Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Das nächste Pony, diesmal Südheide, Peiner Ecke. Gehörte einer Sechsjährigen. Lebend ausgeweidet, über den Zaun weiß man noch nichts. Wahrscheinlich dasselbe Rudel. Die Sommerruhe ist eindeutig vorbei.


    https://www.paz-online.de/loka…mXx2n4#Echobox=1661416020


    Der Artikel ist nur noch kurze Zeit voll lesbar.

    Kannst du den Artikel kurz zusammen fassen? Das ist tatsächlich keine 5km Luftlinie zu hier...

  • Das mit dem Stall ist leider auch so eine Sache. Mein Brandenburger Freund, der eigentlich in der glücklichen Lage ist, seinen Tieren dreistellige Hektarflächen zur Verfügung stellen zu können, holt die Pferde, darunter Fohlenstuten, jede Nacht in den Stall. Er hat sich letzten Sommer gewundert, die morgens sehr unruhig vorzufinden und mit dem örtlichen Jäger plus Nachtsichtgerät angesessen. Ergebnis: Ein großer, einzelner Wolfsrüde, der in aller Ruhe lange das Stallgebäude inspizierte.


    Mittelfristig würde das heißen ,dass nur noch hermetisch abgeschlossene Ställe sicher wären. Durch Gitter würden die Pferde genug mitkriegen, um panisch zu werden. Und was "hermetisch abgeschlossen" für Pferdehaltung bedeutet, brauch ich hier wohl niemandem zu erklären. Das sind dann genau die Ställe, für deren Abschaffung wir so lange gekämpft haben.

  • Atrevido, hier ist er:

    Zitat

    (zitiert)>>> Klein Blumenhagen. Schrecklicher Anblick auf einer Weide in Klein Blumenhagen: Der Körper des Ponys Bibo ist an der Bauchdecke aufgerissen, der Boden ist blutgetränkt. Anne Philipp, Betreiberin des gleichnamigen Reiterhofs, hat die grausige Entdeckung am frühen Morgen um 6 gemacht, als sie Futter und Wasser zu den 15 Pferden und Ponys bringen wollte. Vermutlich hat ein Wolf nachts das Pony gerissen, der Kehlbiss ist sichtbar.

    Mit Tränen in den Augen steht sie vor dem Pony – es ist Bibo, das Pony ihrer sechsjährigen Tochter. „Ich bin so froh, dass meine Kleine nicht dabei war und somit ihr totes Pony nicht sehen musste, Das hätte meiner Tochter das Herz gebrochen.“ Die Polizei war schon vor Ort, und jetzt hat man einen Experten von der zuständigen Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) informiert, der sich das tote Tier anschauen wird. Weitere Infos folgen. Zwei weitere gerissene Ponys Erst in der Nacht zu Montag haben ein oder mehrere Wölfe an der Peiner Kreisgrenze in Lehrte-Immensen zwei Ponys gerissen. Das hat die LWK bestätigt. Die beiden Tiere standen mit zwei weiteren auf einer Weide am Rande des Ortes. Erst vor zwei Jahren hatte eine ganze Reihe von Wolfsrissen Nutztierhalter in Lehrte und Umgebung verängstigt. „Es war der Wolf“, sagt LWK-Pressereferentin Jantje Ziegeler. „Es handelt sich um ein typisches Rissbild, einen Kehlbiss.“ Das habe eine Bezirksförsterin der Landwirtschaftskammer vor Ort festgestellt. Wem die Ponys gehören, wie alt sie waren und warum die anderen beiden Pferde nicht attackiert wurden, konnte die Sprecherin nicht sagen. Wo der Angriff stattfand, wird aus Datenschutzgründen nicht öffentlich gemacht.<<<



  • Ich bin ja auch Niedersachsen, allerdings Grenze NL. Ich hoffe, dass die Niederländer entsprechend reagieren.


    Meine „Vorbereitung“ sieht so aus, dass ich einen Stall mit festen Zäunen für mein Pferd gewählt habe, in einer Herde nur mit anderen Großpferden.

    Größtes Risiko ist wohl, wenn die Pferde in Panik geraten. Dann stehen sie eventuell auf der Umgehungsstraße.

    Alternativen sehe ich aber nicht.

  • Zitat

    Dann stehen sie eventuell auf der Umgehungsstraße.

    Das ist auch unser Alptraum - 80 Isis auf dem Hof und die Autobahn in Sichtweite. Auf unserer Seite Hamburgs hatten wir ja schon vor Jahren nach einem Wolfsangriff eine große Herde Hannoveraner auf der Bundesstraße. Die wurde Gottseidank rechtzeitig gesperrt, und wie durch ein Wunder gab es keinen Unfall.


    Für uns ist der Haupt"schutz" (außer sehr guten Zäunen natürlich), dass die Weiden sehr groß sind - aus 18 Hektar brechen die Pferde sicher nicht so schnell aus wie aus zweien. Aber ausprobieren möchte das wirklich keiner.

  • Und die waren offensichtlich mehrfach hoch eingezäunt.

    Mit Maschendraht und Stabmattenzaun.

    Wenn man sich seit Jahren mit dem Thema Herdenschutz beschäftigt, kratzt man sich bei sowas wirklich nur noch am Kopf.

    Das ist ein wenig anstrengend für die Wölfe, aber nun wahrlich kein Hindernis.


    Aber wie vorbereiten?

    Beratungsangebote nutzen, sich mit dem Thema Herdenschutz beschäftigen, den IST-Zustand der Zäune, Ausläufe und Co in Bezug auf Herdenschutz anschauen (lassen) und nach individuellen Lösungen suchen. Z. B. den Zaun aufrüsten, indem man bei vorhandenen E-Zäunen Reihen ergänzt oder z. B. bei Festzäunen mit E-Zaun ergänzt, Lösungen für Ponys und Kleinpferde sucht, all sowas.

    Dass gar nichts an Herdenschutz ginge, habe ich noch nie erlebt.


    Wichtig ist, dass man die eigenen Tiere gut lesen kann - der Wolfsübergriff auf mit Grundschutz versehene Herden kommt fast nie aus dem Nichts - da lungern die Wölfe im Normalfall schon kurz (im Sinne von Tage) vorher rum und checken die Lage. Wenn eine Herde auffallend unruhig ist - oder auch nur Einzeltiere aus der Herde (Leittiere, erfahrene, ältere Tiere), sollte man solche Warnsignale absolut ernst nehmen.

    Hier im Dorf gibts noch 2 weitere Pferdehalter - die einen züchten Connemaras und haben in den vergangenen Jahren ihren Offenstall um großzügige Laufställe ergänzt, wo Mutterstuten mitsamt Fohlen reinkommen, wenn mit Wolfspräsenz zu rechnen ist. Der Zaun ist nach und nach aufgerüstet worden - dort gab es einen Festzaun mit Gummibändern, der um E-Zaun-Reihen ergänzt worden ist. Die Tierhalter im Dorf und umzu sind schon gut vernetzt und ich gebe z. B. sofort Bescheid, wenn die Mc`s Wolfspräsenz anzeigen. So, wie andere Bescheid geben, wenn sie beim Holzmachen im Wald einen Wolf sehen.

    Dann kann man sich b. Bd. noch um adhoc-Maßnahmen kümmern. Die Tiere z. B. in besser schützbare Bereiche holen, die Mutterstuten mit Fohlen nachts in den Laufstall, all sowas.

    Die anderen Ponyhalter hier im Ort, die auch noch Minishettys haben, haben dagen nur einen stromlosen E-Zaun. Noch dazu einen, den man nicht asap mit Gerät anschliessen unter Strom setzen könnte, weil da lustige Konstruktionen eingebaut sind, wie E-Zaun-Schlaufen zum Einhängen von Torgriffen, die um Metallstäbe gewickelt sind. Da fasst man sich an den Kopp, wenn man das sieht. Das ist nichtmal für ohne Wolf ein sicherer Zaun.

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