Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Bei uns im Wald werden junge Bäume vor verbiss geschützt. Ich nehme jedenfalls mal an das deswegen ein Schutz um die jungen Bäume ist.
Diese Vorgabe sollte man, wie viele andere Vorgaben in vielen Bereichen, mal überdenken und ändern. Die braucht man, da man jetzt den Wolf hat, nicht mehr in dem Ausmaße.
Wobei ich auch Jäger "kenne"/gehört habe, die das gerne machen und es "Schade" finden würden, wenn es anders wäre.
Unser Förster ( auch Jäger) hat alle in der Nachbarschaft vor , ich meine mittlerweile, 3 Jahren gewarnt mit Hund in den Wald zu gehen und den Hund am Wald anzuleinen. Seit dem war ich auch nicht mehr im Wald. Er hat damals auf einer Weide vor dem Wald junge Wölfe gesehen und kam bis auf 30 Meter ohne Probleme dran.
Man soll zwischen Herbst und Frühling/Sommer den Wald mit Hund/Pferd am besten meiden.
Wir waren die Tage bei uns am Kanal unterwegs und haben mitten auf dem befestigten Weg etwas gesehen. Ich musste direkt an Wolfslosung denken. Blöderweise habe ich kein Foto gemacht.
Lg
Sacco -
- Vor einem Moment
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Mal wieder ein laanger Bericht: Für uns, nördliche Lüneburger Heide, wird es allmählich wirklich brenzlig mit Hund. Ich hatte ja schon mehrmals berichtet, dass wir hier ein großes Rudel hatten, das seit 2013 ein Jahrzehnt derart unauffällig draussen in den Wäldern lebte, dass wir uns alle gefragt haben, was die ganze Hysterie überhaupt soll. Es klappt doch super mit dem Zusammenleben mit den scheuen Waldtieren!
Was sich in den letzten zwei Jahren dramatisch ändert, und für mich ein Beispiel dafür ist, wie schnell Wölfe lernen, wenn man sie gewähren läßt. Es gab 2023 erst die ersten Sichtungen tagsüber und innerorts ("total harmlos, sie tun ja nichts weiter") , und von dem Moment an wurde das Revier Schlag auf Schlag in die Besiedlung erweitert, Wir haben jetzt zwei Rudel direkt am Ortsrand und noch zwei in der Nähe, und ja: wir sind die Ecke, in der diese Ranzzeit ausdrücklich vor Waldspaziergängen mit Kindern gewarnt wurde, weil die vielen Wölfe so distanzlos geworden sind. Hunde soll man eh nicht mehr mit rausnehmen, und es fiel sogar das Wort "lebensgefährlich".
Das Rewild indessen reagierte ebenfalls wie aus dem Bilderbuch und flüchtete innerorts. Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich diesen Winter einen großen Bock vor der Gartenpforte stehen hatte, mitten, wirklich mitten in der Innenstadt, und mir der Nachbar gegenüber erzählte, der spränge regelmäßig über den Zaun, um an seinem Gartenteich zu trinken und lebe im nahen Park neben der Grundschule.
Die latente Sorge war natürlich: Rücken die Wölfe nach? Und, ja, sie tun's. Wir hatten plötzlich Schafsrisse weit innerorts, direkt an der Wohnhauswand, gerissene Rehe in Gärten innerrorts, eins zerrissen mitten auf der Ausfallstraße. Natürlich immer ohne Konsequenz für die Wölfe.
Und dann, vor zwei Wochen, endete unser Abendspaziergang im Stadtpark (ein paar Hektar Grün tief innerorts) damit, dass aufgeregte Hundehalter uns warnten: Die Polizei hätte sie weggeschickt, ein Reh sei auf dem Schulhof/zentralen städtischen Parkplatz gerissen worden, und wir sollten das Gelände ja mit Hunden meiden (nochmal: rundrum mehrere Kilometer Wohnbebauung!) Es handelte sich um eine Wölfin, die sehr aggressiv auf Hunde reagiere.
Natürlich habe ich sofort bei der Polizei angerufen und bekam nur die Auskunft, man dürfe mir keine Auskunft geben. Auf die Frage: "Dann stimmt das also eher nicht?", kam die Antwort: "DAS haben wir nicht gesagt!
Hm. Ich hätte es so gern als Hundehalter-Hysterie abgehakt, aber dann traf ich einen sehr, sehr seriösen alten Herrn, der da genau gegenüber wohnt - und der bestätigte die ganze Story von A-Z. Er hatte den Kadaver gesehen und mit den Polizisten gesprochen, die ihm dringend rieten, seinen kleinen Hund auch tagsüber nicht mehr in den Garten (zum dritten Mal: inmitten kilometerweit ausgedehnter Wohnbebauung!) zu lassen.
Es gab daraufhin übrigens für uns Hundehalter weder eine Warnung von der Stadt noch eine Erwähnung dieses RIsses im örtlichen Wochenblättchen, und auf SM hält hier eh jeder den Mund, weil wir zu allem Unglück auch noch einige der schlimmsten Fanatiker vor Ort haben. Dafür aber gab es gestern überall eine halbe Zeitungsseite darüber, dass eine Wölfin fünf Kilometer weiter überfahren wurde...
Soweit sind wir hier inzwischen, nach einem Jahrzehnt mit dem Sechser im Lotto. Das Schlimmste: Es wird überwiegend als Normalität genommen, weil ja jeder weiß, dass Wölfe " uns nichts tun" und eine Leine jeden Hund sicher schützt. Ich überlege mir inzwischen wirklich sehr, ob ich es verantwortne kann, mir nach Erbse nochmal einen neuen Hund anzuschaffen kann, denn: schützen kannst du ihn im Ernstfall nicht, und Spaziergänge unter diesem jetzt wirklich allgegenwärtigen Druck sind einfach kein Spaß mehr.
Und komme mir jetzt bitte keine/r mit Wildschweinen, mit denen kommen wir seit ewigen Zeiten bestens aus. Die werden nämlich bejagt, sind entsprechend vorsichtig, und man kann einander wunderbar in Ruhe lassen. Klappt seit 20 Jahren plus unfallfrei. Aber ein zunehmend habituierter Räuber von Wolfsformat ist einfach eine ganz, ganz andere Nummer.
Ganz im Ernst, wenn du so sehr beunruhigt bist.. Kannst du nicht umziehen in ein Gebiet wo du dich sicherer fühlst?
Klar, Job wechseln usw., aber ich möchte nicht so voller Unruhe und Sorge leben
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Bei uns im Wald werden junge Bäume vor verbiss geschützt. Ich nehme jedenfalls mal an das deswegen ein Schutz um die jungen Bäume ist.
Diese Vorgabe sollte man, wie viele andere Vorgaben in vielen Bereichen, mal überdenken und ändern. Die braucht man, da man jetzt den Wolf hat, nicht mehr in dem Ausmaße.Wobei ich auch Jäger "kenne"/gehört habe, die das gerne machen und es "Schade" finden würden, wenn es anders wäre.
Jäger haben auch eine enorm große Lobby. Aber Du hast genau erfasst, worum es mir ging. Nachdenken, wie man etwas ändern kann.
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Verstehe ich ja.
Scheinbar nicht - es ist gesetzlich verankert, dass die Jäger so viel schießen MÜSSEN - massgeblich durch den BUND initiiert
Grundsatz „Wald vor Wild“
Aufgrund der umfassenden Bedeutung unserer Wälder wird das Hegeziel im sogenannten „Waldverjüngungsziel“ noch weiter konkretisiert. Demnach soll die Bejagung insbesondere die natürliche Verjüngung der standortgemäßen Baumarten im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen ermöglichen. Dabei geht es nicht um einen Wald ohne Wild, vielmehr soll eine Waldverjüngung auch ohne Zäune oder anderweitige teure Schutzmaßnahmen möglich sein. Das Ziel der Waldverjüngung ohne Zaun kann aber nur erreicht werden, wenn die Waldverjüngung nicht durch zu hohe Wildbestände im Wachstum beeinträchtigt wird. Angepasste Wildbestände sind für das Aufwachsen der jungen Wälder, vor allem standortgerechter und möglichst naturnaher Mischwälder, eine Grundvoraussetzung.
Diesem Ziel trägt auch der Grundsatz „Wald vor Wild“ Rechnung, der 2005 im Waldgesetz für Bayern verankert wurde.
Bei uns im Wald werden junge Bäume vor verbiss geschützt.
Der NABU fordert, dass solche Schutzmaßnahmen überflüssig sein müssen
Hier finden sich Gerichtsurteile BGH / LVG etc R_BGH_IIIZR18_83-BayVGH_19B91_1220.pdf
2020-12_DJV-Broschuere_Loesungsansaetze_Forst_Jagd_Konflikt.pdf
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Verstehe ich ja.
Scheinbar nicht - es ist gesetzlich verankert, dass die Jäger so viel schießen MÜSSEN - massgeblich durch den BUND initiiert
Was hat das jetzt mit nicht verstehen zu tun? Ich kann Sachen durchaus verstehen, aber trotzdem hinterfragen
Ich bezweifel keinesfalls, dass Rehe den Wäldern schaden können. Nur müssen die nicht unbedingt ausschließlich durch Menschenhand dezimiert werden.
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Wobei ich auch Jäger "kenne"/gehört habe, die das gerne machen und es "Schade" finden würden, wenn es anders wäre.
Jäger haben auch eine enorm große Lobby
Falsches Feindbild!
Die Jäger sind GEGEN die hohen Abschusszahlen - für Ansitzjagd und gegen standige Drückjagden für hone Zahlen - dafür dass Raubwild wieder reguliert, sich dass einpendeln kann
stellungnahme_djv_wald_wild_endg062010_0.pdf
wildundhund.pdf Eine Gerschichte aus dem Leben
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Zitat
Ganz im Ernst, wenn du so sehr beunruhigt bist.. Kannst du nicht umziehen in ein Gebiet wo du dich sicherer fühlst?
Was für eine Lösung sollte das sein? Die Politik hat doch immer wieder klargemacht, dass sich erst - vielleicht - irgendwas ändern könnte, wenn wir bei etwa einem Wolf pro Straßenlaterne angekommen sind. Und dass es da völlig Wurscht ist, ob Niedersachsen heute schon mehr Wölfe hat als ganz Frankreich.
Wo willst du hierzulande hin? Selbst auf Rügen - wo ich unabhängig von diesem Thema nur zu gern morgen hinziehen würde - gab es diesen WInter Spaß mit einem Wolf, der immer wieder auf den üblichen "Hundewegen" gesehen wurde, tagsüber natürlich. Eine Ecke, in der man als Tierhalter so sorgenfrei leben kann wie hier vor zehn Jahren, dürfte es bald nirgendwo mehr geben.
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Falsches Feindbild!
Wo liest Du denn bitte, dass Jäger mein Feindbild sind? Nur weil ich schreibe, dass sie eine große Lobby haben? Haben Bauern auch und gehören auch nicht zu meinen Feindbildern.
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Ich lebe nahe Köln, wir haben bisher nur Durchzieher, aber der Wald anbei ist mittlerweile für Hunde gesperrt. Es gibt "Ranger" die kontrollierend herum laufen. Der Wald wird Wolf freundlich gemacht.
Meine Bekannte hat 5 Pferde direkt an diesem Wald.
Der Stall in dem meine Pferde stehen ist 500 m entfernt.
Ich habe 1,5 Jahre im schwedischen Värmland gelebt mit Wölfen, Bären, Luchsen, Marder etc.
Die Jägerschaft dort wollen alle Wölfe schießen, egal ob legal oder illegal.
Ich würde immer meine Tiere schützen!
Ich bin Pro Wolf!
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Wobei ich auch Jäger "kenne"/gehört habe, die das gerne machen und es "Schade" finden würden, wenn es anders wäre.
Jäger haben auch eine enorm große Lobby
Falsches Feindbild!
Die Jäger sind GEGEN die hohen Abschusszahlen - für Ansitzjagd und gegen standige Drückjagden für hone Zahlen - dafür dass Raubwild wieder reguliert, sich dass einpendeln kann
stellungnahme_djv_wald_wild_endg062010_0.pdf
wildundhund.pdf Eine Gerschichte aus dem Leben
Wo habe ich gesagt das alle Jäger für die Abschusszahlen sind?
Ich habe gesagt das ich welche "kenne"/gehört habe die das schade finden würden.
Wurden alle Jäger gefragt wegen den hohen Abschusszahlen, also das sie dagegen sind ( Ich weiß auch von welchen die dagegen sind)? Weil von Die Jäger allgemein geschrieben wurde.
Erst im November durfte ich mal wieder erleben das einige Jäger nach einem angeschossenen und nicht erschossenen Tier gesucht haben. Dirtekt auf dem Acker neben unserer Weide und unserem Haus. Ich bin extra in den Garten, der an der Weide ist, weil unsere Pferde direkt an dem Zaun standen und habe extra laut mit den Pferden gesprochen. Damit die ja nicht in unsere und den von den Pferden Richtung schießen.
Es kam schon so etwas wie " Hier liegt es. Ruf XY" " Ach nee doch nicht"
Lg
Sacco -
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