Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Ja, da hast Du Recht - die Bedingungen sind noch sehr unterschiedlich in D.
Bei den einen sind sie schon da, auch länger, bei den anderen kommen sie grad erst an und die nächsten sind noch in der Warteschleife.
Ich bezog mich auf die 2. und 3. Variante mit dem, was ich geschrieben habe.
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Wenn sie da sind, muss ich als herdenschützender Tierhalter zusehen, dass ich "meine" Wölfe gut kennenlerne.
Wenn Du häufiger mit Schäfern sprichst, wirst Du das bereits kennen. Wölfe können sich sehr unterschiedlich verhalten, unterschiedlich forsch und experimentierfreudig sein. Es gibt welche, die lassen sich durch Herdenschutzmaßnahmen leicht abschrecken und es gibt als anderes Extrem welche, die lassen sich quasi durch nichts abschrecken und es gibt verschiedene Varianten in der Mitte.
Ein Kumpel von mir weilt derzeit mit seiner Herde und HSH in Sachsen, weil es uns hier in BY mit dem Herdenschutz nicht leicht gemacht wird und er mal verschnaufen will.
Da gibts ein Rudel - das macht wenig Probleme.
Und da gibts einen einzelnen, älteren Rüden, der nicht zu dem Rudel gehört. Das ist ein ausgekochtes Schlitzohr, für den ein Zaun nicht gilt. Für den gelten auch 2 junge, unerfahrene HSH nicht. Der einzelne Rüde hält die Schäfer dort mehr auf Trab als das Rudel.
Hier sind wir Tierhalter gut vernetzt und ich informiere alle, die das wollen, wenn die Mc`s Wolfspräsenz anzeigen - übrigens auch HH, die das möchten.
Wildschweine sind in Sachen Herdenschutz übrigens tatsächlich "gefährlich" - dahingehend, dass sie sich durch Netze regelrecht durchbomben können und so den technischen Herdenschutz zunichte machen oder gar einen Ausbruch provozieren.
Ich komme aus Niedersachsen. Wenn man auf diese Karte guckt: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/verbreitung dann wohne ich dort, wo die ganzen grauen Punkte eingezeichnet sind. In der Heide, zwischen Hamburg und Hannover. Unser Landkreis ist was Nutztierrisse betrifft wohl wirklich stark betroffen.
Wirklich präsent in den Medien ist das Thema hier aber gar nicht mehr. Das war noch vor ein paar Jahren der Fall, wo es so losging. Da gab es Facebook-Gruppen, massig Artikel in der regionalen Zeitung. Heute bekommt man die Infos eher im Austausch. Weil die Wölfe halt den Treckern der Landwirte folgen, man die Schäfer ggf. kennt oder beim Gassi einer gesichtet wird. Waldkindergärten gibt es hier aber noch
Also, das was ich bislang zum Herdenschutz mit Hunden weiß, ist, dass das für uns nicht funktionieren wird. Mit den Nachbarn wird das denke ich eher nichts. Ich hätte die Tiere halt am Haus. Einzäunen werde ich demnächst prüfen lassen. Es ist "leider" Naturschutzgebiet dabei, was die Sache wohl verkompliziert. Andererseits wäre die angestrebte, extensive Beweidung, grade dann toll - mMn.
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Aktuell überlappen sich bei uns die Reviere zweier Rudel. Wenn ich mein Grundstück verlasse, dann stehe ich direkt in der Feldmark, fahren wir zum Gassi zu Freunden, dann sind das auch alles Wolfsreviere. Hier werden dann und wann auch mal Wölfe überfahren, in der Vergangenheit nur 2-3km von uns entfernt. Und wie gesagt: Angriffe durch Tiere finde ich nicht normal. Weder von Wildschweinen, noch von Wölfen. Dahingehend hab ich eher ein Thema mit rasenden Radfahrern
Die Gedanken mache ich mir mehr als anstrebender Nutztierhalter, nicht als Hundehalter. Eben, weil Hunde für uns keine echte Option sind. Ich würde mich auch mit Löwen beschäftigen, wenn die sich hier zukünftig mal ansiedeln sollten
Wölfe mit Räude waren hier auch schon ein Thema - da mache ich mir schon mehr Gedanken drum als Hundehalter.
Nachtrag: die betroffenen Wölfe wurden weder erschossen, noch behandelt, da das Veterinäramt meinte, es sei eben normal, dass Tiere erkranken und verenden und damit verhindert werden könnte, dass der Bestand weiter ausufert.
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@san94
Um welche Tiere geht es denn und wie sind deine Haltungsvoraussetzungen vor Ort? Also wie wäre die Idee ohne Wölfe? -
Ich komme aus Niedersachsen. Wenn man auf diese Karte guckt: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/verbreitung dann wohne ich dort, wo die ganzen grauen Punkte eingezeichnet sind.
Ich wohn unterhalb von Berlin, wo die schwarzen Punkte sind.
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Timurs Eltern wurden angeschafft, weil der Fuchs die Gänse holte. Letztens las ich von einem Fall in England, wo eine Möwe einen Chihuahua aus einem Garten davontrug. Eines meiner Kaninchen wurde von einem Marder getötet, der in den Auslauf kam. Was ich damit sagen will, je nachdem, wo ich wohne, welche Tiere ich halte, muss ich entsprechende Vorkehrungen treffen, um sie zu schützen.
Natürlich muss ich schauen, dass ich meine Tiere schütze.
Für meine Kaninchen gab es auch ein mardersicheres Nachtgehege.
Untertags hatten sie den ganzen Garten zur Verfügung.
Und sollte der Wolf wieder (wir hatten zum Glück nur einen Durchzügler) kommen, muss man schauen wie sich das entwickelt.
Ich gehe ja nicht davon aus, dass ein gesunder Wolf in meinen Garten springt und meine Hunde holt.
Ich gehe schon davon aus, dass er sich zurück hält und man ihn nicht bemerkt.
Trotzdem bin ich so ehrlich, dass ich froh bin, dass hier kein Wolf lebt. Und auch kein Löwe, kein Gepard, keine super giftigen Schlangen und Spinnen,....
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Ich wohne ja auch im stark besiedelten Teil Niedersachsens. Unser ortsansässiges Rudel ist bisher total unauffällig, Tiere, mit denen man reibungslos zusammenleben kann. Ein stück heidewärts sieht das aber ganz anders aus, und ja, wenn ich ehrlich bin: das war einer der Gründe, aus denen meine beiden alten, inzwischen sogar uralten Stuten für den Lebensabend nach Schleswig-Holstein umgesiedelt sind.
Auch wenn das für mich sehr hart war, sie herzugeben, aber: In der Ecke, so versicherten die Experten noch vor ein paar Jahren unisono, würden sich keine Wölfe ansiedeln, der Lebensraum passe einfach nicht. Und selbst wenn, Großtiere rissen sie nicht, und Pferde seien in der Herde geschützt, mit Hengst gleich doppelt. Es schien mir damals einfach sicherer.
Ich muß wohl nicht extra schreiben ,dass die Wölfe auch dieses Expertenwissen inzwischen längst Lüge gestraft haben, und so ist die Angst trotz aller Vorsichtsmaßnahmen immer da. Aber immerhin ist es noch nicht so weit wie in der vorherigen Ecke, in der Wölfe (Plural) auch schon mehrfach tagsüber an der Fohlenweide aufgetaucht sind. Ich hoffe also ,dass meine beiden alten Damen noch eines natürlichen Todes sterben dürfen. Aber das wird es sein, hinterher werde ich nach Jahrzehnten die Isi-Haltung aufgeben. Eingesperrte Pferde gehen in meinen Augen einfach nicht, und auf irgendein vernünftiges Regulieren der Wolfsbestände braucht man wohl nicht mehr zu hoffen. Da fühle ich mich nach gut 40 Jahren unfall- und verletzungsfreier Weidehaltung einfach nicht mehr berechtigt, Tiere einem solchen Risiko auszusetzen.
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Zur Risikominimierung würde auch gehören, dass die Naturnutzung in Wolfsgebieten eingeschränkt wird. Nicht, dass mir direkt unterstellt wird, ich würde nun Wölfe ausrotten wollen...
Dann könnte ich nicht mehr vor die Tür gehen.Und mit den Hunden im Wald und Feld nie mehr hier.
Die leben hier dicht an den Menschen. Wie ( ich schrieb es schon oft) unsere Goldschakale.
Und dennoch sieht man Wolf und Schakal selten, manchmal nie.
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Dann könnte ich nicht mehr vor die Tür gehen.Und mit den Hunden im Wald und Feld nie mehr hier.
Die leben hier dicht an den Menschen. Wie ( ich schrieb es schon oft) unsere Goldschakale.
Und dennoch sieht man Wolf und Schakal selten, manchmal nie.
Eingeschränkt heißt ja nicht direkt verboten. Bei Bekannten von mir hängen bspw. Schon Schilder, dass Hunde an der Leine zu führen sind, weil Wolfsgeblet. Ich selbst hätte dann auch ein Problem.
@san94
Um welche Tiere geht es denn und wie sind deine Haltungsvoraussetzungen vor Ort? Also wie wäre die Idee ohne Wölfe?Ich hätte gerne Schafe. Wir haben ausreichend eigene Wiesen. Ohne Wölfe würde ich einfach Zäune bauen wie „früher“. Vor 10 Jahren gab es hier viele kleine Hobbyhalter, am Dorfrand und in den Dörfern. „Unsere“ Rudel sind da leider nicht so unauffällig, der Großteil hat es aufgegeben. Die kommerziellen Schäfer haben auch alle mittlerweile HSH im Einsatz.
Meine Motivation es auf Kosten der Tiere einfach mal zu probieren ist auch gering. Also, entweder bekomme ich hier wirklich gute Zäune genehmigt (nachts würden wir auf jeden Fall aufstallen) oder ich werde es lassen. Wie die Zäune konkret aussehen müssen und ob ich mir das leisten will schaue ich dann mal, wenn es konkret werden könnte.
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Es handelt sich dabei um Rudel, in welchen bereits Wölfe entnommen wurden aufgrund von zahlreichen Rissen und Überwinden von Herdenschutzmaßnahmen.
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Eingeschränkt heißt ja nicht direkt verboten. Bei Bekannten von mir hängen bspw. Schon Schilder, dass Hunde an der Leine zu führen sind, weil Wolfsgeblet. Ich selbst hätte dann auch ein Problem.
In der Türkei oder „Osteuropa“ hängen eben auch keine Schilder, damit die der Natur entfremdeten Menschen, lesen Könnten! Die Betonung liegt auf könnten!m, wie man sich verhält in der Natur.
Ich find eher besser man richtet „Ballermannregionen“, macht nen Zaun drum, dass kein Tier reinkommt und da können die Ballermänner rein. Und die Naturgeniesser machen weiter das, was sie jetzt auch machen.
Ich darf schon soooo viel nicht, weil andere sich nicht benehmen können, dass es mir reicht und ich nicht noch mehr Verbote brauche.
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