Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Die Kommentare der einschlägigen Stellen sind auch da, und auch wie erwartet: neugieriges Jungtier, vollkommen ungefährlich, Wolf geht nicht an Pferd und Reiter. Also kein Grund zur Sorge, alles schick - einfach nicht so anstellen. Und noch ein Tipp:


    Zitat

    "Es gibt einen Unterschied zwischen einem Pony und einem Pferd. „Ein Naturpony ist eine ganz andere Situation als ein Pferd hinter einem Haus oder ein Reiter im Wald“, sagt La Haye.

    La Haye hat noch einen Tipp für Menschen, die sich Sorgen über Begegnungen mit einem Wolf im Wald machen. "Nimm eine Pfeife mit Das macht ein Pfeifengeräusch. "

    Hätte ich jetzt echt nicht gedacht ,das mit dem Pfeifengeräusch, aber doch gut zu wissen.


    Quelle: Steht alles im Update beim Video

  • "Nimmt die Pfeife mit"


    Soll man dann denn nen Liedchen trälleren oder was

    Und wie lang geht das gut, wie schnell gewöhnen sich Wölfe an ein schlechtes Pfeifen Spiel.


    Wenn man die Wölfe wenigstens auf Pfeiffe ein Unheil passiert koordinieren würde.

    Aber Ne

  • Dieses gehäufte Auftreten von freilaufenden wolfsähnlichen Hunden ohne Menschen weit und breit in den letzten Jahren find ich aber schon interessant

    Das wird aber auch(!) daran liegen, daß Menschen heute damit rechnen einen Wolf zu treffen und dann mehr Wölfe sehen. Eben auch(!) bei freilaufenden Hunden.


    Die Rettung von zwei Frauen in Südtirol ist da ein gutes Beispiel. Sie haben aus der Entfernung ein paar Tiere gesehen, die zurück geschaut haben. Laut ihrer eigenen Aussage konnten sie nicht sagen um was für Tiere es sich handelt, haben aber die Notrufzentrale angerufen um zu fragen was sie tun sollen, falls es sich um Wölfe handelt. Daraufhin wurden sie aus dem Berg geholt, auch weil sie auf einer Route waren der sie unter den aktuellen Bedingungen nicht gewachsen waren. Als die Rettung da war waren die Tiere längst weg.


    Vor zehn Jahren hätten sie sich vermutlich gefreut Wildtiere zu sehen.


    Die Rettung war vorsorglich, wurde dann aber in den Medien massiv aufgebauscht. Da wurden zwei Frauen von einem Wolfsrudel umkreist und es war Rettung in letzter Sekunde.


    Und trotzdem bin ich überzeugt, wenn einem ein Wolf begegnet/folgt weiß man das. Das spürt man.

    Es gibt einfach Urängste/Gefühle die noch in einem drinnen sind

    Frag mal Menschen die Angst vor Hunden haben. Ich denke, daß da zum Teil genau diese Urangst eine Rolle spielt und eben nicht zwischen Hund und Wolf unterscheidet.


    Ich vermute einmal einen Wolf aus der Entfernung gesehen zu haben. Der war so weit weg, daß ich ihn für einen Schäferhund gehalten habe und eben auch so weit weg, daß meine Hunde auf einen Hund nicht reagiert hätten.

    Alle drei haben sehr seltsames Verhalten gezeigt, leises, tiefes Knurren, eng zusammen rücken, etc. Ich denke, daß die drei eben auf das Wildtier reagiert haben, ich selbst hatte erstmal nur Angst um den Hund der über die Straße gelaufen ist.


    Wir hatten in dem spanischen Tierheim in dem ich mitgearbeitet habe eine Weile lang einen Löwen, auf den haben die Hunde ähnlich reagiert wie hier meine drei auf das Tier auf der Straße.

    Nachdem ich die These hatte, daß es sich um einen Wolf handelt habe ich das Tier mit anderen Augen gesehen und natürlich auch "Beweise" dafür gesehen, daß es sich nicht um einen Hund handelt.

  • Dieses Mal ist der Wolf ja wenigstens gefilmt worden, sonst liefe das garantiert wieder unter "Hund gesehen, und schon wird Reiterin hysterisch". (Nur so am Rande: Wir sind in etwa 30 Jahren Draußenreitens bis 2000 nicht ein einziges Mal von einem "wolfsähnlichen Hund" verfolgt worden, weder alleine noch in der Gruppe. )


    Was mich da immer so triggert, ist diese zuversichtlich verbreitete Behauptung, Wölfe gingen generell nicht an Pferd und Reiter, wo doch schon ein einziger Blick ins Geschichtsbuch -zigfach das Gegenteil beweist. Soviel Information sollte man doch eigentlich haben, wenn man öffentliche Statements rausgibt?


    Kriege und Raubtiere – Wikisource


    (letzter Absatz - da geht es um genau die Fähigkeit der Wölfe, aus Erfahrung zu lernen ,wann sie dreist werden können)

  • ja, das mit den Wanderern hab ich gelesen. Allerdings scheinbar die nicht aufgebauschte Version.

    Von Wolfsrudel umkreist hab ich nichts gelesen. Nur dass sie unsicher waren und Angst hatten und damit der Hubschraubereinsatz gerechtfertigt war. (und ev. eine Strafe auf sie zukommt, wenn das Zelt aufgebaut war, weil Wildzelten verboten ist)


    Zum 2. Das meine ich mit Urangst. Man erkennt einfach, dass das nicht einfach ein Hund ist/das die Situation anders ist.

    Du hast es nicht an dir selbst gemerkt, aber halt am Verhalten deiner Hunde, das dir gesagt hat "da ist jetzt etwas anders, als wenn "nur" ein Hund über die Straße läuft)


    Meine Hunde, zeigen absolutes Meideverhalten bei manchen Hunden. Sie kriechen am Boden, oder wollen weg, mit fiddeln, quietschen, kleine Beller, schnaufen, was auch immer.

    Aber als wir einmal im Wald waren, wo wir anfangs riesige Pfotenabdrücke im Schnee gesehen haben und ein Wolf in der Gegend bestätigt wurde, haben sich meine Hunde ganz anders verhalten.

    Sie haben auch gemieden und wollten nicht weitergehen, aber das Gefühl, das ich bei ihnen hatte war ganz anders. Sie waren ganz ruhig. Ganz leise, es wirkte, als würden sie sich einfach am liebsten in Luft auflösen.


    Und das meine ich mit Urangst. Wenn man ein Mensch ist, der sich selbst und seine Hunde/Tiere allgemein liest, der spürt einfach, dass jetzt etwas anders als sonst ist. (ich sehe da einfach einen anderen Typ Mensch vor mir als die die mit ausgefahrener Flex, aufs Handy starrend durch die Gegend latschen. Eher Menschen, die sich und die Umwelt noch spüren und wahrnehmen, auch mal in sich gehen....-- ich weiß nicht wie ich das anders beschreiben soll)

    Vielleicht ist es auch 6.er Sinn oder so. Aber wenn man in sich hineinhört, dann kennt man den Unterschied.


    Und da meine ich nicht Leute die prinzipiell Angst haben, wenn ein freilaufender Hund auf sie zukommt.


    Ich glaube diesen Leuten, die da panisch auf den Videos zu hören sind. Ich denke auch nicht, dass sie ab Minute 1 schon filmen. Sondern sich selbst noch fragen " ist er das oder nicht? übertreibe ich jetzt? steigere ich mich hinein?" und erst dann, wenn eben diese "reine" Angst dich übermannt, dann filmt man..


    Was mir Sorgen macht, ist, dass eine zeitlang die Wolfshunde sehr "in" waren. Nur die sieht man jetzt irgendwie gar nicht mehr. Manchmal frage ich mich, ob es da nicht einige gibt, die herumstreunen.

    Und natürlich die Hybriden. Wenn der Typ tatsächlich so hm..krank ist, unterstelle ich jetzt ganz frech und voreingenommen, dass ich dem zutraue die auch frei zu lassen.

    Und so einer Mischung möchte ich noch viel weniger begegnen, als einem reinen Wolf.

  • Nein, ich frage mich wo die Berichte sind wo vor 10 Jahren die Menschen/Reiter über mehrere Minuten von Hunden in sicherem Abstand verfolgt wurden. Wo sind die Weidetiere die von Füchsen erlegt wurden, ..


    Ich kann mich an solche Berichte nicht erinnern. Herrenlose Hunde ja. Aber die legen doch ein anderes Verhalten an den Tag.

  • (und ev. eine Strafe auf sie zukommt, wenn das Zelt aufgebaut war, weil Wildzelten verboten ist)

    Das war ein anderer Fall, ich glaube auch in Tirol, also Österreich?


    Das was ich meine ist schon ein paar Monate her, ich war damals von der Südtiroler Berichterstattung negativ beeindruckt.

  • (und ev. eine Strafe auf sie zukommt, wenn das Zelt aufgebaut war, weil Wildzelten verboten ist)

    Das war ein anderer Fall, ich glaube auch in Tirol, also Österreich?


    Das was ich meine ist schon ein paar Monate her, ich war damals von der Südtiroler Berichterstattung negativ beeindruckt.

    Ja genau, ich meinte den aus Österreich.

  • Ich muss mich gerade korrigieren: Einmal, irgendwann in den späten Achtzigern, sind mein Wallach und ich im Wald von einem Hund angegriffen worden ,den man mit viel gutem Willen als wolfsähnlich hätte einstufen können. Allerdings war er einmal am Aussehen klar als (langhaariger) Schäferhund zu erkennen, vor allem aber daran ,dass sein Besitzer am Wegrand stand und sich fast die Lunge aus dem Hals schrie, als das Pony dann cool und gezielt nach ihm schlug.


    Und das gehört für mich zu den ganz großen Rätseln der vielen wolfsähnlichen Hunde, die hier jetzt überall rumlaufen: Zum Teil längere Verfolgungen von Reitern, Radfahrern, Hunden - aber NIE irgendwo ein Besitzer, den man sieht oder wenigstens von irgendwo nach seinem Hund rufen hört? Spooky.

  • Zitat

    Wo sind die Weidetiere die von Füchsen erlegt wurden, ..

    Das kenne ich nur umgekehrt. Mein Freund mit der Mutterkuhherde hat schon mehrfach welche retten müssen, bzw nicht mehr retten können, die auf der Weide eigentlich nur ihren Fuchsangelegenheiten nachgehen wollten und dabei zu dicht an die Kälber kamen.

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