Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Bsp. auch hier von unserer "Wolfsaufregung".

    Wenn ein junges Mädchen im Sommer über Land allein mit dem Fahrrad zu ihren Freundinnen fährt, dann ist ein umherziehender Wolf sicherlich nicht ihr größtes Lebensrisiko in dieser Situation. Das ist eine verschobene Risikowahrnehmung.

  • Wildschweine sind in unseren Wäldern aber normal, die waren sicherlich auch schon da, als der Kindergarten gegründet wurde. Ich würde auch nicht die Verantwortung tragen wollen, falls etwas passiert und lieber vorsorglich handeln.

    Dabei sind Wildschweine gefährlicher als Wölfe, zumindest gab es da mehr - auch tödliche - Zwischenfälle, aber gut.

  • @san94
    Ja genau, das neue/unbekanntere Risiko wird subjektiv in der Regel immer als gefährlicher wahrgenommen, als die Risiken mit denen wir schon immer gelebt haben und die wir bewusst kaum noch wahrnehmen. Mir ging es nur um das Wording "normal", eben einen Tod als "normal" zu bezeichnen.

    Bzgl. des Kindergartens ging es mir gar nicht darum, ob der Wolf gefährlicher ist als Wildschweine, oder ob es falsch oder richtig ist, die Kinder nicht mehr im Wald zu betreuen, sondern um den Anspruch, dass der Wald scheinbar den Kindern gehört und sich alles andere diesem Anspruch unterzuordnen hat.

    Ach, jetzt verstehe ich das "IHREM".

    Ja, gut. Das ist halt Presse, würde ich mal sagen. :doh: Nochmal schön die Stimmung anheizen..


    Ich würde "normal" auch regionaler sehen. Hier ist es für mich auch nicht normal, dass man beim Autofahren umkommt. Unfälle gibt es natürlich aber in Relation zum Verkehr ist das wirklich nichts was der Norm entspricht, sondern eine Ausnahme. Und auch beim Autofahren kann man das Risiko eines Unfalls ja steuern - zum Beispiel in dem man die Finger vom Handy lässt, nicht fährt wenn man müde ist, etc. Das individuelle Risiko lässt sich beeinflussen. Und die Technik versucht das Risiko immer weiter zu minimieren durch immer bessere Fahrzeuge.


    Und das ist doch auch die Frage, die sich eben viele stellen. Wie kann ich für mich das Risiko minimieren, wenn ich mich im Wolfsgebiet aufhalte. Oder mich im Falle eines Angriffs schützen. In Bezug auf die angemerkten Wildschweine: Ich gehe mit meinen Hunden deshalb nicht bei Nacht in die Felder, wo die Rotten sitzen. Rieche ich Wildschweine, drehen wir um. Auch dort möchte ich ein Risiko minimieren und laufe nicht unbekümmert durch die Landschaft. Für mich ist es absolut nicht normal, das wir unterwegs von Tieren angegriffen werden (egal welches).

  • ChiBande
    Ich kann das verstehen, dass das Wort "normal" in dem Zusammenhang mit schrecklichen vorzeitigen Todesfällen und Schicksalen irgendwie "pietätlos" erscheint, aber so meint es doch keiner. Wir werden niemals ganz verhindern können, dass Menschen oder auch Tiere irgendwie schrecklich zu Tode kommen und das meinen wir mit "normal". Nicht, dass es nicht immer, egal wo auf der Welt, schrecklich ist, wenn ein solcher Vorfall/Unfall geschieht. Aber ganz vermeiden kann man Lebensrisiken nun ja mal einfach nicht, man kann nur abwägen, welche man als Gesellschaft gewillt ist einzugehen.

    Ich verstehe was ihr meint.

    Es ist normal, daß nicht alle Menschen eines natürlichen Todes sterben.


    Ich glaube jeder versteht, daß das Leben Risiken birgt. Das sich die Risiken im Laufe der Zeit auch verändert haben.

    Waren es früher (in unseren Breitengraden) wilde Tiere, oder Krankheiten, gegen die es heute Impfungen gibt, wurde es später dann der Verkehr usw.


    Es wird immer eine Anpassung geben. Egal ob sich Menschen, Tiere oder Pflanzen anpassen müssen.


    Auch das der Wolf zurück kommt, nehme ich hin. Aber doch so, das er scheu bleibt und sich von Menschen möglichst fernhält und Tierhalter nicht in den Ruin treibt.


    Und ja, ich bin so egoistisch, daß ich meine Hunde in meinen Garten unbeaufsichtigt laufen lassen möchte und es nicht als normal empfinden muss, dass der Wolf sie holt.


    Und wenn ich damit leben muss, weil Wildtier über alles, dass er bis in meinen Garten kommt, möchte ich mich oder meine Lieben dann wenigstens verteidigen dürfen und ihn nicht mit klatschen und gut zureden zum Abzug zu bewegen und ihn bitten mir "seine" Beute zu überlassen.

  • Wildschweine sind in unseren Wäldern aber normal, die waren sicherlich auch schon da, als der Kindergarten gegründet wurde. Ich würde auch nicht die Verantwortung tragen wollen, falls etwas passiert und lieber vorsorglich handeln.

    Dabei sind Wildschweine gefährlicher als Wölfe, zumindest gab es da mehr - auch tödliche - Zwischenfälle, aber gut.

    Es gibt aber massig Wildschweine, man muss die Zahlen auch in Relation setzen.

    Und das man auf eine Veränderung reagiert ist doch völlig ok, jeder darf selbst entscheiden, wofür er die Verantwortung übernehmen möchte und wofür nicht.

    Ob Wildschweine gefährlicher sind als Wölfe, ich weiß es nicht. Eine solche Entscheidung hängt ja idR nicht bloß von einer einzigen Vermutung ab.

  • Bsp. auch hier von unserer "Wolfsaufregung".

    Wenn ein junges Mädchen im Sommer über Land allein mit dem Fahrrad zu ihren Freundinnen fährt, dann ist ein umherziehender Wolf sicherlich nicht ihr größtes Lebensrisiko in dieser Situation. Das ist eine verschobene Risikowahrnehmung.

    Ängste sind ja leider nichts rationales und vernebeln gerne mal das Hirn..

  • Das einzige was mich beim Wolf beunruhigt ist die Tatsache dass sie den Haus- und Nutztieren ernsthaft gefährlich werden können und das auch schon mehrfach gezeigt haben.

    Um mich oder andere Menschen mach ich mir da bspw keine Sorgen.



    Aber - aus Hundehalterperspektive - ist ein Wildschwein vom Risiko her doch relativ gut vergleichbar.

    Sieht man eins, geht man auf Abstand.

    Weiß man dass man ihnen begegnen kann, ist man aufmerksam.

    Das wäre bei einem Wolf also erstmal nicht anders.


    Vorausgesetzt, die verlieren die Scheu nicht.

    Das ist dann eher das Risiko das ich sehe, und vor allem natürlich das womit sich die Landwirte und Weidetierhalter rum schlagen müssen.

    Das liegt allerdings weniger am Wolf, als am Drumherum.


    Vor nem Bären hätte ich vermutlich wesentlich mehr Schiss ^^

  • Und ja, ich bin so egoistisch, daß ich meine Hunde in meinen Garten unbeaufsichtigt laufen lassen möchte und es nicht als normal empfinden muss, dass der Wolf sie holt.

    Timurs Eltern wurden angeschafft, weil der Fuchs die Gänse holte. Letztens las ich von einem Fall in England, wo eine Möwe einen Chihuahua aus einem Garten davontrug. Eines meiner Kaninchen wurde von einem Marder getötet, der in den Auslauf kam. Was ich damit sagen will, je nachdem, wo ich wohne, welche Tiere ich halte, muss ich entsprechende Vorkehrungen treffen, um sie zu schützen.

  • Mich stört bei dem Thema, dass die Diskussion so emotional geführt wird. Risiken unter den Teppich gekehrt werden. Da werden dann Wildschweine und Autos angeführt, Ausrottungs-Fantasien unterstellt, als darüber zu sprechen, worum es geht: Wie kann ich mich im Fall der Fälle effektiv schützen?


    So, wie man es beim Autofahren eben auch tut: Hände weg vom Handy, nicht weiterfahren wenn man müde wird, angepasste Geschwindigkeit, usw.


    Außerdem sprechen wir ja über zwei Dinge: einmal Prävention und einmal wenn es trotzdem Passiert.

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