Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Es wird sicher auch davon abhängen ,von wo die Wölfe einwandern und wie schnell die lernen - oder was sie zuhause schon gelernt haben.


    Hier in Niedersachsen gibt es ja inzwischen ganze Rudel, die ihre Jagdtaktiken auf Weidetiere völlig ungehindert perfektionieren durften. Anpassungsfähig wie Wölfe nun mal sind, wissen ein paar Spezialisten inzwischen genau, wie man Großtiere sogar von außerhalb der Weide so in Panik versetzt, dass sie blind durchgehen und dann entweder als leichte, lebendig zu fressende Beute im Graben stecken bleiben (so jagen die Wölfe im Cuxland Rinder und erlegten einen Isländer) oder dem draußen wartenden Rudel in die Fänge laufen (so haben die Rodewalder die drei Hannoveraner gekriegt).


    Der gut angelernte Nachwuchs dieser Rudel in einem alpinen Umfeld - das ist wirklich der Stoff, aus dem die Alpträume sind. Zumal die angespannte, wachsame Kuh auf Chris' Foto zumindest für mich als Rinderlaien verdammt gefährlich aussieht - eine ganze Herde in so einem Zustand möchte ich wirklich nicht managen müssen.

    Nur ob dieser Nachwuchs überhaupt lebend in Bayern ankommt und es dann noch ins alpine Umfeld geht obwohl er ja Flachland gewöhnt ist, bezweifel ich.

  • Ich wollte euch mal eine seltsame kleine Geschichte zu Wölfen da lassen: unsere Jägerschaft (wir sind im südlichen Schleswig-Holstein) beobachtet bei uns momentan einige. Einige wurden bei einer Freundin auf dem Grundstück von einer Wärmebildkamera (haben die Jäger mit ihrer Erlaubnis dort aufgestellt) erfasst. Aber keine Risse hier an Nutztieren, und keine Sichtungen. Laut den Jägern sind es Wölfe aus Polen und Ukraine - zumindest vermuten sie das. Aber mal ein Beispiel, wie der Wolf völlig unbemerkt und ohne Schlagzeilen einwandern kann. Ich hätte es nicht gewusst, wären die Jäger nicht auf meine Freundin zugekommen. Mal sehen, ob es Durchzügler sind, oder ob sie bleiben.

  • ist zwar etwas polemisch, aber jetzt rächst sich, das man ganzen Kuhherden ihre einzige Waffe aus Profitgier ( makelloses Leder ) weggezüchtet oder die Hornanalgen entfernt hat.

    Das ist zu simpel gedacht.

    Und Wölfe können auch sehr wehrhafte behornte Rinder erfolgreich jagen.


    Die Weidehaltung in Deutschland ist seit einem knappen Jahrhundert auf eine Raubtierfreie Haltung ausgerichtet.


    Und das ist momentan so nicht mehr möglich.

  • Nein, Hörner helfen da leider null. Wölfe verbeissen sich bei so großen, potentiell gefährlichen Tieren von eng hinten oder unten und reißen sie fluchtunfähig. So töten sie Bisons, und selbst Hirschen nützt das tolle Geweih am Ende genau gar nichts. Nicht mal dann ,wenn sie wie hier damit angreifen:


    https://www.stern.de/panorama/…-durch-wald-30784974.html


    Zitat

    Die Weidehaltung in Deutschland ist seit einem knappen Jahrhundert auf eine Raubtierfreie Haltung ausgerichtet.

    Viel, viel länger - mehr als 200 Jahre trifft es in ausgeprägten Weidegebieten wie z.B. den Marschen weitaus eher. Da wurden die letzten Wölfe Ende des 18. Jahrhunderts erlegt.

  • Zitat

    Nur ob dieser Nachwuchs überhaupt lebend in Bayern ankommt und es dann noch ins alpine Umfeld geht obwohl er ja Flachland gewöhnt ist, bezweifel ich.

    Dann sieh dir einfach mal die bis jetzt schon bestätigten Wanderrouten an, da wirst du staunen, wie weit die kommen. Und dass die Umstellung auf jede fremde Umgebung für diese superanpassungsfähigen Tiere ein Kinderspiel ist, beweisen sie uns ja nun ständig.


    Sie kommen ja nicht "zurück" - sie wandern hier in einen Lebensraum ein, der mit dem, in dem einst Wölfe gelebt haben, überhaupt nichts mehr zu tun hat. Mach dir doch mal den Spaß und besorge dir eine Karte deines Wohnorts um, sagen wir, 1800, als Wölfe zwar noch da, aber schon selten und stark verfolgt waren, achte nur mal auf Siedlungsgröße, Straßen- und Schiennenetz - da siehst du dann den Unterschied. Macht den Wölfen, wie wir jetzt wissen ,genau gar nichts, so lange genug Futter da ist. Weshalb sollten sie dann ausgerechnet vor einem Gebirge zurückschrecken, in dem es von leckerem Vieh nur so wimmelt?

  • Ich hatte mich an die Berichte meiner Mutter erinnert, aber die waren aus Pommern. Da gabs durchgehend Wölfe, glaub ich.

    In Deutschland wurden sie eher ausgerottet.

  • Für die, die kein FB haben, hab ich das mal kopiert, sind in Original auch Fotos dabei:


    Zitat

    EILMELDUNG: Heute Nacht wurde ein Wolf zwischen Bischofswiesen und Bayrisch Gmain überfahren. Unsere Wolfsbeauftragte TS/BGL hat unseren Verband umgehend informiert und die Bilder zur Verfügung gestellt. Ein herzliches „Vergelt´s Gott“ dafür. Aus diesem Grund habe ich mich heute früh um 6:45 Uhr an StMin Kaniber und StM Glauber gewendet, um eine Beprobung einzufordern auch das StMUV wurde umgehend informiert. Jetzt kann zweifelsfrei untersucht werden, ob es sich um einen reinrassigen Wolf oder Mischling handelt. Dies wäre ein wichtiger Schritt zur Transparenz! Dieser Unfall muss als Wolfsnachweis verwendet werden, der für den Absturz von 9 Jungrindern vor wenigen Tagen an der Zellerwand verantwortlich ist. @bayerischer Bauernverband, @bayernslandfrauen, @fleischrinderverband_Bayern, @kanibermichaela, @thorstenglauber

    Passt das geografisch zum Absturzort der Rinder?

  • Ich war jetzt mal neugierig, weil ein Teil meiner Familie auch aus Pommern kommt. Die letzten Wölfe da gab es auf Rügen, die letzten geschossenen wurden 1871 registriert.


    https://www.inselreport.de/2017/02/von-wolfen-auf-rugen.html


    Danach:


    Zitat

    Die letzten Wölfe sollen dann in einem strengen Winter über das Eis der Tromper Wiek noch einmal in die Stubnitz eingefallen sein, dann aber kannte man Wölfe nur noch aus Grimms Märchen.

    Also auch in Pommern roundabout 140 Jahre Ruhe.


    Könnte es sein, Mehrhund, dass deine Mutter Ostpreußen meinte? Da kamen tatsächlich bis 1945 immer wieder Wölfe aus Polen oder dem Baltikum rüber, wurden aber dann sofort so massiv gejagt, dass sie sich nicht niederlassen konnten.

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