Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Allein wenn man den Namen "Tichy" liest, sollte man wissen, was davon zu halten ist. Wirklich nicht viel.

    https://mediabiasfactcheck.com…ick-bias-and-credibility/

    Och, man kann sich schon mit solchen Artikeln sachlich auseinandersetzen, schließlich wird auf offizielle Quellen Bezug genommen.


    Unstrittig ist sicherlich, dass Wölfe lernfähig sind, um Schutzmaßnahmen zu überwinden und natürlich schnappen sie sich auch nicht nur das kranke, baumfressende Rotwild. Die aufgeführten tragischen Fälle sollen das ja beweisen. Aber dass z.B. die finanziellen Aufwendungen im Bereich Prävention drastisch gestiegen sind, sehe ich z.B. nicht als kritisch, weil es ja nur bedeutet, dass man verstanden hat, dass eine Koexistenz mit dem Wolf Geld kostet, und zwar mehr, als ohne ihn - nicht wirklich überraschend. Ein Bio-Landwirt wird da natürlich eine kritischere Meinung zu haben.


    Zu sagen, dass die Wölfe da bleiben sollen, wo sie schon immer waren, wie in Rumänien, hilft nur bedingt, denn dort ist man weniger zimperlich in der Anwendung von Maßnahmen, was im Artikel ja auch vorkommt (dagegen dein deutsches Gerichtsurteil, dass HSH nicht nachts/abends bellen dürfen)


    Dass darin der Mensch sein Ruhebedüfnis über das Bedrohungspotential des Wolfes stellt, kann ich nur als Realsatire einstufen, ist für mich aber typisch deutsch, bzw. in Deutschland fehlt einfach die 'Übung' wieder mit dem Wolf zu leben.


    Wenn die Anzahl trotz selbstregulierender Maßnahmen überhand nimmt, kann man auch dem Beispiel von Schweden folgen und die kleinste überlebensfähige Population erhalten und den Rest entnehmen. Je nach Interessenseite und Region wird diese höher oder niedriger ausfallen.

  • Auf offizielle Quellen unter Auslassung von wesentlichen Teilen und mit reißerischen Beschreibungen, genau das meint die Umschreibung "They may utilize strong loaded words (wording that attempts to influence an audience by using an appeal to emotion or stereotypes), publish misleading reports, and omit information that may damage conservative causes."

    Wenn es eine Quelle gibt, für die der Begriff "bias" geschaffen wurde, dann ist es Tichys Einblick. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

  • Ich find's halt besser, die Inhalte zu widerlegen, bzw. Fehlendes zu ergänzen (was z.B. bei Tichy ja umso leichter fallen sollte), als pauschal abzuqualifizieren, denn nicht jeder Mitleser hat Zeit und Muße sich umfassend zu informieren.

  • So Seiten wie https://ground.news/ oder https://www.allsides.com/unbiased-balanced-news sind für jeden verfügbar.

    Man muß sich wirklich nur entscheiden, diese auch zu nutzen statt so tendenziöse, beeinflussen wollende, verzerrende Quellen wie Tichys Fehlblick.

    Eine Quelle, die auch deine Sammelseiten referenzieren, ist


    Auch hier wird mehrheitlich die Anti-Wolfs-Schiene bedient, denn Formulierungen wie 'Bauern sagen, dass Wölfe zu sehr eine Bedrohung für Herdentiere darstellen' ist halt mehr Meinung als Fakt. Eine Meinung, der sich die EU Kommision allerdings anschließt, obwohl es genug sachliche und kritische Gegenargumente gibt.

  • Bauern sagen, dass Wölfe zu sehr eine Bedrohung für Herdentiere darstellen

    Hä? Wo ist denn das eine Meinung?

    Eine Meinung, der sich die EU Kommision allerdings anschließt, obwohl es genug sachliche und kritische Gegenargumente gibt.

    Zum Glück!



    Beutegreifer sind eine starke Bedrohung für Vieh. Wie kann man das abtun wollen. Wer meint, dass ein passender Zaun ausreichend wäre, der hat wohl noch nie Vieh gehabt. Auch ein Fuchs oder Waschbär ist beispielsweise eine starke Bedrohung für Geflügel in Freilandhaltung.


    Was dagegen hilft: Bejagung an den Weiden. Gut eigenen sich beispielsweise Lebendfallen oder Ansitzjagd. Und nein, davon stirbt Raubwild mit Sicherheit nicht aus.


    Alternativ könnte man die Tollwut hier auch wieder ansiedeln, die reduziert die Bestände dann alle paar Jahre drastisch auf ein Vertretbares Maß für die Umwelt.

  • Alternativ könnte man die Tollwut hier auch wieder ansiedeln, die reduziert die Bestände dann alle paar Jahre drastisch auf ein Vertretbares Maß für die Umwelt.

    Nicht lustig!

    Das war auch kein Witz, die Tollwut war vor ihrer Ausrottung ein wichtiger Regulator der Raubwildpopulation. Alle paar Jahre wurde diese nahezu null reduziert und die Niederwildpopulation konnte sich erholen.


    Ich will die auch nicht zurück. Aber ich bin auch weder Jagdgegner noch plädiere ich für einen totalen Schutzstatus von Raubwild damit wir in einer Industrienation sowas wie „Wildnisgefühl“ haben. Und ein natürlicher Regulator sind Seuchen.


  • Ich hätte es anders formulieren sollen, denn natürlich ist der Wolf gefährlich für Vieh - Verluste muss es deshalb zwangsweise geben.


    Ob diese Verluste schwerwiegender sind, als die Vorteile, die der Wolf mit sich bringt, wird Deutschland für sich noch ermitteln müssen.


    Ich weiß nicht, ob der folgende Arteikel schon verlinkt wurde, aber er beschreibt sehr detailiert die Sichtweise eines rumänischen Schäfers.

    Wölfe in Rumänien - "Effektive Sanitäter des Waldes"
    Das Bundeskabinett hat den erleichterten Abschuss von Wölfen beschlossen. Demnach dürfen Wölfe in Zukunft getötet werden, wenn ein ernster Schaden vorhanden…
    www.deutschlandfunk.de


    Von 14000 Schafen bei ihm in der Region werden 10-12 pro Jahr von Wölfen gerissen, was er für akzeptabel hält, u.a. auch weil er für entschädigt wird.

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