Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Das ist jetzt leider wieder die Zeit, in der Nutztierrisse zunehmen werden. Die Jungwölfe werden immer größer und brauchen entsprechend mehr, sie werden "eingejagt" von den Elterntieren und da bieten sich eingezäunte Tiere, die nicht weit weglaufen können, leider an.
Herdenschutz bedeutet immer auch den Versuch, die Wölfe zu "verstehen", sprich, nachzuvollziehen, warum sie was machen. Erst mit dem Wissen über Wölfe und ihr Verhalten kann man den Herdenschutz dynamisch anpassen. Und mit dynamisch meine ich jetzt nicht, immer höhere Zäune zu bauen.
Aber man muss wissen, wann die besonders gefährlichen Zeiten sind und dann den Möglichkeiten entsprechend reagieren.
Weiß wer aus der Region, ob die beiden verbliebenen Ponys dort weggeholt worden sind?
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Also zurück zur Stallhaltung oder akzeptieren dass immer mal ein Pferd lebendig angefressen oder "tierfreundlich" durch Kehlbiss getötet wird? In der Region möchte ich kein Rubustpferdehalter sein.
Dann lieber hier auf kleinen Weiden zwischen den Weinbergen.
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Vom dagegen Sein ist noch kein Weidetier geschützt worden.
Ich bin da auch gar nicht der richtige Adressat für den Frust. Zur Erinnerung: ich bin selbst betroffen. Nur möglicherweise ein wenig anpasssungswilliger.
Ich würde z. B. in dieser Zeit Ende August/Anfang September, wo erfahrungsgemäß die Nutztier-Risse wieder zunehmen, meine Tiere im Fall, dass sie Wolfspräsenz anzeigen, vom Waldrand weg nach vorn holen, wenns hier bereits residente Wölfe gäbe. Als Beispiel. Die Gegebenheiten sind ja nun mal sehr unterschiedlich, weshalb es auch leider kein Patentrezept gibt. Da wird einem auch niemand bei helfen - da muss man selbst ran.
Der einzige Moment, in dem ich Aufstallen als Herdenschutz betrachte, ist der NACH einem Riss, um die verbliebenen Tiere schnellstmöglich aus der Gefahrenzone zu holen.
Dauerhafte Aufstallung ist auch für mich absolut indiskutabel.
In Schermbeck z. B. war es jetzt auch lange Zeit deutlich ruhiger und auch da haben zum jetzigen Zeitpunkt die Risse wieder angefangen. Das sind auch an Ponys sehr geübte Wölfe, dennoch war den Sommer über nahezu Ruhe, was Risse anging. Bei diesen August/September-Rissen wird man anfangs jeweils hauptsächlich die Elterntiere des Rudels als Verursacher feststellen und im Verlauf des Herbstes kommen dann i. d. R. noch unbekannte Wölfe hinzu, die Jungtiere. Das ist als "Wolfsjahr-Ablauf" bekannt und als Weidetierhalter sollte man versuchen, für die besonders gefährlichen Zeiten für sich und seine Tiere Lösungen zu finden.
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Laut Ponyhalter-Netzwerk mit Bekannten in der Ecke war der Zaun stellenweise 1,80, in Worten: ein Meter achtzig hoch, an den niedrigsten Stellen etwa 1,50. Glatt übersprungen, von wahrscheinlich mehreren Wölfen, keinerlei Untergrabespuren. Die Besitzer wollen keine Öffentlichkeit, weil sie Angst vor den Fanatikern rund um Herrn B haben ,die in der Ecke besonders aktiv sind.
Das war jetzt nur das,was ich am Telefon erzählt bekommen habe. Das hier stammt von der FB-Seite von Herrn B:
Und meine Laienfrage: Wenn in der Ecke inzwischen Wölfe im Plural über solche Zäune jumpen - wieviele HSH dürfen es zu vier großen Shettys denn bitte sein? Soweit ich weiß (aber genau weiß ich's aktuell nicht) soll das Burgdorfer Rudel 6-8 Tiere umfassen. Also gleich von Pferde- auf HSH-Haltung umsteigen? Und wieviele tote Hunde darf ich als Kollateralschaden einkalkulieren?
Wenn der Besitzer selbst schreibt, daß es am Zaun diverse Schwachstellen gibt, war es wohl kein wolfssicherer Zaun, 7 Litze hin oder her.
Einfach nochmal lesen und versuchen zu verstehen.....
Es GAB keine Schwachstellen am Zaun. Herr B. hat behauptet, es gäbe Schwachstellen am Zaun.
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Zitat
war es wohl kein wolfssicherer Zaun,
Es gibt keinen wolfssicheren Zaun. Das behauptet nicht mal mehr der NABU. Ganz besonders nicht nicht mehr in den Revieren solcher Rudel. Überwunden worden ist bis jetzt alles, inklusive der Festungen in Zoos. Eine gewisse Sicherheit gäbe es, wenn den Wölfen gleichzeitig per Abschuß vermittelt würde, dass gewisse Ecken gefährlicher sind als andere.
Da sowas aber nicht passiert und wir im Herbst vermutlich einen geradezu wolfsfanatischen Umweltminister kriegen werden, sind die aufwendigen Zaunanlagen nichts mehr als Trainingsplätze für Jungwölfe. Wie sagte der im Frust zurückgetretene Wolfsbeauftrage Hermann Kück so schön vom Halbmillionenprojekt des Landes Niedersachsen, hinter dem längst wieder Schafe gerissen werden: Wölfe lernen, dass es einmal wehtut, wenn sie drankommen, quieksen also kurz beim Durch-/Drüberspringen und widmen sich dann genau dem, was sie vorhatten. Und genau das kriegt der Nachwuchs hier gerade beigebracht, ungestört, und wird von Generation zu Generation besser.
Ich kann es nur immer wieder sagen: Seid weiter südlich bloß schlauer und versucht ,schon den Anfängen zu wehren. Es ist wirklich ganz schnell zu spät - hier sind die Probleme innerhalb von etwa sieben Jahren explodiert.
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Das nächste Pony, diesmal Südheide, Peiner Ecke. Gehörte einer Sechsjährigen. Lebend ausgeweidet, über den Zaun weiß man noch nichts. Wahrscheinlich dasselbe Rudel. Die Sommerruhe ist eindeutig vorbei.
https://www.paz-online.de/loka…mXx2n4#Echobox=1661416020
Der Artikel ist nur noch kurze Zeit voll lesbar.
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Das kann es doch alles nicht mehr sein....
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Aber wie vorbereiten? Ich bin im Süden, im Mekka der privaten Pferdehaltung. Hier ist es unfassbar dicht besiedelt, alles um unser Dorf rum ist Weideland für Pferde. Viele Pferde stehen am Wohnhaus, zwischen den Wohngebieten. Andere etwas abseits. Viele hätten nicht mal einen Stall für die Nacht und dürften auch keinen bauen. (Unterstand ja, sicherer Stall nein)
Ich sehe da gerade keinen Weg der passenden Vorbereitung. Über HSH muss man sich hier definitiv nicht mal unterhalten weil alles super dicht bebaut ist, das würde direkt eskalieren. Zumal wir wirklich unfassbar viele Pferde(halter) auf die Einwohnerzahl haben. Man kann sich ja in ein 1500 Seelendorf nicht 40 HSH packen, damit jeder mit Pferden ein Pärchen zum Schutz hat
Meine Pflegepferde dürfte es wenig betreffen, der Stall ist im Anbau eines Wohnhauses mit großem Hofhund und sie sind nur über Tag draußen, aber viele andere ... puh. Abgesehen davon sind meine Pflegis Methusalems und danach wird nichts nachkommen.
Klar ist der Wolf nicht Schuld an schlecht geplanter Pferdehaltung. Das will ich gar nicht sagen. Bzw. was heißt schlecht geplant, ohne Wolf war die Haltung an sich ja schön, aber es lässt sich halt nicht leugnen, dass hier viele mit (sehr) wenig Geld Pferde halten und nicht in der Lage wären, diese in einen Stall zu stellen, der bezahlt werden muss. Ich hab keine Ahnung wo das enden soll...
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In Schermbeck z. B. war es jetzt auch lange Zeit deutlich ruhiger und auch da haben zum jetzigen Zeitpunkt die Risse wieder angefangen. Das sind auch an Ponys sehr geübte Wölfe, dennoch war den Sommer über nahezu Ruhe, was Risse anging. Bei diesen August/September-Rissen wird man anfangs jeweils hauptsächlich die Elterntiere des Rudels als Verursacher feststellen und im Verlauf des Herbstes kommen dann i. d. R. noch unbekannte Wölfe hinzu, die Jungtiere. Das ist als "Wolfsjahr-Ablauf" bekannt und als Weidetierhalter sollte man versuchen, für die besonders gefährlichen Zeiten für sich und seine Tiere Lösungen zu finden.
Hm, naja, so richtig ruhig ist das jetzt auch nicht:
https://schermbeck-online.de/e…weqmTM6EZdYdBohV5B4XDpcac
Und die waren offensichtlich mehrfach hoch eingezäunt. Was soll da die Lösung für Tierhalter sein? Wenn die schon in unmittelbarer Besiedlungsnähe so erfolgreich sind? Da kann man doch nur noch die Tiere im Stall einsperren oder abschaffen....
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Wir auch nicht. Ich hab meine alten Ponys nach Schleswig-Holstein umgestellt, aber das ist auch nur eine Atempause.
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