Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Dafür muss ich nicht mal in die Stadt. Dafür reicht es hier, dass ich drei Straßen weiter im Wohngebiet mit einem der Nachbarn spreche :ka:


    Letztens habe ich mich mit meinen Eltern darüber unterhalten, wie viel Niederwild wir hier haben, weil der Jagdpächter das Raubwild sehr kurz hält. Da war die Empörung darüber, dass der Fuchs geschossen wird größer, als die Freude darüber, dass man hier (gemeinsam mit Wissenschaftlern) Bodenbrüter hegt und pflegt.


    Ich weiß nicht, wieso da so oft mit zweierlei Maß gemessen wird und es für viele so schlimm ist, wenn Raubwild reguliert wird.

  • Weil es so traurig ist, dass der Mensch den Lebensraum der Bodenbrüter und des Niederwildes so zerstört und beschneidet, dass als Konsequenz der Mensch auch noch das Raubwild dezimieren muss.

  • der Artenschutz hat für mein Empfinden mittlerweile auch einen sehr hohen Stellenwert und damit einhergehend viel Macht. Gegenüber den Landwirten, den Jägern, Tierhaltern aber auch normalen Menschen

    Jaein. Im Vergleich mit der Agrar- oder eigentlich jeder Wirtschaftsbranche die mir einfällt ist der Stellenwert des Artenschutzes lächerlich gering.


    Sieht man auch daran, dass die negativen Auswirkungen des Wolfes auf (Teile der) Landwirtschaft so viel hitziger und öffentlichkeitswirksamer diskutiert werden als die verheerenden Wirkungen der Landwirtschaft auf Biodiversität und Klima, beispielsweise. Obwohl letztere um Längen größer sind als erstere.


    Dass der Artenschutz bspw. in der Frage Wolf im Leben einzelner Menschen plötzlich viel Einfluss hat, bleibt davon natürlich unberührt wahr.

  • Zu Hause in seiner Stadtwohnung kann man leicht über wolfskritische Leute lachen.

    A propos vereinfachend und verurteilend...


    Ich finde es bei verschiedensten Themen immer erstaunlich, dass Leute annehmen, andere könnten nur abweichender Meinung sein, weil sie weniger Erfahrungen haben. So viel Überzeugung, dass die eigene Weltsicht die einzig richtige ist, Wahnsinn.

    Ich finde das jetzt massiv übergriffig von dir, mich als jemanden darzustellen, die nur das eigene Weltbild gelten lässt.

  • Ich finde das jetzt massiv übergriffig von dir, mich als jemanden darzustellen, die nur das eigene Weltbild gelten lässt.

    Das tut mir zwar leid, aber auch bei erneutem Lesen sehe ich keine andere Interpretation Deines Beitrags, als dass Du davon ausgehst dass die Menschen die nicht "wolfskritisch" sind, das nur tun, weil ihnen die relevanten Erfahrungen fehlen (wofür die Stadtwohnung steht, schätze ich).

  • Weil es so traurig ist, dass der Mensch den Lebensraum der Bodenbrüter und des Niederwildes so zerstört und beschneidet, dass als Konsequenz der Mensch auch noch das Raubwild dezimieren muss.

    Gut, wir hatten halt früher auch Seuchen wie eine Tollwut, die regelmäßig gewütet und getötet hat.

    Da gibt es auch sehr anschauliche Statistiken zu.


    Das wäre jetzt eher mein Grund dafür, dass der Mensch dezimiert. Auf die Tollwut kann ich gut zu verzichten.

  • Jaein. Im Vergleich mit der Agrar- oder eigentlich jeder Wirtschaftsbranche die mir einfällt ist der Stellenwert des Artenschutzes lächerlich gering.


    Sieht man auch daran, dass die negativen Auswirkungen des Wolfes auf (Teile der) Landwirtschaft so viel hitziger und öffentlichkeitswirksamer diskutiert werden als die verheerenden Wirkungen der Landwirtschaft auf Biodiversität und Klima, beispielsweise. Obwohl letztere um Längen größer sind als erstere.


    Dass der Artenschutz bspw. in der Frage Wolf im Leben einzelner Menschen plötzlich viel Einfluss hat, bleibt davon natürlich unberührt wahr.

    Sicher, ginge es noch höher. Da stimme ich dir zu.

  • Das wäre jetzt eher mein Grund dafür, dass der Mensch dezimiert.

    Nein, rein objektiv ist die Situation für Bodenbrüter bspw. nicht hauptsächlich wegen zu viel Seuchenkontrolle so dramatisch, sondern wegen Habitatzerstörungen. Diese wiederum hauptsächlich durch Landwirtschaft und Straßen- und Siedlungsbau.


    Gäbe es mehr, intaktere und strukturiertere Habitate für Bodenbrüter, gäbe es stabilere Populationen und die größeren Raubwild-Populationen würden nicht so sehr negativ wirken, wie sie es momentan tun. Regulierend eingreifen müsste der Mensch eventuell trotzdem, aber lange nicht in dem momentan nötigen Ausmaß.

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