medium: https://youtu.be/5JHOOTLfwfs]Hier von meiner im letzten Jahr geborenen Aina noch ein paar Videos zum Thema zur Ergänzung:
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=2PScW3Cb1qI][Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=zd_6Mtd3FSE][Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=xqwJnbijY1I][Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=KOOa4Iv6US4][Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=Rhimdd7-0xg][Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=__oADYyEv0k][Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=pUlnNHmoCZQ][Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=k4uj_ClqI3M][Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=FSYlj2fKoJw][Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=xFPlz4aWpFo][Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=wPr3tOYoI1g]Und hier, falls es noch nicht genug Videos sind, meine Koolie-Hündin, die ich übernommen habe - sie hat Angst an der Straße. Meine Leinenführigkeits-Werkzeuge helfen ihr nicht in Panik auszubrechen:
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=LYFIRG34DgM][Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=JVe-UXdKtMU]Und dann noch ein Video einer ehemaligen Pflegehündin:
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=TSuEwjzbGCQ]Hm, wahrscheinlich steh ich gerade echt auf der Leitung, aber ich versteh deine Erklärung nicht, und das Grüne verstehe ich noch weniger. Also, dass ist jetzt überhaupt nicht provokativ oder so gemeint, ich möchte diese Methode total gerne versuchen. (Aber gut, dass wir darüber sprechen, ich hab es dann nämlich genau verkehrt gemacht. Zum Glück erst seit gestern...)
Ich versuche es mal zu erklären, da ich das auch so praktiziere und von Corinna so gelernt habe:
Die Übung beginnt damit, dass Hund und Halter, in einer ruhigen Umgebung, "blöd herumstehen". Der Hund ist an Halsband oder Geschirr mit der Leine befestigt.
Der erste Schritt beginnt damit, dass der Halter Zug auf die lockere Leine gibt. Es entsteht also eine gespannte Leine. Dann wird gewartet, bis der Hund dieser Spannung nachgibt. Lockert der Hund die Leine, wird er sofort danach belohnt.
Das wird wiederholt. Und zwar solange, bis der Halter überhaupt keine Chance mehr hat eine Spannung auf die Leine zu bekommen, weil der Hund sofort reagiert. Aber Achtung: Wenn der HUND die Spannung auf die Leine gegeben hat (weil er beispielsweise irgendwo hin will) und sie dann wieder lockert, gibt es keine Belohnung. Dann entsteht nämlich die Verhaltenskette von der ihr schreibt. Die Übung funktioniert nur, wenn der Halter derjenige ist, welcher den Zug auf die Leine gibt.
Das wird dann ins Laufen übertragen. Auch hier gibt der Halter den Zug auf die Leine und belohnt den Hund wenn er sich zurück nimmt um dem Zug nachzugeben. Daraus resultiert die Entspannung des Hundes (und natürlich auch, weil eine entspannte Haltung der Anfang der Sequenz ist, wie Corinna bereits geschrieben hatte.)
Hier hatte Sie es auch ausführlich erklärt: Tipps für Leinenführigkeit
VG Angela
Und, wenn ich mal Zeit habe, suche ich Dir auch gerne noch Videos raus, wo potente Rüden mit Hündinnen in der Standhitze zusammen spazieren gehen.
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Ja klar, ein Hund, der weniger Energie hat, läuft "zufällig" häufiger an lockerer Leine. Oder kann eventuell auch Leinenführigkeit ... Aber ich habe den Eindruck, dass Du Dir was einreden möchtest, damit Dein Hund kastriert werden "darf". (Gesunde Organe darf man nach dem Tierschutzgesetz übrigens gar nicht entfernen - kräht nur kein Hahn nach. Leider.)
Hm... das finde ich jetzt ein wenig übers Ziel hinaus geschossen. Natürlich kommt die Leinenführigkeit nicht von alleine, aber ein älterer Hund tut sich auf jeden Fall leichter damit. Unsere Bouvierhündin hat im zarten Alter von 2 Jahren meinen Mann (1,93m - kurz vor 100kg) locker übern Schotter gezogen, wenn sie wo hin wollte. Wenn sie heute mit 10 noch mal anzieht, hält man sie mit einer Hand. Klar war da auch ordentlich Erziehung dabei, aber der Elan ist ganz einfach auch weg.
Und daß der TE sich die Legitimation zur Kastration holen will, lese ich hier nicht raus:
Tja...ich hab da ehrlich gesagt bedenken da er bei anderen Rüden eh schon sehr defensiv ist.
Ich weiss nicht in wie weit das sein Wesen und seine Figur verändern würde.
Auch wenn die Wirkung nach einem Jahr wieder nachlässt weiss ich nicht ob wir ihm da einen gefallen mit tun.
Zu mal einem das ja auch das Training und die Übungen nicht abnimmt sondern maximal erleichtert. -
Ich bin mir zu 100% sicher, dass jeder ältere und erzogene Hund früher auch mal ein Junghund war, der erzogen wurde
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Naja, aber der zwölfjährige Hund war auch mal jung und musste erzogen werden.
Und nur weil mir ne HuTa-Tussi erklärt, mein Hund müsse kastriert werden, damit sie für das Geld, das von mir nimmt, keine Arbeit hat, würde ich nicht gleich zum Doc springen.
Natürlich musste der auch Erzogen werden.....War halt nur ein etwas unglücklicher vergleich beim Zeigen.
Was überigens dann fast schon komisch wirkte als Ferris den Trainer dann bei der Übung auf dem Parkplatz fast hinter sich her gezogen hat. Weil das was er mit dem ,entgegenstellen und Hand raus, bei seinem Hund gezeigt hat bei ihm so gut wie gar nicht funktionierte.
Und das bei einem Trainer wo man meinen sollte das er das jeden Tag macht. Das wir da erst recht Probleme hatten das umzusetzen und dabei vielleicht auch was falsch gelaufen ist hätte er sich eigentlich denken können.
@flying-paws
Ich bin gar nicht dafür den Hund Kastrieren zu lassen solang es Medizinisch nicht Notwendig ist.
Und nur weil er mal zu Hündinnen rennt oder besonders intressiert ist wäre das für mich jetzt auch nicht ein zwingender Grund.
Da habe ich andere Sachen gehört...von Rüden die nach einer Begegnung mit ner läufigen Hündin nicht mehr gefressen haben oder zu Hause geheult haben etc....
Haben wir alles nicht...egal wie aufgeregt der Hund draussen ist...zu Hause ist er entspannt.
Und fressen tut er eh IMMER.
Ich suche sicher dazu KEINE Rechtfertigung.....sondern eher Entscheidungshilfe auf Grund von Erfahrungen. -
Gib dem Hund die Chance und die Zeit, zu lernen.
Sowohl sich an Dir zu orientieren als auch seine Gonaden zu ertragenNur weil Du ihn kastrieren lässt oder chippst heisst das noch lange nicht, dass es besser wird.
Kann auch genau das Gegenteil passieren.
Lass ihm Zeit zu lernen, zu ertragen.
Macht kleine Schritte, auf den Hund angepasst, nicht auf Euch
Nichts überstürzen, gut Ding will Weile haben.
Ich kenne die eine oder andere Leinenwildsau die sich mit der Zeit (und ohne Erziehung) bissel beruhigt hat, jedoch waren und sind das bis zum Tod nie wirklich coole Hunde.
Sie konnten einfach nicht mehr soooooo. -
Mein Rüde ist auch aufgedreht, wenn es was neues zu schnüffeln gibt. Muss dann halt etwas eingebremst werden, auch wenn es nervt.
Leinenführigkeit ist wahnsinnige Geduldsarbeit.
Zur Kastration bitte mehrere Meinungen von Ärzten einholen.
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Weil das was er mit dem ,entgegenstellen und Hand raus, bei seinem Hund gezeigt hat bei ihm so gut wie gar nicht funktionierte.
Meinst du nicht dass das eher daran liegt das der Trainer das Problem nicht am Grundkern anging?
Leinenführigkeit hat ja auch etwas mit Orientierung am Menschen zu tun und auch mal einen Reiz ignorieren zu können wie z.B interessante Schnüffelstellen. Frust aushalten und nicht jedem Impuls an der Leine nachzugehen.
Ich weiss nicht. Ich bin einfach skeptisch bei der ganzen Sache. Wenn kein einziges Leinenführigkeitstraining hilft, dann muss doch das wirkliche Problem irgendwo anders liegen, nämlich das dem Hund einfach die Orientierung oder Führung fehlt. Ich würd mal reflektieren ob man da vielleicht nicht noch eine tiefere Baustelle hat die sich als Charakterzug:"Sturheit" tarnt.
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Habt ihr denn vor jetzt noch konkret an der Leinenführigkeit zu arbeiten und was neues langfristig auszuprobieren oder fokussiert ihr euch erstmal auf die Zeit im Retrieververein?
Und das mit der Kastration. Ich versteh das schon. Es wäre halt eine simple Lösung, die ja nun unterm Strich weniger Stress bedeuten würde als weitere 10 Jahre Leinenprobleme. Plus man ließt ja doch gegen alle Argumente hier im Forum ganz oft das es doch ein mehr an Ansprechbarkeit gebracht hat.
Wobei ich auch glaube das es ganz oft der Arzttermin Effekt ist. Man geht wenns am aller schlimmsten und nicht mehr auszuhalten ist zum Arzt und danach wird es besser.
Man schiebt es dann auf den Arzttermin aber ohne den wäre es auch von allein besser geworden. -
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