Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Doch natürlich. Auch der Stadtwald der weder in der Stadt ist noch ein Wald zählt dazu. Und ja da will ich auch keine Wildschweine, weil zu gefährlich und spätestens wenn die hier heimisch werden ziehe ich sofort auf's Land zurück :ka: Man darf jetzt gerne Berlin in den Ring werfen wo das angeblich ganz friedlich geht.

    Ich habe keine Angst vor Wildschweinen, sie stören mich auch nicht. Nur hier, extrem dicht besiedelt, sind sie schneller zahm, als man gucken kann. Kein Platz, leider. Dabei ist die Wilddichte hier sonst wesentlich höher als früher auf dem Land. Stört nicht, auch wenn ich mich an Wildkaninchen im Garten und Fuchs im Innenhof gewöhnen musste. Sonst waren sie doch weiter weg und scheuer, unbeobachteter.


    Bevölkerung war noch nie gleichmäßig verteilt und gerade Japan ist ein Extrembeispiel. In den Städten gestapelt und das Land nahezu ausgestorben. In meinem Augen absolut nicht erstrebenswert.

  • Ich habe deswegen gefragt, weil auch eine Bewirtschaftung einem Ökosystem ja keinen kompletten Abbruch tut. Den Wolf wird es prinzipiell erstmal nicht sonderlich interessieren, ob die Bäume, zwischen denen er lebt, von Menschen gepflanzt wurden oder nicht. Daher sehe ich nicht, was an den Aussagen/Behauptungen "wir haben hier x ha Wald" und "in den zusammenhängenden Waldgebieten Deutschlands wäre durchaus Platz für viele Wölfe" sich inhaltlich relevant ändern würde, wenn man "Wald" durch "Forst" tauscht.

    Es geht bei der Betrachtung aber nicht rein um den Wolf, der als Kulturfolger sowieso auf der Gewinnerseite steht.


    Nach wie vor verstehe ich das Argument aber sowieso nicht, weil hier niemand schreibt dass ein Wolf ausgerottet werden soll, den meisten geht es doch rein um eine bejagung bei Auffälligkeiten. Und das schreibe ich jetzt als Tierhalter, nicht als Jäger. Da drückt der Schuh eher.

  • Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum der Wolfsbestand nicht reguliert werden soll. Hier ist keiner PRO den Wolf auszurotten oder wahllos zu schiessen!


    Es geht darum überhaupt eine Chance zu haben, das Mensch und Wolf möglichst konfliktarm miteinander koexistieren können.


    Das Zeitfenster der Vergrämung, um den Wolf scheu zu halten, hat sich fast geschlossen. Inzwischen geht es einigerorts scheinbar nicht mehr ohne aktive Bestandsregulierung. Wenn jetzt erstmal die „Problemfälle“ entnommen werden und aktiv vergrämt werden darf wäre ein erster Schritt zur friedlichen Koexistenz getan. Vielleicht (hoffentlich) reicht das schon.


    Warum muss es immer schwarz oder weiß geben? Es gibt viele Schritte zwischen „der Wolf hat absolute Narrenfreiheit“ und „wir knallen einfach alle ab“.

  • Über Rehwild wäre ich total froh, da liege ich dem Pächter vor Ort ständig in den Ohren er solle doch bitte bitte mal ansitzen. Die verbeißen mir die ganzen jungen Wildgehölze und Obstbäume. Ich selbst gehe nur auf Raubwild. Aber leider halten sich die Wölfe da auch nicht dran und stören lieber die Großtierhalter.


    Es wäre schön wenn das in der Praxis alles so wäre wie in der Theorie.

  • Ich habe deswegen gefragt, weil auch eine Bewirtschaftung einem Ökosystem ja keinen kompletten Abbruch tut. Den Wolf wird es prinzipiell erstmal nicht sonderlich interessieren, ob die Bäume, zwischen denen er lebt, von Menschen gepflanzt wurden oder nicht. Daher sehe ich nicht, was an den Aussagen/Behauptungen "wir haben hier x ha Wald" und "in den zusammenhängenden Waldgebieten Deutschlands wäre durchaus Platz für viele Wölfe" sich inhaltlich relevant ändern würde, wenn man "Wald" durch "Forst" tauscht.

    Der Zweck ändert die Art des Umgangs damit - und der Zweck eines Fostes ist der Anbau und die Ernte von Holz - daher werden dort von den Jägern sehr hohe Abschusszahlen gefordert, damit das Wild nicht die Babybäume anknabbert - das beißt sich logischerweise mit der Theorie "dem Wolf mehr Wild übrig lassen

  • Ich habe deswegen gefragt, weil auch eine Bewirtschaftung einem Ökosystem ja keinen kompletten Abbruch tut. Den Wolf wird es prinzipiell erstmal nicht sonderlich interessieren, ob die Bäume, zwischen denen er lebt, von Menschen gepflanzt wurden oder nicht. Daher sehe ich nicht, was an den Aussagen/Behauptungen "wir haben hier x ha Wald" und "in den zusammenhängenden Waldgebieten Deutschlands wäre durchaus Platz für viele Wölfe" sich inhaltlich relevant ändern würde, wenn man "Wald" durch "Forst" tauscht.

    Der Zweck ändert die Art des Umgangs damit - und der Zweck eines Fostes ist der Anbau und die Ernte von Holz - daher werden dort von den Jägern sehr hohe Abschusszahlen gefordert, damit das Wild nicht die Babybäume anknabbert - das beißt sich logischerweise mit der Theorie "dem Wolf mehr Wild übrig lassen

    Ich sag nur „Wald vor Wild“. Stößt auch bei den Jägern nicht immer auf Verständnis, auch die ASP-Politik ist sowas wo man als Jäger nicht „Juhu“ schreit.

  • Und wenn Wölfe pro Jahr vielleicht gar 10 000 Schafe töten (was sie noch lange nicht tun) , würde das knapp 7 Promille des deutschen Schafbestandes ausmachen.
    Aber das wäre ja völlig unzumutbar!


    Das kann nur jemand schreiben, der die Schafe nicht selber züchtet, aufzieht und versorgt. Ein "nehmt doch einfach hin, dass Eure Tiere getötet werden, so viele sind das ja nun auch nicht" - naturnah ist eine Sache, aber das ist für mich einfach keine vernünftige Herangehensweise an dieses Problem. Sorry.


    Es geht darum überhaupt eine Chance zu haben, das Mensch und Wolf möglichst konfliktarm miteinander koexistieren können.


    Das Zeitfenster der Vergrämung, um den Wolf scheu zu halten, hat sich fast geschlossen. Inzwischen geht es einigerorts scheinbar nicht mehr ohne aktive Bestandsregulierung. Wenn jetzt erstmal die „Problemfälle“ entnommen werden und aktiv vergrämt werden darf wäre ein erster Schritt zur friedlichen Koexistenz getan. Vielleicht (hoffentlich) reicht das schon.


    Sooooo lange wird schon debattiert, und argumentiert, und jeder, der auch nur vorsichtig äußert, dass man den Wolf besser einschränken sollte (ich sage es ja immer, großer Beutegreifer ohne Feinde wird uneingeschränkt geschützt.... für mich macht das so in der Form einfach überhaupt keinen Sinn, wenn die Wölfe sich dabei immer weiter ausbreiten, und eben KEINE Scheu mehr zeigen, weil sie es schlicht nicht BRAUCHEN, weil sie ja WISSEN, dass vom Menschen keine Gefahr ausgeht.... ) ist automatisch "Wolfshasser", und gegen die Natur und so weiter. Ich bin immer noch nicht gegen den Wolf per se - sondern gegen einen UNEINGESCHRÄNKTEN Schutz des Wolfes.



    Warum muss es immer schwarz oder weiß geben? Es gibt viele Schritte zwischen „der Wolf hat absolute Narrenfreiheit“ und „wir knallen einfach alle ab“.


    Ich kann da leider nur einmal danke sagen.... aber das ist es doch - danke, danke, danke - wir dürfen uns nicht so am schwarz und weiß festbeißen, sondern Möglichkeiten schaffen, mit denen eine Koexistenz möglich ist!!

  • Ich kann da leider nur einmal danke sagen.... aber das ist es doch - danke, danke, danke - wir dürfen uns nicht so am schwarz und weiß festbeißen, sondern Möglichkeiten schaffen, mit denen eine Koexistenz möglich ist!!

    Genau das ist das Problem, was ich in den sozialen Medien sehe: 2 extreme Lager.


    Bzgl. Herdenschutz muss meiner Meinung nach auch bei vielen Tierhaltern noch ankommen, dass sie auch selber etwa tun müssen dafür. In NRW gibt es z.b. die Wikiwolves. Die unterstützen mit Manpower beim Zaunbau. Hier bei uns im Kreis hat das bisher nur ein einziger Schafhalter genutzt. Jetzt mal unabhängig von der Diskussion, wie sicher solch eine Umzäunung ist. Aber ich persönlich finde, wenn man nichts selber dafür tut, seine Weidetiere besser zu schützen, dann muss man sich dann auch nicht wundern, wenn die eigenen Tiere gerissen werden. Vor kurzem gab es noch irgendwo den Fall, da waren Tiere gerissen worden. Ein paar Wochen später passierte dann wieder das gleiche. Das Zaunmaterial lag unbenutzt auf dem Hof. Da kann ich dann nicht wirklich Mitleid mit dem Halter haben. Wenn mir ein Tier gerissen wird, würde ich meine Tiere nicht mehr rauslassen, bis ich die Zäune verbessert habe. Einfach dann nichts tun ist ein Unding für mich. Wenn mir doch schon mal ein Tier gerissen wurde, muss ich doch davon ausgehen, dass der Wolf wieder kommt. Geht mir das am Popo vorbei, dann brauche ich beim nächsten Riss nicht jammern.

  • Hier am Segeberger Forst ist wohl die Leitwöfin ihrem grössten Feind zum Opfer gefallen - sie ist von einem Auto erlegt worden. Offensichtlich laktierend, also liegen jetzt 4-6 Saugwelpen irgendwo in einer (nicht bekannten) Höhle und verhungern. Auch nicht schön,!

    LG

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