Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Das wird spannend sein, ob das klappt. Klingt aber vielversprechend bei so klugen Tieren, zumal die da ja genug Rückzugsraum haben müßten?

    Ich hatte ja mal das Beispiel von den Wildgänsen bei uns am Niederrhein. Hier dürfen sie nicht aufgescheucht werden, geschweige geschossen. Im benachbarten Holland dürfen sie geschossen werden. Wo sitzen die wohl? Bei uns oder in Holland?

    Die haben auch schnell gelernt.

  • Ich habe hier im Thread vor längerer Zeit gelesen, dass verletzen mehr bringen würde, was den Lerneffekt betrifft, als töten.



    Bin jedenfalls auch gespannt.

  • Ich habe hier im Thread vor längerer Zeit gelesen, dass verletzen mehr bringen würde, was den Lerneffekt betrifft, als töten.



    Bin jedenfalls auch gespannt.

    Kann ich mir schon vorstellen. Allerdings hätte ich ein ethisches Problem, einen Wolf zu verletzen und dann seinem Schicksal zu überlassen. Schreck oder kurzfristiger Schmerz fände ich besser.

  • Ich habe hier im Thread vor längerer Zeit gelesen, dass verletzen mehr bringen würde, was den Lerneffekt betrifft, als töten.



    Bin jedenfalls auch gespannt.

    Kann ich mir schon vorstellen. Allerdings hätte ich ein ethisches Problem, einen Wolf zu verletzen und dann seinem Schicksal zu überlassen. Schreck oder kurzfristiger Schmerz fände ich besser.

    Verletzen ist mit Sicherheit auch nicht erlaubt. Jäger sind ja auch verpflichtet, angeschossenes oder angefahrenes Wild nachzusuchen, damit es erlöst werden kann.

  • Mein Gedanke (also was ich jetzt einsetzen würde, so ich das dürfen dürfte und müssen müsste) geht da eher in Richtung Gummischrot das Aua macht, blaue Flecken verursacht aber jetzt nicht irgendwie bleibende Schäden.

    Das ist natürlich vollkommen verwerflich.


    Ich meine hier im Thread man gelesen zu haben dass der Lerneffekt grösser ist bei Verletzungen (Beule ist für mich = Verletzung) und der Wolf das sozusagen dem Rudel "erzählt", als wenn der Wolf direkt entnommen wird.

  • Wo wir gerade über die Lernfähigkeit von Wölfen sprechen, hier ist ein eindrucksvolles Beispiel. "Glorias" Nachwuchs, bei dem ja immer die große Befürchtung bestand, dass der die jeden Zaun überwindende, jede Art von Weidetieren reißende Tradition dieses Rudel fortsetzen würde - einfach, weil die Tiere nun mal so ausgeprägt lernfähig sind.


    GW2596m, geboren 2021, hat jetzt die schlimmsten Befürchtungen übertroffen. Er ist nach Niedersachsen, genauer gesagt, nach Ostfriesland abgewandert und hat da zwischen dem 22.12.2022 und dem 11.01.2023, also in 3 Wochen (!!!) 71 Schafe getötet und 12 Schafe verletzt. Drei werden noch vermißt, sind also auch tot. Dreiundsiebzig tote Tiere für einen einzigen Wolf, gefressen kaum was. Zäune haben ihn dabei in keiner Weise interessiert, da war wohl alles dabei, zwischen zu wenig und 1,40. Hat er unterschiedslos übersprungen, so, wie er es zuhause gelernt hat. Gnade Gott der Weidewirtschaft, wo immer sich dieser Nachwuchs dieses Jahr niederlässt. Drei Geschwister sind noch unterwegs.


    Der Rüde ist per DNA bestätigt - soviel zum Thema Familientradition und Lernfähigkeit. Insofern leuchtet es mir in keiner Weise ein, dass regelmäßige Abschüsse im Rahmen einer Bestandskontrolle keinen Lerneffekt auf die Überlebenden haben sollten.

  • ..und hier ist noch ein wirklich verblüffendes Beispiel dafür, WIE hochgradig lernfähig dieses Rudel zuhause gewesen ist. Diese Gruppe hat Glorias Rudel schon ein paar Jahre ganz genau im Auge: :


    Zitat

    Die sind nicht nur Spungtalente. Die sind in der Lage, Probleme zu lösen und suchen tatsächlich nach Schwachstellen bei Sicherungsmaßnahmen wie Zäunen.

    Auch einen doppelten Zaun mit knapp einem Meter Abstand zueinander (128 und 144 cm hoch) und beide mit Untergrabungsschutz in Form von spannungsführenden Litzen konnten die überwinden, indem die den ersten Zaun schräg übersprungen haben, vor der spannungsführenden Litze des 2. Zaunes auf dem Boden gelandet sind und den 2. Zaun ebenso übersprungen haben.

    Zurück ging es auf die gleiche Art. Was will man da machen ?

    3 oder 4 Zäune ziehen mit mindestens 160cm ? Wer soll diese Arbeit leisten und finanziell stemmen ? Und selbst dann würden die einen Weg finden, die sind bewundernswert intelligent.

    Quelle FB: https://www.facebook.com/taylor.benteen


    Wenn die sowas lernen können, und das setzt ja schon abstraktes Denken voraus, wird mir kein Mensch erzählen, dass sie zu blöde sind, den Zusammenhang zwischen bestimmten Orten, Gerüchen, Menschengegenwart und Lebensgefahr für Rudelmitglieder zu kapieren.

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