"Neuer" Hund: wie kann man sein Ankommen unterstützen?

  • Hallo, wir haben seit 19 Tagen eine kleine 6-j. Hündin bei uns. Sie wurde krankheitsbedingt abgegeben, kommt aus einer sehr, sehr ländlichen Gegend. Wir wohnen allerdings in einem eher lauten Umfeld. An einer Durchgangsstraße, eng bebaut und nebenan eine Grundschule usw. Die Kleine ist sehr lieb, verschmust und anhänglich....ABER: Sie ist draussen noch recht unsicher und an der Straße entlang gehe ich mit ihr noch garnicht, sondern nur 1 bis 2x am Tag einen bestimmten Waldweg, den sie auch schon inzwischen recht gelockert geht, schnüffelt und Geschäftchen macht. Auf andere Hunde geht sie recht offen zu und willl nach kurzer Zeit mit ihnen toben... was aber nicht geht, da ich sie noch nicht ableinen kann. Denn leider ist sie ziemlich schreckhaft. Kommen uns unterwegs Personen entgegen, bleibt sie erstmal stehen, starrt die an und will nicht weitergehen. Auch in der Wohnung ist sie teilweise unsicher. Je nach Geräusch (gestern war es nur ein Benachrichtigungston am Smartphone) erschreckt sie sich und läuft weg in ein anderes Zimmer.

    Meine Fragen sind nun:

    1) Wie reagiere ich auf ihre Ängste/Unsicherheiten?

    Ignorieren..... oder beschwichtigend mit ihr sprechen, z.B. "alles gut..."


    2) wenn sie unterwegs stehenbleibt, mit ihr abwarten oder sie sanft "zwingen", weiterzugehen? Mit Leckerchen zum Weitergehen animieren, funktioniert nicht, nimmt sie in dieser Situation garnicht.


    3) wie kann ich ihr allgemein helfen, mit den Geräuschen klarzukommen?

    4) Oder bin ich einfach zu ungeduldig? Schliesslich ist sie erst übermorgen 3 Wochen hier.....?


    Es stresst mich ziemlich, wenn ich sehe, dass sie es auch ist.....


    Sie ist unser 3.Hund. Unser vorheriger kam aus dem Tierschutz, war aber von Anfang an sicher und selbstbewusst.


    Bin sehr gespannt auf eure Antworten.

  • Ganz wichtig ist vor allem eins: Zeit geben. Erwartungen runterschrauben und den Hund ankommen und Vertrauen aufbauen lassen.


    Und wichtig ist es, selbst möglich gelassen und souverän zu bleiben, wenn sie z.B. mal erschrickt oder sich unsicher zeigt. Das heißt nicht, dass man die Angst einfach ignorieren und stur weiter sein Ding machen sollte, aber Hunde spüren halt auch die Anspannung der Bezugsperson. Da ist es besser, ruhig zu bleiben, und dem Hund - und das kann durchaus durch beruhigendes Zureden geschehen - zu signalisieren: "Alles okay, alles ist gut, du bist in Sicherheit."


    Weiterziehen würde ich sie möglichst nicht, sondern eher z.B. mal kurz mit ihr stehenbleiben und sie gucken lassen, vielen Hunden hilft das schon ein wenig, wenn sie Zeit haben, mal einfach nur in Ruhe zu schauen. Zudem kann es helfen, Bögen um vermeintliche "Gefahren" zu laufen und dem Hund z.B. durch Führen auf der von Fremden abgewandten Seite zu zeigen, dass eh niemand zu nahe an sie rankommt und ihre Wohlfühldistanz nicht unterschritten wird.


    An die meisten Alltagsgeräusche wird sich eure Maus vermutlich noch gewöhnen, aber das braucht eben Zeit.

  • Hi,

    wenn sie unterwegs stehenbleibt, mit ihr abwarten oder sie sanft "zwingen", weiterzugehen? Mit Leckerchen zum Weitergehen animieren, funktioniert nicht, nimmt sie in dieser Situation garnicht.


    3) wie kann ich ihr allgemein helfen, mit den Geräuschen klarzukommen?

    Wie reagiert sie denn, wenn du sie sanft hochnimmst? Wenn sie stehenbleiben, kannst du die Dinge, die sie sieht, mit einfachen, immer gleichen Worten kommentieren, also zb in beruhigendem Ton mit tiefer Stimme "jaaa, da steht ein Mann, ja, toll zeigst du mir das, das ist okay, da gehen wir jetzt einfach weiter..." und dann weiter zielstrebig weitergehen.

    Wenn das nicht geht, dann würde ich es ankündigen, dass du sie gleich hochnehmen wirst (kann man ja vorher üben daheim, wo sie sich wohlfühlt), das dann tun und sie durch die Situation tragen. Danach kann man ja wieder absetzen.


    Die Geräusche kann man positiv belegen, also jedesmal sich offensichtlich freuen, wenn das Handy zb einen Ton von sich gibt und ein Leckerli über den Boden rollern lassen oder ihr zuwerfen. Machst du das öfter, wird sie das positiv verknüpfen. Dann kann man es wieder ausschleichen, es also nur noch verbal loben, dann irgendwann nimmt man es freundlich zur Kenntnis, wenn sie anzeigt, dass das Handy gepiept hat und irgendwann ignoriert man es.

  • Oh, sorry, gerade erst deine Antwort gesehen. :winking_face: ... Inzwischen klappt es auch schon viel besser draussen. Ja, ich lasse sie in Ruhe gucken, wenn sie stehenbleibt und sage "alles gut" o.ä. Und an die Handy-Töne hat sie sich auch gewöhnt.... kommen wohl zu oft *lach*....


    Vom Hochnehmen halte ich allerdings - ehrlich gesagt -nichts.


    Danke auch dir für deine Tipps.

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