Training nach Ulli Reichmann (eine Liebeserklärung an jagende Hunde)
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Ich kenne das Buch nicht. Hört sich aber so an, als sollte ich das mal lesen.
Hope ist mein erster Hund mit Jagdambitionen und davon nicht zu wenig.
Wir arbeiten nach Trainieren statt dominieren und was ihr hier schreibt, scheint unserem Training zu ähneln.
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Hi
hast du hier Training nach Ulli Reichmann (eine Liebeserklärung an jagende Hunde)* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Ich bin gerade dabei, das Buch durchzugehen und würde gerne wissen, ob hier jemand danach arbeitet oder gearbeitet hat und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt.
ich hab Chilly bekommen, da war er etwa 3 Jahre alt, hatte schon selbständige Jagderfahrung bei den Vorbesitzern und ist überschäumend jagdmotiviert. Er hat geschrieen bei Sichtung von Eichhörnchen und Kaninchen und Rehen, stand senkrecht in der Leine und bei Wildspuren und Mäusen ist er ausgeflippt.
Ich wohne in meiner Gegend echt schon lange und hatte früher auch einen Husky, aber ich wußte nicht, daß bei uns soviel Wild/Tiere schon vor der Haustüre leben.
Anfangs fand ich diesen Jagdwahn zum Kotzen. Man hat ja so das Bild vor sich, daß der Hund nicht jagen soll, daß er 'folgen' soll, daß man das kontrollieren möchte. Ich hab mir dann erst mal das Buch von Pia Gröning gekauft, gelangweilt bissl durchgelesen, diese Art von Training und Leben mit dem Hund ist halt so gar nicht meins.
Für mich ist das Buch von Ulli Reichmann genau das gewesen, was ich gebraucht hab: Eine Liebeserklärung an (jagende) Hunde. Auf mich hat es so gewirkt - es ist eine Lebenshaltung, wie man mit seinem Hund umgehen möchte, im gesamten Alltag, wieviel man sich einlassen möchte in das anders sein der Hunde, in ihre Welt, in ihre Begeisterungsfähigkeit und wieviel man sich als Mensch auch zurücknehmen kann.
Das schöne an dem Buch ist, es ist eben keine Beschreibung einer Methode, sondern eigentlich eher der Anstoß, über sich und über Hunde nachzudenken. Freundlich zu sein zum Hund, verständnisvoller, geduldiger, respektvoller. Die eigene Erwartungshaltung überdenken und an sich zu arbeiten.
Die Last abzulegen, die man beim jagenden Hund erst mal empfindet, als "Problemverhalten" empfindet. Aber eigentlich ist es ja genau das, was Hunde ausmacht, was so sehr ihrs ist, denn es sind eben Hunde.
Und bei manchen Hunden ist es eben so, wenn man aufhört, dagegen zu arbeiten, dann öffnen sich völlig neue Wege und Türen und ich möchte diese nicht mehr missen.
Man muß nicht alles so nachmachen, es ist für mich die Anregung für den eigenen freundlichen Weg im Umgang mit der Jagdleidenschaft, ich hab zb oft keine Leckerlis dabei und das ist Chilly oft auch nicht wichtig. Wichtig ist ihm, daß er einfach respektiert wird, wie er ist, daß er die Zeit bekommt, nach Wild zu schaun (natürlich angeleint), Fährten zu schnüffeln, dieses Glück, das er dabei empfindet, dieses gemeinsame Erleben des für ihn schönsten auf der ganzen Welt, ich finde das unbezahlbar.
Er ist so ein gechillter cooler Hund geworden und Mäuse interessieren ihn kaum noch, Spuren nur, wenn sie wirklich frisch sind. Er kann nach wie vor nicht überall frei laufen, das war auch nie mein Ziel, er würde einem Reh natürlich hinterher rennen, deswegen muß ich vernünftig sein, wo er frei laufen kann und wo nicht.
Mir gefällt der sanfte Umgang sehr, daß man vom Kontrolletti zum Kumpel wird, daß man dem Hund zuhört, anstatt immer nur rumzukommandieren und daß man sich in der Mitte trifft, um gemeinsam den Weg zu gehen. Vieles hab ich in gewisser Weise eh schon gelebt, aber nochmal drüber nachzudenken und über manches in dem Buch auch zu weinen (ich habs zumindest getan), war letztendlich sehr bereichernd und heilsam.
Ja ich schwärme sehr von dem Buch gebe ich zu. Ich bin unglaublich gerne mit meinen beiden Hunden draußen in der Natur, einfach so, zusammen, ohne irgendeinen Druck, ohne "Gehorsamswahn", einfach nur entspannt sich zusammen freuen, wie schön das Leben sein kann :)
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Genau das habe ich jetzt auch schon gemerkt. Wie gut es tut, statt "nein, böser Hund, hör auf damit", "oh, was hast du schon wieder in der Nase..." zu sagen "oh, ist das interessant? Sollen wir gucken gehn?"
Und auch zu sehen, wie er da verrückt im Wald rumrennt, weil ich jetzt dabei bin statt abseits zu stehen und mich zu ärgern.
Und auch zu sehen: da sind wirklich spannende Spuren. Da MUSS wild gewesen sein.
Ich bin sehr gespannt wie sich das entwickelt.
Ich neige ja zu kontrollverhalten, muss ich zugeben. Es wundert dann eigentlich auch nicht, wenn der (junge) Hund das dann mal aufbricht.
Er muss immer hören, immer der vernünftige sein.. brav und ruhig soll er sein. Und das ist er ja auch im Alltag. Im Sport ist er ein anderes Kalibrer, aber auch da: er soll sich kontrollieren, nicht rumbellen, nicht schreien, nicht will rumrennen...) Also einfach ganz viele Neins.
Ich denke ich sollte ihm da mal was zugestehen und vielleicht bringt das unsere Beziehung auch auf eine ganz andere Ebene, wenn ich eben auch mal auf seine Ebene komme, wo ich ja den ganzen Tag von ihm verlange, sich MIR anzupassen.
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oregano
wenn wir unterwegs sind hab ich immer etwas trockenfutter in der tasche für "einfache" anlässe,
für ruhe am wild hab ich extra leckerchen mit,besondere,die es sonst nicht gibt ,wie z.b. würstchen,käse,auch mal die tube lachscreme oder die trainingswurst von fleischeslust.
Ah verstehe
Superleckerli hab ich bei Finya damals auch versucht, aber das hat sie nie interessiert, deshalb hab ich überhaupt erst angefangen "anders" mit ihr zu arbeiten.
Ihre Belohnung fürs Mitarbeiten war dann immer das jagen dürfen, nie was Anderes.
Die Last abzulegen, die man beim jagenden Hund erst mal empfindet, als "Problemverhalten" empfindet. Aber eigentlich ist es ja genau das, was Hunde ausmacht, was so sehr ihrs ist, denn es sind eben Hunde.
Und bei manchen Hunden ist es eben so, wenn man aufhört, dagegen zu arbeiten, dann öffnen sich völlig neue Wege und Türen und ich möchte diese nicht mehr missen.
Das fand ich auch sehr schön!
Und ich bin Finya dankbar dafür, dass sie sich mit mir auf diese Art spazieren zu gehen eingelassen hat. Wir hatten unglaublich viele tolle "Jagdspaziergänge", wo wir dank dieser Art spazieren zu gehen super viel Wild ganz ruhig beobachten konnten.
Das war immer ein tolles Erlebnis
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Ich glaube ja auch, daß mir das auch was bringt fürs Mantrailing 😁
Da kann ich ihn in aller Ruhel öesen üben, so ganz für uns. So hat er ja auch z.b. schon negativ angezeigt, obwohl wir das noch gar nicht gemacht haben beim trailen. Das kann man da sicher ausbauen und das gelernte mit ins trailtraining nehmen.
Leider sind unsere Wälder sehr dicht bewachsen, teilweise ist es gar nicht so einfach, ihm zu folgen 😅
Aber was ist sonst echt schön, in seine Welt abzutauchen und sich die Welt mit seinen Augen anzuschauen. Man geht auch viel bewusster durch den Wald.
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Ich finde das Ganze unglaublich rücksichtslos. Mensch lässt sich von Hund der Spur nach durchs Gebüsch schleifen, fernab aller Wege natürlich. In ihrer Gruppe wird stolz erzählt, wie man immer wieder zum Fuchsbau als Attraktion wandert. Was sagt da der Fuchs dazu? Finde das wie gesagt einfach nur rücksichtslos. Der Hund hat nichts mitten im Wald zu suchen, der Spur nach. Egal ob da ein begeistert flötender Mensch dranhängt oder nicht.
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Mir persönlich gefällt der Ansatz auch sehr gut. Ich kann und möchte nicht alles für mich so umsetzen (die Ullileute nutzen z.B. kein Markersignal), aber ich finde sie hat viele sehr spannende Ideen. Bei meinem Terrierrüden war dieses Anerkennen seines Jagdverhaltens ein großer Schritt hin zur Ansprechbarkeit im Wald.
Und so Ansätze wie eher in ganzen Sätzen mit den Hunden zu sprechen, als (im anderen Extrem) bloß in Befehlen aus einzelnen Wörtern zu kommunizieren, sind ja angesichts von Forschungsergebnissen, wie Hunde Sprache verarbeiten, gar nicht so abwegig.
Und es geht wirklich nicht darum, sich von seinem Hund ohne Rücksicht auf Verluste durch den Wald bzw. das Unterholz schleifen zu lassen. Dass Wildtiere nicht belästigt werden, ist auch dort wirklich ausdrücklich das Wichtigste an der ganzen Sache. Der Fuchs ist vielleicht sogar ein gutes Beispiel, weil die nicht ständig nur im Bau sind, sondern auch an anderen Orten ruhen. Ohne jetzt in Abrede stellen zu wollen, dass nicht auch unter den Ullihundlern welche sein können, die sich da nicht mit der gebotenen Achtsamkeit bewegen. Aber es geht keinesfalls darum, dass der Hund sich fröhlich auf Kosten der Wildtiere ausleben darf.
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Ich finde eh man muss sich aus jeder "Methode" das rausziehen, was zu einem passt. Habe ich bei den Pferden auch immer so gehalten. Ich kann mir aber auc vorstellen, dass der Hund, fühlt er sich sich in dieser Sache, die ihm so wahnsinnig wichtig ist (ist das einzige, wo mein Hund seinen Gehprsam vergisst) von seinem Menschen ernst genommen, vielleicht doch mehr in die Kommunikation geht, statt drauf zu warten, dass niemand guckt und dann auf spurensuche zu gehn, bevor es wieder ein nein hagelt oder jemand schimpft.
Da gibt es Na klar auch Regeln. Und ich lasse mich sicher nicht vom Hund durchs Gestrüpp ziehen, genausowenig wie beim mantrail. Es ist etwas, was man gemeinsam macht.
Ich denke der Hund lernt dann auch, in solchen Situationen noch ansprechbar zu bleiben, weil er eben in Verbindung steht.
Und ich dann auch mal sagen kann "so, jetzt ist auch gut, lass uns wieder gehen". Auf den Spuren, denen wir bislang gefolgt sind (gut, war auch erst auf 2 Spaziergängen), war weit und breit kein Wild in Sicht.
Blind und meinungslos irgendeinem "Guru" zu folgen ist so gar nicht meins. Aber verschiedene Ansätze ausprobieren und schauen was funktioniert und wie kann ich das in unseren Alltag und unsere Regeln integrieren, finde ich spannend.
Ich habe auch die Stirn gerunzelt, als ich die ersten Seiten las, dass die da immer Fasane hochjagen. Denn ich möchte nicht, dass mein Hund ein Tier hochjagt. Aber das kann man ja entsprechend abwandeln (abgesehen davon gibt es bei uns vor allem rehe und schweine), und schauen wie es funktioniert und was es für Ergebnisse hat.
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Ich habe das Buch hier und beim ersten drüberlesen weiß ich auch noch nicht genau, was ich davon halten soll.
Ich möchte nicht mit Willy quer durch den Wald und den Spuren folgen, weil die Viecher ihren Frieden haben sollen.
Sie schlägt ja vor beispielsweise Fasane zu jagen, weil die nicht erwischt werden. Also, Willy hatte schon Tauben, und ich will Tieren auch keine Todesangst einjagen und ihnen wichtige Energie rauben.
Wenn ich meinen Hund anfeuer zu jagen, was ich manchmal zur Ungezieferbekämpfung mache, dann hört die nicht auf, dann macht sie weiter. Allerdings ist sie ist leichter ansprechbar und ich kann sie schicken. Das ist irgendwie cool.
Aber mal sehen, ich versuche es vielleicht einmal in einer passenderen Umgebung.
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Ich finde das Ganze unglaublich rücksichtslos. Mensch lässt sich von Hund der Spur nach durchs Gebüsch schleifen, fernab aller Wege natürlich. In ihrer Gruppe wird stolz erzählt, wie man immer wieder zum Fuchsbau als Attraktion wandert. Was sagt da der Fuchs dazu? Finde das wie gesagt einfach nur rücksichtslos. Der Hund hat nichts mitten im Wald zu suchen, der Spur nach. Egal ob da ein begeistert flötender Mensch dranhängt oder nicht.
so sollte man das auch nicht machen.
Wir bleiben immer auf den Wegen und Chilly zeigt zb die Wildwechsel an. Man läßt sich auch nicht mitschleifen.
Aber eigentlich habe ich keine Lust drauf, hier weiter zu diskutieren, weil es klar war, daß immer auch alles schlecht geredet wird und für sowas fehlt mir derzeit die Kraft, also lass ich es gut sein.
Anirac, wenn Du mich noch was dazu fragen magst, dann bitte per PN
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