Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Dass mit dem Dung der Weidetiere, den Insekten die davon leben und und und, ist ja so einer der vielen Nebeneffekte die verloren gehen, wenn Weidetiere nicht mehr draussen gehalten werden. Von den Insekten leben Vögel, die wiederum..

    Ich hab mich letztens mit jemandem unterhalten, der meinte, ja früher da gab es überall Schwalben, weil überall Misthaufen- Mist ist ja heutzutage quasi Sondermüll :hust: und Fliegen und bevor das große Spritzen und die riesen Maschinen auf den Feldern losgingen, gabs irrsinnig viele Mäuse und Hamster auf den Feldern, die Greifvögel ernähren usw. Ich glaube oft fällt es schwer, wie am Beispiel der Deiche zu sehen, welch Rattenschwanz an einer kleinen Stellschraube hängt und oft sind die Folgen erst sichtbar, wenn schon (fast) alles zu spät ist.

  • Dieser überwundene teure Vorzeigezaun zeigt beispielhaft, wie weit Theorie und Praxis auseinanderklaffen........


    So ganz dunkel meldet sich in meinem Hinterstübchen, daß mal iwo diskutiert wurde daß Wölfe aus Deichgebieten vertrieben werden sollten? Eben wegen der vielfältigen Probleme in Bezug auf notwendige Beweidung durch Schafe, relative Unvereinbarkeit von HSH mit Deichen (dürfen nicht buddeln) und Tourismus, die schiere Unmöglichkeit, die Schafe wolfssicher einzuzäunen........ das schien mMn bei den Verantwortlichen langsam angekommen zu sein mit der Konsequenz, daß Vergrämung und ev. Tötung von Wölfen in Deichgebieten erwogen? wurde? Oder bilde ich mir das ein?

  • Ja, es gibt Stimmen, die fordern, dass es überall da, wo es Deiche gibt, "wolfsfreie Zonen" geben muss.

    Das ist mit der aktuellen Gesetzeslage in Deutschland allerdings so gar nicht vereinbar.

  • Wurd in den Alpen auch gefordert aber.. :ka: Wie will man es umsetzen? Sind dann im nächsten Step die Koppeln wohlbetuchter Politiker oder Geschäftsleute auch wolfsfreie Zone? Und der Rest muss schauen wie er sich die Wölfe vom Leib hält? :ka: Ich denke praxisnah ist nur, auffällige Rudel zu entnehmen ohne große Diskussionen was es für arme Tiere sind. Dann ordentliche Zäune stellen und hoffen es kommen scheuere Exemplare nach.

  • daß mal iwo diskutiert wurde daß Wölfe aus Deichgebieten vertrieben werden sollten?

    Das hilft den Schafen aber auch nicht viel. Und ändert an den Problemen der Tierhalter auch nichts. Risse gibts dann ja erstmal trotzdem. Quasi als Feststellung "ups, der Wolf ist wieder da". Dann brauchts Zeit, bis er gefunden und vergrämt/erschossen werden konnte. Meist Zeit, in der noch mehr Risse stattfinden. Dann hat man vllt. ein halbes Jahr Ruhe, wenn überhaupt und zack, steht der nächste Wolf da. Und reisst wieder. Abschuss/Vertreiben ist kein Herdenschutz. Das wärs nur, wenn die Herde 24/7 von jemandem begleitet wird, der dann auch schiessen dürfte.


    HSH am Deich sind nicht so unmöglich, wie immer getan wird - es gibt schon mehrere Deichschäfereien, die HSH einsetzen. Nicht jeder Hund buddelt.

    Für so stark mit Fahrrädern frequentierte Deichwege wie bei Kay Krogmann hätte man Hunde tatsächlich mal aktiv von klein auf ausbilden müssen, idealerweise in genau so einem Umfeld, damit sie den schnellen Bewegungsreiz durch die Radfahrer als was unwichtiges für den Herdenschutz empfinden. Viele HSH gewöhnen sich auch ganz von selbst daran.

    Auch die HSH, die in Freiweide auf hochfrequentierten Almen eingesetzt sind, werden gesondert auf diese Anforderung ausgebildet. Das geht nicht mal eben schnell und nicht jeder - ansonsten gute - HSH eignet sich dafür.



    Hier sind mal ein paar Beispiele von Erfahrungen mit Herdenschutz an verschiedenen Deich-Typen:

  • Die "ordentlichen Zäune" sind ja gerade an den Deichen nicht machbar - und in den Alpen an vielen Stellen auch nicht, oder?

    Deswegen könnte ich eine Regelung nachvollziehen, die besagt, wenn irgendwo Zäunung rein technisch nicht machbar ist, dann erklären wir dieses Gebiet zum Jagdgebiet.

    Voraussetzung natürlich auch, dass es unbedingt notwendig ist, diese Weideflächen zu erhalten. Das ist bei den Deichen gegeben, weil wir uns gegen Flutkatastrophen schützen wollen.


    Idiotischerweise könnte es ganz anders kommen. Dass die Koppeln wohlbetuchter Politiker wolfsfrei sein sollten (also von der Leyens Pony mal wieder), genau das könnte Step One sein. Statt Step 23. Also irgendeine seltsame EU-Regelung, die über Abschussquoten läuft, die ist jetzt plötzlich denkbar. Wenn auch nicht unbedingt wünschenswert.

  • Das hilft den Schafen aber auch nicht viel. Und ändert an den Problemen der Tierhalter auch nichts. Risse gibts dann ja erstmal trotzdem. Quasi als Feststellung "ups, der Wolf ist wieder da". Dann brauchts Zeit, bis er gefunden und vergrämt/erschossen werden konnte. Meist Zeit, in der noch mehr Risse stattfinden. Dann hat man vllt. ein halbes Jahr Ruhe, wenn überhaupt und zack, steht der nächste Wolf da. Und reisst wieder. Abschuss/Vertreiben ist kein Herdenschutz. Das wärs nur, wenn die Herde 24/7 von jemandem begleitet wird, der dann auch schiessen dürfte.

    Die Ideen, die ich dazu gelesen hatte, sehen das (teilweise) anders vor. Es wird nicht direkt am Deich geschossen sondern mehrere Kilometer breite Streifen entlang der Deiche / vor den Deichen soll abgeschossen oder anderweitig vergrämt werden.


    Aber das könnte natürlich auch sein, dass so eine Deppenregelung dann in Kraft tritt. Auf jeden Riss darf ein Wolf geschossen werden, damit verhindert man tatsächlich keine Risse. Da zumindest in Schleswig-Holstein hauptsächlich Durchzieher und Pendelwölfe am Werke sein werden, wäre das doppelt und dreifach ineffizient.

  • Das hilft den Schafen aber auch nicht viel. Und ändert an den Problemen der Tierhalter auch nichts. Risse gibts dann ja erstmal trotzdem. Quasi als Feststellung "ups, der Wolf ist wieder da". Dann brauchts Zeit, bis er gefunden und vergrämt/erschossen werden konnte. Meist Zeit, in der noch mehr Risse stattfinden. Dann hat man vllt. ein halbes Jahr Ruhe, wenn überhaupt und zack, steht der nächste Wolf da. Und reisst wieder. Abschuss/Vertreiben ist kein Herdenschutz. Das wärs nur, wenn die Herde 24/7 von jemandem begleitet wird, der dann auch schiessen dürfte.

    Naja, es gibt ja immer noch die Variante, ein gewisses Gebiet um die Deiche festzulegen, in denen Wölfe tatsächlich bejagt / geschossen / vergrämt werden dürfen. Das Gebiet muss landeinwärts natürlcih schon eine gewisse Größe haben, um Zuwanderung gleich zu unterbinden.


    Natürlich meine ich damit nicht, daß die Herden in dieser Zeit ungeschützt sein dürfen - aber der Druck auf die Schäfer wäre damit nicht so hoch, die Schafe nicht so gefährdet. Ich finde in diesem Falle - wie auch im Fall gewisser Gebiete in den Bergen - geht die Sicherheit der Menschen vor der Unversehrtheit der Wölfe. Zeitweilige Abschüsse in solchen Gegenden werden den Wolf schon nicht wieder ausrotten, aber die Sicherheit für die Menschen erhöhen........

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