Wie gefährlich ist das Leben für einen kleinen Hund?

  • Jedenfalls verstehe ich nicht, warum ich meine Jungs, die ja nichtmal vom Züchter sind und sich auch nie vermehren werden, als schlechter hinstellen sollte als sie sind

    Brauchst du ja auch nicht. Zumal du die Zucht dieser Hunde nicht unterstützt. Ich für meinen Teil werde mir keinen Hund mehr für Geld holen, der eine kurze Schnauze, kurze krumme Beinchen und Glupschaugen hat. Jedenfalls kein Geld einem Züchter dafür bezahlen.

    Und mein Mischling wog zu seinen besten Zeiten 7,5kg und war typisch Terrier voller Muskeln. Also kein winziger zerbrechliche Hund. Aber gerade jetzt im Alter merkt man es dann doch sehr.


    Habe allerdings auch noch keinen Chi-Züchter gesehen, bei dem ich einen Welpen holen würde... Wenn man sich die Zuchthunde anschaut ist da nicht viel dabei, was für mich als erstrebenswert aussieht.

  • Ich find auch schade, dass das nun etwas zu sehr gegeneinander geht hier :pleading_face:so soll es doch nicht sein.

    Meiner Meinung nach hat das Thema, wie vieles im Leben, mit gegenseitiger Rücksichtnahme zu tun. Rücksichtnahme unter Hundehaltern untereinander einerseits: hier ist es jetzt die Thematik gross/klein, aber nicht nur. Nicht-Hinrennenlassen, nicht einfach anfassen und so weiter sind ja Einstellung- und Erziehungsfragen. Mache ich mir die Mühe, meinen Hund immer an der Schlepp zu haben, wenn ich ihn nicht zu 99% abrufen kann? Das ist mühsam, man muss so viel Arbeit und Zeit reinstecken. Auch beim Thema Leinenpöbeln natürlich. Aber es wäre halt rücksichtsvoll.


    Doch geht es auch um Rücksichtnahme generell unter Menschen, insbesondere im starkbevölkerten Gebiet: Jogger v.s. Hundehalter zum Beispiel. Ich nerve mich, dass mehrere Jogger auf engem Weg nebeneinanderrennen und 10cm vor Dorlies Schnauze (sie angeleint natürlich) vorbeifegen oder sie gar touchieren. Ebenso die Radhahrer die auf dem Feldweg von hinten andüsen und die man nicht hört: Schreck pur bei mir, Dorlie aus dem Häuschen, Spaziergang im Arsch, im besten Fall Angst vor Fahrrädern. Meiner Meinung nach sind das egoistische und rücksichtslose Jogger / Radfahrer. Oder zumindest sehr gedankenlose, die sich nicht in meine Situation versetzen können und daran denken, dass ein (junger) Hund auf sowas anspringt oder davor Angst hat oder halt vor Schreck aufspringt und überfahren werden kann.

    Meine Freundin wiederum nervt sich, weil sie als Joggerin schon mehrfach von freilaufenden Hunden gezwickt wurde (einer klein, einer gross, im Übrigen). Das sind dann verantwortungslose Hundehalter, die keine Lust haben ihre Hunde zu erziehen oder anzuleinen.

    Meiner Meinung nach nehmen natürlich alle Menschen im Idealfall alle so gut es geht auf alle anderen Rücksicht. Heisst in dieser Diskussion: kein Hund (egal wie klein/gross) rennt einfach so zu einem anderen, angeleinten Hund hin. Das ist für mich Hundehalterregel NR. 1.

    Damit wären schon so viele Probleme gelöst.


    Kleinhundehalter sind sich in dieser Idealwelt bewusst, dass ihr Hund genauso ein Hund ist und genauso viel Erziehung braucht. Ich arbeite sehr viel mit meinem gut 3kg Hund und hab mich gar nie gefragt, ob ich sie anders / weniger erziehen soll als einen 30kg Hund. Klar, viele HH tun das nicht. Aber auch solche mit grossen Hunden tun das nicht und da wird's unter den Hunden halt einfach schneller gefährlich. Ich denke, da sind wir uns aber einig, das ist ja einfache Mathematik: 3kg leiden (zumindest physisch, psychisch nicht unbedingt) eher unter einem Angriff oder auch nur von einem spielerischen Prankenhieb von 30kg als umgekehrt. Das müssen sich Grosshundehalter bewusst sein und vorallem auch im nicht-aggressiven aber einfach aufdringlichen (oder auch spielerischen Verhalten) ihres Grosshundes mehr auf die Bedürfnisse / körperliche Konstitution der Kleinen achten. In der Idealwelt.

  • Etwas Provokatives streue ich aber doch noch: Extreme in Richtung gross und klein finde ich aber generell nicht gut. Teacuphunde sind ja zu recht verpönt, haben auch gesundheitliche Probleme. Haben die Riesenrassen ja auch. So extrem muss es gar nicht sein sondern ich geh noch ein Schnittchen weiter und sage: Auch mein Hund ist eigentlich zu klein. Nicht weil nicht toll oder liebenswert sondern einfach weil mehr gefährdet / fragiler. Und dadurch entsteht mehr Stress für sie, mich und die Grosshundehalter und deren Hunde (die, die spielen wollen / etwas unerzogen sind und reinbrettern, die aggressiven lasse ich mal aussen vor, die sind in allen grössen blöd). Extrem grosse / schwere Hunde gehen für mich in dieselbe Kategorie: Ein spielerischer Prankenhieb und auch ein mittelgrosser Hund kann verletzt sein. Einfach weil 50kg gegen 15kg. Schlicht zu gross.

  • Ich lasse Willi, 90cm, 70kg, auch nicht mit meinem Berger, 43cm, 13,5kg, spielen.

    Das würde unweigerlich über kurz oder lang zu einer schlimmen Verletzung führen.

  • ok dann mal ernsthaft gefragt, sehr kleine Hunde leben gefährlich. Und was ist jetzt der Ansatz um das zu ändern?

    Das jeder auf seinen Hund achtet. Weder "meiner tut nix", "der will nur spielen" (egal welche Größe) noch haben Hunde ohne Absprache Kontakt miteinander aufzunehmen. Das ist nervig bei kleinen und bei großen Hunden, egal wie "harmlos" ein Hund ist.


    Fremde HH werde ich mit Kleinhund noch kritischer im Blick haben und mein Hund wird die gleichen Regeln lernen wie all meine anderen Hunde .

  • Zitat

    ok dann mal ernsthaft gefragt, sehr kleine Hunde leben gefährlich. Und was ist jetzt der Ansatz um das zu ändern?

    Genau das, was der gesunde Menschenverstand eh sagen würde: Rücksicht und ein paar grundlegende Manieren. Auf beiden Seiten.

  • Für mich beginnt das Leben schon damit, dass die Hunde sich fortpflanzen und natürlich gebären können sollen, ohne dass Einlingsgeburten, Wasserköpfe und Kaiserschnitte sowie verstorbene Mickerlinge an der Tagesordnung sind, wie dies eben bei den Kleinsthunderassen der Fall ist. Solche Hunde sind von der Zucht auszuschließen.

  • Zitat

    ok dann mal ernsthaft gefragt, sehr kleine Hunde leben gefährlich. Und was ist jetzt der Ansatz um das zu ändern?

    Genau das, was der gesunde Menschenverstand eh sagen würde: Rücksicht und ein paar grundlegende Manieren. Auf beiden Seiten.

    Hatten wir doch schon.

    Aber gut, was noch.

  • Ich bin der Meinung, dass kleine Hunde selbst nicht gefährlich leben. Sondern, dass wir durch unser Verhalten und unsere Erziehung dafür sorgen, dass Hunde gefährlich leben. Lasse ich meinen kleinen Hund einfach unkontrolliert auf einen großen Hund zulaufen, bin ich am Ende selber Schuld, wenn er eins auf die Schnauze bekommt. Können sowohl der andere Hundehalter als auch ich unsere Hunde gut einschätzen, würden wir sie gar nicht erst von der Leine lassen, beim Verdacht, dass was passieren würde. Natürlich gibt es immer wieder Menschen, denen das egal ist, die ins Handy vertieft sind und "der will doch nur spielen" brüllen. Aber das ist eben das, was ich meine: Würden wir uns alle an gewisse Spielregeln halten und die Hunde entsprechend erziehen (dazu gehört auch, dass meine Kleine bei mir bleibt, wenn sie frei läuft und uns ein angeleinter großer Hund entgegen kommt - ich sage ja nicht, dass immer die großen Schuld sind), würde man nicht immer wieder hören, dass ein Großer einen Kleinen packt.


    Ich hoffe, ich lehne mich damit nicht zu weit aus dem Fenster, aber ich finde es ist ähnlich wie mit Kindern. Lasse ich meinen 4-jährigen Neffen auf meine Hündin zu laufen, mit dem Wissen, dass sie Kinder zwickt, dann bin ich selber Schuld, wenn sie ihn zwickt. Halte ich ihn davon ab, passiert auch nichts.


    Noch eine persönliche Anmerkung am Rande: Nachdem ich mit einem Westie als Familienhund aufgewachsen bin, wollte ich später auch immer einen großen Hund, mit der dummen Begründung "das ist mehr Hund, von dem hab ich mehr". Als ich Mila dann aber bei der Pflegestelle kennengelernt habe und mich in sie schockverliebt habe, war mir ihre Größe (7kg auf 30cm) auch herzlich egal. Ich glaube nicht, dass sie weniger Hund ist als eine Dogge (da wüsste ich nicht mal, wo ich in meiner Wohnung hier mitten in der Stadt ein entsprechend großes Hundebett unterkriegen würde). Und ich kann mit ihr genauso schöne Sachen machen, wie mit anderen Hunden auch. Man sucht sich ja in der Regel einen, der zu einem und zum eigenen Leben passt. Das schöne bei Mila ist der Mix aus (wahrscheinlich) Mudi und Terrier (DNA Test steht noch aus), wodurch sie sehr robust und gleichzeitig ausdauernd ist. Also auch trotz geringer Größe eignet sie sich durch ihr Sportlerherz (so der TA) bestens für lange Wanderungen. Eine Freundin von mir hat zum Beispiel einen Chi, weil es ihr wichtig war, ihren Hund im Flugzeug vorne mitnehmen zu können. Es hat einfach jeder andere Ansprüche und Vorstellungen an einen Hund, das ist genauso wie jeder andere Vorlieben beim Essen und bei der Kleidung hat. Und wären wir alle gleich, wäre es ganz schön langweilig.

  • Ich hatte, als ich mit den Plüschis noch in Wien gelebt habe, tatsächlich bei jeder Runde in von Hundehaltern stark frequentierten Gebieten Angst um die zwei, mal mehr und mal weniger.

    Das mag aber daran liegen, dass Finya gerade erst 2 Wochen bei mir war, als sie das erste Mal von einem großen Hund angegriffen wurde und das fast mit dem Leben bezahlt hätte. Danach kamen mehrere Angriffe von großen Jagdhunden auf meinen kleinen weißen Puschelhund.

    Meine "Hundehalterkarriere" hat also direkt mit einer extrem schlimmen Erfahrung begonnen, von der ich mich jahrelang nicht erholt habe.

    Ich hatte ein wirklich schönes Spaziergebiet direkt vor der Tür und bin wegen den vielen rücksichtslosen Hundehaltern trotzdem fast jeden Tag mit dem Auto raus gefahren. Die Zeit und Kosten waren mir die entspannteren Spaziergänge mehr als wert, wenn ich es irgendwie einrichten konnte.


    Ich habe an sich kein Problem mit großen Hunden, auch meine Hunde nicht. Wir waren früher oft auch in größeren Gruppen mit Großhunden spazieren. Das gab absolut nie Probleme, aber dämliche Fremdhundehalter nehmen einen mit Kleinhunden einfach weniger ernst. Das ist leider Fakt.

    Als wir für eine Woche die Riesenschnauzerhündin meiner Schwiegereltern mit in Wien hatten, hatten wir plötzlich auf jeder Runde unserer Ruhe. Hunde wurden angeleint und auf die andere Straßenseite gezerrt. Das war die entspannteste Woche, die ich in Wien mit Hund je hatte und das obwohl Hera wirklich ein Schaf ist und total gelangweilt neben einem her schlurft, aber sie ist halt groß und schwarz :ka:



    Ich weiß nicht, ob ich mir das Leben mit Kleinhund in einer Großstadt nochmal antun würde, allerdings weiß ich auch nicht, ob ich das mit einem Großhund tun würde. Eigentlich würde ich es mir auch ohne Hund nicht mehr antun wollen :see_no_evil_monkey:

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