Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Nur mal so aus Perspektive eines Ortsvereins (in Nicht-Wolfsgebiet):
Alle Gewinne, die hier durch irgendwas gemacht werden, werden in weitere Projekte gesteckt. Und ja, wenn Geld da ist, wird auch mal eine Fläche gekauft und liebevoll ehrenamtlich gepflegt. Falls da irgendwo Geld abfällt, wird das wieder investiert. In Werkzeuge, Brutkästen, Pflanzen, Motorsägen, Gartenmaterial, Weiterbildung. Es gibt niemanden, der davon profitiert, abgesehen vom Ego oder der mentalen Gesundheit der ein oder anderen Person und eben (so zumindest das Ziel) der Natur.
Wie die Organisation im Bundesverband läuft, weiß ich nicht. Erwünscht wäre es definitiv nicht, dass da irgendwer die Hände aufhält. Rechtens wohl auch nicht.
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Das glaube ich dir sofort und ungesehen.
Darum betone ich durchaus immer wieder, dass es mir ums verstehen geht. Nicht ums werten.
Aber da du soweit in der Szene der Jäger steckst.Mal davon ausgehend, dass die Gesetze es erlauben und es gesellschaftliche Akzeptanz fände - wie realistisch ist eine 24/7 Weideschützung durch Jäger für ALLE Nutztiere in Deutschland, damit ein Wolf nie wieder zum Jagderfolg käme!? Und was für Auswirkungen hätte die permanente Präsenz von Waffen auf Fluchttiere, die eingezäunt sind?
Ich meine das ist es ja, was du dir teils wünschen würdest, wenn ich das richtig verstehe. Eine Erlaubnis den Wolf zu schießen, um deine Tiere zu schützen. Dafür braucht es doch aber mehr als nur ab und an mal eine Jagdaktion, oder? Oder wartet man in dieser Theorie, bis es zu Rissen kommt. Und wie soll das praktisch umgesetzt werden?
Nein, braucht es nicht, du kennst doch deine Tiere und oft reicht es schon aus wenn man bei Rissen einfach reagieren darf. Genauso siehst du doch was im Revier abgeht.
Wir produzieren auch unser Fleisch selbst, da muss ich auch nicht die halbe Nachbarschaft versorgen, sondern darf ganz egoistisch nur an uns denken und tue trotzdem „was Gutes“.
Es gibt auch noch sowas wie Eigenverantwortung.
Und wenn mir trotz Erlaubnis der Wolf alles wegreißt weil ich nicht vorgesorgt habe, dann bin ich da auch selbst schuld. Momentan darf man sich aber nicht wehren.
Bei diesem ganzen Extremismus-Menschenkram bin ich raus, das ist mir zu arrogant.
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Meiner zugegebenermaßen sehr oberflächlichen Recherche nach macht man das meiste Geld mit Ausgleichsflächen nicht, indem man sie kauft und behält, sondern indem man Handel damit betreibt.
Das machen in größerem Stil dann solche Firmen:
https://www.kompensationsmarkt…c36SL5gX73JEaAlr1EALw_wcB
Ob der NABU nun überall wie ein Geier auf die - ich nenne es mal - wolfsgeschädigten Flächen lauert, um sie gewinnbringend an Unternehmen zu verkaufen? Würde ich erstmal ganz stark bezweifeln.
Zumal es zumindest bei uns auch das ein oder andere starke Interesse des NABU an Weideviehhaltung gibt. Aber eher etwas willkürlich und indirekt. Hier und da eine Streuobstwiese und Steinkauzröhren sind bei uns zum Beispiel Thema. Aber sind halt alles nur (ehrenamtliche) Menschen und worauf sich örtlich fokussiert wird, ist einfach eher zufällig. Worauf man eben so Lust hat. Auf den Wolf scheinen einfach viele Leute Lust zu haben. (Und viele andere aus Gründen eben nicht... aber das ist die andere Seite.)
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Das glaube ich dir sofort und ungesehen.
Darum betone ich durchaus immer wieder, dass es mir ums verstehen geht. Nicht ums werten.
Aber da du soweit in der Szene der Jäger steckst.Mal davon ausgehend, dass die Gesetze es erlauben und es gesellschaftliche Akzeptanz fände - wie realistisch ist eine 24/7 Weideschützung durch Jäger für ALLE Nutztiere in Deutschland, damit ein Wolf nie wieder zum Jagderfolg käme!? Und was für Auswirkungen hätte die permanente Präsenz von Waffen auf Fluchttiere, die eingezäunt sind?
Ich meine das ist es ja, was du dir teils wünschen würdest, wenn ich das richtig verstehe. Eine Erlaubnis den Wolf zu schießen, um deine Tiere zu schützen. Dafür braucht es doch aber mehr als nur ab und an mal eine Jagdaktion, oder? Oder wartet man in dieser Theorie, bis es zu Rissen kommt. Und wie soll das praktisch umgesetzt werden?
Nein, braucht es nicht, du kennst doch deine Tiere und oft reicht es schon aus wenn man bei Rissen einfach reagieren darf. Genauso siehst du doch was im Revier abgeht.
Wir produzieren auch unser Fleisch selbst, da muss ich auch nicht die halbe Nachbarschaft versorgen, sondern darf ganz egoistisch nur an uns denken und tue trotzdem „was Gutes“.
Es gibt auch noch sowas wie Eigenverantwortung.
Und wenn mir trotz Erlaubnis der Wolf alles wegreißt weil ich nicht vorgesorgt habe, dann bin ich da auch selbst schuld. Momentan darf man sich aber nicht wehren.
Bei diesem ganzen Extremismus-Menschenkram bin ich raus, das ist mir zu arrogant.
Ja unter den Gegebenheiten ist es definitiv nochmal eine Ecke extremer und da verstehe ich durchaus den Ärger die Wut und alles dran.
Ich bin da gedanklich von einem „größeren“ Betrieb mit wirtschaftlicherem Interesse ausgegangen. In deinem Rahmen frustriert das ganze dann ja noch mehr und anders!
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Zitat
Also ich kann damit Geld verdienen, dass ich Flächen kaufe und die pflege, ja? Und das ist ein sehr gewinnbringendes Konzept?
Wie läuft das? Hast du dafür Belege oder kannst das vorrechnen?
Ein kleines bißchen mußt du da schon selbst tun. Versuch's für den Anfang einfach mal mit dem Stichwort "Agrarsubventionen" und such dir eine Liste der größten deutschen Empfänger. Und das Stichwort "Flächensubvention" hat auch Aufschlußreiches zu bieten.
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Also ich kann damit Geld verdienen, dass ich Flächen kaufe und die pflege, ja? Und das ist ein sehr gewinnbringendes Konzept?
Wie läuft das? Hast du dafür Belege oder kannst das vorrechnen?
So auf Anhieb klingt das für mich nach Kategorie Verschwörungstheorie. Wenn es dafür Belege gibt, dann habe ich daran durchaus auch persönliches Interesse.
Wenn dem so seien sollte und es Beweise gebe, wäre das Problem ganz schnell vom Tisch indem das öffentlich gemacht werden würde. Und ich bin recht sicher, dass es die extreme Gegenseite bereits lange für seine Interessen genutzt hätte, oder?
Das nennt sich Agrarsubventionen, in 2022 hat Deutschland von der EU dafür 6,3 Mrd € bekommen und war damit Nr.1-Empfänger in der EU.
Die Prämie für Junglandwirte, die nur ihren Acker pflegen müssen wurde nach 2023 von 44€ auf 134€ / ha erhöht - da kommt schon was zusammen.
Der mir bekannte Landwirt hat 'nur' die Aufgabe, seine Pferde (eigene und Einsteller) regelmäßig die Weiden abfressen zu lassen, dann den Acker zu mulchen und darauf zu warten, dass das Gras wieder lang genug wird, um wieder die Pferde drauf zu stellen - das ist kein Vollzeitjob.
Kontrolliert wird das entweder per Flugzeug oder Drone und da muss er deshalb auch sehr ordentlich sein, was die Nennung der Termine zur Bewirtschaftung der Felder betrifft, denn sonst gibt's kein Geld.
Und der Grund warum da so viel Fördermittel reingeballert werden ist, dass nicht Investoren alles mit Wind- und Solarparks vollballern, sondern die Kulturlandschaft einer Region erhalten bleibt, aber natürlich auch um landschaftliche Betriebe zu einkommenstechnisch zu unterstützen.
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Welche Agrarförderung soll das sein, bei der Pferde auf nem Acker weiden?
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Es gab/gibt wohl eine Förderung, wenn man seine Fläche mit Insekten freundlichen/Bienen freundlichen Blumen bepflanzt. Das waren schon echt richtig heftige Summen für einen Hektar.
Ein befreundeter Landwirt hat uns das erzählt, das ist aber schon ein paar Jahre her. Ich weiß nicht ob es das noch gibt und ob die Summe immer noch so hoch ist.
Auf den regelmäßigen Spazierwegen habe ich 4 von den Flächen gesehen.
Lg
Sacco -
Zitat
Also ich kann damit Geld verdienen, dass ich Flächen kaufe und die pflege, ja? Und das ist ein sehr gewinnbringendes Konzept?
Wie läuft das? Hast du dafür Belege oder kannst das vorrechnen?
Ein kleines bißchen mußt du da schon selbst tun. Versuch's für den Anfang einfach mal mit dem Stichwort "Agrarsubventionen" und such dir eine Liste der größten deutschen Empfänger. Und das Stichwort "Flächensubvention" hat auch Aufschlußreiches zu bieten.
Also in dieser Liste der Top 100 ist der NABU schonmal nicht. Wenn du mehr weißt, könntest du ja einfach schreiben woher, damit es nachvollziehbar ist.
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Ich will allerdings auch gar nicht anzweifeln, dass der NABU Subventionen bezieht. Ich zweifle an, dass sich jemand (vom NABU) daraus persönlich bereichern kann und daraus eine Motivation entsteht, sich Pro-Wolf und gegen Beschuss zu äußern. Damit man dann die Flächen, die dadurch als Weideflächen nicht mehr nutzbar sind, kaufen kann und damit die Fördergelder einstreichen kann. Das halte ich für eine völlig überzogene Verteufelung eines Vereins(!) und der Menschen, die dahinter stecken.
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