Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Ja, das ist mir klar, dass auch Kühe, nicht nur Jungbullen wie in dem obigen Beispiel, gefährlich sein können - bin als Kind häufig auf dem Bauernhof von Verwandten gewesen und habe die Kühe mitversorgt und auch von der Weide in den Stall getrieben.
Ich merke aber gerade wieder, wie unvollständig solche Beispiele in der schriftlichen Form sein können. Mein Bild war eine ruhige Kuh oder ein ruhiger Ochse mitten auf dem Ballindamm in HH an der Binnenalster. Das ist eine mehrspurige Straße - und im Bild in meinem Kopf stand da grad der Verkehr still aufgrund des einzelnen Tieres, dass da mit großen Augen die Welt beguckte - will ja keiner reinfahren. Soweit ja noch ok, aber das folgende war halt meine Idee der Angst vor dem Tier:
Auf den Bürgersteigen genau das Bild der Mütter in Panik, wie Wurli es schilderte - und auch "gestandene Mannsbilder", die sich eiligst verziehen oder hinter Straßenlaternen verstecken.
Hier auf dem Dorf würde ich vermutlich darüber nachdenken, ob ich das Tier auf mein Grundstück treibe, damit es erstmal gesichert ist (in der Nähe sind Bahnschienen) und mir dazu die nächste Harke schnappen, um größer bzw. breiter zu werden.
Schlangen wird es hier auch geben, da weiß ich nun tatsächlich nichts - ich habe hier bisher nur Blindschleichen gesehen - und auch das ist schon Jahre her.
Wildschweine gibt es hier - und früher (vor 2002 irgendwann) liefen die im Herbst auch durch unsere Straße, um die Eicheln zu sammeln. Da achte ich schon drauf, wenn ich mit den Hunden spazierengehe.
Aber richtig Angst? Käme evtl. bei direkter Begegnung auf, hatte ich aber noch nicht.
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Ich denke nicht, dass die Leute Angst hätten. Die fänden das wahrscheinlich witzig, würden Selfies mit Kuh in der Stadt machen und das Tier bedrängen.
Die ganzen giftigen Tiere übrigens sind für mich ein Grund warum Australien für mich sehr wenig Reiz hat.
Also landschaftlich, kulturell, geschichtlich finde ich es toll. Aber hin muss ich nicht.
Und es gibt ganz viele Videos, wo auch Australier hysterisch auf Sichtung einer Schlange/Spinne reagieren und Profis anrufen, damit die Tiere eingefangen werden.
Also ich denke das ist wie überall.
Es gibt hier wie dort Menschen die Panik vor Mäusen haben und Menschen, die eine Schlange mit der Hand packen und weg tragen.
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Ich weis nicht ob es stimmt aber die Berichte und Videos über den Umgang der australischen Weidetierhalter mit den Dingos sind auch nicht hübsch. Über große Raubtiere wird sich immer nur der Besucher freuen, nicht der direkt betroffene Mensch (oder nur wenige direkt betroffene Menschen).
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Noch ein Mehraufwand und Kosten, der bzw die im Bezug auf die wachsende Wolfspopulation häufig vergessen wird.
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In Heidenau hatte ich zeitweise mein erstes Pony stehen. Wie dicht da die Autobahn an den Weiden ist, möchtet ihr gar nicht wissen. Wir haben deshalb damals mit Holz gezäunt, um eine feste Barriere zu haben. Hohe Kosten, enorm viel Arbeit (das Pfostenlöchergraben per Hand...boah!) - und heute wäre es nur insofern von Nutzen, als man hoffen dürfte dass sich die Pferde notfalls ausknocken, bevor sie die extrem befahrene Autobahn erreichen. Die Hoffnung würde ich allerdings knicken, seit ich Großpferde gesehen habe die durch sowas durchgingen wie durch Streichhölzer. Das Wild wanderte übrigens problemlos ein und aus, irgendwelche Schäden haben wir selbst bei Treibjagden in direkter Nähe in sieben Jahren nie gehabt.
Das Bild zum besseren Verständnis: Hinter diesem kleinen Gehölz kommt noch eine Reihe Weiden, dann auch schon die A1 - da Weidetiere zu haben, um die die Wölfe schleichen oder bei denen aus welchen Gründen auch immer die Umzäunung versagt, ist wirklich eine Horrorvorstellung. Die Schäferei hat mein volles Mitgefühl.
Übrigens, was das Foto heutzutage natürlich irgendwie witzig macht und weshalb es hier steht: Das war die Reaktion unserer superzahmen Ponys auf den Quadrupeden-Test, den irgendein Uni- Institut für Haustierkunde damals gerade entwickelte. Hatte ich in der Uni gehört: Pferde, vor deren Augen sich der vertraute Besitzer auf alle Viere niederläßt und auf sie zukrabbelt, sollten angeblich panisch fliehen - eine instinktive Schutzreaktion vor Wölfen.
Konnten wir nicht glauben, haben es natürlich sofort ausprobiert, und die Reaktion seht ihr oben. Näher sind wir an die Herde auf allen Vieren nicht gekommen, selbst mit Ansprechen nicht. Fanden wir damals total lustig - dass sowas mal bitterer Ernst werden könnte, hätte ja keiner je für möglich gehalten...
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Noch ein Mehraufwand und Kosten, der bzw die im Bezug auf die wachsende Wolfspopulation häufig vergessen wird.
Und die haben noch "Glück" im Unglück, weil ihre Herden seit Langem mit HSH zusammenleben, die Hunde also auch ihre beruhigende Wirkung auf die Herde ausüben können und so die Ausbruchsgefahr drastisch verringern. Erfahrene HSH drücken auch mal die Herde vom liegenden Zaun weg.
Bei hohem Wolfsdruck mit noch frisch eingesetzten HSH kann sowas in einer völligen Katastrophe enden.
Hier hat neulich ein "Tut-Nix" einen Hasen gejagt, es war spannend zu sehen, wie die Mc's in diesem Kontext reagiert haben (die Jagd ging etwa 50 Meter parallel zu unserem Zaun): die haben sich nur auf den Hund fokussiert. Obwohl sie sonst auch einen Hasen vom Eindringen in die Fläche abhalten würden (und ihn innerhalb der Fläche selbst jagen würden, da muss man sich nix vormachen, aber bisher sind alle durch den Zaun rauswärts entkommen)
Soll heissen: in Panik in die Fläche eindringendes Wild wird nicht automatisch als "Angreifer" eingestuft, vor allem nicht, wenn der Verursacher in der Nähe ist.
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Wenn das so stimmt, war das ein schneller und gezielter Angriff mehrerer Wölfe auf einen Menschen, der jetzt schwer verletzt ist:
Wolf: first attack on man, in Piedmont(photo by Stefano Franceschetti) In Cavaglia, in the province of Biella, the first attack on man by wolves took place. A local hunter was taking his dog for a…news.italy24.pressBin gespannt, ob und was davon in unseren Medien ankommen wird.
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ob und was davon in unseren Medien ankommen wird
Und ob davon etwas stimmt. Die Quellen sind nun nicht gerade die besten (aka inexistent). Und den Fratelli d'Italia würde ich jede populistische Lüge zutrauen. Ich würde mich manchmal freuen, wenn man wenn es um den Wolf geht mehr der (vorhandenen) Langzeitstudien und weniger der aufsehenheischenden (rechts)populistischen Artikel diskutieren würde.
Den in dem Artikel beworbenen Gesetzesentwurf (in dem es nicht nur um Wölfe geht, die werden hier nur genutzt, weil man mit ihnen so schön Angst machen und Hirne ausschalten kann) kann man, wenn man auch nur eine vage Sympathie für Natur an und für sich hegt, nicht gut heißen.
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Nun ja, das diesen Sommer in Rußland als Beute getötete Kind war weder rechtspopulistisch noch sonstwas, sondern ganz schlicht Fakt - hat es in Deutschland aber nur in Jagdzeitschriften geschafft. Eine Art von Hirn ausschalten, die ich bei Kollegen absolut verwerflich finde.
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Eine Art von Hirn ausschalten, die ich bei Kollegen absolut verwerflich finde
Na ja, wie viele Menschen in Indien von Wildschweinen getötet werden, steht ja auch nicht im Spiegel. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, was man mit Meldungen über Wildtierverhalten in anderen Ökosystemen in deutschen Tageszeitungen bezwecken will. Das ist halt von keinerlei Relevanz für durchschnittliche deutsche Zeitungsleser*innen.
Hirne ausschalten lese ich eher im von Dir verlinkten Artikel...
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