Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Landesumweltamt Brandenburg. Offenbar sind ja inzwischen doch schon ein paar HSH bei der Arbeit umgekommen? Von dem Fall im November - zwei HSH hinter "wolfsabweisenden" Zäunen gerissen - hab ich auch absolut nichts in irgendeiner Zeitung gelesen?
Zitat(zitiert)>>> Im April 2021 erwischte es demnach in Bensdorf (Potsdam-Mittelmark) einen Hannoverschen Schweißhund und Mitte November in Harnekop (Märkisch-Oderland) gleich zwei Hirtenhunde der Rassen Kangal und Bukowiner. In diesem Fall konnten die Wölfe für ihre Attacke „wolfsabweisende“ Herdenschutz-Zäune überwinden, wie in der Landesumweltamt-Statistik vermerkt ist.<<<
Quelle: https://www.moz.de/nachrichten…lkqMs6JpBXpSM68B7uZsfV_mc
Den Artikel darf ich nicht lesen.
Das ist ja übel mit dem Kangal und dem Bukowiner. Sind da die Details bekannt (beide Hunde beim selben Angriff? weiß man, wie viele Wölfe es waren?).
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Absolut keine weiteren Infos im Netz - ich hoffte ja, dass Chris was weiß?
Nachrichten über tote HSH scheinen zumindest hier in NS inzwischen genauso top secret wie über tote Pferde - die tauchen einfach Monate später kommentarlos in der Rißliste auf. Brandenburg scheint es da ähnlich zu halten?
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Der Schweisshund wurde offensichtlich verletzt aber nicht getötet. Dazu habe ich was auf Jägerseiten gefunden. Erscheinen die zwei Herdenschutzhunde in irgendeiner Rissstatistik? Evtl. waren sie auch verletzt aber nicht getötet?
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Stimmt, da steht ja nur es "erwischte" die Hunde. Das kann alles bedeuten von Riss bis "der Hund hat einen Wolf gesehen und ist seitdem psychisch traumatisiert".
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Mein Buschfunk weiss da von nix. (Wusste aber zu berichten, dass bei dem Vorfall mit den Kaukasen, Hunde im Einsatz waren, die nicht besonders gut miteinander konnten, die also kein verlässliches Team waren)
Soweit mir bekannt ist, gäbe es auch da "Entschädigungszahlungen", aber Geld ersetzt keinen guten Hund, den man gern hat.
Man bekommt mit dem Geld auch keinen Hund, den man sofort einsetzen kann. Vielleicht kann man die Geldscheine als Flatterband in den Zaun knüpfen....
In Sachen Herdenschutz mit Hunden muss man immer dran denken, dass wir in D da noch absolut in den Kinderschuhen stecken, dass wir einen "kastrierten" Herdenschutz mit Hunden betreiben müssen (sowohl hinter Zaun, was die Arbeit der Hunde extrem erschwert, als auch die viel zu kleinen Gruppen-Größen) und dass die extrem druckvollen Hunde, die wir für hinter Zaun brauchen, nicht grad der "Bevölkerungsliebling" sind. Hunde hinter Zaun MÜSSEN mehr bellen - sonst haben sie ja keine Möglichkeit, irgendwas präventiv zu unternehmen. Auch wird unseren Hunden mit der Freizeitgesellschaft sehr viel an Aussenreizen zugemutet, auch, wenn sie sich an Vieles gut gewöhnen können, mehrer hundert zusätzlich Aussenreize tagsüber, die vom Hund "bewertet" werden müssen, kosten auch Ressourcen.
Es dauert Jahre, bis man ein gutes Hunde-Team zusammengestellt hat. Viele schaffen es nie, weil ihnen da die Hunde-Kunde für fehlt.
Man nimmt nicht einfach 2 - 5 Hunde und schmeisst die zusammen. Eigentlich ists ein Hirten-Job. Die Halter, die den Herdenschutz mit Hunden wirklich begriffen haben, verbringen sehr viel Zeit damit, die Hunde so zu formen, dass es in allen Belangen passt.
Man erlebt da sehr viel, wenn man die einzelnen Betriebe besucht und sich die Hunde anschaut.
Duch diese - durch die Förderungen im Grunde sogar forcierte - Vermehrerei von HSH auf Teufel komm raus, muss man davon ausgehen, dass da auch viele im Grunde untaugliche Hunde bei entstehen, weil nicht, wie es eigentlich sein müsste, auf gute Herdenschutz-Qualitäten hin gezüchtet wird: gesunde, robuste, wesensfeste, teamfähige Hunde mit viel guter Energie am Zaun, die auch nicht in Ohnmacht fallen, wenn doch mal ein Wolf ins Gelände eindringt. Solche Hunde zu züchten, ist gar nicht so einfach. Davon gibts nämlich gar nicht so viele, um eine Basis dafür zu haben.
Und man darf nicht vergessen, dass unsere HSH jahrelang im Einsatz sein können, ohne je unmittelbaren Wolfskontakt zu haben, weil die Wölfe sich lange vom Zaun zurückhalten liessen. Kommen sie dann doch rein, stehen da "Pfadfinder" Profi-Killern (das mögen mir Wolfsbefürworter nicht krummnehmen, es soll nur den Unterschied drastisch verdeutlichen) gegenüber. Das ist in höchstem Maße unfair den Hunden gegenüber. Kämpfen und Töten ist zwar auch genetisch angelegt, aber all die Tricks und Finessen lernt auch ein HSH erst durch die Praxis.
Ohne Zaun hätten HSH da weit mehr Gelegenheit, sich zu üben.
Geplänkel mit durchziehenden Einzelwölfen, Auseinandersetzungen mit Wildschweinen, Dachsen, Füchsen.
Ich bin mittlerweile hin- und hergerissen, wenn unser Foxl es mal wieder zu bunt treibt und nachts durch den Auslauf marschiert und die Hunde ihn, wenn ich sie in den grossen Auslauf lasse, stellen. Ich ruf sie immer ab. Ich mag dieses sinnlose Töten nicht. Aber für meine Hunde wäre es tatsächlich besser, um sich praktisch zu üben, wenn Meister Isegrimm irgendwann auftaucht. In den Ursprungsländern bekommen junge HSH junge Wölfe zum Üben - die Leuts dort sind da nicht zimperlich. Ich finds befremdlich und zunehmend verständlich zugleich. Allein zu solchen Gedanken gezwungen zu sein, ist richtig mies.
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Und dann darf man das Thema Wolf und Hund auch nicht nur auf Herdenschützer beschränken.
Das Thema Wolf und Nachsuchenhund wird mit zunehmender Wolfsdichte eben auch brisanter werden.
Auch der Schweisshund/Nachsuchenhund kann nicht auf Erfahrungen mit dem Wolf zurückgreifen, er hat nicht einmal einen Zaun zwischen sich und dem angreifenden, deutlich stärkeren Gegner.
Die wenigsten Nachsuchen können nur am Schweißriemen beendet werden.
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Endlich wird in Niedersachsen mal durchgegriffen.
20 Grizzlybären in Niedersachsen ausgesetzt, um Wolfsplage einzudämmenBislang haust und wildert der Wolf in Deutschland fast nach Belieben. Doch das soll sich nun ändern: Nördlich von Hannover sind heute erstmals 20 Grizzlybären…www.der-postillon.com -
Also ich wüsste jetzt nicht ob mir ein Grizzly lieber wäre als ein Wolf.
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Und die Tiger vergrämt man dann mit extra im Labor gezüchteten Raptoren.
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https://www.wwf.de/2021/dezemb…enschutz-statt-abschuesse
In Sachen Herdenschutz wäre wohl einiges mehr machbar.
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