Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Danke.


    Ich musste auch echt schlucken bei der Schilderung, dass man ja trotz Dunkelheit den Hund am Feld abgeleint hat „weil er das ja so gewöhnt ist“…

    Und aufgrund der geringen Sichtweite konnte man ihn dann schnell nicht mehr sehen und nach wenigen Minuten!!! Hat er dann gebellt und danach gejault.


    Nein, ich wünsche das niemandem und es ist tragisch aber hätte verhindert werden können.

  • Wir gehen davon aus, dass der Wolf den Hund nicht verletzt hätte, wenn er in Sichtweise geblieben wäre. Ich weiss nicht, ob diese Auffassung in 2 Jahren nicht auch schon überholt ist...

  • Wer ohne Fehler ist der werfe...........


    Bestimmt hat noch nie niemand nicht seinen Hund beim abendlichen Gassi (im Dunkeln) abgeleint und dann mal aus den Augen verloren!! Sowas ist beim perfekten DF-Halter in der perfekten DF-Welt total undenkbar^^

    Wenn man sehr ländlich wohnt, eine gut bekannte abendliche Gassistrecke hat, der Hund schon mal 20m vorläuft - dann sieht man ihn im Dunkeln eben nicht. Gut, ein Leuchti o.äh. könnte helfen......... aber grundsätzlich eine alte Dame quasi schuldig zu sprechen, die ja offenbar ihren Hund gut kannte und ihn nicht total ohne Sinn und Verstand hat abends jagen lassen (wie ja unterschwellig immer wieder unterstellt wird), das finde ich schon ein starkes Stück.


    Ich sehe den Fehler darin, daß die Anzahl und das Vorhandensein der Wölfe immer noch nicht ausreichend kommuniziert wird sowie die Gefahr, die von ihnen ausgehen KANN immer noch runtergespielt wird.

    Hier gibts offiziell auch nur einen Wolfsrüden - die stromernden Jungwölfe in Dörfern und die Fähe mit Welpen die so immer wieder gesichtet wurden werden einfach unter den Teppich gekehrt. Wild ist kaum noch zu sehen, wenn doch dann ist es extrem flüchtig........


    Aber wenn "von oben" immer so getan wird, als ob Wölfe eine ungefährliche Seltenheit wären - wie soll bei "normalen" HH ins Bewusstsein dringen, daß abendliche Gassirunden mittlerweile lebensgefährlich zumindest für Hunde werden können?

  • Danke Dächsin

    Wenn ich hier mit den Hundis abends im Feld laufe, dann ist es auch so dunkel, dass die Hunde 20 Meter vor mir auf dem Weg nicht mehr zu sehen wären, wenn sie keine Leuchtis trügen. Beide verlassen nicht mal den Weg, rennen keinem Wild hinterher, aber im Dunklen sieht man halt nix. Käme da jetzt ein Wolf aus dem Raps, könnte ich auch nichts tun, obwohl ich nichts falsch gemacht hätte, zumal so ein Kampf ja dynamisch ist. Hier an der Ecke hatten wir eine Weile wirklich Probleme mit dem Barnstorfer Rudel, das auf der anderen Straßenseite gegenüber der Hundepension einige Ziegen gerissen hat. Derzeit ist Ruhe in unserer Ecke der Gemeinde, aber auch der kleine Stadtwald war schon gefährdet, dort schlichen die Wölfe um den Waldkindergarten herum. Alles Gegenden, von denen man uns noch gern erzählt, dass Wölfe hier gar kein Problem und auf keinen Fall eine Gefahr für uns und unsere Hunde sind.

  • Also mein persönlicher Gedankengang war, dass man durch ein Leuchtie o. Ä. halt den Hund schneller und besser orten hätte können, um ihn zu helfen. Deshalb war das für mich ein weiteres Argument dafür, den eigenen Hund auch im Dunkeln gut sichtbar zu "gestalten".


    Aber ich möchte der Dame keine Schuld zuweisen. Die Situation ist einfach zu krass und ich war nicht dabei. Das steht mir meines Empfindens nach nicht zu.

  • Ich bin gerade da gewesen. Das ist nur 5 km entfernt von mir und zufälligerweise hatte ich gerade da am Ortsrand von Prielip was zu erledigen gehabt.

    Das ist ein Feldweg, abseits von Straßen und Durchgangsverkehr, sehr gut überschaubar. Hier würde jeder seinen Hund frei laufen lassen. Im Dunkeln sicherlich mit Beleuchtung, aber das hätte hier sicher auch nichts genutzt. Es hätte jedem passieren können, der seinen Hund von der Leine lässt.

  • Und vergesst bitte nicht: Dieser Hund war zwölf Jahre alt. Kann also durchaus sein, dass der Opi schon drei Ewigkeiten über seine Morgenrunde brav am Wegrand gezottelt ist und sein Frauchen sich da begründet sicher fühlen konnte. Bis er eben den offenbar sehr nahen Wolfsgeruch in die Nase kriegte...


    Wie gesagt: Wäre es im tiefen Wald passiert, würde ich der Hundehalterin durchaus eine Teilschuld unterstellen. Aber 200 Meter hinter der Wohnbebauung auf offenem Feld, außerhalb der Brut-und Setzzeit, vor dem Winter, in dem das Wild unbedingt überall Schonung braucht - wenn man nicht da nicht mal mehr ableinen kann, kann man es wirklich nirgendwo mehr.


    Und ich warte immer noch auf den hieb- und stichfesten Beweis dafür, dass eine Leine irgendwie schützt. Zumal gegen ein Wolfsrudel. Ich halte das auch für eine der Behauptungen ,die in ein paar Jahren sang- und klanglos verschwunden sein werden, weil von den Tatsachen überholt. Davon gab es hier ja nun wahrlich schon genug. Interessanterweise schweigt das zuständige Ministerium ja eisern auf die Anfrage des Bürgermeisters der betroffenen Gemeinde, ob man sich mit einem Hund im Dunkeln generell noch sicher fühlen könne.

  • Die Sprachregelung des Ministeriums hat sich hier in Niedersachsen übrigens wieder mal geändert. Letztes Jahr noch waren alle Wölfe generell erstmal scheu, jetzt:


    Bei einer Begegnung mit einem Wolf rät das Umweltministerium, erst einmal Ruhe zu bewahren. In der Regel, so die Behörde, ziehen sich Wölfe wieder zurück, wenn sie Menschen bemerken. Anders ist die Situation bei der Begegnung mit jungen Wölfen. Diese, so das Ministerium, sind neugierig und agieren oft weniger vorsichtig als erwachsene Tiere, manchmal sogar dreist. Wichtig ist: Niemals weglaufen, denn das kann eine Verfolgung auslösen. Nur langsam entfernen, immer mit dem Gesicht zum Wolf. Hilfreich kann es sein, sich bemerkbar zu machen und den Wolf durch Klatschen und Rufen zu vertreiben.

    Niemals Hunde von der Leine lassen.


    Dazu, was man macht ,wenn sich die dreisten kleinen Racker nicht "vertreiben" lassen kommt, außer Pfefferspray, leider kein Tipp.

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