Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Die altdeutschen Hütehund- Schläge waren meiner Meinung im Verbund mit den Menschen die Bewacher der Herden.
Und die gibt es dank der https://www.a-a-h.org/ immer noch.
Genau das ist ja das, was mich Laie so verwundert. Die AAH werden hier im der Heide ja eingesetzt, und wenn man dann von abgewehrten Übergriffen liest, dann, dass der Schäfer höchstpersönlich den Wölf verscheucht hat. Also nicht, dass die Hunde den angegangen sind, was ja uU böse enden könnte. Und genau das wundert mich, ich kenne Schäfer-Hunde (also, die Hunde der Schäfer! Nicht den Hundetyp!) nun nicht unbedingt als super gehorsam was fremde Caniden angeht, noch sehr zimperlich in den Konflikt zu gehen
Und als Laie hätte ich nun auch erstmal gedacht, dass der Schäferhund der Wanderschäferei auch eine verteidigende Rolle einnimmt. Wahrscheinlich war es damals aber einfach überhaupt nicht zu vergleichen, die Hunde haben sich züchterisch schon weiterentwickelt, man war lange nicht so zimperlich was die Dezimierung angeht, wir hatten Seuch die regelmäßig stark dezimiert haben, etc.
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Vielleicht nochmal zum Verständnis: mir geht es bewusst um die Wanderschäferei hier in der Heide. Wenn die Herden unserer Schäfer hier alleine auf den Weiden stehen, dann sind da massig HSH im Einsatz.
Wir sind am Wochenende beim Bundesleistungshüten. Vielleicht ergibt sich ja mal die Möglichkeit, sich mit Tierhaltern auszutauschen und meine fragen zu stellen
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Es wurden tatsächlich bewusst "weiße Wuschelhunde" eingesetzt, weil die niedlicher wirken. Weil man - völlig zu Recht - davon ausgegangen ist, dass es "dezente" Akzeptanzprobleme bei der Bevölkerung geben wird.
Es wurde auch bevorzugt auf sehr gemäßigte HSH gesetzt, aus selbigem Grund wie oben.
Durchaus auch auf Kosten des tatsächlichen Herdenschutzes. Nicht wenige Tierhalter haben deshalb nach den Anfängen mit "weißen Wuschelhunden" im Verlauf auf andere HSH-Rassen umgesattelt.
Hier bei den Mc`s gibts das absolut schräge Phänomen, dass viele Feriengäste die Hunde wunderschön, toll und überhaupt finden und dann, wenns um die Rasse geht, auf einmal einen Schritt nach hinten machen. Mittlerweile sag ich nur noch "anatolische Hirtenhunde", da passiert das nicht.
Denkst du, dass ein Kombinierter Einsatz mehrerer Hundetypen klappen kann? Also HSH + Hütehund? Du hast weiter vorne geschrieben, dass es Schäfer gibt, die das so praktizieren, wenn auch Pioniere. Worin liegen die Schwierigkeiten?
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Wobei ich mich frage :
Es gibt doch noch den germanischen Bärenhund und den Leonberger. Geht das nicht am ehesten noch in die Richtung?
Also zumindest nen heutigen Leonberger sehe ich nicht als Wolfsbekämpfer. Die zwei Exemplare, die ich persönlich kenne, würden zwar vielleicht in den Kampf gehen, sind aber zu weich, um ihn auch zu gewinnen. Der Vorgänger der beiden war wohl eine "Kampfmaschine" und hätte vielleicht gegen einen einzelnen Wolf ne Chance gehabt, aber er hat die ersten zwei Lebensjahre allein im Zwinger verbracht und war nicht unbedingt ein typisches Exemplar der Rasse.
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Worin liegen die Schwierigkeiten?
Beim freilaufenden HSH i. d. R. darin, dass unsere Bevölkerung nicht über HSH und das richtige Verhalten ihnen gegenüber aufgeklärt ist. Dazu die hohe Hundedichte, das ist schon eine ziemliche Herausforderung.
Also HSH + Hütehund?
Nur in der Form, dass jeder seinen ursprünglichen Job macht.
Also der Hüti hütet - treibt, bremst, hält die Herde zusammen oder von Acker A oder der Strasse fern und der HSH schützt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hüti, vor dem die Herde einen gewissen Respekt hat, weil der sich beim Treiben ja auch mal durchsetzen muss, die Herde im Fall eines Wolfsangriffs durch seine Anwesenheit und Präsenz als Herdenhund so beruhigen könnte, wie der HSH als Herdenhund. Herdenhund ist der, der die anderen HSH Vergrämen oder Stellen lässt und derweil bei der Herde bleibt, um diese ruhig zu halten allein durch seine Präsenz, Marke "Ruhig, Kinner, Papa ist ja da!". Dieses Grundvertrauen in einen Hund, der zwischendurch Jagdverhalten an einem ausübt, dürfte bei den Herdentieren nur schwer zu erreichen sein.
Ich sehe nirgends auch nur einen klitzekleinen Vorteil darin, für den Herdenschutz andere Rassen einzusetzen, als tatsächliche HSH-Rassen.
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Beim freilaufenden HSH i. d. R. darin, dass unsere Bevölkerung nicht über HSH und das richtige Verhalten ihnen gegenüber aufgeklärt ist. Dazu die hohe Hundedichte, das ist schon eine ziemliche Herausforderung.
Das ist definitiv ein riesiges Problem.
Nur in der Form, dass jeder seinen ursprünglichen Job macht.
Also der Hüti hütet - treibt, bremst, hält die Herde zusammen oder von Acker A oder der Strasse fern und der HSH schützt.
Beim Hütehund hätte ich also Haupt- und Beihund. Die Positionen beim HSH sind mir nicht so geläufig. Herdenhund, darunter kann ich mir etwas vorstellen. Und dann noch aktive Rollen zur Verteidigung?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hüti, vor dem die Herde einen gewissen Respekt hat, weil der sich beim Treiben ja auch mal durchsetzen muss, die Herde im Fall eines Wolfsangriffs durch seine Anwesenheit und Präsenz als Herdenhund so beruhigen könnte, wie der HSH als Herdenhund. Herdenhund ist der, der die anderen HSH Vergrämen oder Stellen lässt und derweil bei der Herde bleibt, um diese ruhig zu halten allein durch seine Präsenz, Marke "Ruhig, Kinner, Papa ist ja da!". Dieses Grundvertrauen in einen Hund, der zwischendurch Jagdverhalten an einem ausübt, dürfte bei den Herdentieren nur schwer zu erreichen sein.
Und die HSH sind schick damit, dass die Hütehunde "ihre" Herde zwicken und Jagdverhalten ausüben? Dass die Hütehunde im Falle eines Angriffes die Herde zusammenhalten (denke ich mal)? Ich setzte mal 2 Hütehunde an und 3-4 HSH. 3-4 HSH ist hier eigentlich das, was man so antrifft. Ich stelle mir das schon bissl chaotisch vor mit viel Potenzial, dass die zwei Fraktionen (Hütehund, HSH) sich untereinander angehen könnten.
Ich sehe nirgends auch nur einen klitzekleinen Vorteil darin, für den Herdenschutz andere Rassen einzusetzen, als tatsächliche HSH-Rassen.
Ich auch nicht. Aber ich würde die Thematik gerne besser verstehen. Also, ich will hier nicht sagen, dass den Job vom HSH auch andere könnten
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Und die HSH sind schick damit, dass die Hütehunde "ihre" Herde zwicken und Jagdverhalten ausüben?
Wenn sie das kennen, ja.
Dass die Hütehunde im Falle eines Angriffes die Herde zusammenhalten (denke ich mal)?
Ich hab weder Hütis, noch Schafe.
Meine Rinder formieren sich bei Wolfspräsenz ganz von allein zur kompakten Herde. Der Herdenhund McGyver bleibt dann bei ihnen, während die anderen beiden am Zaun agieren.
Aus Videos von Wolfsangriffen auf Schafherden schliesse ich, dass auch Schafe sich bei Gefahr von sich aus als Herde zusammenschliessen. Das ist ja Sinn der Herde. Ich weiss aber auch, dass es Schafrassen mit etwas unterschiedlichem Herdenverhalten gibt - also welche, die grundsätzlich näher beisammen bleiben und welche, die beim Weiden auch SEHR weit auseinanderfallen.
Wenn einzelne Tier vom Wolf von der Herde abgesprengt werden, ist so ziemlich das Letzte, was ich dann da haben wollte, ein Hüti, der da auch noch rummischt. Wolf treibt nach A, Hüti nach B - ein Beutetier in Panik dürfte damit hoffnungslos überfordert sein.
Ich bin aber kein Wanderschäfer und auch kein Hüter. Vielleicht machts Sinn, mit solchen Fragen eher mal ins Ausland zu schauen, wo Behirtung, Hüten und Herdenschutz normaler sind.
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Land ODER WolfLand ODER Wolf. Отметки "Нравится": 9 546 · Обсуждают: 1 436. Wir brauchen keine Wölfe in unserem Lebensraum! Hier berichten wir aktuell über Themen rund um…www.facebook.com
Das erste, der alte Norweger in Belgien. Mitten im Ort, fast an der Hauswand, irre Umzäunung, und der Hofhund ist auch nicht gerade ein Dackel.
So weit, so fast schon normal und kaum noch erwähnenswert, leider. Aber ich glaube, das ist tatsächlich ein schönes Beispiel für "Sie tun ,was sie zuhause gelernt haben": Wenn ich mich nicht irre (ich kann es leider so schnell nicht mehr finden), stammt das Muttertier dieses ausgesprochen weidetieraffinen und gezielt Großtiere angehenden Rudels von den berüchtigten Rodewaldern, hat also ein ausgedehntes Training für diese Einsätze hinter sich.
Das sind immerhin jetzt mal Verhaltensweisen, die wir als erste ausgiebig studieren dürfen: Jahrhundertelang wären genau solche Wölfe nicht lebend aus dem Heimatrevier gekommen. Jetzt verbreiten sie ihr dort erworbenes Können ungehindert durch ganz Europa. Eine echte Premiere, und ein schönes Beispiel dafür, WIE schnell lern- und anpassungsfähig diese faszinierenden Viecher nun mal sind.
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Wolfsabschuss in Brandenburg erleichtert
Na, da bin ich mal gespannt wie das in der Realität aussieht.
Wäre eine Obergrenze nicht wirklich einfacher?
Was die Bürokratie betrifft, ist eine Obergrenze bestimmt einfacher. Bei der Umsetzung wird es schon wieder Diskussionen geben, weil die tatsächliche Anzahl der Tiere in einem Rudel (oder überhaupt die Existenz mancher Rudel) doch gar nicht so eindeutig zu bestimmen ist.
Ich finde allerdings Obergrenzen und feste Abschussquoten, also alles, was mit fixen Zahlen zu tun hat, sehr kritisch. Das treibt schnell seltsame Blüten, weil es bedeutet, dass sich jemand ans Reißbrett setzt und nach seinem persönlichen Gutdünken die Anzahl Wölfe festsetzt, die in einem bestimmten Gebiet "ok" sind, und alles darüber ist dann eben nicht mehr "ok". Und der Typ am Reißbrett kann sich vertun, weil die Einschätzungen, wieviel Tiere ein Habitat aushält, fehleranfällig sind. Ach was, der WIRD sich vertun.
Ich hab doch kein Problem damit, wenn in meiner direkten Nachbarschaft 200 Wölfe leben, solange die sich von mir fernhalten.
Und ich hab umgekehrt sofort ein riesiges Problem, wenn auch nur EIN Wolf hier rumschleicht, der versucht Haustiere und Nutztiere zu reißen.
Interessanter find ich so Ideen, dass man 1-2 Tage nach einem Weidetierriss alle Wölfe schießen darf, die zum Rissplatz kommen. (Gemäß der Theorie, dass genau diese Wölfe auch etwas mit dem Riss zu tun haben.) Praktikabel ist das vermutlich auch nicht.
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Die altdeutschen Hütehund- Schläge waren meiner Meinung im Verbund mit den Menschen die Bewacher der Herden.
Und die gibt es dank der https://www.a-a-h.org/ immer noch.
Genau das ist ja das, was mich Laie so verwundert. Die AAH werden hier im der Heide ja eingesetzt, und wenn man dann von abgewehrten Übergriffen liest, dann, dass der Schäfer höchstpersönlich den Wölf verscheucht hat. Also nicht, dass die Hunde den angegangen sind, was ja uU böse enden könnte. Und genau das wundert mich, ich kenne Schäfer-Hunde (also, die Hunde der Schäfer! Nicht den Hundetyp!) nun nicht unbedingt als super gehorsam was fremde Caniden angeht, noch sehr zimperlich in den Konflikt zu gehen
Und als Laie hätte ich nun auch erstmal gedacht, dass der Schäferhund der Wanderschäferei auch eine verteidigende Rolle einnimmt. Wahrscheinlich war es damals aber einfach überhaupt nicht zu vergleichen, die Hunde haben sich züchterisch schon weiterentwickelt, man war lange nicht so zimperlich was die Dezimierung angeht, wir hatten Seuch die regelmäßig stark dezimiert haben, etc.
Herdenschutzhunde sind ja ganz anders. Wenn die Präsenz von Herdengebrauchshunden (nicht Hütehunde) und den Mensch mit Knüppel in der Han, nicht mehr reicht, dann haben wir das, was jetzt schief läuft.
Die Wölfe wissen ganz genau, was sie wo können.
Hier wäre eine Vergrämungsmassname mit richtig WUMMS das beste.
Ich weiss aber auch grad nicht, ob und wie Herdengebrauchshunde und Herdenschutzhunde zusammenarbeiten? Bzw. oder nebenher.
Ich mal ehrlich, wer will denn in der Heide mit 10 Hunden rumlatschen, wo die einen meinen ihre Schafe sind die Brüder und Schwestern und die andern meinen, die Schafe dürfen das nicht und dies nicht und jenes nicht.
Zu der Ausbildung von Herdengebrauchshunden kann ich nur sagen, dass das wenige, was ich sah, schon deutlich anders war als die Hundeerziehung von Freizeit und Sporthunden. Entweder haben die Schäfer ein Händchen, oder hacksückeln so vor sich her. Genau wie bei den Jägern.
Und dann sind die HGH halt auch je nach Schlag auch echte Granaten. Ich finde, da muss man mit aufgewachsen sein oder wirklich nen Händchen haben.
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