Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Ich glaube grundsätzlich sind wir da gedanklich gar nicht so weit auseinander WorkingDogs.
Ich hab ja vor einigen Tagen bereits gesagt, dass kein Extrem gut ist in Bezug auf Wolfshasser und -lieber.
Ich glaub halt nur bei vielen nicht, dass es sich um eine Urangst handelt. Sondern da einfach Angst vor der Unbekannten mit rein spielt. Und diese Angst mit potentieller Menschenjagd zu schüren finde ich persönlich unpassend. Weil aktuell die Fakten dagegen sprechen. Lernketten beispielsweise bei Jagd auf Weidetiere zu unterbrechen und den Mensch als wehrhafte Gefahr zu etablieren habe ich da explizit befürwortet.
Die Frage ist halt nur wie immer - wo will man die Grenze ziehen. Und ja während der Paarungszeit mit seinem Hund in Wolfsterritorium im Wald wandern zu gehen, kann man machen. Muss man aber nicht. Wenn das Territorium eben die Stadt ist, gehört der Wolf für mich bejagt. Entweder haben wir dann eine Überpopulation oder zu wenig fressbares Wild im Revier. Hat der Wolf keinen natürlichen Feind muss der Mensch den Job übernehmen. Das ist der Preis für das kaputte Ökosystem an der Stelle, den der Mensch zahlen muss. Wolf schießen statt Bambi und Klopfer, um die kümmert sich ja der Wolf.
Das einzige Problem bis dahin sehe ich an der fehlenden Erfahrung die wir in Deutschland damit haben.
Übrigens wäre der Respekt auch damit und die erlernte Scheu wieder hergestellt. Denn es gibt ja nun eben auch nachweislich problemfreie Zonen wo Wolf lebt ohne aufzufallen. Und tut was man von ihm erwartet.
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Es kommt nicht von ungefähr wie gewisse Dinge in anderen Ländern wo Wölfe leben gehandhabt werden.
Es gab und gibt gezielte Angriffe auf Menschen , das hat man ohnehin bei zich Raubtieren weltweit . Und zwar weit ab von " wollte sich verteidigen".
Was daran so schwer zu begreifen ist kann ich nicht nachvollziehen.
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Es gab Zonen in denen Wölfe unauffällig gelebt haben, aber selbst da gibt es inzwischen ernsthafte Probleme, weil jegliches Wolfsmanagement aus politischen Gründen kategorisch abgelehnt wurde. Wenn ich da so an Niedersachsen denke...
Und so überzeugend ich Studien sonst finde, ich kenne kein Land außer Deutschland in dem ein Wolf es nicht bereut in Sichtweite von Menschen gekommen zu sein. Da sind allein Wolfssichtungen eine Seltenheit, wo sie hierzulande schon zum Alltag gehören.
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Ich bin echt zwiegespalten und möchte den Wolf gar nicht unbedingt bejagt sehen. Aber ich überlege halt ob gezielte, aktive Vergrämung noch ausreicht oder es schon zu spät dafür ist. Bei zweiteren sehe ich den Wolfsbestand halt zwangsläufig reglementiert. Wenn es nicht anders geht über aktive Jagd.
Das Grundproblem ist doch, dass sich alle zuständigen Stellen fleißig darauf "ausruhen", dass der Wolf ja "scheu ist", und deswegen keine Gefahr darstellt. Das jedes Nutztier, was gerissen wird, einfach nur zu schlecht gesichert ist, und dass man ja schließlich den Wolf zu schützen habe. Und genau deswegen passiert im Grunde seit Jahren gar nichts. Also, mal abgesehen davon, dass in einer Kulturlandschaft die Population des Wolfes wächst und wächst. Ich denke leider, dass der Zug, dass man "einfach nur vergrämen" könnte, echt abgefahren ist. Das hätte denke ich am Anfang geklappt. Mittlerweile sind wird einfach durch die Zahl der Wölfe pro qm (im Vergleich zu anderen Ländern, wo der Wolf nie weg war) schon nicht mehr in der Situation, es so anzugehen.
Aber genau die Risikobetrachtung ist es doch, um die es mir geht. Die Chance von einem Wolf angegriffen zu werden, liegt nach der Studie und den Zahlen im quasi unmöglichen Bereich. Und trotzdem bestehen so viele Bedenken und bei einigen auch Ängste. Warum dann diese Bedenken beim Wolf, die sich sachlich auf Zahlen basiert nicht erklären lässt?
Aber die Studien beziehen sich ja auf Regionen, in denen der Wolf nicht uneingeschränkt geschützt wird? Von daher hinkt der Vergleich ja schon ein wenig. Und nachdem der Wolf bei uns halt langsam weiß, dass der Mensch eher als "harmlos" einzuordnen ist, halte ich es zwar nicht für das erste, was passieren wird - würde aber auch nicht davon ausgehen, dass es sonstwie unwahrscheinlich ist.
Und so überzeugend ich Studien sonst finde, ich kenne kein Land außer Deutschland in dem ein Wolf es nicht bereut in Sichtweite von Menschen gekommen zu sein. Da sind allein Wolfssichtungen eine Seltenheit, wo sie hierzulande schon zum Alltag gehören.
Gibt es, auch weil es "im EU Recht steht", denn noch ein zweites Land, was den Wolf so uneingeschränkt schützt? Denn das wäre dann ja der passende Vergleich. Mein Eindruck ist, nein, das ist eher ein "deutsches" Phänomen? (bitte belehrt mich, wenn es anders ist, und ich es einfach noch nicht gefunden habe, wo).
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Gibt es, auch weil es "im EU Recht steht", denn noch ein zweites Land, was den Wolf so uneingeschränkt schützt? Denn das wäre dann ja der passende Vergleich. Mein Eindruck ist, nein, das ist eher ein "deutsches" Phänomen? (bitte belehrt mich, wenn es anders ist, und ich es einfach noch nicht gefunden habe, wo).
Niederlande und Belgien (auch wenn da die Population noch nicht so hoch ist wie bei uns, bevor das jetzt wer anmerkt, ging mir nur um die rein sachliche Beantwortung der Frage). In Polen dürfen auch keine Wölfe gejagt werden (Population wird mit 1.900 bis 3.000 angegeben). Wie es in anderen europäischen .Länder aussieht, weiß ich nicht.
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(auch wenn da die Population noch nicht so hoch ist wie bei uns, bevor das jetzt wer anmerkt, ging mir nur um die rein sachliche Beantwortung der Frage).
Danke erst mal für die Antwort - aber in Klammern steht im Grunde auch das Problem, bzw. ein Teil davon - denn scheinbar vermehrt sich der Wolf bei uns weit umfassender bei weit weniger Platz als in anderen Ländern....
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Wie es in anderen europäischen .Länder aussieht, weiß ich nicht.
Weil ich mich gerade mit dem Baltikum beschäftige:
Estland - bejagt den Wolf in einer gewissen Größenordnung (2023: 144 Wölfe)
Lettland - bejagt ebenfalls, 2023 300 Wölfe
Litauen - hier werden jährlich Wölfe erschossen, eine konkrete Zahl habe ich nicht gefunden
Skandinavien
Schweden hat 2023 75 Wölfe erschossen - Schweden hat allerdings ein großes Thema mit illegalen Abschüssen
Norwegen bejagt den Wolf, konkrete Zahlen habe ich nicht gefunden
Finnland jagt auch, aber ich habe keine Zahlen gefunden
Insgesamt wird der Wolf in den Schweden und Norwegen wohl so stark bejagt, dass er genetisch verarmt ist und einen hohen Inzuchtkoefizienten hat.
Estland ist ungefähr so groß wie Niedersachsen und hat ca 300 Wölfe, 1000 Bären und 800 Luchse. Für Estland habe ich übrigens gefunden, dass es zuletzt 1980 einen tödlichen Angriff von einem tollwütigen Wolf auf eine alte Frau gab.
Kann sein, dass es seriösere Zahlen gibt, ich habe jetzt nur oberflächlich recherchiert.
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Wurde glaube noch nicht geteilt oder ?
https://www.pirsch.de/news/auf…u-vom-wolf-gebissen-40996
Interessant ist wenn man den Ort zusammen mit Wolf googled gab's da wohl auch schon nen Wolf der nen Schäfer gebissen hat und nen Wolf der nen Radfahrer verfolgt hat.
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Es gab Zonen in denen Wölfe unauffällig gelebt haben, aber selbst da gibt es inzwischen ernsthafte Probleme, weil jegliches Wolfsmanagement aus politischen Gründen kategorisch abgelehnt wurde. Wenn ich da so an Niedersachsen denke...
Welche Probleme gibt es dort?
Meinst du Probleme beim Reißen von Vieh?
Oder Problemverhalten in Bezug auf Menschen?
Wirklich ernsthafte Frage, weil ich nun schon im 15. Jahr in Deutschlands dichtbesiedelten Wolfsgebiet lebe und oft nur Minuten später Wolfsspuren kreuze.
Die Probleme um Viehhaltung ist klar, da wär mir auch anders. Ich mein jetzt als Hundehalter oder auch als Nicht-Hundehalter.
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Für mich sind sehr regelmäßige Wolfssichtungen von Spaziergängern schon ein Problemverhalten in Bezug auf Menschen. Und ja die gibt es in Brandenburg nicht.
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