Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Chris, das meine ich jetzt in keiner Weise unfreundlich oder zynisch: Du, oder auch meine Freundin mit unseren Pferden, kannst dir notfalls einen Fehler leisten. Wenn wir "nur" unsere Tiere verlieren, ist das eine Sache und diskutierbare Ansichtssache - aber was beim Deich auf dem Spiel steht, ist damit einfach nicht zu vergleichen. Das ist eine Größenordnung an Gefährdung, die -zigmal Vorrang vor Wolfswohl auch in der letzten Ecke haben muß.
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aber was beim Deich auf dem Spiel steht, ist damit einfach nicht zu vergleichen.
Ja, da geb ich Dir vollkommen Recht - nur mit anderen Konsequenzen: dann MUSS dort Herdenschutz möglich gemacht werden.
Wieviele Schützen sollten denn entlang der Deiche parat sitzen, um wolfsfreie Zonen zu garantieren? Um bei Schafen grossen Schaden anzurichten, genügt ein einziger Wolf. Und die kommen immer wieder nach, selbst wenn ihr Vorgänger erschossen wurde.
Selbst, wenn es eine deutlich lockerere Abschusspolitik geben würde, macht das den Herdenschutz nicht unnötig.
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Aktuell hat die Schäferin hier im Ort übrigens ihre Schafe seit zwei Tagen ohne die HSH auf den Weiden. Die Hunde sind drin, wegen der Knallerei ...
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In diesem niederländischen Nationalpark, der Veluwe, wurde doch überlegt, die Wölfe mit Paintballgeschossen zu vergrämen. Ich denke, es wäre schon viel erreicht, wenn Wölfe lernen würden, sich von bestimmten Gebieten fernzuhalten. Abschießen müsste man dann vermutlich nur noch einige wenige Tiere, die sich gar nicht davon beeindrucken lassen.
Ich fürchte wirklich, wenn wir es so weiterlaufen lassen, wird die Situation irgendwann so unerträglich, dass die Zahl der Wölfe radikal begrenzt werden muss. So wie es ja z.B. in Schweden bereits der Fall ist (obwohl die da wohl weit weniger Probleme als wir hier haben, glaube ich.
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Aktuell hat die Schäferin hier im Ort übrigens ihre Schafe seit zwei Tagen ohne die HSH auf den Weiden. Die Hunde sind drin, wegen der Knallerei ...
Ja, kann ich verstehen. Hier gibts heute und morgen auch keine Winterweide, allerdings gilt hier, seit die Hunde im Einsatz sind: einer für alle, alle für einen. Und das ist nicht heldenhaft gemeint, sondern mehr im Sinne von: Rinder und HSH gehören zusammen.Immer. Ist hier wegen der arrondierten Flächen und der Offenställe aber auch glücklicherweise kein Problem.
Grad konnten wir nichtmal in Ruhe füttern. Dorf. 18.00 Uhr traditionelle Fütterungszeit. Muss man böllern, klar.
Überhaupt siehts momentan gruselig aus, bisher klingt es nach unkontrollierbarer Polen-Böller-Apokalypse.
Das wird eine interessante Nacht, die ersten heimgekehrten Amazonier haben auch schon geböllert.
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Ich finde auch diese Info, dass es bei Cuxhaven womöglich ein Großrudel gibt, auch nicht grade beruhigend. Ich interpretiere das so, dass sich mindestens zwei Rudel zusammengeschlossen haben? Hat es nicht immer geheißen, das machen Wölfe nicht?
So ein Großrudel entsteht, wenn der Rüde zusätzlich eine (oder sogar mehrere) seiner Töchter deckt - nennt man Doppelreproduktion. Das kann passieren wenn der Familienverband ausgesprochen harmonisch, das Revier groß genug und das Nahrungsangebot aus Sicht der Wölfe sehr üppig ist.
Irgendwo in der Lausitz gibt es auch so ein Rudel - zumindest hieß es das vor 2 (oder 3) Jahren. Da waren angeblich 22 Wölfe im Verband unterwegs....... Die Zahl der Wölfe ist vielleicht nicht unbedingt gesichert, aber die Anwesenheit dieses Doppelreproduktionsrudels schon.
Angenehm finde ich solche Aussichten auch nicht - was macht so ein riesiges Rudel, wenn es all die Wildtiere aufgefressen hat? Bevor da einige abwandern werden sie erstmal versuchen, ihren ungeheuren Fleischbedarf anderweitig zu decken - und dann müssen auch Ställe in Fort Knox umgewidmet werden.......
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Ich hab mir noch einmal die zwei Artikel über den toten HSH durchgelesen. So recht klug werde ich nicht aber möglich wäre doch dass hier zwei Herden auf zwei nahe beieinanderliegenden Koppeln standen. Die eine Herde war von 7 HSH geschützt, wovon einer nicht überlebt hat. Die andere Herde hatte über 20 Risse, war also wahrscheinlich nicht von Hunden geschützt. Was macht es mit HSH, wenn sie den Wolfsangriff auf einer Nachbarweide erleben und nicht eingreifen können. In dem Stress könnte ich mir schon vorstellen dass sie auch gegeneinander gehen und es zu solch schlimmen Vorfällen wie einem toten Hund kommt.
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Nein, ohne Herdenschutz wird es nirgendwo mehr gehen, auch auf dem Deich nicht mehr. Das ist schon klar und Voraussetzung.
Aber ich denke, bei vernünftigem Management würde 1. mit nicht mehr so uneingeschränkter Vermehrung auch der Druck auf die Wölfe entfallen, sich auch noch in den ungeeignetsten Ecken niederzulassen, weil alles Geeignete schon so proppenvoll ist. Es hat schon seinen Grund, dass in den weiten, offenen ,fast baumlosen Nordseemarschen schon vor 300 Jahren nur noch einzelne Durchläufer vorkamen (und sofort erlegt wurden) - es ist wohl einfach kein Lebensraum, den Wölfe ohne den Druck der Überpopulation wählen würden.
Und 2. würde ich auf die Intelligenz der Tiere setzen und annehmen, dass sich bei regelmäßigen Abschüssen innerhalb einer bestimmten Zone "rumspricht", dass das Gebiet nicht nur per se ziemlich Sch*** , weil deckungslos, sondern überdies auch noch gefährlich ist. Und gemieden würde, wenn es geeignete Alternativen gäbe. Gäbe es die wirklich nirgendwo mehr, hätten wir schlicht zu viele Wölfe für den begrenzten Raum.
So, wie es jetzt läuft, steuert das auf eine Katastrophe am Deich zu. Das Rudel rund um Cuxhaven ist riesig (um die 15 Tiere sind schon zusammen gesehen worden, auf 30 wird der Bestand geschätzt). Wer oder was soll denn Weidetiere noch gegen eine derartige Übermacht schützen können, sobald das Wild alle ist?
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In der Göhrde gibt es übrigens auch so ein Doppelreproduktionsrudel mit 15 Welpen in diesem Sommer - ganz so selten ist das offenbar nicht:
Mindestens 57 Welpen: Niedersachsens Wolfspopulation wächstIn Niedersachsen hat mehr als die Hälfte der frei lebenden Wolfsrudel Nachwuchs bekommen. Damit einher geht auch, dass es zu häufigeren Kontakten zwischen…www.ndr.de -
Auf einem Truppenübungsplatz bei uns in der Nähe ist auch ein Rudel mit 20Tieren plus. Also so ganz ungewöhnlich scheint es wirklich nicht zu sein.
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