Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Ganz genau meine Gedanken.
Ich gebe zu, ich habe mich bis vor ein paar Wochen wenig mit dem Thema Wolf beschäftigt. Ich stand der Wiederansiedlung des Wolfes neutral bis positiv gegenüber.
Aber je tiefer ich jetzt in das Thema eintauche, desto mehr komme ich zu der Überzeugung, dass es zeitnah ganz dringend eine Kurskorrektur braucht.
Man muss sich an eine Anzahl Wölfe rantasten, die einigermaßen konfliktfrei zu verkraften sind. Es gibt sicher Gegenden, wo es mehr Wölfe sein können als in anderen und es gibt Gegenden, da haben sie überhaupt nichts verloren.
Mit einigen wenigen Rissen werden auch die Landwirte leben können (oder müssen) , wenn sie unbürokratisch entschädigt werden, aber die täglichen Massaker auf den Weiden momentan... es ist einfach nur furchtbar.
Und die Risse passieren ja auch, wenn wolfsabwehrend gezäunt ist. Wobei da die Anzahl der getöteten Tiere im einzelnen Fall sogar höher ist als bei ungeschützten Herden.
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Es ist vor allen Dingen so furchtbar, dass darüber auch noch die "normalen", die scheuen Wölfe total ins Hintertreffen geraten. Natürlich ist es es ein Riesenwettbewerbsvorteil bei der Jungenaufzucht, wenn Elterntiere wie Gloria oder die Burgdorfer ohne Anstrengung jede beliebige Fleischmenge auf der Weide kriegen, und natürlich werden sie, streng geschützt, genau diese Techniken an den Nachwuchs weitergeben.
Damit können Rudel wie bei uns, die im Wald bleiben, sich scheu zurückhalten, statt Kulturfolger zu werden und vor allem viel Kraft fürs Jagen aufwenden müssen, auf längere Sicht einfach nicht konkurrieren.
Und bei so viel kurzsichtiger politischer Dummheit könnte ich einfach nur....
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Ganz genau meine Gedanken.
Ich gebe zu, ich habe mich bis vor ein paar Wochen wenig mit dem Thema Wolf beschäftigt. Ich stand der Wiederansiedlung des Wolfes neutral bis positiv gegenüber.
Aber je tiefer ich jetzt in das Thema eintauche, desto mehr komme ich zu der Überzeugung, dass es zeitnah ganz dringend eine Kurskorrektur braucht.
Man muss sich an eine Anzahl Wölfe rantasten, die einigermaßen konfliktfrei zu verkraften sind. Es gibt sicher Gegenden, wo es mehr Wölfe sein können als in anderen und es gibt Gegenden, da haben sie überhaupt nichts verloren.
Mit einigen wenigen Rissen werden auch die Landwirte leben können (oder müssen) , wenn sie unbürokratisch entschädigt werden, aber die täglichen Massaker auf den Weiden momentan... es ist einfach nur furchtbar.
Und die Risse passieren ja auch, wenn wolfsabwehrend gezäunt ist. Wobei da die Anzahl der getöteten Tiere im einzelnen Fall sogar höher ist als bei ungeschützten Herden.
Dies ist ja hier der 2. Thread zu dem Thema. Der erste hatte auch ein paar hundert Seiten, wenn ich mich recht erinnere.
Und wenn ich mich an einen meiner ersten Beiträge im alten Thread erinnere, haber ich genau so etwas ähnliches gesagt! Man wird managen MÜSSEN, ansonsten geht das irgendwann komplett nach hinten los und DANN wird eine Menge Wölfe an dieser Unentschlossenheit leiden.
Und irgendwie ist die Situation noch immer ganz genau dieselbe.
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dass du dich nur auf das Thema Herdenschutz fokussierst
Ja - und? Ich bin Weidetierhalter, natürlich tu ich das. Das Einzige, was ich unmittelbar beeinflussen kann, ist der Herdenschutz.
Und wenn ich deine Anmerkungen zum dem letzten Video kritisiere, dann lediglich, weil du damit die Empfänger verlierst. Mich verlierst du damit jedenfalls. Wenn 3 Wölfe mehr oder weniger auf dem Hofgelände die Pferde auskundschaften und deine Reaktion darauf ist, "ja - also der Zaun zwischen Wiese und Paddock ist ja auch wirklich nicht wolfssicher" geht das in meinen Augen einfach über das Ziel hinaus.
Naja, aber wenn der Zaun sehr wahrscheinlich die Ursache dafür ist, dass die Wölfe da überhaupt auskundschaften KÖNNEN, schliesst sich doch der Kreis wieder. Und ehe Du jetzt tief Luft holst: das ist für den reinen Herdenschutz vollkommen unabhängig davon, ob man der Meinung ist, dass Wölfe so dicht an Häusern nichts zu suchen haben. Es geht einem als Tierhalter, noch dazu als Hobby-Tierhalter, doch primär um die Sicherheit der Tiere. Das ist dort drumrum eine sehr offene Landschaft, da drauf zu setzen, dass Wölfe nicht dicht an die Höfe kommen, ist russisch Roulette. Das kann man gefährlich, doof und unzumutbar finden, aber es ist einfach so.
Ich könnte jetzt noch schreiben, dass die Ausläufe, die man im Ganzen sehen kann, einer geht ja nach rechts noch weiter, aus Herdenschutz-Sicht bei Fluchttieren furchtbar klein sind und wie hoch die Verletzungsgefahr durch den *räusper* nennen wir es "eigenwilligen" Innenzaun in den Paddocks sein kann. Da sind Litzen an einen Balken gebunden, was für stromlos spricht, die Stecken sind krumm und schief (was sie erfahrungsgemäß sehr altersschwach macht, die brechen dann leicht und dann hat man schlimmstenfalls den Metall-Dorn irgendwo im Pferd stecken), da hängt Litze schlabberig zwischen den einzelnen Paddocks.
Das ist ein im Alltag gewachsener Innen-Innen-Zaun, der bis dato da offensichtlich funktioniert hat, der in Sachen Sicherheit der Pferde bei Wolfspräsenz aber wirklich seine Tücken hat. Ähnlich ist es mit der Aufteilung der Paddocks.
Klar, da kann man jetzt sagen: die Wölfe dürften dort gar nicht sein. Aber sie sind es nun mal. Und sie kommen erfahrungsgemäß wieder.
Grob Luftlinie 10 km von dort entfernt, ist am 13.02. das Shetland-Pony gerissen worden.
Da wären also Tipps für akute Not-Maßnahmen in Sachen Herdenschutz gefragt. Und da gehört einfach zu für mich, dass man auch erwähnt, dass der Paddock-Aussenzaun nicht ansatzweise wolfsabweisend ist. Wenn dort ganz aussen drum noch irgendwas wolfsabweisendes sein sollte, spräche ja allein das, dass die Wölfe das überwunden haben, eine ganz eigene Sprache und dann sollte man zum Wohl der Pferde erst Recht noch zusätzlich was am Paddockzaun machen.
Das wären meine Empfehlungen an diese Pferdehalter. Rein aus Herdenschutzsicht und vollkommen unabhängig davon, was man davon hält, DASS die Wölfe dort hingelangen,
denn daran....
Und irgendwie ist die Situation noch immer ganz genau dieselbe.
...wird sich auch so schnell nichts ändern.
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Ich könnte jetzt noch schreiben, dass die Ausläufe, die man im Ganzen sehen kann, einer geht ja nach rechts noch weiter, aus Herdenschutz-Sicht bei Fluchttieren furchtbar klein sind und wie hoch die Verletzungsgefahr durch den *räusper* nennen wir es "eigenwilligen" Innenzaun in den Paddocks sein kann. Da sind Litzen an einen Balken gebunden, was für stromlos spricht, die Stecken sind krumm und schief (was sie erfahrungsgemäß sehr altersschwach macht, die brechen dann leicht und dann hat man schlimmstenfalls den Metall-Dorn irgendwo im Pferd stecken), da hängt Litze schlabberig zwischen den einzelnen Paddocks.
Da stimme ich dir unumwunden zu.
Viele Paddocks sind minimalistsch angelegt. Meine stehen auf knapp 1000qm Auslauf. Bzw. Standen, es ist ja nur noch mein 35 jähriger Isi übrig. Das ist riesig für die meisten Besucher. Und die LItze dazwischen ist nur für die Pferde, damit sich das A*Pferd nicht quer vor den Eingang stellen kann. Und die zweite Abteilung ist vermutlich für nicht miteinander Verträgliche. Auch das ist dir vermutlich klar.
Also müssten sie den Auslauf stark vergrößern. Geht zu Lasten der Weidefläche. Eventuell ist dann die Stallfläche zu klein, wegen A*Pferd. Also Stallanbau.
Aussenzaun verstärken. Ist keine Kapazität über, macht das die Zaunbaufirma. Da ist dann auch wenigstens Sichergestellt, das es so gemacht wird das dann keiner hinterher kommen kann, weil nicht sicher.
Und Schwups haben sich die laufenden Futterkosten verdoppelt, Stallbau und Zaunbau sind sie dann gut mit 20.000? dabei. Aber dann können sie wenigstens auch noch mit HSH aufrüsten, denn die kommen zumindest nicht mehr aus dem Gelände raus.
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Ich bin ganz bei terriers4me. Wenn jetzt als akzeptabel gelten soll, bereits innerhalb menschlicher Siedlungen aufzurüsten wie im Mittelalter, und jeden Hof zu einer Wehrburg auszubauen, ist eine Grenze überschritten. Das hat nichts mehr mit Herdenschutz zu tun, das ist Selbstaufgabe. Wölfe haben im Umfeld menschlicher Siedlungen nichts zu suchen. Ich weigere mich, das als zukünftige Normalität anzusehen. Es muss dringend auf Scheuheit selektiert und auffällige Rudel abgeschossen werden. Vor wenigen Jahren hätte es noch gereicht, einzelne Tiere zu entnehmen. Je länger gewartet wird, um so schlimmer werden die Eingriffe in die Population sein müssen. Und das tut mir auch für den einzelnen Wolf leid, der nichts dafür kann. Früher wurde mit Wolfsgruben, Gift, Treibjagden gearbeitet, um die Wölfe auszurotten. Ich möchte nicht erleben, dass diese tierschutzrelevante "Schädlingsbekämpfung" wieder aufgenommen wird, weil alle milderen Mittel konsequent verschlafen wurden.
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Sehr interessantes, ruhiges Interview mit jemandem, der sachkundig ist, Wölfe sehr mag, aber die Risiken dessen ,was wir hier treiben, so klar sieht, wie es hierzulande unerwünscht ist:
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=TZ8_C_OOKXU] -
Nehmt euch bloss die Zeit, wenn euch das Thema interessiert, es passt genau zu dem ,worüber wir gerade reden und ist so ziemlich das Beste, was ich in letzter Zeit zum Thema gehört habe. Wirklich ein tolles, wunderbar unaufgeregtes Interview voller Fakten, auch zum Thema Hund und Wolf. Vor allem endlich, endlich mal jemand, der weder fanatisch pro noch ebenso fanatisch contra ist, sondern einfach sachlich und wissenschaftlich. Soo erholsam und so selten geworden!
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Danke, das ist wirklich interessant. Tja, Deutschland und seine Extreme.
Ich hab einen Vereinskollegen im Schützenverein, der kam als Jugendlicher so etwa 1980 aus Weißrussland nach Deutschland. Er kennt es noch in einem Dorf in einer Wolfsregion zu leben und findet unseren Umgang mit dem Wolf durch unsere rosarote Brille betrachtet sehr spannend.
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terriers4me - das Video kenne ich schon lange, es ist aber wirklich sehr zu empfehlen. Sehr klar und sachlich, wie der Herr das alles schildert. Danke, daß du es hier nochmal verlinkt hast!
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