Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • ....plus indirekte persönliche Abwertung über dieses "dann müssen Sie eben mehr arbeiten" - das ergibt schon eine brisante Mischung. Und sicher keine Sympathiepunkte für die ja ebenfalls betroffenen Wölfe.

  • Njein. Also klar die Rationalität der Sender (Zäune, klatschen, rufen, Stuhlkreis tanzen) geht an der Rationalität der Empfänger völlig vorbei. Das ist Problem eins. Aber ich persönlich glaube, das Hauptproblem ist tatsächlich- was auch hier oft zu lesen ist- es gibt kaum eine rein rationale Ebene in dieser Diskussion. Es spielen Ängste mit. Völlig natürlich, völlig normal.


    Und ich mein, dass kennen wir aus dem täglichen Miteinander. Wenn mir mein Partner sagt "ich möchte nicht dass du mit deinem Ex einen Ausflug machst". Ja dann kann ich mich von ihm bevormundet fühlen, auf meine Freiheit pochen usw- es wird zu einem riesen Streit führen, der nur Verlierer kennt und auf beiden Seiten das Gefühl hinterlässt nicht verstanden zu werden. Die Botschaft dahinter "ich habe Angst dich zu verlieren" , wenn ich die ernst nehme und darauf reagiere, dann ist eine Kommunikation auf Augenhöhe möglich, eine rationale Kommunikation. Aber zuallererst muss der andere erfahren, dass er auf seiner emotionalen Ebene ernst genommen wird, verstanden wird. Vorher ist keine Kommunikation über Sachbelange möglich. Auch wenn es sicher anstrengend ist und schwer überschaubar, was da kommt- am Anfang muss der Dialog stehen, die "Zuhörer" reden dürfen, sich mitteilen und daraus muss dann die Infoveranstaltung moderiert werden. Ansonsten ist es von oben herab. Und so wird es wahrgenommen und sämtliche vielleicht sogar hilfreichen Infos kommen beim Empfänger nicht an

  • ....plus indirekte persönliche Abwertung über dieses "dann müssen Sie eben mehr arbeiten" - das ergibt schon eine brisante Mischung. Und sicher keine Sympathiepunkte für die ja ebenfalls betroffenen Wölfe.

    Das ist eine so bodenlose Frechheit, da fehlen mir die Worte!!

  • Unter diesem Zeitungsartikel berichtete eine Frau über ähnliche Erfahrungen:


    Zitat

    Eine ähnliche Veranstaltung habe ich in 2022 vom NABU Ortenberg erlebt. Schnell war uns Tierhaltern klar, warum Bild- und Tonaufzeichnungen verboten waren. Ingeborg Till, die Wolfsexpertin, verglich den Beutezug einer Wölfin, die zu Hause vor ihren Jungen den Mageninhalt leert mit einer ökologischen Einkaufstour mit Baumwollbeutel... ohne Plastikmüll wie bei uns Menschen! Und "Entsorgungstips bzgl. nicht mehr arbeitsfähiger Herdenschutzhunde" lieferte der Moderator, Vorsitzender der NABU-Ortsgruppe, gleich mit: "Dann erschiesst man den Hund und fertig".

    Diese Typen scheinen nicht mal für die Wölfe, als deren Beauftragte sie sich angeblich sehen, irgendwelche Empathie aufzubringen. Dass man SO keine Akzeptanz erzeugt, ist doch selbsterklärend, es geht da wohl wirklich nur noch um das Gängeln um des Gängelns willen, sobald sie schon mal Macht haben.


    Eine Bekannte erzählte mal von einer ähnlichen Veranstaltung im Heidekreis, in der der den fassungslosen Pferdehaltern gesagt wurde, sie müßten halt in Zukunft 1/3 ihrer Tiere als Wolfsfutter "einkalkulieren". Diskussion unerwünscht.

  • Eine Bekannte erzählte mal von einer ähnlichen Veranstaltung im Heidekreis, in der der den fassungslosen Pferdehaltern gesagt wurde, sie müßten halt in Zukunft 1/3 ihrer Tiere als Wolfsfutter "einkalkulieren". Diskussion unerwünscht.

    Coole Sache, dann hängt man dem alten Gnadenbrot Klepper noch ein schönes Schild mit der Aufschrift "ich bin Wolfsfutter" um, damit der Wolf nicht versehentlich das wertvolle Vollblut frisst.


    :applaus:


    :doh:

  • Ich schrieb es ja mal, ich bin an dem Thema schon ziemlich lange dran und hab mir einiges gespeichert. Teilweise richtig lustig, jetzt nochmal nachzulesen, was vor zehn Jahren unumstrittene Expertenmeinung war (unterster Absatz):


    Hermann-Josef Windeln: „Einen Wolf zu sehen, das ist wie ein Sechser im Lotto“
    Ob winzige Tatzen oder riesige Pranken – im Schnee gibt es so einige Fußspuren der heimischen Tierwelt zu entdecken. Durch den Schnee sind in diesen Tagen
    rp-online.de


    Aber ich will da jetzt nicht allzusehr nachtreten, ich hab das alles ja auch geglaubt. Man muß schon einräumen, dass zumindestens hier in NS eigentlich alle davon überrollt wurden ,dass im Zeitraffer passierte und passiert, was eigentlich gar nicht möglich sein sollte. Wäre nur schön, wenn dann allmählich auch mal Konsequenzen gezogen würden, und wenn andere Bundesländer unsere Fehler nicht so total wiederholten ,wie es grade aussieht.

  • Es gibt schon Verschwörungstheorien, dass man darauf spekuliert, dass die Landwirte entnervt hinschmeißen, damit man billig das Land aufkaufen kann, um zu...?

    Wenn man sieht, wie mit den Sorgen und Problemen der Tierhalter umgegangen wird, könnte man es fast glauben.

    Ich komme mir allmählich vor wie in Absurdistan. Die Verantwortlichen müssen doch wenigstens noch einen Rest gesunden Menschenverstand haben und realisieren, dass eine ungebremste Vermehrung des Wolfes hierzulande einfach nicht möglich ist?

  • Land für Solarparks und Baustellen ist sicher schon mal ein netter Bonus, ich glaube aber auch, dass an möglichst vielen Wölfen inzwischen ein ganzer Spenden- und Wirtschaftszweig hängt. Simple Vernunftlösung, mit der dann alle leben können, würde da vielleicht zu viele Arbeitsplätze/Spenden kosten? Plump gesagt: Je weniger Wölfe, desto weniger Kohle?


    Aber selbst damit kann man sich diesen Irrsinn nicht erklären, und vor allem nicht die vielen Schikanen für Tierhalter, Stichwort HSH. Das hat ja nicht mal mehr in sich selbst irgendwelche Logik, denn wer möglichst viele Wölfe will, sollte es HSH-Haltern doch möglichst einfach machen?

  • Was soll das konkret für ein Wirtschaftszweig sein, der von höheren Wolfszahlen profitiert? :denker:

    damit man billig das Land aufkaufen kann, um zu...?

    Um was zu tun genau? Das wäre ja das Entscheidende, um zu überlegen, ob an den Theorien was dran sein könnte.

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