Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Heute gabs hier wieder ein Beispiel dafür, dass Herdenschutz mit Hunden soviel mehr ist, als bellende Hunde am Zaun.
Kuh Brauni hat sich das Becken verrenkt - sie soll sich lt. TA ruhig bewegen, ohne aber Gefahr zu laufen, von den anderen Rindern angerempelt zu werden.
Also kam sie heute bei trockenem Wetter neben die anderen Rinder auf den Treibweg. Da kann sie in Höhe der anderen auf dem Treibweg etwas Gras zupfen.
Sie hat sich - Herdentier halt - aber nicht wohl gefühlt. Die sind ja nicht doof und wissen, dass der Zwischenzaun sie dennoch von der Herde trennt.
Also war nix mit Gras zupfen, ein wenig im Schritt marschieren, sondern sie stand da nur und hat kleine Muhs von sich gegeben und fühlte sich einfach unwohl.
Ich hab McGyver dazugepackt. Und schwupps, konnte Brauni entspannt Gras fressen.
Ich weiß nicht, ob rüberkommt, wieviel das ausdrückt.
Dass sich ein allein stehendes Herdentier mit einer vollkommen anderen Tierart mit einem Schlag so entspannt und sicher fühlen kann, weil es verstanden hat, dass die Hunde dazu gehören und auch, weil es verstanden hat, dass die Hunde Sicherheit bedeuten.
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Nur noch kurz zu den Schafen: Das Einspringen wurde (ich hoffe, ich erinnere mich jetzt richtig, das war ja schon im Juni) offiziell bestätigt, weil da noch ein paar Haare ganz oben am hoch elektrifizierten 1,70-Stacheldraht hingen. Also nicht unten oder sonstwo dran wie beim Klettern, sonder ganz oben, wie beim Streifen im Sprung.
Lag wohl auch insofern nahe, als das eine Ecke ist, in der die Wölfe inzwischen sehr routiniert springen .Ein zurückgetretener Wolfsberater berichtete in einem Interview von einem glatten Sprung über zwei Meter Wildzaun in ein Damwildgehege, klar nachzuweisen und zu dokumentieren nach Spuren im Schnee.
Nun bleiben die Schafe, zwei vom Aussterben bedrohte Rassen (vor allem von den regionaltypischen Moorschnucken gibt es nur noch ganz, ganz wenige), also drin, mittelfristig wird der Züchter wohl aufgeben müssen, weil das nun mal keine Stalltiere sind. Und die da nicht mehr stattfindenden Risse werden als Schutzerfolg in die Statistiken eingehen.
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Und die Ironie der Geschichte: Wäre er bei diesem Vorgängerzaun geblieben, hätte es wahrscheinlich wenigstens Entschädigung gegeben - aber blöderweise wollte er halt aufrüsten:
Teurer Ärger mit Wolfszaun bei Wittstedt: Landwirt ist sauerTeurer Ärger mit Wolfszaun bei Wittstedt: Landwirt ist sauerwww.nord24.de -
bei die harten hunde auf vox, war gerade ein Schäfer mit Herdenschutzhunden.
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mittelfristig wird der Züchter wohl aufgeben müssen,
Der könnte seinen Zaun mit kleinen Mitteln deutlich wolfsabweisender gestalten.
Zynischerweise sieht man auf den Fotos ja, dass da sogar schon eine 2. Isolator-Reihe unterhalb vom Stacheldraht eingeschraubt ist, da ist nur noch keine Litze drin. Damit könnte man diese wirklich große Lücke schliessen.
Es gibt auch Abstandsisolatoren, die man in den Bauzaun einhängen kann, um dort ebenfalls noch eine Litze, besser 2 zu spannen.
Ist wie beim Pferd, ein einfach zu taxierender Steilsprung ist einfacher als ein unübersichtliches Doppel-Hindernis.
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Ich stimme dir ja zu, aber der arme Mann glaubt offenbar gar nichts mehr. Den Verzweiflungszaun hat er ja erst gebaut, nachdem das Netz bei einem ersten Angriff glatt übersprungen wurde und es schon da tote Schafe gab. Und wenn die beim zweiten Mal tatsächlich auch über die 1,70 gehüpft sind (und daran zweifeln nicht mal die Behörden), nützt eine Litze unterhalb dann ja auch nicht mehr viel? Doppelsprung, vielleicht sogar dreifach, schiene mir auch das letzte, was er noch versuchen könnte - aber dem Artikel nach traut er sich einfach nicht mehr.
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Und wenn die beim zweiten Mal tatsächlich auch über die 1,70 gehüpft sind
Ich halte es für wahrscheinlicher, dass "nur" über die Höhe der Baustahlmatten gegangen wurde. Wölfe nehmen Anstrengungen auf sich, aber warum 1,70 springen, wenns 1,20 auch tun? Auch dabei können ja Haare am Stacheldraht hängen bleiben.
Dies Lücke zwischen Baustahlmatte und Stacheldraht ist wirklich gross - und unterschiedlich gross, das sieht man ja auf den Bildern. Der Stacheldraht ist nicht straff gespannt, sondern mal höher mal tiefer.
Deshalb wäre der Lückenschluss die erste Maßnahme für mich.
Dafür, wie frustrierend und belastend das ist, habe ich vollstes Verständnis.
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Offenbar zu frustrierend, er sagt in dem Artikel, er werde die Herde (die er seit neun Jahren hat) nach den Verlusten nicht wieder aufstocken (sprich: die Haltung auslaufen lassen), die Angst vor diesen Wölfen sei einfach zu groß.
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Ich halte es nichtmal für unwahrscheinlich, dass die Baumatten als Sprungbrett gedient haben. Rangesprungen, von abgestoßen, geklettert o.ä. Dadurch, dass sie stabiler sind, ist dies eben möglich. Es hat wie vieles, ein für und wieder. Ich würde hier auch nur die Chance sehen, aussen mit Abstandsisolator hoch leitfähige Litze vor, oben rauf Litze und dann da 10.000 Volt drauf. Ich hab jetzt keine Ahnung wie leitfähig Stacheldraht ist aber ich zweifel dran, dass da wirklich durchgängig überall 9000- 10.000 Volt drauf sind. Kann man hinbekommen mit gutem Gerät, guter Erdung und gutem Leitermaterial aber Stacheldraht ist da meiner Ansicht nach ungeeignet- mal ganz ab davon, dass er schlicht nicht unter Strom gesetzt werden darf in Deutschland.
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Ich setze es auch noch mal hierher, nicht nur in den Gefährliche-Hunde-Thread, weil es wohl besser zu unserer Diskussion passt: Die beidem im Sommer im Kreis Celle ausgebrochenen "Hunde", die einen anderen Hund so heftig attackierten, dass sie dann geschossen werden mussten, waren tatsächlich Wolfshybriden (und zumindest im Fall des Rüden produziert und verkauft von unserem kriminellen "Wolfsanwalt"):
Hoher Wolfsanteil bei entlaufenen Hambührener Hunden | CELLEHEUTE.DE | UmweltHAMBÜHREN. Sie ließen sich nicht einfangen, griffen andere #Hunde an und mussten schlussendlich getötet werden, weil eine Gefahr für die Allgemeinheit bestand.…www.celleheute.deHätten die also irgendwo Weidetiere gerissen, hätte "Hund" im Ergebnis gestanden, wie so oft. Da fragt man sich dann doch schon, wie viele davon sonst noch frei rumlaufen?
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