Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Sie schreibt am Ende des Facebook Artikels dass der Zaun morgens wieder kaputt war. Werden da die Rinder durch was auch immer in Panik versetzt und drücken den Zaun trotz großem Respekt vor dem Strom um? Der Zaun wurde vorher wohl auch schon mehrmals beschädigt. Sobietet er im Grunde genommen ja so und so keinen wirklichen Schutz.
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Werden da die Rinder durch was auch immer in Panik versetzt und drücken den Zaun trotz großem Respekt vor dem Strom um?
Ja.
Und bei diesem Zaunmodell ist das auch sehr leicht. Da gibts ja keinen mechanischen Widerstand. Litze und Band reissen schnell, wenns nicht besondere Modelle aus dem Pferdebereich sind und die Plastikpfosten stecken eh nur 15 cm im Boden.
Wenn die Angst vor "was auch immer" größer ist, als die Angst vorm E-Zaun, sind die da schneller durch, als man piep sagen kann.
Das ist bei Rinderartigen dann immer was "Explosives", die brauchen eine ganze Weile, bis sie sich in Panik versetzen lassen, aber wenn, hält die nichts mehr.
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Ist bei Pferden im Prinzip nicht groß anders- wenn in Panik, ist es ziemlich egal was da steht- ausser vielleicht noch fester Pferch, wo Pfosten richtig tief eingebuddelt und ggf betoniert sind. Da sind ja locker etliche Tonnen in Bewegung, bei Kunden haben die ein 1m einbetoniertes Weidezauntor einfach umgenietet. Vor dem Hintergrund sollte das Material was verbaut ist am Ende einfach möglichst wenig Verletzungsgefahr bieten. In Brandenburg wollten die Wolfsberater im Zuge der Förderung für Pferdeweiden, gerne Winkelstahlpfähle. Seh ich persönlich in dem Zusammenhang Wolf sehr kritisch, weil einfach hohe Verletzungsgefahr. Dann lieber Glasfieber.
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Das ist auch für Schafe mit einem Schafnetz gar kein Problem den Zaun mechanisch zu durchbrechen. Der Respekt vorm Zaun basiert tatsächlich komplett auf Angst vorm Stromschlag.
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Ist bei Pferden im Prinzip nicht groß anders- wenn in Panik, ist es ziemlich egal was da steht- ausser vielleicht noch fester Pferch, wo Pfosten richtig tief eingebuddelt und ggf betoniert sind. Da sind ja locker etliche Tonnen in Bewegung, bei Kunden haben die ein 1m einbetoniertes Weidezauntor einfach umgenietet. Vor dem Hintergrund sollte das Material was verbaut ist am Ende einfach möglichst wenig Verletzungsgefahr bieten. In Brandenburg wollten die Wolfsberater im Zuge der Förderung für Pferdeweiden, gerne Winkelstahlpfähle. Seh ich persönlich in dem Zusammenhang Wolf sehr kritisch, weil einfach hohe Verletzungsgefahr. Dann lieber Glasfieber.
In einer Reportage über Pferde die direkt an einer AB standen und unter keinen Umständen ausbrechen durften war die Aussenumzeunung mit 2m hoch Leitplanken. Hat sicher ein Vermögen gekostet und Wolfsicher ist es trotzdem nicht. Allerdings war das noch zu Zeiten wo Wölfe in Überlegungen keinerlei Rolle spielten.
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Bei uns, ebenfalls Autobahnnähe, ist die Außenumzäunug rund um um die 40 Hektar aus sehr starkem, mehrreihigem, straff gespannten Spanndraht, alles andere ist bei dieser Flächengröße illusorisch. Dahinter und zur Unterteilung dann mehrere Reihen Strom.
Hat sich 30 Jahre bestens bewährt, das Wild kam unten durch, die Pferde blieben drin, irgendwelche Ausbruchsversuche waren bei der Flächengröße eh kein Thema. Aber - und das ist jetzt natürlich die Riesenangst: Vier Wölfe laufen da inzwischen rum, das Wild rundum ist so gut wie aufgefressen. Wenn dieses Rudel irgendwann die 80 Pferde richtig in Panik versetzt, wenn die mit Anlauf da reinknallen, kann man gleich den Notschlachter bestellen - das gibt furchtbare Verletzungen. Und die Autobahn ist immer noch nah.
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Ich bin gespannt wie es bei dem Zebuhof weitergeht. Sie stecken so voller Pläne für die Zukunft, ob das funktionieren wird?
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Ja, ich muss auch dauernd dran denken. Hoffentlich verkalbt die Kuh nicht auch noch.
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Ja, ich muss auch dauernd dran denken. Hoffentlich verkalbt die Kuh nicht auch noch.
Neben dem ganzen Stress durch die Wölfe selbst, sind so plötzliche Aufstallungen, inklusive vom Gras weg auf Heu für Wiederkäuer sehr brisant, so abrupte Wechsel vertragen die Pansenbakterien nicht besonders, hier in diesem schrecklichen Fall noch kombiniert mit Futterverweigerung, das ist für einen Wiederkäuer katastrophal. Und das ist bei einem hochträchtigem Tier eine noch x mal gefährlichere Stoffwechselproblematik als so schon.
Ich denk da auch dran, an Zebu Elsa. Man hat ja i-wie auch immer seine eigenen Tiere gedanklich vor Augen dabei, wie es ihnen bei sowas ginge, was man machen könnte, um ihnen diese furchtbare Angst zu nehmen. Das ist schon eine immense Belastung für Tierhalter und wahrlich nicht nur für so Hobby-Fuzzis wie mich.
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Genau so ist es - ich sehe dann auch immer gleich meine uralte Stute vor mir. Und heute kam noch obendrauf, dass nach einem Wolfsangriff hier im Norden die Halterin berichtet, die übriggebliebenen Schafe stünden nur paralysiert im Stall, keine Bewegung, kein Fressen.
Auf diese Weise ist ja der Biobauer im Bremischen (der mit dem zu hohen Zaun) in der Woche nach dem Angriff noch fast den kompletten Rest seiner vom Aussterben bedrohten Moorschnucken losgeworden: Die körperlich kaum verletzten Tiere waren nicht mehr ans Fressen zu kriegen, bewegten sich nicht mehr, standen nur tagelang starr in der Ecke, bis der empfindliche Wiederkäuer-Stoffwechsel versagte.
Dass ein Wolfsangriff auch noch sowas nach sich zieht, hätte ich früher auch nicht gewußt. Und finde es so furchtbar, wenn Tierhalter die Erfahrung jetzt praktisch machen müssen - und es interessiert eigentlich niemanden.
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