Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Zitat
Ein Wolf der so durch den Wald trappst und dabei plötzlich einem Menschen gegenüber steht
Genau das passiert aber nicht. Dafür ist ein Wolf viel zu clever und hat viel zu gute Instinkte, um sich von einem durch die Gegend trapsenden Menschen sozusagen überrrumpeln zu lassen.
Wenn ein Wolf einem Menschen gegenübersteht, will er das und hat er einen Grund dafür: Generelles Neugierverhalten beim noch unerfahrenen ,welterkundenden Youngster, gezieltes Austesten/Abchecken beim Erwachsenen - oder eben für uns weniger harmlose Motive wie Revierverhalten oder Hunger.
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Nun ja, wir hatten hier ja in der Nachbarschaft vor Weihnachten Wölfe rund um die Uhr an einer Schafherde. Da wurde ebenfalls rund um die Uhr das volle Programm gefahren: Lärm, Discolichter ,Feuer, menschliche Nachtwache, die brüllte und in die Luft schoß. Nichts davon hat die Wölfe irgendwie interessiert, die Schafe mußten weg (dass einige dann eben in einem Hausgarten innerorts gerissen wurden, ist eine andere Geschichte).
Insofern kann ich mir auch absolut nicht vorstellen ,dass "Lärm" einen unserer Kulturwölfe in irgendeiner Weise beeindruckt. Bei den ersten Zuwanderern ,die noch das Gejagtwerden kannten, hätte das wohl noch geholfen. Bei dem, was die cleveren Tiere inzwischen gelernt haben, kann man's eher vergessen.
Ich rein persönlich, denke halt, es kommt schon drauf an, welche Intention hinter dem Verhalten des Wolfs steckt.
Ein Wolf der so durch den Wald trappst und dabei plötzlich einem Menschen gegenüber steht - klar wird Lärm da helfen. Gleiches gilt wahrscheinlich auch für einen, der noch nicht besonders erfahren ist und aus Neugier agiert.
Das das im Jagdmodus eher geringe Aussichten auf Erfolg hat ist irgendwie selbsterklärend. Letztendlich leben es unsere Hunde doch in einer gewissen Art vor. Einen Tunix zu vertreiben ist ja bekanntlich auch deutlich leichter als einen Hund mit ernsthafter Beschädigungsabsicht. Nur mit dem Unterschied, dass der Wolf halt ein ernsthaftes Raubtier ist.
Ich denke auch, dass es ausmacht, was den Lärm macht und in welcher Situation. Ein Mensch, der Lärm, wenn er einem Wolf begegnet ist für einen Wolf ganz sicherlich etwas anderes und wird dem Wolf in dem Moment ehr dazu bringen den Rückzug anzutreten. Das wird ein Wolf ganz sicherlich anders werten, als wenn man wie bei den Schafen versucht Lärm als Lösung dauerhafte Vergrämung einzusetzen.
Man sollte da wirklich zwischen grundsätzlicher Vergrämungsmaßnahme und der direkten Begegnung Mensch/Wolf unterscheiden.
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Ich bin echt zwiegespalten und möchte den Wolf gar nicht unbedingt bejagt sehen. Aber ich überlege halt ob gezielte, aktive Vergrämung noch ausreicht oder es schon zu spät dafür ist. Bei zweiteren sehe ich den Wolfsbestand halt zwangsläufig reglementiert. Wenn es nicht anders geht über aktive Jagd.
Aber ich bin absoluter Laie und nicht in der Position das angemessen zu bewerten.
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Zitat
Ein Wolf der so durch den Wald trappst und dabei plötzlich einem Menschen gegenüber steht
Genau das passiert aber nicht. Dafür ist ein Wolf viel zu clever und hat viel zu gute Instinkte, um sich von einem durch die Gegend trapsenden Menschen sozusagen überrrumpeln zu lassen.
Wenn ein Wolf einem Menschen gegenübersteht, will er das und hat er einen Grund dafür: Generelles Neugierverhalten beim noch unerfahrenen ,welterkundenden Youngster, gezieltes Austesten/Abchecken beim Erwachsenen - oder eben für uns weniger harmlose Motive wie Revierverhalten oder Hunger.
Das ist mir schon klar.
Aber wenn dir ein Wolf gegenüber steht ist selten die Intention - oh ein Mensch, den geh ich mal fressen. Wie in dem Video: Zielstation Futterquelle Maststation. Ja klar kann es sein, dass er da auf einen Menschen bei trifft. Je nach Hunger wird er auch austesten, ob er den Menschen umgehen sollte. Aber auch da - Lärm kann ihn da beeinflussen.
Dennoch wird Lärm da anders eingestuft als bei einem Raubtier im Jagdmodus, was du jetzt anbrüllst, während du dich zwischen ihn und seine Beute stellst. Und darauf zielt die Lärmempfehlung ja ab. Ausgangspunkt ist erstmal, dass der Mensch nicht das eigentliche Ziel ist. Zumindest nicht aus Hunger. Klar als Eindringling in seinem Revier mit einem Hund als Rivalen - da darf man sich durchaus fragen, ob Lärm an sich wirklich noch viel hilft.
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Also ich frag mich wirklich warum davon ausgegangen wird, der Wolf würde langfristig nicht an Menschen gehen.
Die meisten Menschen wären absolut wehrlos, da geht doch überhaupt keine Gefahr von aus.
Hier gehen die ja sogar an die Schweine, das ist für einen Wolf doch weitaus gefährlicher als ein Mensch.
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Also ich frag mich wirklich warum davon ausgegangen wird, der Wolf würde langfristig nicht an Menschen gehen.
Gegenfrage: wie kommst Du darauf, dass der Wolf langfristig an den Menschen gehen würde?
Es gibt eine Studie über 18 Jahre dazu: Neue Studie: Wahrscheinlichkeit von Wolfsangriffen - NABU (die Originalstudie ist dort auch verlinkt)
Zitat
Im Zeitraum von 2002 bis 2020 fanden die Wissenschaftler weltweit 489 Angriffe, von denen 26 tödlich endeten. Schwerpunktregionen für Konflikte sind der Iran, die Türkei und Indien. Der Großteil (78 Prozent) der Angriffe lässt sich auf eine Erkrankung mit Tollwut zurückführen.Ich finde das echt wenig. Vor allem, wenn da auch noch 78% auf Tollwut zurück zu führen sind.
Letztes Jahr starben 2.780 Menschen alleine in Deutschland im Strassenverkehr. 2023 sind 16.188 Menschen in Deutschland bei häuslichen Unfällen gestorben. Durch Hunde sterben jährlich durchschnittlich 1 - 6 Menschen hier (meines Wissen schon ewig niemand mehr durch Tollwut verursacht). Hier sterben jährlich im 3-stelligen Bereich Menschen durch Morde
Mal ganz ernsthaft und keinesfalls provokant gemeint: woher kommt die Angst vor dem Wolf? Das Risiko ist ja deutlich geringer als die im vorherigen Absatz genannten Zahlen.
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Naja
Auch mein Bedürfnis an Tollwut oder einem Verkehrsunfall zu sterben ist im Minusbereich angesiedelt
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Naja
Auch mein Bedürfnis an Tollwut oder einem Verkehrsunfall zu sterben ist im Minusbereich angesiedelt
Ich denke mal grundsätzlich hat keiner das Bedürfnis an was auch immer zu sterben. Ich zumindest nicht
Aber ich frage mich warum viele Angst vor dem Wolf haben, aber sich bedenkenlos jeden Tag zigfach größeren Risiken aussetzen ohne nachzudenken. Warum dann die zahlenmässig dazu unbegründete Angst vor dem Wolf?
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Also ich frag mich wirklich warum davon ausgegangen wird, der Wolf würde langfristig nicht an Menschen gehen.
Die meisten Menschen wären absolut wehrlos, da geht doch überhaupt keine Gefahr von aus.
Hier gehen die ja sogar an die Schweine, das ist für einen Wolf doch weitaus gefährlicher als ein Mensch.
Die meinst die Frage ironisch oder!?
Falls nicht - weil ich mich nicht in der Welt von Sagen und Mythen bewege. Ich gehe erstmal vom normalen Raubtier Wolf aus und nicht von Werwölfen.
Die Chance auf die Entwicklung sogenannter Menschenfresser ist verschwindend gering. Die Chance vom Haushund auf der Straße getötet zu werden ist deutlich höher, als dass ein Wolf unterwegs entscheidet, dass du lecker aussiehst. Begründung hast du ja oben von SabineAC69.
Natürlich als Eindringling im Revier von einem Wolfrudel wahrgenommen und angegriffen zu werden, kann auch ein recht schlechtes Ergebnis für den Menschen haben. Aber solange die Chance so verschwindend gering ist, gibt es Dinge vor denen man sich im Leben mehr ängstigen muss.
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Also ich frag mich wirklich warum davon ausgegangen wird, der Wolf würde langfristig nicht an Menschen gehen.
Gegenfrage: wie kommst Du darauf, dass der Wolf langfristig an den Menschen gehen würde?
Es gibt eine Studie über 18 Jahre dazu: Neue Studie: Wahrscheinlichkeit von Wolfsangriffen - NABU (die Originalstudie ist dort auch verlinkt)
Zitat
Im Zeitraum von 2002 bis 2020 fanden die Wissenschaftler weltweit 489 Angriffe, von denen 26 tödlich endeten. Schwerpunktregionen für Konflikte sind der Iran, die Türkei und Indien. Der Großteil (78 Prozent) der Angriffe lässt sich auf eine Erkrankung mit Tollwut zurückführen.Ich finde das echt wenig. Vor allem, wenn da auch noch 78% auf Tollwut zurück zu führen sind.
Letztes Jahr starben 2.780 Menschen alleine in Deutschland im Strassenverkehr. 2023 sind 16.188 Menschen in Deutschland bei häuslichen Unfällen gestorben. Durch Hunde sterben jährlich durchschnittlich 1 - 6 Menschen hier (meines Wissen schon ewig niemand mehr durch Tollwut verursacht). Hier sterben jährlich im 3-stelligen Bereich Menschen durch Morde
Mal ganz ernsthaft und keinesfalls provokant gemeint: woher kommt die Angst vor dem Wolf? Das Risiko ist ja deutlich geringer als die im vorherigen Absatz genannten Zahlen.
Der Punkt ist aber: dort werden Wölfe bejagt und haben die Scheu vor dem Menschen verinnerlicht. Und trotzdem kommt es bei passender Gelegenheit zu Angriffen. Hier züchten wir uns eine große Wolfspopulation ohne diese Scheu heran.
Schlimm genug, wenn Menschen durch andere Ursachen zu Tode kommen. Daraus zu schließen, das zusätzliche potentielle Wolfsopfer vernachlässigbar sind, finde ich etwas zynisch.
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