Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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und es wird dringend empfohlen, die Tiere einzustallen.
Das ist als Dauerlösung natürlich nichts - aber als Akut-Herdenschutz-Maßnahme, um die Riss-Serie zu unterbrechen, die Herden zur Ruhe kommen zu lassen und den Wölfen jegliche Möglichkeit zu nehmen, weitere Erfahrungen zu sammeln, macht das absolut Sinn.
"Unser" Wolf scheint noch da zu sein - die Mc` s zeigen das ja sehr zuverlässig an.
Als neulich Schnee lag, hätte ich nicht drauf gewettet, dass der E-Zaun ausreicht, um Schutz zu bieten.
Die Schneedecke isoliert leider auch sehr gut, so dass die perfekte Erdung nicht immer gegeben ist, obwohl die Messungen gute Werde um die 6000 anzeigen, ich habe nur einen klassischen E-Zaun, keinen Plus-Minus-Zaun. Letzteren mag ich nicht einsetzen, weil immer wieder Vögel auf den Litzen sitzen, sobald da mal was ein wenig durchhängt, laufen größere Vögel wie der hier überwinternde Raubwürger Gefahr, an Plus und Minus gleichzeitig zu kommen.
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Und das "klassische Wolfsland" hatte eine Bevölkerungsdichte von 233 E/qkm? Steigende Tendenz und Ansprüche an ein zwangsläufig komplett menschlich überformtes Umfeld, genannt "Kulturlandschaft?
Meiner Meinung KANN man nicht Infrastruktur und Versorgung für 83+ Mio Menschen in D vorhalten und gleichzeitig von unberührter Natur für grosse Predatoren träumen. Das ist ein unlösbarer Zielkonflikt, der nur durch geschicktes Management von der Eskalation abgehalten werden kann. Und dieses geschickte Management sehe ich nur in Ansätzen, überdeckt von Wolfsromantik. Da ist von interessierter Seite eine Erwartungshaltung bezüglich "Absolution von Naturvernichtungssünden" durch den Wolf aufgebaut worden, die nur tragisch enden kann, für Wölfe und Menschen.
Der Biber war auch für Jahrhunderte fast verschwunden und hat jetzt viele Flussauen zurückerobert. Kein Mensch scheint sich aber daran zu stören, dass bspw. in Bayern ganz pragmatisch in die Population eingegriffen wird und Schadenspotenzial reduziert wird. Seine Lobby ist halt lange nicht so lautstark und radikal....
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Ich hab noch nicht geschaut, obs dazu eine PM vom niedersächsischen UM gibt, lt. Artikel wird nun mittels Wildkameras verstärkt beobachtet:
Wolf greift Hund an: Ministerium sieht keinen AbschussgrundIn Niedersachsen wurde ein Hund von einem Wolf angegriffen. Das Ministerium sieht keinen Grund für eine Ausnahmegenehmigung.www.pirsch.deAlso nichts mit Abschuss, was ich persönlich auch richtig finde, aber es wird auch nicht "nichts" gemacht, sondern es wird versucht, weitere Daten zu sammeln und verstärkt zu beobachten. Letztlich ist auch Beobachten Wolfsmanagement.
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Zitat
Und nein, da werde ich nie mitgehen und da werde ich - und gottseidank arbeite ich so grob in dem Gebiet - mich immer dafür einsetzen, dass solche Meinungen nicht gesetzgebend werden. Man kann meiner Meinung nach nicht erst den Großteil der bewohnbaren terrestrischen Habitate zersiedeln bis zum Gehtnichtmehr und dann sagen "So, und hier ist die Liste alles wilden Lebens, die ich nicht mehr in meiner Nähe dulde. Tschüssikowski!".
Mach dir da keine Sorgen, das wird der Mainstream, der so schön nicht betroffen ist, niemals dulden, und die Betroffenen werden die Konsequenzen unregulierter Ausbreitung tragen. Was zählen da schon Jahrhunderte historischer Erfahrung? Wir sind doch längst wieder bei "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!" aus Kaiserzeiten und zeigen allen, wie es geht. Dass man einige Entwicklungen nicht mehr zurückdrehen kann, dass nicht mehr alles passt, was vor 200 Jahren noch mehr schlecht als recht irgendwie ging - who cares?
Dabei ignorieren wir, neben den Erfahrungen aller Wolfsländer (ich nehm da mal Finnland als Beispiel) nur leider zwei grundlegende Dinge: die Lernfähigkeit der Wölfe und die Tatsache, dass sie mit der extensiven Weidehaltung genau die Inseln zerstören werden, die in einer zersiedelten Landschaft so bitter nötig wären. Kurz: dass zu viele Wölfe in einer Landschaft, wie wir sie nun mal haben und auch weiter haben werden (hungern möchte dann nämlich doch keiner für den Wolf) , sehr viel mehr bitter notwendiges wildes Leben zerstören als in irgend einer Weise fördern.
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btw: Ich weiß nicht, ob irgendwer von euch Lust hat, Französisch zu lesen (eine Übersetzung gibt es leider nicht), aber das ist gerade mein Weihnachtsbuch. Echt spannend, geschrieben von einem seriösen Historiker, deswegen manchmal eine Spur dröge, aber sehr aufschlußreich:
Nun steht zwar die Gefahr von Angriffen auf Menschen sehr weit hinten auf meiner Wolfs-Sorgenliste, aber hier lernt man schon ganz gut, weshalb habituierte Wölfe in unmittelbarer Siedlungsnähe eben doch keine so tolle Idee sind.
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Ich hab noch nicht geschaut, obs dazu eine PM vom niedersächsischen UM gibt, lt. Artikel wird nun mittels Wildkameras verstärkt beobachtet:
https://www.pirsch.de/news/wol…einen-abschussgrund-36455
Also nichts mit Abschuss, was ich persönlich auch richtig finde, aber es wird auch nicht "nichts" gemacht, sondern es wird versucht, weitere Daten zu sammeln und verstärkt zu beobachten. Letztlich ist auch Beobachten Wolfsmanagement.
Was wollen sie herausfinden? Dass hier Wölfe sind, ist längst bekannt. Erst dieses Jahr im März gab es einen „Beweis“, nur etwa 2 km entfernt von der Stelle wo das mit dem Hund passiert ist.
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Was wollen sie herausfinden?
So Sachen wie aktive Annäherung an Mensch mit Hund z. B. "Offiziell" aufgehängte WKs können an ganz anderen Standorten aufgehängt werden, als private. Da ist eine offizielle WK-Beobachtung auf jeden Fall ein Vorteil beim Beobachten, ob da jetzt eine kritische Lage ist oder nicht.
Dabei ignorieren wir, neben den Erfahrungen aller Wolfsländer (ich nehm da mal Finnland als Beispiel) nur leider zwei grundlegende Dinge: die Lernfähigkeit der Wölfe und die Tatsache, dass sie mit der extensiven Weidehaltung genau die Inseln zerstören werden, die in einer zersiedelten Landschaft so bitter nötig wären. Kurz: dass zu viele Wölfe in einer Landschaft, wie wir sie nun mal haben und auch weiter haben werden (hungern möchte dann nämlich doch keiner für den Wolf) , sehr viel mehr bitter notwendiges wildes Leben zerstören als in irgend einer Weise fördern.
Wenn das alles so wäre, also die unweigerlich kommende Entwicklung dorthin, warum lassen sich die Wölfe bisher so viel Zeit damit? Da müsste doch in grossen Teilen D s schon seit Jahren alles in Schutt und Asche liegen.
Kann das bisherige Ausbleiben des zitierten Szenarios nicht vielleicht daran liegen, dass:
- der weitaus größte Teil der Wölfe sich dahingehend doch unauffällig verhält?
- der weitaus größte Teil der Wölfe sich von Herdenschutzmaßnahmen beeinflussen lässt?
- manche Verhaltensweisen, die für ein Wildtier vollkommen normal sind, überaufgeregt interpretiert werden?
Es sind nicht die Wölfe, die too much 7 vs wild geschaut haben und nun in eigentlich geschützten Fledermaushöhlen Feuerchen machen.
Es sind nicht die Wölfe, die unbedingt durch deutlich erkennbare Brachen mit dem Bob durchfahren müssen.
Es sind nicht die Wölfe, die den Rappenalpbach ausgebaggert haben.
Es sind nicht die Wölfe, die in ein paar Tagen die heimische Fauna in Angst und Schrecken versetzen und alles mit Müll übersäen werden.
Es sind nicht die Wölfe, die geschützte Orchideen in einem Wald mit Glyphosat abgetötet haben.
Das sind allesamt Menschen, die Natur und Lebensräume zerstören.
Die wichtigste Spezies, die sich da draussen in Natur- und Kulturlandschaft mal ganz dringend, ganz deutlich zurücknehmen müsste, ist der Mensch.
Sonst niemand.
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Zitat
warum lassen sich die Wölfe bisher so viel Zeit damit
Ganz einfach: weil sie so anpassungsfähige Tiere sind. Weil sie von Generation zu Generation lernen und es sie hier noch nicht lange genug wieder gibt, als dass sich "Familientraditionen" in dieser Richtung bilden können. Aber wir tun ja wirklich alles, um genau den auffälligen Wölfen die besten Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, insofern werden wir da sicher in Zukunft einiges erleben.
ZitatDas sind allesamt Menschen, die Natur und Lebensräume zerstören.
Das bestreite ich nicht im Allergeringsten, im Gegenteil: ich hab den größten Teil meines Tierhalter-Lebens damit verbracht, etwas dagegen zu tun - aber in diesem Fall ist es leider reiner Whataboutism. Warum muß das so sehr Erhaltenswerte unbedingt auf Biegen und Brechen unter noch mehr Druck gesetzt werden? Inwiefern rechtfertigt eine angezündete Fledermaushöhle die Tatsache, dass eine nicht mehr extensiv beweidete Wiese verbuscht und verlorengeht? Ich finde beides gleichermaßen ganz große Scheiße, und das eine versöhnt mich nicht mit dem anderen.
ZitatSonst niemand.
Das wäre der Idealzustand, aber den halte ich unter unseren Bedingungen schlicht nicht für machbar. Und ich verstehe auch diese Maximalforderung nicht: Jede andere Tierart muß "sich zurückzunehmen", sobald es nicht mehr anders geht, Beispiel Rothirsch. Niemand macht darum irgendeinen Aufstand - WAS also ist am Wolf anders? Was erhebt ihn über alle anderen Lebewesen? Warum darf er nicht reguliert werden?
Ich weiß, geschickte PR, die ihn über Jahre zum verehrungswürdigen Inbegriff jeder "Natur" hochgejubelt hat - aber das ist bei einem Habitatgeneralisten hierzulande ja nun mal von keinerlei Fakten gedeckt.
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und es wird dringend empfohlen, die Tiere einzustallen.
Das ist als Dauerlösung natürlich nichts - aber als Akut-Herdenschutz-Maßnahme, um die Riss-Serie zu unterbrechen, die Herden zur Ruhe kommen zu lassen und den Wölfen jegliche Möglichkeit zu nehmen, weitere Erfahrungen zu sammeln, macht das absolut Sinn.
"Unser" Wolf scheint noch da zu sein - die Mc` s zeigen das ja sehr zuverlässig an.
Als neulich Schnee lag, hätte ich nicht drauf gewettet, dass der E-Zaun ausreicht, um Schutz zu bieten.
Die Schneedecke isoliert leider auch sehr gut, so dass die perfekte Erdung nicht immer gegeben ist, obwohl die Messungen gute Werde um die 6000 anzeigen, ich habe nur einen klassischen E-Zaun, keinen Plus-Minus-Zaun. Letzteren mag ich nicht einsetzen, weil immer wieder Vögel auf den Litzen sitzen, sobald da mal was ein wenig durchhängt, laufen größere Vögel wie der hier überwinternde Raubwürger Gefahr, an Plus und Minus gleichzeitig zu kommen.
Na lass dir mal vom Wolfspädagogen erklären wie das geht. Der Typ wird immer skurriler. Facebook Video
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