Training nach Ulli Reichmann (eine Liebeserklärung an jagende Hunde)
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Hallo zusammen,
Durch das Forum kam ich auf das Buch "Wege zur Freundschaft- eine Liebeserklärung an jagende Hunde".
Ich bin gerade dabei, das Buch durchzugehen und würde gerne wissen, ob hier jemand danach arbeitet oder gearbeitet hat und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt.
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Hi
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ich habe mir das buch auch auf empfehlung gekauft.
nun habe ich ja einen jagdhund
aber alles umsetzen kann man nicht mit jedem hund,da kommt es auf den jeweiligen hund an.
was wir inzwischen machen(ich hab mich anfangs nicht getraut),aber auch auf empfehlung es jagdhundeausbilders... wir nutzen eine lange leine.
angefangen hab ich mit 3 m(ich weiß,ist nicht sonderlich lang) dann 5m und jetzt hab ich eine 10m gekauft.
was es hier nicht gibt ist dieser immer wieder erwähnte "keksregen".... das ist etwas was ich für nicht immer so sinnvoll halte.
lg
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@Cindychill arbeitet nach ihrem Prinzip.
Ich hab mir das Buch mal durchgelesen, aber meine Hunde sind eher Sichtjäger und für uns war es nicht das passende Prinzip.
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Ich habe mit Finya viel danach gearbeitet, allerdings nicht so völlig regellos, wie das von ihr und ihren Anhängern teilweise propagiert wird.
Finya hat ganz klar gelernt, dass es Grenzen für ihr Jagdverhalten gibt und die werden nicht übertreten. Außerdem durfte sie nie ohne Leine jagen, damit ich sie im Notfall damit stoppen hätte können (war aber nach einer Weile eigentlich nie nötig).
Ich habe das damals angefangen, noch bevor ich das Buch bzw. das Konzept kannte, weil ich bei ihr mit dem normalen AJT wie man das zB von Pia Gröning kennt, nicht weiter gekommen bin.
Bei uns war es wohl letztlich eine Mischung aus der Ullimethode und klassischen AJT. Das hat das letztlich so ausgesehen, dass sie mir Wild angezeigt hat (stehen bleiben oder hinsetzen, das hab ich allerdings aversiv antrainiert, weil sie auf nettes Training nicht reagiert hat), das zB irgendwo steht oder gerade flüchtet. Wir haben das dann gemeinsam beobachtet und wenn es die Möglichkeit gab, durfte sie, wenn das Wild weg war, auf mein Kommando der Spur folgen, solange diese am Weg oder Grünstreifen daneben verlaufen ist. Im Winter durfte sie auch mal ein paar Meter in brachliegende Felder (selten, die gabs dort nämlich kaum). Konnte sie auf der Spur nicht weiter, weil sie in Büsche oder ein Feld geführt hat, hab ich sie in den Himmel gelobt, sie hat ein paar Leckerli zum Suchen bekommen zum Runterfahren und wir sind auf der Suche nach dem nächsten Wildtier weiter gegangen.
Sie durfte also aktiv jagen, aber eben nur nach meinen Regeln. Das war das Einzige, was bei ihr geholfen hat, sie am Wild kontrollierbar zu bekommen.
Ich habe es aber nie so gemacht, dass dann alle Spaziergänge "Jagdspaziergänge" waren.
Die Runden um den Block waren ganz normale Gassis mit Schnüffeln und Jagdverbot, ebenso wenn wir im Wald spazieren waren.
Die Jagdspaziergänge habe ich mit ihr gezielt im immer gleichen Gebiet mit sehr viel Wild gemacht, weil andere Spaziergänge dort sowieso nicht möglich waren.
Das hat immer wunderbar funktioniert.
Irgendwann als sie älter geworden ist, hat sich ihre Begeisterung dafür verloren bzw. hat sie einfach keine Energie mehr dafür. Sie guckt immer noch gerne Wild zu, aber Spuren nachgehen, will sie nicht mehr.
Für Frodo war das Konzept nichts. Ihn hat dieser Graubereich total verwirrt, deshalb gibts für ihn einfach nur ein komplettes Jagdverbot. Damit kommt er besser klar.
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wir trainieren ja seit nun einem jahr am wild ,nach einem arbeitsplan den ich von einem jagdhundeausbilder bekommen habe(wegen corona war kein seminarbesuch möglich)
das buch habe ich mir erst später gekauft.
ich kombiniere beides ein bischen.
änni mußte vor allem ruhe am wild lernen ,das haben wir durch beobachten des wildes gut gefestigt.
auch sie darf spuren nachgehen,allerdings an der leine. auch vorstehen und nachziehen bei z.b. maulwurfshügeln o. entensichtung darf sie.....durch gemeinsame beobachtungen haben wir beiden "was zu tun "unterwegs... so ein bischen training mit spaß kombiniert
kekse gibt es allerdings nur bei absoluter ruhe am wild.
im freilauf ist jegliches jagdverhalten,ausser vorstehen,untersagt.
lg
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kekse gibt es allerdings nur bei absoluter ruhe am wild.
Sieht sie das dann als Belohnung?
Finya hat bei den Jagdspaziergängen besonders in der Anfangszeit massenweise Kekse bekommen, allerdings nicht als Belohnung, sondern schlicht als Runterfahrhilfe (das ist meine Form von Keksregen - sucht Kekse bis ihr eure Murmeln wieder beisammen habt, besonders beim Hibbelpudeli ist das goldwert).
Finya kaut ja jedes noch so winzige Stückchen, also ging das mit Trockenfutter bei ihr immer sehr gut. Ganz am Anfang hab ich ihr die Leberwurststube vor die Nase geschoben, als sie noch gar nichts um sich rum mitbekommen hat
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wenn wir unterwegs sind hab ich immer etwas trockenfutter in der tasche für "einfache" anlässe,
für ruhe am wild hab ich extra leckerchen mit,besondere,die es sonst nicht gibt ,wie z.b. würstchen,käse,auch mal die tube lachscreme oder die trainingswurst von fleischeslust.
wir steigern die ruhe am wild ja immer noch in kleinen schritten.....wird also vom schwierigkeitsgrad schwerer für änni.
angefangen haben wir mit ruhe bei wildsichtung auf großer entfernung und wenn das wild ruhig stand....änni hat eine sehr gute nase und zeigt wild sehr zuverlässig an.
dann haben wir den abstand verringert. da die rehe hier sehr zutraulich sind haben die fast keine scheu udn fressen einfach weiter.
dann ruhe bei wild in bewegung
dafür gibt es dann besondere belohnung.
ruhig bleiben bei füchtendem wild klappt noch nicht so gut.
das buch von ulli reichmann und das zureden des jagdhundeausbilders haben mir geholfen mich an die lange leine zu trauen...... ziel sind mal 12 meter(nach meinung des ausbilders die ideale länge).
wir haben hier soviel wild,egal wo wir gehen und welchen weg wir nehmen,wir treffen täglich rehe,ein arbeiten komplett nach ulli reichmann ist da nicht machbar.
lg
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Danke für eure Antworten. Theo hört an der schlepp sehr gut, da geht auch noch ein "stopp" in 25 Metern Entfernung.
Aber ich habe den Eindruck je mehr Verbote ich ihm da mache, desto mehr büxt er aus, sobald er die Gelegenheit hat.
War es früher nur auf Sicht, macht er sich jetzt nach dem ableinen in unter einer Minute auf den Weg und rennt "verrückt" im Wald Spuren nach. Wenn dann nichts ist, kommt er auch recht schnell wieder, aber natürlich möchte ich das nicht.
An der leine hat er auch ne super wegtreue, egal ob die Leine 5 oder 40 Meter lang ist
Sobald die ab ist, merkt man richtig, dass er das jetzt nutzen muss. Das hat sich auch total hochgeschsukelt. War er anfangs nur bei jedem 5. Spaziergang ab, nutzt er jetzt jedes ableinen oder auch nur, wenn er merkt ich hab die schlepp nicht an de Hand, um auf spurensuche zu gehen.
Daher wäre mein Weg jetz: gemeinsam nach seinem Anzeigen Spuren suchen lassen an der leine, dafür bedeutet leine ab, dass er sich nur um mich rum bewegen darf. Zumindest erstmal. Dass diese erwarungshaltung mal unterbrochen wird.
Wild sehen tun wir leider nur sehr sehr selten.
Jetzt waren wir 2 mal gemeinsam auf spurensuche und natürlich fand er es große klasse. 2 mal hat er auch schon einen Abbruch gezeigt: einmal dachte ich ich könnte ihm ne Spur zeigen, hab ihn gefragt, ob er da was suchen will, dreht er sich zu mir um, setzt sich hin und guckt mich an. Da war wohl nix 😅
Beim 2. Mal hat er auf der Spur plötzlich innegehalten, kurz in die Richtung gestarrt und sich dann zu mir umgedreht und mich angeschaut. Das fand ich echt verblüffend
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Wir machen das schon länger...
Nicht 100%, aber das gemeinsame mit dem Hund spricht mich sehr an.
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Wir machen das schon länger...
Nicht 100%, aber das gemeinsame mit dem Hund spricht mich sehr an.
Ja, das dachte ich jetzt auch.Theo arbeitet unglaublich gerne mit mir zusammen.
Nur über verbieten bin ich jetzt nicht weit gekommen, sobald er weiß, dass ich keine handhabe habe. Ich konnte ihn auch schon von einem reh abrufen, so ist es nicht.
Aber da war es in die Büsche geflüchtet, ergo kein sichtbarer Reit mehr und ich hatte ein dummy.. Da hatte ich dann gewonnen. Also da springt er extrem auf den sichtbaren Reiz an.
Also die einzige "Alternative " für uns wäre ein sprühhalsband oder eben immer an der leine lassen. Mit dem zweiten könnte ich leben, wenn ich wirklich alles versucht habe.
Ich kenne einige, die mit dem sprühhalsband "erfolgreich gearbeitet" haben. Daher bin ich froh, daß ich jetzt noch diesen Weg ausprobieren kann, den qir gemeinsam machen können. In der Hoffnung er fragt irgendwann an, ob wir "fährten" gehn oder nicht. Dass er vermutlich nie sorgenlos überall ableinbar wird, ist mir bewußt. Aber dieses verrückte durch den wald Spuren abarbeiten, kann ich ja so vielleicht kanalisieren. So meine naive traumvorstellung 😆
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