Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Die kommerziellen Schäfer haben auch alle mittlerweile HSH im Einsatz.
Dann wäre eine Herde, die rein mit technischem Herdenschutz geschützt wird, immer das schwächste Glied in der Kette und somit sehr attraktiv für das Rudel - ein Zaun, der nachts nicht reicht, reicht im Zweifel auch tagsüber nicht. Wölfe jagen nicht nur nachts. Die stellen sich drauf ein. Wenn schon Zaun-Überwindungs-Taktiken da sind, hat man schlechte Karten.
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Im Artikel wirds Tabu-Bruch genannt - Abschuss von Wölfen, die aktuell Welpen haben.
Tirol: Wölfe sollen trotz Welpen abgeschossen werdenZwei Wölfe in Tirol sollen abgeschossen werden, obwohl sie Welpen haben. Die beiden Tiere sollen bereits im Juli mehrere Schafe gerissen haben und wurden nun…www.salzburg24.atUnd: Wolf im Hannoverschem Stadtgebiet:
Hannover: Wolf im Stadtgebiet gesehenIn Hannover ist nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums am Dienstag ein Wolf gesehen worden. Mehrere Augenzeugen sollen dies berichtet haben.www.ndr.de -
Pfüüüüh, schwierig
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Ist ja auch immer die Sache mit genetischen Spuren, wurden die Schafe tatsächlich durch die Tiere getötet oder haben die nur bereits tote Tiere, die durch andere Wölfe oder auch Hunde getötet wurden, angeknabbert? Wie und wo wurden die Spuren entnommen? Kann man dadurch sicher auf eine Tötung durch den entsprechenden Wolf schließen? Welpen sollten allerdings schon ein Grund sein, derzeit von einem Abschuß abzusehen, die haben ganz sicher nichts verbrochen.
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Die Welpen gehen ja elendiglich zugrunde, wenn man die Elterntiere "entnimmt". Da wäre es ja schon fast humaner, die Welpen auch gleich zur Tötung freizugeben.
Aber bis der Beschluss gerichtlich überprüft ist, sind die Welpen wahrscheinlich entwöhnt. Wölfe und Almwirtschaft bleibt einfach ein Dilemma. Ich finde es für mich schwer, da Position zu beziehen, weil ich halt so gar nicht drinstecke. Almwirtschaft ist wichtig für den Alpenraum und es wird eh immer schwieriger, die Almen zu bewirtschaften...und jetzt noch der Wolf...Ich mag das Tier Wolf, aber...puh. Schwierig.
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Wölfe und Almwirtschaft bleibt einfach ein Dilemma.
Ja, es ist schwierig.
Alm ist nicht gleich Alm und nicht alles, was als "nicht schützbare Weidezone" deklariert wird, ist es auch.
Hier in BY sind da auch (auch, nicht nur) Flächen bei, bei denen man da schon anderer Meinung sein kann, auch, wenn der Herdenschutz da eine noch grössere Herausforderung ist, als so schon.
Aber es gibt eben auch Almen, die sind tatsächlich mit normalem Herdenschutz und auch gezielter Weideführung ein Alptraum bis unmöglich in Sachen Herdenschutz.
Auch mit Hirten, HSH und Nachtpferch. Die auch erstmal finanziert sein müssen.
Das Problem, das ich sehe - und ich würde meine Tiere nicht in "nicht schützbare Weidezonen" stellen - ist, dass der Schutz durch Abschuss immer nur ein vorübergehender sein wird, weil geeignete Habitate und da muss man den Alpenraum einfach zu zählen, sehr schnell wieder besetzt werden. Das ist also russisches Roulette auf Kosten der Weidetiere, denn der nächste Wolf ist quasi schon im Anmarsch. Meine Tiere würde ich dafür nicht hergeben.
Ich weiss da auch keine Lösung.
Ich finde die Schweizer Pilotprojekte da oft sehr gut - dort werden die Kosten für die Behirtung übernommen, Herden zusammengefügt und mit ebenfalls zusammengefügten HSH-Gruppen geschützt. Aber es gibt keine Herdenschutzlösungen, die wirklich überall einsetzbar sind.
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Was verdient man denn als Nachthirte und kann Moro da mit?
Frage für einen Freund
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Wahrscheinlich wird kein Weg daran vorbeiführen, die Wölfe massiv und so zu bejagen, dass sie deutlich merken, dass es Menschen sind, die sie da verfolgen. Sonst kann man - nicht morgen, nicht gleich, aber mittel- bis langfristig - diese ganzen Hirtenprojekte auch vergessen.
Ich mußte vor einiger Zeit die Erinnerungen von Peter Rosegger an seine Jugend als Bergbauernkind in den 1850er Jahren lesen. Und ich war total baff, wie oft da und in seinen Erzählungen völlig normal, selbstverständlich und nur am Rande erwähnt wurde, dass Hirte Sowieso oder die alte Bäuerin vom X-Hof von Wölfen zerrissen wurden, weil sie ihre Ziegen oder sonstiges Weidevieh verteidigten. Oder dass sein eigener Urgroßvater eine Nacht im Baum verbringen mußte, weil ein Wolfsrudel hinter ihm her war, was der Opa nur erzählens- und bemerkenswert fand, weil Wölfe doch eigentlich nur im Winter Menschen als Futter reißen.
Wenn die sich heute so weiter habituieren, immer mehr, immer näher, immer weniger menschenscheu, würde ich den Job irgendwann nicht mehr machen wollen. Es ist ja eh schon recht sportlich, sich zwischen Wolf und potentielle Beute zu stellen, und wenn dieser Wolf noch a.) im Plural auftritt und b) immer weniger Scheu zeigt, weil Menschen als ungefährlich erlebt werden ...tja.
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Zitat
weil geeignete Habitate und da muss man den Alpenraum einfach zu zählen, sehr schnell wieder besetzt werden.
Wenn sie dann von scheueren Wölfen besetzt würden und die durchs Bejagen scheu blieben, wäre doch schon viel gewonnen.
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Och Nö….. da hab ich dann doch Angst…. Ich dachte ich liege im moosigen Gras, schaue in den Sternenhimmel und trällere dabei ein schiefes Liedchen und die Wölfe wenden sich ob des akustischen Schreckens ab.
Eigentlich ist das Thema zu Ernst für mein albernes Kopfkino, sorry
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