Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Prävention ist keine Garantie.
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Da werden dann Wildschweine und Autos angeführt,
Ja, natürlich - als Beispiele für ebenfalls vorhandene Risiken, die eben für viele einfach bereits Alltag geworden sind, mit denen man sich arrangiert hat, die man in Kauf nimmt. Um darzustellen, dass der Wolf letztlich nur ein weiteres, eher sehr kleines, wenn man nicht grad Schaf ist, Risiko in einer Vielzahl von Risiken ist, auf die man unterwegs treffen kann. Der Wolf ist halt neu. Da fällt einem das Risiko mehr auf, als z. B. beim Autofahren, was bereits fix etabliert ist.
Ich finde solche Vergleiche durchaus sinnvoll, weil sie erklären, wie diese Angst/das Unbehagen vor dem Unbekannten zustande kommt.
Der Wanderer, der mit dem Auto zu einem Spaziergang in einem Wolfsgebiet fährt, setzt sich mit dem Auto fahren einem höheren Risiko aus als mit dem Spaziergang - in meiner Welt sind solche Vergleiche tatsächlich ganz heilsam.
als darüber zu sprechen, worum es geht: Wie kann ich mich im Fall der Fälle effektiv schützen?
Das passiert doch hier im Thread und auch in Teil 1 ständig.
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Prävention ist keine Garantie.
Eben, man kann sich nicht hundertprozentig schützen. Ebenso so wenig, wie man sich davor schützen kann, von einem Auto überfahren zu werden. Man kann nur die Realität annehmen. Und ganz ehrlich, wenn ich bedenke, was Wölfe auch Gutes für die Natur tun, ist der Tradeoff für mich annehmbar. Können andere anders sehen.
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Eigentlich soll man ja nicht weglaufen bei Bärenbegegnungen:
„Nur mit Sprung über Zaun vor Bärin gerettet“Diesen Spaziergang in den Wäldern bei Spormaggiore am Nonsberg wird Ivano Maurina nie mehr vergessen. Der 39-Jährige, der mit seinem Hund unterwegs war, wurde…www.stol.it -
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Ja, natürlich - als Beispiele für ebenfalls vorhandene Risiken, die eben für viele einfach bereits Alltag geworden sind, mit denen man sich arrangiert hat, die man in Kauf nimmt. Um darzustellen, dass der Wolf letztlich nur ein weiteres, eher sehr kleines, wenn man nicht grad Schaf ist, Risiko in einer Vielzahl von Risiken ist, auf die man unterwegs treffen kann. Der Wolf ist halt neu. Da fällt einem das Risiko mehr auf, als z. B. beim Autofahren, was bereits fix etabliert ist.
Ich finde solche Vergleiche durchaus sinnvoll, weil sie erklären, wie diese Angst/das Unbehagen vor dem Unbekannten zustande kommt.
Der Wanderer, der mit dem Auto zu einem Spaziergang in einem Wolfsgebiet fährt, setzt sich mit dem Auto fahren einem höheren Risiko aus als mit dem Spaziergang - in meiner Welt sind solche Vergleiche tatsächlich ganz heilsam.
Die Fragen ergeben sich aber nicht zwangsläufig aus Angst oder Unbehagen vor dem Unbekannten. Bei uns sind Wölfe einfach Realität, ich fahre nicht ins Wolfsgebiet, ich lebe im Wolfsgebiet. Und genauso wie ich mir Gedanken drum mache, was ich im Worst Case "Wildschweinrotte" mache, so mache ich mir einfach Gedanken darum, was ich wohl machen würde, wenn uns das mit einem oder gar mehreren Wölfen passiert. Das macht man doch einfach als Tierhalter. Genauso wie ich über Giftpilze beim Welpen nachdenke, über Eichenprozessionsspinner, Grannen, Fuchs und Greifvogel bei den Hühnern, usw.
Die Ursache dafür ist weder Angst, noch Unbehagen vor dem Unbekannten, sondern genau dieser Alltag von dem du schreibst. Das ist hier so sehr Alltag, das steht auch nicht mehr in den Medien. Bei den Gebrauchshundhaltern hat man auch immer mal Kontakt zu Schäfern die HSH im Einsatz haben müssen. Man tauscht sich aus, man fragt, man möchte sich schützen, fragt nach Erfahrungen. Zum Glück antwortete mir noch nie ein Schäfer "Wildschweine sind auch voll gefährlich".
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Zur Risikominimierung würde auch gehören, dass die Naturnutzung in Wolfsgebieten eingeschränkt wird. Nicht, dass mir direkt unterstellt wird, ich würde nun Wölfe ausrotten wollen...
Risikominimierung ist aber auch das die Wolfsdichte beschränkt wird.
Die Wolfspopulation passt sich ja dem Nahrungsangebot an. Sind keine Reviere mehr frei, dann wandern sie ab. Für Weidetierhalter ist es eigentlich am besten, wenn sich ein festes Rudel im Gebiet ansiedelt. Wenn dieses Rudel allerdings lernt, dass Weidetiere eine einfache Beute sind, dann hat man in der Region ein Problem. So blöd das ist, aber je früher und entschlossener Weidetiere ausreichend gezäunt und geschützt werden, desto geringer ist die Gefahr, die von den ansässigen Wölfen ausgeht. Welche Tiere als Beute infrage kommen, das lernen die Jungwölfe von ihren Elterntieren. Funktionierende "gut erzogene" (durch Herdenschutz) Rudel sind daher der beste Wolfsschutz.
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Ja, HSH sind natürlich ideal. Aber leider nicht für jeden Tierhalter umsetzbar.
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Die Fragen ergeben sich aber nicht zwangsläufig aus Angst oder Unbehagen vor dem Unbekannten.
Ja, da hast Du Recht - die Bedingungen sind noch sehr unterschiedlich in D.
Bei den einen sind sie schon da, auch länger, bei den anderen kommen sie grad erst an und die nächsten sind noch in der Warteschleife.
Ich bezog mich auf die 2. und 3. Variante mit dem, was ich geschrieben habe.
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Wenn sie da sind, muss ich als herdenschützender Tierhalter zusehen, dass ich "meine" Wölfe gut kennenlerne.
Wenn Du häufiger mit Schäfern sprichst, wirst Du das bereits kennen. Wölfe können sich sehr unterschiedlich verhalten, unterschiedlich forsch und experimentierfreudig sein. Es gibt welche, die lassen sich durch Herdenschutzmaßnahmen leicht abschrecken und es gibt als anderes Extrem welche, die lassen sich quasi durch nichts abschrecken und es gibt verschiedene Varianten in der Mitte.
Ein Kumpel von mir weilt derzeit mit seiner Herde und HSH in Sachsen, weil es uns hier in BY mit dem Herdenschutz nicht leicht gemacht wird und er mal verschnaufen will.
Da gibts ein Rudel - das macht wenig Probleme.
Und da gibts einen einzelnen, älteren Rüden, der nicht zu dem Rudel gehört. Das ist ein ausgekochtes Schlitzohr, für den ein Zaun nicht gilt. Für den gelten auch 2 junge, unerfahrene HSH nicht. Der einzelne Rüde hält die Schäfer dort mehr auf Trab als das Rudel.
Hier sind wir Tierhalter gut vernetzt und ich informiere alle, die das wollen, wenn die Mc`s Wolfspräsenz anzeigen - übrigens auch HH, die das möchten.
Wildschweine sind in Sachen Herdenschutz übrigens tatsächlich "gefährlich" - dahingehend, dass sie sich durch Netze regelrecht durchbomben können und so den technischen Herdenschutz zunichte machen oder gar einen Ausbruch provozieren.
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Ich finde es grad gar nicht mehr so „hochemotional“ hier.
Der Wolf ist angekommen.
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