Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Ich stolpere mal entnervt zum Thema dazu.
Seit gestern morgen geistert ein Beitrag bei FB rum, dass es einen bestätigten Wolfriss in meinem Wohnort geben würde, in dem auch direkt geschrieben wurde, dass Wölfe auch Kinder angreifen würden usw und der Wolf "egal wie" weg müsse. Der wurde dann auch versucht in der örtlichen FB Gruppe, wo ich Mod bin zu posten. Nun müssen bei uns, um die Gruppe frei von Spam und nicht lokalen Beiträgen zu halten, die Beiträge durch die Mod´s freigegeben werden (also quasi wie hier bei Threaderöffnung). Tja und da tauchte der Beitrag auf. Erstellt von einer Privatperson. Nun bin ich bisher nicht tief im Thema drin, aber ich weiß, dass eine DNA länger als ein paar Stunden braucht. Also habe die untere Naturschutzbehörde angerufen. Die waren erstaunt und wussten von nichts. Schlossen aber nicht aus, dass ggfs etwas an ihnen vorbei direkt an das LANUV gegangen ist. Also habe ich auch noch das LANUV angerufen und geschrieben, mehrfach mit sehr netten Mitarbeitern telefoniert. Die haben mir dann sogar auch noch mal schriftlich geantwortet, dass es weder einen bestätigten, noch einen unbestätigten gemeldeten Riss in meinem Ort geben würde und wie lange eine DNA brauchen würde. Es gab bisher noch nicht mal eine bestätigte Sichtung. Dann habe ich auch noch unsere Stadt kontaktiert. Die wussten auch von nichts. Ich fasse zusammen: Stadt weiß nicht, Kreis, untere Naturschutzbehörde und LANUV weiß von nichts. Unsere Stadt hatte auch umgehend nach dem sie selber nochmal überall nachgefragt hatten einen entsprechenden Post bei FB veröffentlicht.
Also habe ich einen Post verfasst, da mittlerweile mehrere versucht hatten die angeblich bestätigte Rissmeldung in der Gruppe zu teilen, dass ich diesen Post geprüft hätte und mein Ergebnis dazu und dass es eine sogenannte Fakenews ist. Den gleichen Beitrag habe ich auch noch auf mein FB Profil geteilt, wo mich dann eine Freundin gebeten hat, den auf öffentlich zu stellen. Gesagt, getan. Und ab da würde der Spruch "Die Spiele sind eröffnet" passen Plötzlich tummelten sich Wolfskritiker aus ganz Deutschland auf meinem Profil und fingen eine Grundsatzdiskussion an. Beschimpften die Behörden usw. Natürlich auch mich. Kein einziger war aber in der Lage zu beweisen, dass es sich um keinen Fakepost handelt und kam mit dem Beweis für den angeblich bestätigten Riss um die Ecke. Nach mittlerweile 132 Kommentaren unter meinem Post habe ich die Kommentarfunktion für nicht Freunde beschränkt. Irgendwie fehlte bei den meisten die Lesekompetenz zu erfassen, dass es mir nicht um eine Grundsatzdiskussion ging, sondern einzig und alleine um den angeblichen bestätigten Vorfall und die damit verbundene Panikmache in unserer Stadt.
Ich fand das sehr, sehr anstrengend und ermüdend. Ich hätte nicht bezweifelt, wenn die Meldung gewesen wäre, dass es einen Riss gibt, dessen Verursacher vermutlich ein Wolf wäre und das untersucht werden würde. 3 Städte in unserem Kreis sind ausgewiesenes Wolfsgebiet, 3 weitere sogenannte Pufferzone. Als halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass irgendwann mal ein abwandernder Jungwolf auch bei uns durch läuft. Das Ende der sogenannten Pufferzone ist Luftlinie knapp 10 km von mir entfernt. Und der kann auch Hunger kriegen und ein Tier reissen. Ich bin ganz einfach gegen Fakenews, die nur darauf abzielen Panik zu verbreiten und Stimmung zu machen.
Zu mal, derjenige der einen Schaden durch einen Riss hat und diesen nicht melden würde damit auch allen anderen Weidetierhaltern bei uns im Ort schaden würde. Solange es hier keine Nachweise gibt wird die Pufferzone auch nicht entsprechend erweitert und es gibt für unsere Weidetierhalter auch keine Zuschüsse für Zäune (völlig losgelöst jetzt mal von der Diskussion, wie viel Schutz die wirklich bieten).
Also ist nun auch das Thema Wolf in meiner Heimatstadt gelandet.
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Ich habe gerade gelesen dass der Europarat den Weg frei macht für einen schwächeren Schutz von Wölfen. Der zuständige Ausschuss stimmte einem entsprechenden Antrag der EU-Staaten zu.
Dauert alles noch Monate mit der Schutzstatus herabgestuft ist, aber es bewegt sich jetzt was.
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Natürlich gibt es Widerstand und auch das ist richtig und wichtig. Dennoch scheint ein nicht unrelevanter Schritt getan zu sein. Wer weiß, vielleicht darf der Wolf ab 2026 (an früher glaube ich nicht) in einem klar definierten Rahmen bejagt werden.
Europarat schwächt Schutz des Wolfs abEs ist ein Dauer-Streitthema zwischen Landwirten und Tierschützern: Sollen Wölfe abgeschossen werden, wenn sie eine zu große Gefahr für Nutztiere sind? Der…www.tagesschau.deWölfe: Europarat schwächt Schutzstatus von Wölfen abDie Staaten der Berner Konvention haben die Voraussetzung für einen schnelleren Abschuss von Wölfen geschaffen. Bislang gelten dafür in der EU strenge…www.zeit.de -
Dazu hatte ich hier bereits Anfang Oktober einen Artikel gepostet - da blieb es hier, für mich überraschend, erstaunlich ruhig zu.
Zur aktuellen Lage in Brandenburg noch dieser Artikel, den ich nicht weiter kommentieren möchte:
SPD und BSW einigen sich: Abschuss von Wölfen nicht nur im EinzelfallSPD und BSW wollen Möglichkeiten schaffen, um in den Wolfsbestand einzugreifen. Ein Abschuss soll nicht nur in Einzelfällen erlaubt sein. Ein Ende des…www.tagesspiegel.de -
Ich habe dazu halt auch eine ambivalente Haltung. Klar ist, es muss etwas passieren und direkt, sowie indirekt, betroffene Menschen dürfen nicht allein gelassen werden wie in Vergangenheit. Ich finde auch das viele Fehler gemacht wurden im Zusammenhang mit dem Wolf. Er durfte ja z.B. nicht einmal vergrämt werden und dennoch wundern sich viele, dass er nicht mehr scheu ist.
Dennoch kann ich mich nicht darüber freuen, oder es offenen Herzens gut finden, dass der Wolf zukünftig (wahrscheinlich) bejagt werden darf, auch wenn ich die Notwendigkeit verstehe. Und ich vermute so geht es so einigen hier.
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Schwieriges Thema. Es gibt da einfach keinen natürliche Regulierung und als Tierhalter ist man auf Bejagung leider angewiesen, ich denke viele könnten da gut drauf verzichtet. Außer einen Ausbleibenden Schaden und viel Arbeit hat man da doch auch nichts von.
Das ist auch das woran kastrationsideen scheitern, auch beim restlichen Raubwild. Auch kastrierte Tiere fressen und kommen auch immer wieder. Es beißt sich dann auch mit der Idee einer artgerechten Haltung von Nutztieren wenn man die bei Raubwildaufkommen nur noch in den Ställen lässt.
Da treffen Ziele aufeinander die Miteinander in Konflikt stehen und irgendwo wird man Prioritäten setzen müssen.
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Ich fürchte, es kommt in den nächsten Jahren dazu, dass die Versäumnisse der letzten Jahre durch Abschuss geregelt werden. Hätten die Verantwortlich bereits vor 10 Jahren auffällige Tiere entnommen, wären die Wölfe scheu und unsichtbar geblieben und hätten sich weniger vermehrt. Jetzt müssen vermutlich viel mehr Wölfe sterben.
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Schwieriges Thema. Es gibt da einfach keinen natürliche Regulierung und als Tierhalter ist man auf Bejagung leider angewiesen, ich denke viele könnten da gut drauf verzichtet. Außer einen Ausbleibenden Schaden und viel Arbeit hat man da doch auch nichts von.
Das ist auch das woran kastrationsideen scheitern, auch beim restlichen Raubwild. Auch kastrierte Tiere fressen und kommen auch immer wieder. Es beißt sich dann auch mit der Idee einer artgerechten Haltung von Nutztieren wenn man die bei Raubwildaufkommen nur noch in den Ställen lässt.
Da treffen Ziele aufeinander die Miteinander in Konflikt stehen und irgendwo wird man Prioritäten setzen müssen.
Wie gesagt, ich sehe die Notwendigkeit total. Ich halte es auch für richtig. Ich könnte nicht einmal sagen ob es vermeidbar gewesen wäre - ich vermute nein. Genau aus auch von Dir genannten Gründen wie u.a. keine natürliche Regulierung vorhanden. Bei Wild jeglicher Art denke ich noch an die mögliche Verwertung des Tieres (z.B. Fleisch von bis zum Abschuss artgerecht lebenden Tieren). Im Abschuss von Wölfen hingegen sehe ich vorrangig das nachholen von der menschlichen Versäumnisse (was auch zu viel Leid geführt hat) der letzten 15Jahre.
Es drückt halt aufs Gemüt bei dem Gedanken das es jetzt bald (endlich) soweit ist.
Ambivalente Gefühle, ich weiß.
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kann das Wolfskot sein oder ist Fuchskot so groß wie Hundekot eines großen Hundes?
Ein Gegenstand zum Größenvergleich wäre bei sowas immer hilfreich.
In 3 Teile gebrochen spricht eigentlich (!) für Haushund, die Haare passen aber natürlich nicht.
In "Tierspuren Europas" wird Fuchskot mit einer Länge von durchschnittlich 3-12cm angegeben, kann wohl aber bis zu 20cm lang sein.
Wolfskot wird einmal mit 15-65cm und (mit einberechneten Ausnahmen) 10-85cm im Durchschnitt angegeben.
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