Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Das alles wird schon mit der Grund sein warum sich die Naturschutzverbände mit ihren Mitgliedern über jedes aus welchem Grund auch immer von der Weide verschwundene Weidetier freuen.

    Was nicht gerissen wird soll geschlachtet werden oder in geschlossene Stallanlagen umziehen.

    Mit Mastfutter gefüttertes Vieh produziert wohl weniger Methan.

    Aber sonst geht's gut? Großer Fehler nach einiger Zeit in diesen Thread wieder rein zu schauen, wenn die Diskussion mittlerweile auf so ein Niveau runter gerutscht ist. Ich verstehe die Wut und Verzweiflung auf Grund des Wolfs(miss)managements durchaus, aber solche dummen, polemischen Stammtischparolen graben die Gräben nur noch tiefer.

  • Das alles wird schon mit der Grund sein warum sich die Naturschutzverbände mit ihren Mitgliedern über jedes aus welchem Grund auch immer von der Weide verschwundene Weidetier freuen.

    Was nicht gerissen wird soll geschlachtet werden oder in geschlossene Stallanlagen umziehen.

    Mit Mastfutter gefüttertes Vieh produziert wohl weniger Methan.

    Aber sonst geht's gut? Großer Fehler nach einiger Zeit in diesen Thread wieder rein zu schauen, wenn die Diskussion mittlerweile auf so ein Niveau runter gerutscht ist. Ich verstehe die Wut und Verzweiflung auf Grund des Wolfs(miss)managements durchaus, aber solche dummen, polemischen Stammtischparolen graben die Gräben nur noch tiefer.

    Es gibt da auch innerhalb der Naturschutz- und Landschaftspflegeverbände durchaus Kontroversen. Ich arbeite ja selbst in diesem Bereich, und wir kommunizieren ganz klar, dass wir die Landwirte und ihre Weidetiere unbedingt brauchen. Sie sind auch unsere Vertragspartner bei Projekten bzw. direkt Mitglieder im Verband. Für den Erhalt der Kulturlandschaft und insbesondere die extrem artenreichen Wiesen und Weiden geht es nicht ohne traditionelle Nutzung. Und es werden hochwertige Nahrungsmittel produziert, das darf man auch nicht vergessen. Andererseits stösst es mir echt übel auf, wenn "Naturschützer" vom Wunsch nach Rückkehr der menschenfreien Wildniss schwärmen und für dieses Ziel andere Opfer bringen lassen wollen. Aber in den wenigsten Fällen sind das Praktiker!

  • Zitat

    Ich verstehe die Wut und Verzweiflung auf Grund des Wolfs(miss)managements durchaus, aber solche dummen, polemischen Stammtischparolen graben die Gräben nur noch tiefer.

    Maizy, dann einfach eine schlichte, sachliche Frage: Wenn das nicht so gewünscht ist wie diese "polemischen Stammtischparolen" fürchten - warum wird dann sowohl von der zuständigen Politik jedenfalls hier in Niedersachsen als auch erst recht von den großen NGOs (ich will jetzt mal keinen Namen nennen) alles unternommen, damit die ganze Entwicklung auf diese Schiene gerät und es immer schwerer wird, Tiere artgerecht und möglichst extensiv auf der Weide zu halten?


    Das KANN doch nicht alles nur kollektive Dummheit sein? Oder doch?

  • Maizy, dann einfach eine schlichte, sachliche Frage: Wenn das nicht so gewünscht ist wie diese "polemischen Stammtischparolen" fürchten - warum wird dann sowohl von der zuständigen Politik jedenfalls hier in Niedersachsen als auch erst recht von den großen NGOs (ich will jetzt mal keinen Namen nennen) alles unternommen, damit die ganze Entwicklung auf diese Schiene gerät und es immer schwerer wird, Tiere artgerecht und möglichst extensiv auf der Weide zu halten?


    Das KANN doch nicht alles nur kollektive Dummheit sein? Oder doch?

    Meiner Meinung nach ist das tatsächlich sehr oft schlichte Dummheit, oder eher: Dunning-Kruger-Effekt. Man merkt es ja im gesamten Bereich der Tierzucht, dass die Bürokratie immer Wahnsinniger und Weltfremder wird. Betrifft ja nicht nur den Wolf.

    Das sind aber alles normale Entwicklungen die es immer mal wieder gab (oft auch kurz bevor Hochkulturen kollabiert sind…)

    Es kommen auch wieder andere Zeiten, wir beißen uns hier durch und versuchen zu erhalten was uns möglich ist. Die Spinner sind wir hier eh mit Kleintieren und Gemüsegarten. Auf den ländlichen Dorf. Viele Städte sind mittlerweile grüner und weiter als das, was man hier auf dem Land als Garten bezeichnet.


    Irgendwann werden die Menschen merken wie abhängig sie sich gemacht haben, dass man das alles nicht von heute auf morgen lernt, und dass man aus Supermarkt-Gemüse keine Pflanzen ziehen kann oder Hybrid-Rassen sich nicht sinnvoll vermehren lassen.

  • Zitat

    Viele Städte sind mittlerweile grüner und weiter als das, was man hier auf dem Land als Garten bezeichnet.

    Vielleicht leb ich irgendwie in einer Blase? Meine ganzen Bauern-Pferdeszene- Tierhalter-Freunde sind irgendwie "grün", teils offiziell bio, teils konventionell, aber eigentlich nur ohne die offizielle Bezeichnung (wegen der ganzen Bürokratie). Alle wirtschaften so, dass entweder wg extensiver Tierhaltung (im Höchstfall eine Herde Mutterkühe auf 300 Hektar, dazwischen alles Wild der Region) oder einfach wegen bedachten Managements eine Menge an Lebensraum für alles Mögliche dabei rausspringt, an dem sie dann selbst so viel Freude haben.


    Ich kriegte zum Beispiel tolle Videos von der Schleiereulen-Familie im Kasten im Pferde-Offenstall, die Freunden über die gesamte Aufzuchtzeit den Fernseher ersetzen. Da ist also wirklich noch überall ein deutlicher Unterschied zur Stadt, und teilweise sind es kleine Paradiese/Naturschutzgebiete. Oft auch noch mit einem tollen Garten obendrauf.


    Und ALLESAMT, sei es Hobby oder Hauptberuf, sei es hier in NS, sei es in SH, Meckpomm oder Brandenburg, kämpfen mit denselben Problemen: 1.) Bürokratie mit idiotischen, praxisfernen Vorschriften und 2.) Wolf, gekoppelt mit Bürokratie mit idiotischen, praxisfernen...siehe oben.


    Ich kenne also noch überwiegend "grünes" Land, und jeder, der da entmutigt hinschmisse, wäre auch ein böser Verlust für die Landschaft rundum. Insofern hoffe ich sehr, dass du Recht hast und man solche Zeiten einfach durchhalten muß.

  • Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Ich rede nicht von Landwirten oder Tierhaltern, sondern von der normalen Bevölkerung, die auf dem Land auch nicht mehr näher dran ist, als ein Städter. Nur weil man ländlich wohnt hat man ja nicht zwangsläufig mehr Berührungspunkte.


    Wenn ich hier auf dem Land durch die normalen Wohngebiete gehe, dann sehe ich kaum heimische Pflanzen, viele Steingärten, invasive Neophyten und nur sehr wenige Lebensräume.

  • WorkingDogs

    Da gebe ich dir zu 100% Recht.

    Ich komme aus der Landwirtschaft und lebe auf dem Land. Was da manchmal von den Nachbarn kommt, da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

    Die sehen doch, was da auf den Feldern wächst und wer Kühe oder Schweine hält. Aber sie sind völlig entfernt davon.

    Ich denke so oft, wenn schon die Menschen auf dem Dorf so wenig von der Landwirtschaft mitgekommen, wie ist es dann in der Stadt?

  • Das stimmt, da hab ich dich falsch verstanden. Die Nicht-Landwirte hier draußen wohnen/gärtnern auch oft so, dass man sich fragt, warum um Gotteswillen sie nicht in der Stadt geblieben sind. Leider.

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