Welpe bellt Mensch und Hund an

  • K1r4


    Ich hab deinen Thread etwas verfolgt.

    Es wurde ja schon viel zu Rassewahl, Herkunft etc gesagt.


    Möchte mich kurz zu eurem Trainer Termin äußern.

    Sie ist auf aggressive Abgsthunde spezialisiert (wenn ich es richtig im Kopf habe?) und hat Mali Erfahrung?


    Es gibt ein Treffen, einen Spaziergang mit dir und deiner Hündin. Und dann eine(!) übung (oder was auch immer das war mit dem Umklammern) welche bei dir und Kira nach einmal nicht funktioniert und stellt fest, selbst sie hätte den Welpen nach 3 Tagen abgegeben 😳


    Und sie hat in 40 Jahren sowas noch nicht gesehen. Also entweder hast du wirklich ein absolutes Monster mit 8 Wochen oder ich würde die Kompetenz dieser Person evtl mal in Frage stellen und eine Zweitmeinung einholen.

    Es gab ja schon einige Empfehlungen hier.


    Inwiefern diese Hundrasse die richtige Entscheidung war, sei mal dahin gestellt. Darauf möchte ich nicht eingehen, das würde hier bereits ausgiebig erläutert.


    Aber ich hab irgendwo gelesen, du freust dich auf die "Herausforderung" oder so ähnlich und engagiert alle hundeschule in NRW? 🤔

  • Warum ausgerechnet ein Belgier, wenn man es doch auch viel einfacher haben kann?

    Warum einen John Deere T660 kaufen, wenn es doch auch Opel Corsa gibt...

    Weil man andere Aufgabengebiete bearbeiten/bespielen möchte, kann und muss und eben das entsprechende Lebensumfeld hat.


    Ich hab keine Malis, sondern LZ DSH und Dobermänner und ja, es ist ein anderes Leben, als das, das die Nachbarn mit dem kleinen Tierschutzmischling führen oder die Dame mit dem Labrador in der Siedlung. Aber es ist nichts, was mir durch die Hunde aufgezwungen wird. Ich hatte schon vor dem ersten Hund keinen Bock drauf, dass hier Hinz und Kunz ein- und ausspazieren, Hundespielwiesen sind für mich das dämlichste, was sich die Menschheit je ausgedacht hat und ich mag Hunde, mit denen man arbeiten muss.

    Natürlich geht es "einfacher", aber das bringt all das an Charakter eben nicht mit, was ich an Hunden so schätze und mag.

    Man darf nicht immer nur von seiner eigenen oftmals sehr beschränkten kleinen Welt ausgehen, wenn man beurteilen will, warum Menschen manche Entscheidungen treffen.


    Zum Ausgangsproblem:

    Ja, auch sehr erfahrene Trainer können nicht zaubern. Erfolg wird durch viele Variablen begrenzt. Die Fähigkeiten und Bereitschaft des Hundehalters, das Umfeld und die Genetik und Prägung des Hundes.

    Man darf sich das nicht so vorstellen, dass man da zehn Stunden trainiert und dann wird das ein problemloser kleiner Familienhund. Es wird im Kern immer ein Mali vom Hinterhofvermehrer mit schlechten Nerven bleiben. Was man lernen kann, ist, wie man diesen Hund unfallfrei durch den Alltag führt. Natürlich kann man auch einen solchen Hund erziehen, nur wird das eben seine Grenzen haben.

    Sprich, der Hund wird lernen können, bei entsprechender Führung und Kontrolle nicht auszuflippen, wenn auf der anderen Straßenseite ein Hund läuft oder ein Kind atmet. Er wird aber mit Sicherheit auch bei allem Training nie ein Hund werden, der alles Leben toll findet und fröhtlich, freundlich und unbefangen drauf zugeht.


    Ich persönlich denke, dass es in solchen Fällen durchaus Sinn macht, mal das Geld in die Hand zu nehmen und wenigstens eine Einschätzung beim Profi vornehmen zu lassen. Damit jemand mit Ahnung einem mal einen realistischen Ausblick gibt, was mit diesem Hund überhaupt erreichbar sein wird und wo die Grenzen liegen werden.

  • Sehr gut.

    eine Einschätzung beim Profi vornehmen zu lassen.

    Zuerst abklären: Dauerstress? Rote Augen (zu hoher Blutdruck, geplatzte Äderchen)? Cortisolwert? Sind ganz einfache Fragen, finde ich blindes Huhn aber kaum in einem Forum. Und bis man dann irgendwann selbst darauf kommt...


    Wie gesagt, unter Stress kann kein Lebewesen lernen und eine Deprivation (Synapsenabbau) schreitet weiter voran. Das ist ein Teufelskreis. Man könnte zu dem Thema durchaus Kinderpsychologen/-neurologen befragen.


    Und es müsste Coaching für gestrestte Hundehalter geben. Die HH kommen ja selbst an ihre gesundheitlichen Grenzen. In der Großstadt sind die Psychologen überlastet und es sind auch nicht immer die hellsten Kerzinnen. Auch Rechtsberatung wäre bei den heutigen stalkenden, provozierenden und denunzierenden Tierwohlbesorgtinnen überall durchaus angebracht...

  • @Bitni wo ziehst du denn raus, dass der Hund depriviert ist?

    Die meisten Gebrauchshunde landen mit spätestens 4-5 Wochen draußen im Welpenhaus bzw Zwinger (geht kaum anders bei diesen Rassen) und erleben da so das Leben der Menschen mit. Der Welpe kommt vom Vermehrer vom Bauernhof, aber da steht nirgends, dass sie in einem dunklen Schuppen gehalten wurden und nie auch nur Tageslicht sahen. Es braucht keinen Deprivationsschaden, damit sich der Mali verhält wie ein Malinois sich eben ohne Führung und unter falscher Anleitung verhält.

  • Der Welpe kommt von einem Bauern der eine Malinois Hündin hat um Schafe zu Hüten…


    Kira ist eine von 10 Welpen es waren 5 Weibchen und 5 Männchen .. sie spielten alle zsm und waren mit der mama …

    Soweit ich gelesen habe, sind das die Informationen, die wir über die Herkunft dieses Hundes haben. Die Mutter scheint in der ganz ursprünglichen Aufgabe dieser Rasse gearbeitet zu haben. Über den Rüden wissen wir nichts. Menschen, die mit Hunden eng zusammenarbeiten, wissen in der Regel auch, wie man sie aufzieht.

    Von Deprivation sehe ich hier nichts.

  • Und selbst wenn Deprivation oder was anderes eine Rolle spielt, als Erwachsener Mensch hat man nun einmal die Verantwortung für sein Tun. Und wenn man Hunde kauft ohne sich ausreichend zu informieren ist man selber Schuld und muss die Konsequenzen halt tragen oder Schultern.

  • Ein tatsächlicher Deprivationsschaden, der so krass ist, dass er sich beim zehnwöchigen Welpen schon zeigt, würde eher nicht dafür sorgen, dass der Welpe bei Fremdbegegnungen völlig außer Rand und Band austickt. Zumal sie ja durchaus Erkundungsverhalten zeigt, wenn halt auch überfordert.


    Mangelhafte Vorprägung auf die aktuellen Lebensumstände spielt da recht wahrscheinlich eine Rolle, das ist aber nochmal was ganz Anderes.

  • Ein tatsächlicher Deprivationsschaden, der so krass ist, dass er sich beim zehnwöchigen Welpen schon zeigt, würde eher nicht dafür sorgen, dass der Welpe bei Fremdbegegnungen völlig außer Rand und Band austickt. Zumal sie ja durchaus Erkundungsverhalten zeigt, wenn halt auch überfordert.


    Mangelhafte Vorprägung auf die aktuellen Lebensumstände spielt da recht wahrscheinlich eine Rolle, das ist aber nochmal was ganz Anderes.

    Es ist doch ziemlich egal, wie man es nennt: leichter Deprivationsschaden oder mangelhafte (Vor-)Prägung. Außerdem wollte ich nur auf die eventuelle Möglichkeit hinweisen, die man überprüfen sollte, sofern möglich. Dabei können selbst zwei Hunde aus der gleichen Quelle unterschiedlich reagieren.

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