Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Und nehmen wir mal an, dass pro auffälligem Wolf nur alle 2 Jahre 2 oder mehr Welpen überleben, dann verdoppelt sich die Anzahl (mindestens) alle 2 Jahre. Dann fallen irgendwann die Altwölfe weg, dafür geben die Welpen das Wissen dann an ihre eigenen Welpen weiter usw.

    Wenn 2 Wölfe überleben bleibt die Anzahl konstant, diese beiden hatten 2 Elterntiere. Bei den in abgelegeneren Gebieten lebenden Rudeln werden im Verhältnis tendenziell mehr Nachkommen überleben, da weniger natürliche bzw. unnatürliche Gefahren vorhanden sind. Hinzu kommen dann auch noch so Faktoren wie Konflikte um Territorien, die auch einbezogen werden müssen. So pauschal kommt die Aussage nicht hin, daß Risse an Nutztieren im Verhältnis zur Gesamtanzahl ziemlich konstant geblieben bzw. im Verhältnis in den letzten Jahren sogar rückläufig sind, spricht auch eher gegen diese These als dafür.

    Anzahl der Risse an Nutztieren:

    https://www.dbb-wolf.de/wolfsm…nschutz/schadensstatistik

    2 pro Leben, nicht zwei pro Wurf...


    Dafür gibt es in den abgelegenen Gebieten auch kein so gutes Nahrungsangebot. Die Forste sind seit Jahren ziemlich leer geschossen, damit den Bäumen nichts passiert.

  • Genau so.

    Und ich hab da noch sehr pessimistisch gerechnet, also tatsächlich jedes 2. Jahr überleben 2, die Jahre dazwischen keiner.

    Bei 2-6 Welpen jährlich dürften wir real auf mehr Nachkommen kommen.

  • Komplett sachlich nimmt die Population in D beständig zu seit es wieder freilebende Wölfe im Land gibt.

    Das spricht dagegen, dass es so gefährlich bei uns ist. Der Straßenverkehr löst das Problem gesichert nicht.

    Mal abgesehen davon: vernünftig waidmännisch geschossen ist für alle sicherer und tierfreundlicher als Unfälle mit Fahrzeugen und Menschen.

    Ich finde das eine befremdende Sichtweise.

  • Wir haben zur Weltrekord-Wolfsdichte auch noch Weltrekord-Überlebensraten - wer da behauptet, die Zahl bliebe konstant, hat offenbar weder in Bio noch in Mathe besonders gut aufgepasst:


    https://www.zdf.de/nachrichten…elfe-deutschland-100.html

    Du hast aber den Artikel schon gelesen, ja?


    Da steht doch ganz deutlich, dass sich die Population stabilisieren wird, sobald die Tragfähigkeit eines Gebietes erreicht ist.


    Unendliches Wachstum geht ja auch nicht, hat Rainer Calmund schon erfolglos probiert.


    Die Frage ist, ob sich die Ausbreitung steuern lässt, also z.B. die Vermeidung der Ansiedlung in den Deichbereichen oder anderen vulnerablen Gebieten, die mit einer höheren Wolfspopulation überfordert wären.


    Da viele Tiere ja besendert sind, könnte man ein Tier auf der Suche nach einem neuen Territorium auch umsiedeln. Wenn dann überall die Tragfähigkeit erreicht ist, bleibt nur die Entnahme.

  • In Deutschland sind in den letzten zwei Jahrzehnten ca 20 Wölfe mit einem Sender ausgestattet worden. Das wird nicht helfen

  • Noch.

    Aber die Wölfe, die gelernt haben, wie man erfolgreich Weidetiere jagt, geben das doch auch an ihre Jungen und Rudelmitglieder weiter - so erhöht sich doch ständig die Anzahl der Wölfe, die auffällig werden. Nicht von heute auf morgen, aber mit der Zeit eben.

    Und m.E. ist es längst überfällig, genau diese erfolgreichen Vorreiter zu entfernen/abzuschießen, damit der Verbreitungeffekt dieser Jagdtaktik möglichst lange möglichst gering bleibt und weiter die Mehrzahl der Wölfe unauffällig ist.


    Und genau das NOCH meinte ich. Weil fleißig weiter aggressiv abgewartet wird, ob sich das Problem mit den Problemwölfen nicht vielleicht doch von selber wieder in Luft auflöst.


    Da steht doch ganz deutlich, dass sich die Population stabilisieren wird, sobald die Tragfähigkeit eines Gebietes erreicht ist.


    Einzig, ich lese (auch von großen Befürwortern des Schutzes des Wolfes) häufiger, dass sich die Zahl " wenn es genug sind, stabilisieren wird" - aber das passiert ja auch nicht automatisch. Und solange immer mehr Wölfe lernen, dass "All you can eat- Weiden" ihre Futtergrundlage sind, wird sicher auch nicht die Nahrungsgrundlage dafür sorgen, dass sich der Bestand stabilisiert. Ich würde mich halt wirklich dafür interessieren, WIE sich der Bestand stabilisieren wird, und wodurch. DAS lese ich nämlich bis jetzt nirgendwo, nur irgendwie immer "das passiert dann schon". Ist mir jetzt etwas zu mager, wenn ich ehrlich bin.

  • Da steht doch ganz deutlich, dass sich die Population stabilisieren wird, sobald die Tragfähigkeit eines Gebietes erreicht ist.


    Einzig, ich lese (auch von großen Befürwortern des Schutzes des Wolfes) häufiger, dass sich die Zahl " wenn es genug sind, stabilisieren wird" - aber das passiert ja auch nicht automatisch. Und solange immer mehr Wölfe lernen, dass "All you can eat- Weiden" ihre Futtergrundlage sind, wird sicher auch nicht die Nahrungsgrundlage dafür sorgen, dass sich der Bestand stabilisiert. Ich würde mich halt wirklich dafür interessieren, WIE sich der Bestand stabilisieren wird, und wodurch. DAS lese ich nämlich bis jetzt nirgendwo, nur irgendwie immer "das passiert dann schon". Ist mir jetzt etwas zu mager, wenn ich ehrlich bin.

    Der Annahme die dahinter steht ist ja folgende:

    Wenn die Größe des Gebietes fest ist, reicht die darin erhaltene Menge an Wild zur Versorgung von x Wölfen.

    Erlegen die Wölfe zuviel von ihrer Jagdbeute, verhungern die überzähligen, bis sich der Beutebestand soweit erholt hat, um auch wieder die Versorgung größerer Populationen zu ermöglichen.


    Dieses - noch nicht existierende - Gleichgewicht wird in Deutschland verfälscht, u.a. durch das 'Angebot' von Nutztieren und Jäger, die im Rahmen der Waldhege das Wild reduzieren. Die Zeit, in der wieder Wölfe in Deutschland leben ist einfach viel zu kurz, als dass man jetzt schon wüßte, welche Population zur Sättigung führt. Auf dem Truppenübungsplatz in Baumholder bereitet man sich z.B. schon lange auf das erste Wolfsrudel vor.


    Deshalb hatte ich geschrieben, dass man sich lediglich um die 'Wanderer', kümmern müsste, die sonst zur Verbreitung führen würden.


    Eine Folge zur o.g. Annahme wäre dann aber auch, dass in den Wolfsgebieten die Nutztierhaltung zurückgefahren und Bejagung des Wilds zurückgefahren wird.

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