Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

Zitat von Patti

Ich weiß aber ehrlich nicht, ob man - wenn man wirklich richtig panische Angst bekommt - dann noch so rational denken kann.

Nein kann man nicht. Das wird 'ausgeschalten' und die Automatik springt an und die ist anders als das was wir tun, wenn wir rational handeln.

Also ich kann es wohl nicht. Jedenfalls bin ich mal fast von einer schmalen Brücke abgekommen weil ich einem Hund ausgewichen bin. Mein Glück war dass ich wegen wenig Sicht eh nicht schnell war.

Heb mal jemandem mit ausgeprägter Spinnenangst ein Spinnentier vor die Nase.

Eine Freundin hat Panik vor Mäusen. Die schreit und rennt weg wenn die Katze im Vereinsheim eine noch lebende Maus auf die Terasse bringt.

Zitat

Aber in grosser Angst davonzuradeln wollen und dabei mehrfach zu stürzen, halte ich jetzt auch nicht für die beste aller Ideen bei sowas.

Ich auch nicht, theoretisch - aber.... es war abends, also dämmerig bis dunkel, sie standen vor einem geschlossenen Ausgang, hattne sich also verirrt, und fühlten sich - subjektiv! - von einem Wolf ernsthaft angegangen, der ihnen den Weg versperrte. Der Betroffene sagt es ja selbst: Er verhielt sich anders als in allen Veröffentlichungen, nämlich konfrontativ. Und da es ja auch noch drei Tiere waren, wird der wohl wirklich entsprechend selbstbewußt aufgetreten sein. Was hätten sie vernünftigerweise tun sollen - ruhig abwarten, ob die kleinen Racker es ernst meinten oder doch nur spielen wollten? Laut, also aus Wolfssicht aggressiv den Showdown suchen? (Das ist übrigens eine ernstgemeinte Frage)

Vernünftig wären wahrscheinlich der nächste erkletterbare Baum (obwohl das offenbar überwiegend Heidegebiet ist) und Hilfeholen per Handy gewesen, aber ich fürchte, in so einer Situation übernimmt wirklich der Instinkt ,und der sagt uns als Beutetieren nun mal: panische Flucht, so schnell wie möglich, damit der Beutegreifer wegen Kalorienverschwendung aufgibt. Haben die ernsthafter angegriffenen Radfahrer in Italien ja auch so gemacht - aber die hatten wenigstens E-Bikes dabei.

Zitat von McChris

Wenn kein Baum in der Nähe, sowas wie "stand your ground" am verschlossenen Ausgang. Den im Rücken, die beiden Fahrräder zwischen sich und den Wölfen und Hilfe per Handy rufen. So als brainstorming.

Und ein Hackebeilchen bei haben.

Och Fahrräder können schon ordentlich weh tun und Wölfe testen ja erstmal. Chris meint ja im Prinzip eine Art Zaun mit den Rädern um sich und der Zaun kann auch mal etwas dynamisch werden. Flucht ist halt so die erste Reaktion. Nicht immer die klügste, wenn auch nachvollziehbar.

Zitat von just2dun

Und ein Hackebeilchen bei haben.

Tomahawks wie in den alten Wildwestfilmen? Ich bin schon etwas älter und eigentlich im Kino groß geworden. Die Mutter hat da gearbeitet.

Wie war das nochmal mit man muss sich ja keine Sorgen machen Wölfe greifen doch keine Menschen an. Wieso muss man sich den da überhaupt irgendwie speziell verhalten … merkwürdig oder…

Oder ist das doch auch wieder nur so ein Phrase gewesen wie: Wölfe greifen doch keine Pferde an da muss man sich doch keine Sorgen machen… ( ist übrigens immer noch in den Köpfen vieler Pferdeleute präsent wenn dann doch was passiert fallen sie dann aus allen Wolken)

Ich denke wehre von Anfang an ehrlicher mit der Gefahr die von Wölfen ausgeht umgegangen worden hätte es weniger Fütterer und dafür mehr Verbrämung gegeben und das Zusammenleben wehre heute friedlicher. Das kann doch in unsrem dicht besiedelten Land mit den ganzen Naturfernen unbedarften Sontagsausflüglern nur klappen wenn die Wölfe lernen da kommt ein Mensch nimm lieber reiss aus.

Zitat von Runa-S

Das kann doch in unsrem dicht besiedelten Land mit den ganzen Naturfernen unbedarften Sontagsausflüglern nur klappen wenn die Wölfe lernen da kommt ein Mensch nimm lieber reiss aus

Und wenn die naturfernen unbedarften Sonntagsausflügler lernen, dass Natur nicht nur zum Selfies machen da ist. Ich seh da die Lern-Verpflichtung nicht nur auf Seiten der Natur.