Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Wenn ich "Japan Bären" bei Google suche, werden mir irgendwie nur Links angezeigt, die nicht von einer friedlichen Koexistenz erzählen.


    "Ein Land voller Problembären"

    "Bär bestzt Supermarkt in Japan"

    "Zahl der Baunbärenangriffe steigt in Japan auf Rekordhoch"
    "Braunbär nach Amoklauf in Militärbasis erschossen"


    Bären verlieren auch dort zunehmend die Scheu und dringen bei der Nahrungssuche in die Städte ein. Ich glaube, allzu fern ist der Ruf nach Reduktion der Bären auch in Japan nicht mehr entfernt :)

  • Deutschland hat 11,4 Millionen (!) Hektar Wald. Die großen zusammenhängenden Waldgebiete bieten Raum für weitaus mehr Wolfsrudel, als derzeit dort leben.

    Nochmal: ein Forst ist kein Wald.


    Bären und kaum einer schreit nach deren Reduktion!

    Ist halt nicht wahr, egal wie oft dieses „Argument“ kommt.


    Jeder Beutegreifer bedient sich, wenn er die Wahl hat,.
    an der leichtesten Beute, die er ergattern kann. In Deutschland leben dank Überhege über 2 Millionen Rehe, noch mehr Wildschweine (die im übrigen potentiell weitaus gefährlicher sind, als Wölfe) , über 200 000 Rothirsche sowie etliches an kleinerem Wild. Mehr als reichlich für ein paar Tausend Wölfe.
    Wenn das Reh leichter zu erbeuten ist, als das Schaf, wird der Wolf ihm immer den Vorzug geben. Durchdachter Herdenschutz macht also Sinn.

    Warum wird da eigentlich immer gelogen?


    Und wenn Wölfe pro Jahr vielleicht gar 10 000 Schafe töten (was sie noch lange nicht tun) , würde das knapp 7 Promille des deutschen Schafbestandes ausmachen.
    Aber das wäre ja völlig unzumutbar!

    Lässt sich leicht sagen wenn man offenbar selbst keine Tiere hält und nicht betroffen ist.

  • Grade das Argument mit den Viehbeständen trügt halt. Die meisten Nutztiere leben in Hallen von Großbetrieben, in geschlossenen Systemen.


    Grade die Kleinstbestände in Privathand sind die die rote Liste Rassen und deren Genetik noch erhalten und im „Promillebereich“ betroffen sind. Wo innerhalb kürzester Zeit die Zuchtlinien wegfallen bei Übergriffen.


    Eine Genetik die erhalten bleiben muss, in unser aller Interesse! Das ist nicht anderes als das ganze F1-Saatgut womit kein Mensch mehr eigenes Saatgut produzieren kann.

  • Nochmal: ein Forst ist kein Wald.

    Findest du diese von dir gewählte Definition für die Diskussion relevant? Wenn ja, wieso?

    Ja, selbstverständlich.


    Ein Forst ist nichts anderes als ein Acker, ein bewirtschaftetes Element unserer Kulturlandschaft.


    Ein Wald ist wesentlich naturnäher, darf sich selbst entwickeln und verjüngen. Für Wälder ist bei uns kaum noch Raum, wo gibt es beispielsweise noch sowas wie auwälder?


    Das ist als würdest du eine naturbelassene Moorlandschaft mit einem Kartoffelacker gleichsetzen. Und letzteren als ökologische Natur bezeichnen.


    Und wir hier in Niedersachsen, in einer Region mit der höchsten Wolfsdichte und viel Tierhaltung und Landwirtschaft haben nun mal Forste und keine Wälder. Daher auch der Begriff „Forstwirt“ äquivalent zu „Landwirt“ oder „Tierwirt“. Wir hier mit den Problemen haben keine Wälder, wir haben hoch-bewirtschafte (Staats-)Forste.


    Natürlich haben wir viel Rehwild, wobei die Rotwildbejagung seit dem Wolf an vielen Stellen freiwillig ruht weil das auch am Wild nicht spurlos vorbei geht und auch dem Rehwild merkt man den Wolf deutlichst an.


    Wir sind eine Industrienation. Wir alle wollen eine warme Bude, ein Dach über dem Kopf, was zu essen und kaum etwas draußen hat noch was mit Natur zu tun. Dazu kommt noch der immer schlimmer werdende Ordnungszwang, jeder Grünstreifen hier wird mittlerweile gemäht als wäre es ein Sportplatz. Laubbläser im Wald damit Spaziergänger ja keine dreckigen Schuhe bekommen, invasive Pflanzen und Tiere soweit das Auge reicht, unsere Naturscutzgebiete Sind voll mit Springkraut, Ambrosia und Kirschlorbeer.


    Es gibt hier kein natürliches Gleichgewicht und es wird hier auch keines mehr geben, das wurde in den letzten Jahrzehnten erfolgreich kaputt gemacht und der Trend geht weiter.


    Man wird den Wolf in das Konzept integrieren müssen, was sich hier etabliert hat. Ausgewiesene Flächen, bejagung, Schonzeiten. Rotwild lebt beispielsweise auch genetisch isoliert in festgeschriebenen Revieren. Interessiert sich keine Sau für.

  • Deshalb kommen unsere Speisepilze mittlerweile auch hauptsächlich aus Osteuropa. Weil unsere Forstwirschaft die Myzelle zerstört und wir eben keine Wälder mehr haben, sondern hochbewirtschaftete Forste.

  • Ich habe deswegen gefragt, weil auch eine Bewirtschaftung einem Ökosystem ja keinen kompletten Abbruch tut. Den Wolf wird es prinzipiell erstmal nicht sonderlich interessieren, ob die Bäume, zwischen denen er lebt, von Menschen gepflanzt wurden oder nicht. Daher sehe ich nicht, was an den Aussagen/Behauptungen "wir haben hier x ha Wald" und "in den zusammenhängenden Waldgebieten Deutschlands wäre durchaus Platz für viele Wölfe" sich inhaltlich relevant ändern würde, wenn man "Wald" durch "Forst" tauscht.

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