Rütter - Die Unvermittelbaren

  • Ach ja, so wie ich Rütter und sein Format einschätze, hätten die einen Ausraster von Siggi gefilmt und gesendet so es einen gegeben hätte.

    Aber so war das Dramatischste halt die Maßregelung in Richtung der Tierheim Leiterin.


    Und wie gesagt, wenn ein Hund eine Gefahr für den Menschen darstellt, kann ich diese Gefahr leicht mit Hilfe eines Maulkorbes sehr einfach aber sehr effektiv verringern.

  • Hm, meine Gedanken zu Siggi:


    Siggi ist für mich ein Bauernopfer, das Martin Rütter vorführt, um zu beweisen, dass er Recht hat, mit allem was er über Gebrauchshunde gesagt hat. Züchter, die "Schutzhunde" züchten, sie nicht richtig verkaufen an Menschen, die sie dann mit Strom "schwarf machen" und dann bei seinen Leuten im Tierheim landen.


    Präsentiert wird ein Hund, der +/-fünf Jahre lang in einem Keller eingesperrt war, aus sehr wahrscheinlich unseriöser Herkunft, der wegen Vernachlässigung beschlagnahmt wurde und jetz im Zwinger hohl dreht. Der bisher offensichtlich noch keinen tatsächlichen Beißvorfall hatte, sondern wenn er überdreht oder gefrustet wird zu zwickt.

    Es wird zwar von kompromisslosen Attacken gesprochen, aber es wird nie darauf eingegangen, ob so etwas schon mal passiert ist, sondern bei den Angriffen immer nur von diesen kleinen Maßregelungen gesprochen und das man Angst hat, dass er mal in Beschädigungsabsicht losgeht. Dazu zeigt man dann Szenen, wo man Spielzeug über den Zaun wirft, den Hund sinnlos am Zaun mit Stimme und Körperlob hochdreht. Maulkorb liegt demonstrativ vor der Kamera, ist aber nie am Hund, man lässt den Hund frei und unktonrolliert vom Zwinger in den Auslauf rennen, wenn er aufdringlich wird an der Tür, schubst man ihn einfach mit der Hand weg...

    Dazu immer wieder der Hinweis, wie sehr der Hund durch die Misshandlung Menschen hassen würde...


    Entweder wird etwas verschwiegen, was wirklich passiert ist in Hinsicht auf eine ernsthafte Beißerei - was ich nicht glaube, denn ich denke, man würde das Narrativ ausschlachten, wo es nur ginge, um zu beweisen, dass man recht hat - oder hier wird Siggi einfach missbraucht, um zu unterstreichen, wie recht man mit seinen Aussagen zu Gebrauchshunden, ihren Züchter, Haltern und Ausbildern doch hat.

    Ich denke, dass ist der einzige Grund, wieso Siggi in der Sendung ist.

    Ich fand, die TH Dame präsentierte sich schon im Fall von Mäuschen nicht sonderlich kompetent und das ist nochmal ne andere Hausnummer. Wenn ich dann höre, dass der kleine Knaps in die Jacke, den man gesehen hat, da wieder auf Wochen das Vertrauen zerströt habe, dann ist man für diesen Typ Hund einfach der falsche Betreuer.


    Von dem was man in der Sendung sieht, aus dem Voice over und den Kommentaren von Rütter und der TH Dame erfährt, hat man hier einen Herder vom Vermehrer (jaja ich züchte NUR Schutzhund, gehen alle zur Polizei, Eltern sind auch Diensthund, nur den einen Verkauf ich über eBay an dich), der beim Deppen gelandet ist, keine Sozialisierung erfahren hat, nicht erzogen wurde und dann über Jahre im Keller verrottet ist. Er findet fremde Menschen sch*** - laut Ansicht der TH Dame, weil er so schwer misshandelt wurde, wahrscheinlich aber eher schlicht Aufgrund der Kombination von Rasse und mangelnder Erziehung - und wenn er Frust bekommt, hackt er schonmal irgendwo rein. Man hat Angst davor, dass der Hund mal in Beschädigungsabsicht beißen wird -impliziert für mich, dass er es eben noch nicht hat - und will ihn deshalb nicht vermitteln, kann aber selber auch nicht wirklich damit arbeiten.


    Siggi ist - von dem wie und was hier präsentiert wird - das Paradebeispiel, was passiert, wenn man beim Thema Gebrauchshund Mist baut, das wovor die seriösen Sportler und Halter alle warnen:

    Unseriöse Produzent - ungeeigneter Halter - Verwahrung bis es nicht mehr geht - Verwahrung mit viel Liebe aber wenig Fachwissen zur Rassegruppe

    Aber eben keine unkontrollierte Beißmaschine oder "tickende Zeitbombe" wie ständig betont wird, weil einfach nicht angesprochen wird, wie man zu dieser Einschätzung des Hundes kommt.


    Siggi soll all jene mundtot machen, die gegen Rütters Aussage agrumentiert haben, dass reinrassige IGP Sporthunde vom Züchter nicht als gefährliche Hunde im TH landen. Mehr Sinn hat der Auftritt dieses Hundes nicht.

  • und will ihn deshalb nicht vermitteln, kann aber selber auch nicht wirklich damit arbeiten.

    Das ist das eigentliche Drama, find ich. Dazu die Aussage, dass niemand mit dem Hund umgehen könne, wenn sie es nicht hinkriegt.

    Und sehr schön auch von Beutespielen zu reden (bei einem Hund, der nach eigener Ansicht über Wehrtrieb scharf gemacht wurde) und gleichzeitig zwei/drei aneinander geknotete Kongs über den Zaun zu schmeißen... :denker: :???: Sollte das das Beutespiel darstellen? Ich schließe mich hier den Vorrednern an - kommt mir auch eher so vor, als ginge es nur darum eine bestimmte Gruppe Menschen schlecht hinzustellen und noch mal nachtreten zu können. Man muss schließlich irgendwie das letzte Wort haben.

  • Ich hoffe, er lässt Timmy nicht die ganze Zeit nur an so mega kurzer Leine laufen und setzt nicht dauernd auf "ich warte bis er ruhig ist"

    Ich glaube leider schon :loudly_crying_face: dabei gibt es so gute Ansätze. Aber ich glaube gerade das Stressthema und das es weniger ein nicht wollen, als ein nicht anders können ist kommt noch nicht so in der Hundehalterwelt an.

    Die meisten Hunde aus TS-Vereinen werden ja getestet, aber ein positiver Test verbietet ja die Einfuhr nicht. Es dient nur der Information des neuen Besitzers und um evtl. behandeln zu können (es muss nicht immer behandelt werden). Ich hab ja auch einen Hund hier, der mit zwei Mittemeerkrankheiten aus dem Ausland kam. Diese Krankheiten sind nicht heilbar. Also man kann positiv getestete Hunde nicht einfach gesund behandeln und dann erst einführen.

    Aber spricht das dann nicht eher für die Meinung, das man Hunde mit Mittelmeerkrankheiten eher nicht einführen sollte? Also nicht das hier der falsche Eindruck entsteht. Bis jetzt hab ich dazu eigentlich gar keine Meinung und versuche sie mir etwas zu bilden. Aber so ganz abwegig finde ich den Gedankengang nicht, dass man zum Schluss kommt lieber nicht her holen.

    Mit entsprechender Prophylaxe ist das Risiko zwar gering, aber geht halt trotzdem.

    Aber das ist doch was anderes als ungetestete oder nachweislich positive Hunde einzuführen oder geh ich da von einer zu hohen Ansteckungsgefahr für andere Hunde aus?
    Malte hat ja eine per Blut übertragbare Krankheit, aber gerade bei Hunden seh ich das nicht so sicher wie beim Menschen


  • Zu 100%, leider !


    Der Rütter will sich den Hund ja lt Podcast auch noch anschauen gehen, ich bezweifle aber dass er wirklich mit ihm arbeiten wird wenn er ernsthaft aggressiv ist.

    Dafür hat er nicht die Courage, die man für solche Hunde braucht.


    Genauso wie die Tierheim Frau, die denkt Liebe hilft bei allem und wenn sie den Hund so überdreht wenn sie bei ihm drin ist, wie sie es am Zaun gemacht hat, kein Wunder das er sie beißt/fest hält usw.

  • So, ich hab jetzt einfach mal ganz dumm (aber freundlich neutral) nachgefragt, ob es schon einen ernsthaften Beißvorfall mit Siggi gegeben hat, weil das aus dem Beitrag nicht klar hervorging.

    Denn nachdem ich jetzt auf der HP des Vereins war und das YouTube Video geguckt hab, sieht es einfach so aus, als wär das ein Hund, der sich halt verbittet, dass "Fremde" an ihm herummanipulieren und bei Frust eben wie schon gesagt, mal wo reinknappt.

  • Mein erster Eindruck wäre halt, warum können sich Hunde mittlerweile denn in Deutschland anstecken? Ist das vielleicht weil es Tierschutzvereine gibt die ungetestete Hunde einführen? Könnte man nicht ähnlich mit Tollwuthunden argumentieren? Das kann sich ein Hund auch in Deutschland holen und in den Nachbarländern auch. Dann kann man sie auch einführen.

    Ganz so einfach ist es nicht.


    Hunde können nicht andere Hunde anstecken, dafür brauchts nen Zwischenwirt, also z.B. Zecken oder Sandmücken.

    Die meisten Mittelmeerkranheiten haben zu Anfang eine akute Phase in der es dem Hund meist sehr schlecht geht (und er unbehandelt auch versterben kann). Ist diese Phase vorbei, wird die Krankheit meistens chronisch, es lassen sich im Blut Antikörper nachweisen, aber keine Erreger mehr (der versteckt sich im Knochenmark ?!).

    Meiner laienhaften Ansicht nach dürften sich Zwischenwirte in dieser Phase am Hund nicht mehr anstecken können ?!

    Viel wahrscheinlicher ist da doch das die Krankheiten sich ganz schleichend langsam durch Übertragung (über Wildtiere ?) und Klimawandel immer weiter verbreiten. TS Hunde dürften wegen der meistens routinemäßig Testung und der Behandlung im Krankheitsfall wohl nur einen sehr geringen Beitrag leisten.


    Ich hab mich damit aber auch nicht sooo tiefgehend beschäftigt, vielleicht weiß ja jemand mehr.

  • Helfstyna Vielleicht überschätzt du auch nur, welchen Raum die Schutzhund-Diskussion in Rütters Kopf und seiner Redaktion einnimmt, wenn du von einer ausgefeilten Agenda hinter der Siggi-Story ausgehst. Vielleicht wollte er nur ein krasses Beispiel bringen, und der war halt da in einem Tierheim, mit dem sie eh kooperieren. Wer weiß das schon.


    Wie gefährlich der Hund tatsächlich ist, ist doch reine Glaskugel-Leserei bei den wenigen Informationen, da wird eine Story erzählt und keine Anamnese eines Hundes für einen künftigen Trainingsplan vorgestellt.

  • Weil sie ja doch ein großes Potential haben hier Hunde anzustecken, die wiederum zur Verbreitung beitragen.
    Oder ist da irgendwo ein massiver Denkfehler drin

    Dann dürfte niemand mehr mit Hund Urlaub in zB Spanien und Italien machen. Ansteckung ist bei Ehrlichiose und Leishmaniose nicht möglich, da die Vektoren bei uns noch nicht heimisch sind.


    Babesiose wird von Auwaldzecken übertragen, die gibt es rund um meinen Wohnort nicht, aber ich hatte mal Freunde in Berlin besucht und dort hatten meine Hunde sich so eine Zecke eingefangen. Die breitet sich innerhalb D schon durch Inlandsreisen nach und nach aus, dafür brauche ich keinen Hund aus dem Ausland.

  • Aber spricht das dann nicht eher für die Meinung, das man Hunde mit Mittelmeerkrankheiten eher nicht einführen sollte?

    Die Ansteckung findet in der Regel über Zecken oder Sandmücken satt. Man kann beim eigenen infizierten Hund das Risiko einer Weitergabe sehr gering halten, indem man Ungezieferprohylaxe verwendet und man kann die nicht infizierten Hunde dadurch ebenso schützen. Ich habe keine Zahlen, aber im Vergleich zu den etlichen positiv getesteten und eingeführten Hunden und den Hunden, die sich mit Mittelmeerkrankheiten nachweislich in Deutschland angesteckt habe, sind für mein Gefühl gering. Ich selbst kenne aber auch einen Hund, der sich mit Anaplasmose in Deutschland angesteckt hat. Ja die Gefahr ist da und das sollte man nicht außer Acht lassen. Ich denke, es ist ein Abwägen zwischen Krankheitsrisiko und etlichen Hunden im Ausland nicht helfen zu können, weil ein sehr großer Teil der Hunde vorallem im Süden infiziert ist.

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