Nur ein Phase oder fehlt Konsequenz?
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Wenn mein Hund aufdringlich wird, dann bin nicht ich es, die das Feld räumt. Sondern ich schicke meinen Hund weg von mir, in dem Fall raus aus der Küche.
Naja klar, veralbern würde ich mich auch nicht lassen- aber die Situation in der Küche hört sich für mich insgesamt nicht nach einem riesigen Problem. Und wenn Tobi90 auch anders zum Ziel kommt, warum nicht bisschen Humor und Offenheit gegenüber kreativen Lösungen schadet doch nicht, gerade bei einem Junghund
Und unabhängig von Hundeschule ist doch schön, dass Tobi90 auch hier nach Erfahrungen und Tipps fragt
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Hey!
Ihr seid noch Anfänger und ich kann Euch gut nachfühlen. Ist bei mir auch noch gar nicht so lange her, dass ich dastand und mich fragte: was mach' ich denn jetzt? Diese Unsicherheit, was wohl jetzt das Richtige wäre.
Geduld, das wird schon. Das kommt mit der Zeit.
Ich denke, das Relevanteste ist jetzt die beginnende Pubertät. Wie heißt es hier immer wieder so schön: da haben die Hunde nur noch bunte Knete im Kopf. Da müsst Ihr durch. Dinge, die bis dahin geklappt haben, klappen dann auf einmal nicht mehr. Wichtig ist, die eigene Souveränität nicht zu verlieren. Das wird mitunter eine (große) Herausforderung sein, wenn man A selber sowieso noch unsicher ist und B dieses Hormontheater noch nicht erlebt hat.
Ihr solltet im Hinterkopf haben, dass ihr für sie immer der Ruheanker sein solltet. Wenn ihr es schafft, ihr immer zu vermitteln, dass ihr für sie die Sicherheit verkörpert, dass bei Euch Ruhe herrscht, dass Ihr verlässlich seid, dann ist ihr damit schon sehr geholfen. Das kostet aber viel Disziplin und Beherrschung. Viel Spaß und viel Kraft wünsche ich dafür.
Dieses Schnappen hört man von vielen Pubertieren, bei Euch kommt noch die Rasse hinzu, denke ich. Es ist ein Hütehund und die schnappen beim Hüten gerne nach den Hinterläufen der Hütetiere. Es könnte also sein, dass da auch sein Hüteinstinkt mit durch kommt. Kann natürlich auch sein, dass er einfach nur pöbelig ist. Euer Verhalten bleibt in beiden Fällen aber eh gleich. Ich würde ihn vom Besuch wegsplitten und ihn z. B. auf seinen Platz schicken. Hausleine kann dabei sehr hilfreich sein.
Das Problem mit dem Kommando "Aus" wurde ja bereits erklärt. Hunde müssen ein Kommando so lange in den unterschiedlichsten Situationen und an den unterschiedlichsten Orten üben, bis sie generalisieren können. Sonst bleibt das Kommando, wie anscheinend in Eurem Fall, mit dem Ort "zu Hause" verknüpft. Wenn es also im Haus klappt, dann langsam unter reizarmen Rahmenbedingungen draußen üben, immer wieder an anderen Orten und irgendwann auch die Außenreize steigern. Gilt eigentlich für alle Kommandos.
Bei dem Kommando "Decke" hört es sich für mich gerade so an, als würdet Ihr sie mit Körperkraft auf die Decke schieben?! Auf gar keinen Fall! Sie hat sich auf die Decke zu legen. Evtl. seid ihr beim Aufbau nicht kleinschrittig genug gewesen, so dass sie es z. B. mit dem Ort, wo die Decke ungefähr liegt, verknüpft hat, nicht aber mit der Decke als solche. Sprich: sie glaubt evtl., dass "Decke" bedeutet, sich in eine bestimmte Ecke des Raumes zu verkrümeln. An der Stelle stehe ich nämlich gerade selber mit meinem Hund. Lege ich die Decke an eine andere Stelle im Raum, schweben bei meinem Wuffi noch große Fragezeichen über dem Kopf.
Das Ruckeln an der Leine wurde mir damals von unserer Hundetrainerin auch so erklärt. Keine Gewalt, kein plötzlicher harter Schlag in die Leine, dass fast schon der Kopf des Hundes rumfliegt, sondern so, wie es auch "gerne" Kinder mit ihrem Eltern machen. Die fassen an die Kleidung und zuppeln so lange an Papas Jacke rum (natürlich mit dem permanent wiederholten "Papa, Papa, Papa..."), bis dieser sich dem Kind zuwendet. Wir als Hundeführer können das genauso machen, sollten dann die uns geschenkte Aufmerksamkeit freundlich begrüßen und ihnen dann das Kommando mitteilen, worums gehen soll.
VG
Matthias
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Mal eine Frage: Habt Ihr Euch mit den Eigenschaften der Rasse auseinandergesetzt? Mit der genetischen Veranlagung? Damit, was ein Training in erster Linie über Frust bei einem solchen Hund auf Dauer bewirkt?
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Und noch eine letzte Frage.
Deckentraining.... Funktioniert an sich schon fast ganz gut.... Außer Madame legt sich mit Absicht daneben..... Wäre es dann die Konsequenz das wir sie auf die Decke Schieben?
Quasi wie.... "Wenn du es nicht richtig machst, mach ich es eben für dich"?
Vielleicht legt sie sich daneben, weil es ihr auf der Decke zu warm ist?
Meine Aussi-Hündin liegt oft lieber auf den Fliesen.
Manchmal erschließt sich mir der Sinn dieses Deckentrainings nicht. Habe ich nicht gemacht. Meine Hunde haben im Lauf der Zeit einfach so gelernt, was der Begriff "Körbchen" bedeutet. Und wenn ich meine Hunde irgendwo weg haben will, ist es mir egal, wo sie sich hinlegen, Hauptsache, sie sind mir aus dem Weg und ich kann werkeln und hantieren, ohne dass ich Gefahr laufe, über einen Hund zu stolpern.
Ich fand es immer wichtiger, einen Hund einfach mal wegschicken zu können.
Aber wenn es dir wichtig ist, dass sie tatsächlich auf die Decke geht: Dann schick sie nicht dahin, solange das Risiko besteht, dass sie sich daneben lebt. Mit jedem Mal, wo sie sich daneben legt und du korrigierst, gehört das mehr zum Gesamtbild "Decke" heißt ich leg mich daneben und Frauchen/Herrchen korrigiert - nennt sich Verhaltenskette. Dann mach ne Hausleine dran und führe sie lieber noch eine Weile jedes Mal richtig mittig auf die Decke. Der Hund sollte einfach möglichst wenig Fehler machen können, um etwas zu lernen.
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Wenn sie Besuch anspringt versucht doch mal das Abschalttraining. Neo hat da sja auch gemacht. Wenn also Besuch kommt (und auch wenn wir kochen oder er einfach mal Ruhe geben soll.) Kommt er an die Leine, die neben seinem Körbchen befestigt ist. Dann gibt es ein "Körbchen, platz" Und dann bleibt er an der Leine bis er entspannt liegt.
Das sollen wir 2-3 mal am Tag machen. Is tauch ein guten Training für Restaurantbesuche oder Besuche wo er sich nicht frei bewegen kann.
Für die KOmmandos: Auch wenn es nervt: Ein Kommando einmal gegeben wird auch ausgeführt und das muss man aussitzen. "Sitzt" ist sitz. Ich steh dann so lange vorm Hund, bis er es macht. "Bleib" ist bleib bis ich auflöse. Wenn er vorher aufsteht wird er wieder ins Bleib gesetzt bis ich "los" sage. Das kann auch mal mehrfach hintereinander sein.
Sei einfach Bockig. DU hast das Kommando, ER muss gehorchen. Ruhig und simpel. Völlig unaufgeregt.
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Da uns die Erfahrung fehlt wollten wir uns Mal bei euch erkundigen wie Ihr das in den Griff bekommen habt oder ob das ganze nur eine Phase ist? (Pubertät?)
Auch wenn es eine Phase bzw. die beginnende Pubertät sein sollte, ist das nix, was man einfach aussitzen kann. und irgendwann geht es wieder von selbst dabei. Regeln sollten möglichst immer gelten (ist auch für den Hund einfacher zu verstehen), und dann eben auch konsequent durchgesetzt werden. Meiner Meinung nach macht es daher mehr Sinn, lieber wenige, wirklich wichtige Regeln zu haben und diese konsequent durchzusetzen, als ein ganzes Regelwerk, das aber weder von Hund noch Halter ganz ernst genommen wird (Bsp. Liegeplatz: ist es euch wirklich wichtig, ob der Hund neben oder auf seiner Decke liegt, oder reicht es, ihn wegschicken zu können und er legt sich halt irgendwo ab?)
Sie kennt die Bedeutung des Wortes "Aus" im Haus, beim Gassi gehen aber auf einmal nicht mehr.
Dass Dinge, die vorher funktioniert haben, plötzlich nicht mehr so gut abrufbar sind, war bei unserer Aussie-Hündin auch tagesformabhängig so. Ich finde aber, dass man, wenn man seinen Hund genau beobachtet, häufig ganz gut erkennen kann, ob er etwas gerade nicht umsetzen WILL und Grenzen testet, oder ob er es gerade einfach nicht KANN, weil z.B. die Ablenkung zu groß ist und der Hund einen eh kaum noch wahrnimmt (und da kann man in der Pubertät durchaus auch mit Rückschritten rechnen).
In beiden Fällen hilft draußen erstmal eine Schleppleine.
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Huhu👋🏼
Ich würde es glaube ich ganz pragmatisch lösen: wenn Grace euer Kommando „Decke“ so verstanden hat, dass sie sich irgendwo in die Nähe der Decke legen soll, warum nicht?
Habt immer im Hinterkopf, dass sie euch damit nicht ärgern will (solche Absichten haben Hunde einfach nicht), sondern dass sie das Kommando höchstwahrscheinlich einfach nicht richtig (richtig in eurem Sinne) verstanden hat. Das passiert, aber ist ja kein Weltuntergang. Immerhin ist das Hund und kein Roboter, der alles immer perfekt versteht (vor allem nicht in der Pubertät 😁). 😊
Mir persönlich wäre es egal, ob mein Hund sich auf die Decke oder neben die Decke legt. Hauptsache er legt sich hin bzw. geht weg, wenn ich das möchte.
Meiner Meinung nach hat es auch nichts mit Inkonsequenz zu tun, wenn ihr das Ablegen neben der Decke zulasst, denn wenn Grace „Decke“, wie oben beschrieben, mit einfach in die Nähe der Decke legen verknüpft hat, macht sie es ja „richtig“. D.h. in diesem Falle wäre „Decke = irgendwo in die Nähe der Decke legen“ konsequent. Und das tut sie ja. 😊
Falls es euch wichtig ist, dass sie sich auf die Decke legt, dann würde ich das einfach nochmal neu aufbauen und ggf. mit Klicker oder Markerwort punktgenau belohnen, wenn sie auf der Decke liegt. Dann belegt ihr das Kommando halt mit „auf den Platz“ oder sowas.
Also was ich sagen will - man erwartet immer von Hunden, dass sie im Gehorsam stehen und das tun, was man ihnen sagt (da nehme ich mich selber nicht von aus) und vergisst ein bisschen, wie schwierig es manchmal für einen Hund sein kann ein bestimmtes Kommando umzusetzen. Bspw. wenn ihr in der Küche seid. Das fordert einfach unglaublich viel Impulskontrolle von einem Hund sich in einem solchen Moment, wenn es nach Essen riecht, komplett zurückzunehmen. Es ist alles andere als selbstverständlich, dass ein Hund sich in einer solchen Situation zurücknimmt und eine große Leistung, wenn er es schafft. Vor allem als Junghund.
Ich finde euere Lösung übrigens auch sehr kreativ und cool, wenn es funktioniert!
Was ich mich also immer fragen würde, wenn mein Hund ein bestimmtes Kommando nicht „richtig“ umsetzt wäre, 1. ob ich das Kommando überhaupt verständlich erklärt habe und ob es überhaupt schon 100% richtig sitzt und 2. wieviel Impulskontrolle mein Hund in dem Moment (noch) hat. Ist es bspw. abends und man hat einen aufregenden Tag hinter sich, ist es ja klar, dass es dem Hund dann schwerer fällt sich konzentrieren, als zB morgens.
Wie sieht denn so euer Tagesablauf aus?😊
Und zum Thema Leinerucken: ich persönlich würde das nicht machen, weil ich es nicht nett finde. Ich möchte nicht, dass mein Hund an der Leine zieht und mache das im Gegenzug auch nicht (es sei denn es handelt sich um eine Gefahrensituation, dann geht Sicherheit natürlich immer vor). Meiner Meinung nach sollte gerade die Leine etwas sein, was der Hund als etwas positives erlebt. Man braucht die einfach tagtäglich und da würde ich persönlich nicht wollen, dass sie als Mittel der Strafe eingesetzt wird und mein Hund sie dann vllt. irgendwann richtig blöd findet.
Es ist für Hunde etwas unnatürliches an der Leine zu gehen und schränkt den Bewegungsradius (und damit die hündische Kommunikation über Körpersprache) extrem ein. Gerade deshalb möchte ich, dass die Leine etwas gutes ist. 😊
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Manchmal erschließt sich mir der Sinn dieses Deckentrainings nicht.
Mein Hund braucht zB einen festen Platz, sonst kommt er nicht zur ruhe. Wenn ich ihn wegschicke, geht er auch auf seinen Platz und bleibt da. Das ist auch bei Besuch sehr gut, weil er nicht ständig um den Besuch tigern und kontrollieren muss. Er kann einfach auf seine Decke bzw. an seinen Platz und dort runterfahren. Beim Putzen usw. ist es für mich auch hilfreicher wenn ich den Hund auf seine Decke schicken kann. Dann ist der dort versorgt und ich kann mich um meine Angelegenheiten kümmern.
Nur ein Beispiel, wieso es auch sinnvoll sein kann und das es wiedermal auf den Hund ankommt
Ich denke auch nicht das dadurch eine Verhaltenskette entsteht, eine Korrektur ist eigentlich nicht das was der Hund anstreben sollte. Vielleicht muss die TE hier einfach das Training anders aufbauen und dem Hund klarer vermitteln wohin er gehen soll.
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Ich würde es glaube ich ganz pragmatisch lösen: wenn Grace euer Kommando „Decke“ so verstanden hat, dass sie sich irgendwo in die Nähe der Decke legen soll, warum nicht?
Habt immer im Hinterkopf, dass sie euch damit nicht ärgern will (solche Absichten haben Hunde einfach nicht), sondern dass sie das Kommando höchstwahrscheinlich einfach nicht richtig (richtig in eurem Sinne) verstanden hat.
Für mich wäre das auch die pragmatische Lösung. Aber man muss sich halt selber klar machen was man diesbezüglich vom Hund erwartet, nicht mal so mal so.
Dass Hunde in solchen Situationen testen, kenne ich aber sehr wohl: "geh auf deinen Platz". Hund hat sichtbar keine Lust das Auszuführen, laangsames Hintrödeln...einen Fuß in den Korb...prüfender Blick....Ich:strenger Blick... zwei Pfoten in den Korb...prüfender Blick... Ich: strenger Blick...Hund bequemt sich in den Korb, och nö, muss das sein, grummel grummel
Solche Konflikte muss man mit einem Junghund schonmal "Ausfechten", denke ich- je nach Charakter vermutlich
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Das stimmt natürlich! Ich würde es hier glaube ich davon abhängig machen, wie das Deckenkommando trainiert wurde und ob es eine zeitlang schon gut geklappt hat. Wenn es 2 Monate lang geklappt hat und der Hund sich immer auf seine Decke gelegt hat, kann man ja davon ausgehen dass er es grundsätzlich verstanden hat und gerade seine Grenzen austestet. Wenn das Kommando aber neu ist und es von Anfang an vorkam, dass Hundi sich auch mal neben die Decke legt, dann würde ich schätzen er hat es einfach nicht richtig verstanden. Da müsste TE wahrscheinlich etwas mehr Hintergrundinfos liefern.
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