Hund aus der Auslandsvermittlung. Erfahrungen
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Ja na klar kann das passieren. Aber der Unterschied ist, ich habe Zeit mich darauf einzustellen und zu trainieren.
Beim Tierschutzhund erwischt dich das sozusagen kalt. Und je nach Größe durchaus problematisch.
Es sollte einen meiner Meinung nach eben nicht kalt erwischen.
Ja stimme ich dir zu. Nur damals bei meinem ersten Hund aus einem deutschen Tierheim, waren es Brücken und Wasser. Wurde mir so nicht kommuniziert. Deshalb mein Kommentar.
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Hi
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Auch vermehrt aus Osteuropa? Erlebe diese Hunde oft (natürlich nicht immer) als wesentlich schwieriger als die südlicheren Importe
Das ist mir übrigens auch schon aufgefallen.
Ich hab seit 20 Jahren über professionellen Gassiservice und Tierheim-Arbeit immer wieder mit Auslandshunden zu tun, und die südlichen (Spanien, Italien) waren im Durchschnitt weit weniger auffällig als die östlichen (Rumänien, Ungarn, Ukraine).
Ich glaube aber, dass das zum Teil an den verschiedenen Hundetypen liegt (aus‘m Süden waren früher oft eher Jagdhunde, aus‘m Osten kommt halt viel HSH) und daran, dass Urlaubsmitbringsel/Ex-Straßenhunde oft viel weniger belastet sind als Shelterhunde, die zB bei Konflikten oft nicht ausweichen können, je nach Wirtschaftslage des Shelters im Schlamm schlafen oder zu wenig Futter kriegen etc
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Ja, das sind die verschiedenen Rassetypen. Aus dem Osten sind es häufig Hirtenhundmischlinge, welche mit Spitzeinschlag etc ... Wie massiv diese Hunde im Aggressionsverhalten sind, wird oft unterschätzt. Und jagen tun sie halt ... und haben durchweg die Knochen kaputt. Ich glaube, ich habe tatsächlich so gut wie keinen in meinem Kundenkreis, wo die Hüften nicht hinüber sind.
Aus dem Süden kommen häufig die ganzen Jagdhundmixe, die mit zwar freundlich mit Mensche und Hund sind, aber Jagdschweine hoch drei. Richtige Arbeitsmaschinen halt.
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Ich habe mich erst gestern mit einem netten Mann darüber unterhalten. Er hat mir erzählt dass er zwei Hunde aus dem Auslandstierschutz hat und er das niemanden empfehlen kann. Er meinte er hat einen sehr jungen Hund aufgenommen, da war der Hund noch winzig. Dann ist er immer größer geworden und man konnte erkennen, dass da zum Teil ein Kangal drin steckt. Der Hund ist groß, Artgnossenunverträglich und sehr territorial. Besuch haben, ist für ihn und seine Frau sehr schwierig. Der zweite Hund sah dem ersten ähnlich als er klein war, jedoch ist er komplett anders geworden. Er blieb klein und eher unkompliziert. Zwischen den beiden läuft es gut, aber andere Hunde würden vom Kangal Mix eben geschrottet werden. Ein gutes Beispiel dafür, wie es laufen kann, wenn man einen Junghund aus dem Tierschutz aufnimmt. Die sind noch mal mehr Überraschungspakete.
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Um mal auf die Ausgangsfrage von KrissyBabou zu kommen.
Ich habe 3 Hunde aus Spanien.
Zwei über eine Pflegestelle, ein Direktimport.
Alle sind gesund, ohne MMK und mit Kindern kompatibel.
Ich habe sie nur anhand ihres Blickes ausgewählt, auf Vermittlungstexte verlasse ich mich nicht.
Da ich aber schon gefühlt ewig von Tieren umgeben bin, traue ich mir das auch zu also ihren Charakter am Auge zu erkennen.
Alle Hunde waren im Schnitt 1 Jahr oder etwas darunter.
Eine kleine Hündin, um die ich mich beworben hatte, wurde anderweitig vermittelt.
Kurz danach wurde sie bei den neuen Besitzern totgebissen, was mich ziemlich getroffen hat.
Alle Orgas haben sich binnen weniger Stunden bei mir gemeldet.
Ich hatte nie Probleme mit der Kommunikation oder Erreichbarkeit.
Komische Orgas hab ich direkt "aussortiert ", also wenn es zB darum ging, ihnen Kontoauszüge zu mailen.
Ich habe noch nie schlechte Erfahrungen mit Hunden aus dem Ausland gemacht und kenne auch nur Menschen in meinem Umfeld, die mit ihren Tierschutzhunden glücklich sind.
Die gibt es hier häufiger als Rassehunde.
Wer mit gesundem Menschenverstand an die Hundesuche herangeht und sich nicht blenden lässt, findet einen tollen Hund.
Egal ob aus dem Tierschutz, vom Züchter oder privat.
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Kann man im TH denn ein "Gesuch" aufgeben und die melden sich dann, falls was passendes da ist?
Werden die meisten Vereine nicht machen, schlicht weil du nicht die einzige Person wärst, die auf so eine Idee kommt.
Da Buch drüber zu führen, wer gerade auf was wartet, wäre ein enormer Verwaltungsaufwand.
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Ich habe mittlerweile den 6. Hund aus dem Auslandstierschutz - hatte immer nur TS-Hunde aus dem Ausland, es hat sich so ergeben. Alle auch schon erwachsen zu mir gekommen bzw. die erste war noch ein Junghund, der Rest war ausgewachsen. Die erste Hündin kam von einer Pflegestelle wo sie aber erst wenige Tage war und blieb nach dem Kennenlernen direkt bei uns, der zweite war dann mutigerweise ein Direktimport (würd ich mit heutigem Wissen und heutiger Lebenssituation aber nicht mehr tun), einer kam als Pflegehund und blieb, eine hab ich mir aus dem Tierheim geholt und war ursprünglich aus Rumänien, die nächste kam von einer Pflegestelle und der letzte war von der gleichen Pflegestelle.
Letzteres empfand ich als am besten: Telefonate mit der PS führen, Hinfahren, Hund kennenlernen, dann wieder nach Hause und in Ruhe überlegen, zwischendurch aber in Kontakt bleiben mit der PS welche auch Infos und Fotos schickte via Whatsapp, und dann bei entsprechender Entscheidung wieder hindüsen und Hund holen. Bei einem Hund wurde dieser uns durch die PS gebracht, welche dadurch auch gleich die Vorkontrolle machte. Beim nächsten kannte man uns ja schon und wusste wo er hin kommt, den hab ich dann selbst abgeholt. Die Hündin die wir aus dem Tierheim holten, konnte man vorher auch kennenlernen. Das war auch gut.
Die Hunde sind alle unterschiedlich, hatten und haben alle starken Jagdtrieb - ist aber bei uns auch rassebedingt. Vier der Hunde sind Galgos, also wirklich Jäger. Wir haben diese Hunde aber bewusst genommen, denn sie passen ansonsten sehr gut zu unseren Lebensumständen und mit dem Jagdtrieb kann ich leben, zumal ich eh noch nie Hunde "ohne" hatte.
Zwei der spanischen Windhunde (Hund 5 + 6) haben leider hier bei entsprechenden Check-Ups einen positiven Leishmaniose-Befund im Gepäck gehabt, obgleich beide noch in Spanien umfänglich negativ auf diese "Reisekrankheiten" getestet worden waren. Vermutlich haben sie sich das auf die letzten Tage im Ausland noch zugezogen oder es wurde quasi ausgelöst durch den Stress mit Kastration, Impfung und Reise nach Deutschland. Das ist natürlich extremes Pech, dass ich nun gleich zwei LM+ Hunde auf einmal habe, nach all den vielen Jahren mit Auslandshunden bei denen keiner so etwas hatte. Aber das Belesen über die Krankheit hat mir da schon etwas den Schrecken genommen und mit dem jetzigen Wissen lassen wir eben regelmäßig Kontrollen machen ob die Blutwerte stabil sind und leben eben damit. Alles Hadern nützt ja auch nix. Rein optisch sind beide kerngesunde Hunde, denen man nix ansieht, und sehr rennfreudig und verspielt, aber zuhause auch sehr ausgeglichen.
Meine Rumänin aus dem Tierheim war der unkomplizierteste Hund den ich mir hätte wünschen können. So ein herzensgutes, liebes Tier, überallhin gut mitnehmbar, sehr sozial mit anderen Hunden. Auch mein Galgo Rapido war so ein herzensguter Hund der Menschen liebte, egal wie alt oder jung. Der durfte sogar als Besuchshund im Seniorenheim den Leuten eine Freude machen und war dafür super geeignet. Mein Galgo Paul ist auch sehr nett, ist aber mehr der Clown und manchmal leicht unsicher, aber prinzipiell auch überallhin mitnehmbar und sehr menschenfreundlich. Bei Unsicherheit guckt er sich die Sache erst mal an, wird nicht panisch, lässt sich gut führen. Menschen mag er sehr gerne.
Meine Galga, die ich von der Pflegestelle hatte, war dort schon sehr unsicher in Bezug auf fremde Menschen. Allerdings war dies mein erster Rüde (der Direktimport) anfangs auch, wurde aber im Verlauf der ersten Monate schnell sehr viel selbstbewusster und ist ein völlig normaler Hund geworden. Somit hab ich das Thema mit meinem damaligen Wissen etwas falsch eingeschätzt. Fakt ist, die ängstliche Galga legt ihre Ängste wohl nie mehr ganz ab. Sie wird immer eine Schissbüx sein und fremden Entgegenkommenden draußen lieber ausweichen wollen. Eng an Hauseingängen vorbei laufen kann sie nicht, sie ist immer besorgt, es könnte ein Mensch da raus springen. Sie ist kein "echter Panikhund", aber man muss es dennoch zu händeln wissen. Sie ist eben durch ihre Unsicherheit auch kein Hund der locker flockig überall mit hingenommen werden kann. Aber auch da habe ich dazugelernt und werde die Sache mit der Ängstlichkeit bei zukünftigen Hunden mehr beachten, denn ich würde bewusst so ein Angstpaket nicht mehr nehmen, auch wenn wir sie echt von Herzen lieben. Der nächste Hund, der nach ihr - von der gleichen Pflegestelle - kam, ist auch unbefangener und offener, liebt Menschen. Es ist eben nie der eine so wie der nächste, jeder ist ein Individuum.
Kompatibel mit Kindern wären hier von all den Hunden genau zwei gewesen. Allerdings muss das nix heißen, denn ich habe nie Wert darauf gelegt. Kinder sind hier kein Thema, daher war das nie wichtig für uns. Aber das heißt ja nicht, dass es so etwas im Tierschutz nicht gibt. Ich kenne einige Familien mit Kindern und Tierschutzhunden. Die sind dann aber auch über eine Pflegestelle bei ihnen gelandet, nicht als Direktimport.
Mein Ratschlag an Dich: Nicht auf eine oder zwei Orgas versteifen, sondern wirklich Geduld haben und immer wieder schauen, was an Hunden auf Pflegestellen in deiner Nähe sitzt. Auch mal bewusst ins Tierheim fahren, denn die haben meistens einen Teil ihrer Kandidaten, grad die leichter vermittelbaren, nicht auf ihrer Website. So kenne ich es auch vom hiesigen Tierheim. Nicht jeder Auslandshund ist ein verstörtes, überängstliches, Kinder fressendes, totkrankes Tier. Es gibt ganz tolle Hunde, hier genauso wie dort. Aber vom Direktimport rate ich dir eindringlich ab.
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Rudi stammte aus einem deutschen Tierheim, er war ein Fundhund, frei laufend irgendwann eingefangen. 3-jährig war er. Manche Probleme waren bekannt, andere zeigten sich erst spät.
In eine Familie mit Kindern hätte er nicht gepasst, wäre dorthin aber auch nicht vermittelt worden.
Unser Weg war sehr schwer und auch tränenreich, aber mit Trainer schafften wir es, einen halbwegs alltagstauglichen Hund zu formen.
Nuri war aus einem deutschen Tierheim, allerdings kurz vorher aus Spanien importiert. Ich bekam ihn mit einem Jahr.
Er ist das Paradabeispiel für einen völlig komplikationslosen Hund, der in jeder Familie hätte glücklich werden können. Er brachte keine Probleme mit und entwickelte auch keine mehr.
Hope ist der erster Hund, den ich nun nur nach Foto und Beschreibung gekauft habe.
Sie kommt aus Ungarn, Groß-Gruppenhaltung mit Anschluss an Menschen-Wohneinheit.
Ich habe sie entdeckt, Aussehen und Rasse passte, Beschreibung las sich gut. Die anderen Beschreibungen nicht, deshalb hielt ich sie auch durchaus für ehrlich.
Ich interessierte mich für zwei Hunde des Vereins und von dem anderen wurde mir abgeraten.
Hope ist so wie sie beschrieben wurde. Mit vernünftigen Kindern hätte sie keine Probleme. Eine Stadtwohnung wäre ihr vermutlich noch zu stressig. Sie stieg anfangs nicht ins Auto und jagt intensiv (ist aber rassebedingt klar gewesen).
Neue Umgebungen fallen ihr schwer, das muss man üben.
Meine Schwiegereltern haben auch direkt importiert. Auch 1-jährig. Mit Menschen gut, mit Hunden sehr anstrengend. Verteidigt massiv Ressourcen. War zunächst der liebste Hund von Welt und kam dann eben langsam an.
Würde ich bei Kindern nicht sehen. Könnte eventuell gut gehen, muss aber nicht.
Ich würde nach einem seriösen Verein suchen und einen nicht ganz so jungen Hund wählen.
Mit Nuri hatte ich unendlich Glück, die anderen beiden waren bzw. sind zumindest aus dem Gröbsten raus und hatten bzw. haben einen halbwegs gefestigten Charakter.
Man muss sich aber dennoch auf Probleme einstellen und sein Leben ggf. anpassen können, vor allem anfangs.
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Irgendwie habe ich die Fragen gar nicht wirklich beantwortet, sorry…
1. Bei Rudi war ich vorher schon sein Spaziergänger und als klar war, dass wir einen Hund nehmen, war auch klar, dass er es sein wird.
Bei Nuri fuhr ich in das entsprechende Tierheim, eigentlich für einen anderen Hund, nahm dann aber Nuri mit.
Hope habe ich 19.8. angefragt, nach einem ausführlichen Video-Telefoniegespräch am nächsten Tag dann den Vertrag unterschrieben und angezahlt.
Es gab dann einen Transport, den sie nicht mitkam, weil ich noch keinen Urlaub hatte und am 9.10. kam sie dann an.
Ich erhielt immer Videos und Fotos während der Wartezeit.
2. Bei Hope hatte ich erst eine andere Hündin auf dem Schirm von einem anderen Verein. Der Verein war nicht sehr überzeugt von uns (2 Arbeiter, Alleinbleibzeit von bis zu 7 Std. für 3-5 Tage die Woche, meist weniger und mit 24/7 Zugang zum hoch eingezäunten Garten) und wollte den gewählten Hund erst recht nicht für einen 2. Transporttermin reservieren, damit er wirklich in meinem 5-wöchigen Urlaub ankommt und nicht 4 Wochen zu früh.
Hope hätte theoretisch schon im September kommen können. Dann hätte es ca. einen Monat gedauert. Das war ja aber mir geschuldet.
3. Ich war wirklich nervös und hatte viele Sorgen. Selbst die ersten Wochen als sie dann da war, hab ich mich manchmal gefragt, ob das wirklich die beste Idee war.
Jetzt kann ich sagen: Ja, sie ist wundervoll und passt super zu uns :)
Ich denke, um sich das zu trauen, sollte man sich nicht zu festfahren bei den gewünschten Eigenschaften. Wenn man da offen rangeht und sich auf den Hund wirklich einlassen kann, wird die Chemie kein großes Problem. Aber dieses sich drauf einlassen können, ist enorm wichtig und gleichzeitig mit euren Familienumständen vermutlich auch schwieriger als jetzt bei uns.
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2 Spanier, 1x Direktimport und 1x war schon hier.
Direktimport: unverträgliche ältere Hündin, hat gejagt wie sau und sich von Fremden nicht anfassen lassen. (War so nicht bekannt beim Einzug).
Viel, viel Arbeit investiert, in ihrer Gruppe daheim später dann mega verträglich, Fremdhunden überwiegend ignorant gegenüber, an Wild abrufbar - von Fremden anfassen: seeeehr selten.
Hund 2: hier verkorkst. Biss Halter und fremde Menschen zT einfach, weil er es konnte, biss andere Hunde, jagte wie Sau. (War nicht alles bekannt bei Einzug)
Viiel, viel Arbeit, viel Umsicht, auch Jahre später trägt er in bestimmten Situationen nen MK.
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